Originally Posted by elgi
... das Ableben einiger Flederm�use (als einer der Nachteile) steht in keinem Verh�ltnis zu dem Schaden, den ein Super-GAU in einem AKW anrichtet.


Ein besonders hinkender Vergleich, wie ich finde. Denn ein GAU ist ein Katastrophenfall, der (hoffentlich) nicht zum Betrieb der Anlage geh�rt. Einen GAU gilt es von Anfang an zu vermeiden. Tote Flederm�use hingegen (die ich hier als Metapher verstanden wissen m�chte) sind ein Ergebnis des t�glichen Betriebs, geh�ren also praktisch *dazu*. Man k�nnte zynisch sein und behaupten, die Anazhl der toten Flederm�use sei direkt proportional zur Leistung des Windrades. Sicher gibt es auch M�glichkeiten, das zu vermeiden oder zumindest zu minimieren. Aber wenn solcherart Nebenwirkungen bekannt werden, dann sollten sie zuk�nftig auch ber�cksichtigt werden - bis hin zum Verbot des Baus einer Windkraftanlage in gef�hrdeten Gebieten. Werden sie vielleicht auch, zumindest hoffe ich das.

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Neuerungen bringen oft Fehler mit sich, die gemacht werden m�ssen, um sie �berhaupt erst zu erkennen.


Das ist allerdings wahr. Aber alle Opfer n�tzen nichts, wenn aus den Fehlern nicht gelernt wird. Wenn nicht versucht wird, sie k�nftig zu vermeiden - und die Alternativen alternativ zu gestalten. Wer die Augen verschlie�t und sich allen Ernstes hinstellt und sagt "Was sind schon ein paar tote Flederm�use gegen�ber einem Super-GAU..." der hat �berhaupt keine Erkenntnis gewonnen - und schaufelt weiter Kohle, wenn auch auf einem anderen Niveau, auf dem die Kohle jetzt anders hei�t.

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Da es aber langfristig keine Alternative zur Energie-Alternative gibt, ist die Diskussion sowieso relativ m��ig.


Hier stimme ich nicht zu. Die Diskussionen zeigen, dass auch die alternativen Quellen ihre Schwachstellen haben und keineswegs die L�sung all unserer Probleme darstellen. Leider scheint bei vielen die Meinung vorzuherrschen, wenn erstmal alles auf alternative Quellen umgestellt w�re, sind all unsere Probleme gel�st und die Welt ist wieder in Ordnung. Dass dem mitnichten so ist, zeigen immer wieder solcherart Berichte. Probleme werden gel�st, ja - aber es werden daf�r neue auftreten. Man kann nun, wenn sich diese andeuten, sofort versuchen, sie zu minimieren. Nicht durch Verteufelung oder Verbot, sondern durch �berlegung und bewusste Herangehensweise. Oder man sagt "Egal - Hauptsache, die Atomkraft kommt weg! Hauptsache, die Schornsteine h�ren auf zu rauchen! Her mit den Alternativen, *koste es, was es wolle!*" Damit �ffnet man den uns bisher wahrscheinlich im gro�en Umfang noch g�nzlich unbekannten Problemen nur T�r und Tor. Der Vergleich mit unseren Vorfahren, die auf Teufel komm raus die Kohle verfeuerten, um m�glichst viel produzieren zu k�nnen, dr�ngt sich zumindest mir dann geradezu auf.

Deswegen sind die Diskussionen keinesfalls m��ig, da sie mMn viel zur Aufkl�rung beitragen und damit manch weitverbreiteten Irrtum bek�mpfen helfen. Beispiel Elektroauto: Viele glauben, dass ein E-Mobil absolut umweltschonend ist. Ein Vorreiter, wenn es um Umweltschutz geht - und leider wird das auch von den Medien vertreten. Viel zu selten h�rt man Fragen danach, wo der Strom, der das Auto antreibt, denn eigentlich herkommt? Zusammen mit dem miserablen Wirkungsgrad, den die Speicherung elektrischen Stroms leider mit sich bringt, k�me bei einer Betrachtung der gesamten �kobilanz heraus, dass ein E-Mobil umgerechnet einen vielfach h�heren Verbrauch hat als ein konventioneller PKW. Und da der Strom noch immer zum gr��ten Teil auf konventionellem Wege gewonnen wird, ist das saubere E-Mobil damit in Wirklichkeit eine ziemliche Dreckschleuder. Es kann sich nur hervorragend tarnen, da es lokal praktisch absolut sauber ist - der Dreck wird daf�r ein paar hundert Kilometer weiter produziert...

Umfassende, wirklich aussagekr�ftige �kobilanzen sind aufgrund ihrer enormen Komplexit�t ausgesprochen schwierig zu erstellen und nicht gerade leicht zu verstehen. Manche Fehler m�ssen erst gemacht werden, um sie zu bemerken. Aber andere k�nnten von Anfang an vermieden werden, wenn man nicht blindlings jeder Technologie hinterherstolpert, die den Anschein erweckt, sie w�re die allein selig machende. Um etwas zu erkennen, geh�rt es auch, es zu hinterfragen. Den Dekcel anzuheben um zu schauen, was f�r eine Suppe in dem Topf eigentlich kocht. Daher ist jede Diskussion �ber Vor- und Nachteile, Schw�chen und St�rken, Sinn und Notwendigkeit mehr als willkommen und keinesfalls "m��ig".

M��ig w�re es, alternative Energiequellen oder das E-Mobil grunds�tzlich schlecht zu reden und die konventionellen Techniken als das allein funktionierende Mittel darzustellen.

Last edited by buad; 27/08/08 11:06 AM.