So, die nächsten sieben Tage wird´s wieder eine Reihe von (aufgrund der Menge eher kurzen) Kritiken vom Fantasy Filmfest geben. Hier die erste:

THE ART OF NEGATIVE THINKING:
Geirr ist nach einem Unfall querschnittsgelähmt und impotent. Und verdammt mies drauf. Seine Zeit verbringt er fast ausschließlich mit Nörgeleien, Kriegsfilmen (v.a. "Die durch die Hölle gehen", wie im Finale des Films deutlich wird grin ) und Johnny Cash. Darunter leidet verständlicherweise seine Ehe mit Ingvild und so kommt diese auf die Idee, eine Selbsthilfegruppe samt erfolgreicher Therapeutin zu sich nach Hause einzuladen. Geirr findet das nicht so toll. Innerhalb weniger Stunden schafft er es mit seiner notorischen Übellaunigkeit, die blasierte Therapeutin zum Aufgeben zu bringen und die nur scheinbar erfolgreich therapierten aus einem Zustand oberflächlicher Harmonie in totale, aber authentische Anarchie zu überführen ...

"The Art of Negative Thinking" ist - offensichtlich - eine sehr schwarze, politisch vollkommen unkorrekte Komödie aus Dänemark. Im Rahmen des Festivals gilt der Film als echter Geheimtip, weshalb ich mir viel davon versprochen hatte. Ehrlich gesagt: Etwas mehr, als dann tatsächlich geboten wurde. Natürlich ist es unterhaltsam anzusehen, wie Geirrs Miesepetrigkeit ohne Rücksicht auf Verluste alle ansteckt und die teilweise sehr ernsten Probleme aller Anwesenden (inklusive, wenn nicht sogar vor allem, der körperlich Gesunden) offenbart und auf ausgesprochen krude Art und Weise zu einer Art schrägen Happy Ends führt. Doch insgesamt fand ich den Handlungsverlauf und die Charaktere doch etwas zu plakativ und klischeehaft, um vollends zu überzeugen.
Somit ist "The Art of Negative Thinking" ein Film, der vor allem Freunden des mittlerweile scheinbar typisch skandinavischen schwarzen Humors gefallen dürfte, die nur wenig Wert auf echte Handlungstiefe legen.
Ein Pluspunkt ist übrigens der gelungene Soundtrack, nicht nur dank der zahlreichen Johnny Cash-Songs. wink
7 Punkte.

Last edited by Ralf; 29/08/08 07:03 PM.