Warum nur wird immer angenommen, dass - wenn man an etwas herumnörgelt - es auch automatisch *schlecht* finden muss?
Es gibt vieles, was mir an Drakensang nicht gefällt, und vieles, was ich vermisse - trotzdem fühle ich mich durchaus gut unterhalten. Ich *kann* von einem Spiel eine hohe Erwartung haben und mich selbst dann auf das Spiel einlassen, wenn diese nicht erfüllt wird. Ich *kann* auch ein SPiel, das ich selbst für Mittelmaß halte, genießen und unterhaltsam finden. Ich kann mir ja z.B. auch einen Film anschauen, den ich nicht eben grandios finde, und dabei trotzdem einen angenehmen Abend haben. Ich *kann* auch ein eher mäßiges Buch lesen, obwohl ich möglicherweise bessere kenne, und es spannend finden.
Die Frage ist, ob ich im Anschluss sage "Das war nett." und es vergesse, oder ob ich sage "Wow! Das machen wir gleich nochmal!"
Und ja: ich bin zufrieden mit Drakensang. Es ist nicht das, was ich von einem guten C-RPG erwarte, und deswegen bin ich mit DraSa auch nicht *glücklich*. Aber zwischen "glücklich" und "zufrieden" liegen mitunter Welten...
Vielleicht ist es schwer zu erklären. Möglicherweise ist das beispiel mit dem Film aber ganz hilfreich. Stell Dir vor, Du schaust Dir einen Film an, und bei einigen - oder vielen - Szenen denkst Du immer wieder: "Naja, das hätte man auch anders machen können." oder "Schade, dass das jetzt nicht *so* und *so* gelaufen ist." oder "Wieso *das* denn jetzt?" Möglicherweise wirst Du Dir den Film sogar bis zum Ende anschauen und dann feststellen, dass er ja im Grunde genommen ganz ordentlich war, aber doch noch eine Menge ungenutztes oder verschenktes Potential enthielt und die ein oder andere Stelle auch ein bisschen, naja, "mäßig" war. Kein Kinohighlight, aber insgesamt ein akzeptabler Abend, und überhaupt, man ist ja ohnehin derzeit etwas angespannt und vielleicht war es daher ganz gut, dass der Film nicht gar so einen hohen Anspruch hatte... Wenn Du solche Empfindugen nachvollziehen kannst, ja vielleicht sogar selbst schon mal ähnlich empfunden hast, dann hast Du eine ungefähre Vorstellung davon, warum ich DraSa spiele, ohne mich dabei zu quälen, und dann dürfte sich Deine Frage auch erübrigt haben. Wenn Du so noch nie empfunden hast, wirst Du es vermutlich nie verstehen, egal wie wir uns bemühen...