Originally Posted by Ralf
... Torpedierung des Rauchverbots

Wie der Schutz der Nichtraucher verhindert und hinausgezögert wurde, beschreibt Kyriss am Beispiel der Lufthansa. Im Jahr 1989 versuchte die Fluggesellschaft, rauchfreie Flüge innerhalb Deutschlands einzuführen, scheiterte damit jedoch. Erst Jahre später, nämlich 1996, konnte dieser Plan verwirklicht werden. Wie das geplante Rauchverbot auf Inlandsflügen verhindert wurde, lässt sich für die Öffentlichkeit zugänglich in einem Dokument vom 12. April 1994 aus dem Datenbestand von Philip Morris nachlesen, das den „Kampf“ gegen die Lufthansa krimireif dokumentiert (zum Dokument). Bei dem Dokument handelt es sich um den Text zu einer Präsentation. Darin wird deutlich gemacht, dass die Herausforderung für die Zigarettenindustrie geheißen habe: „Killt das Verbot!“ („Kill the ban!“). So wurden beispielsweise Allianzen zu anderen industriellen Organisationen mobilisiert, die dem Lufthansa-Management signalisierten, man würde nicht mehr mit der Linie fliegen, würde das angedrohte Rauchverbot umgesetzt.

Auch die Medien spielten seinerzeit bei der Torpedierung dieser Maßnahme offenbar eine wichtige Rolle. In dem Dokument von Philip Morris heißt es: „Wegen guter Beziehungen zum Chefredakteur (der Bild-Zeitung) sorgten wir dafür, dass die Bild-Zeitung unsere Kampagne gegen die Kranich-Linie (Lufthansa) begleitete.“ Die Zeitung hatte zwischen August und Oktober 1990 mehrere Artikel auf der Titelseite mit harscher Kritik am geplanten Rauchverbot der Lufthansa gedruckt. Wäre das angekündigte Verbot seinerzeit von der Lufthansa tatsächlich umgesetzt worden, hatte man bereits weitere Schritte vorbereitet.

Im Bündnis mit der „Bild“-Zeitung

In der „Bild“-Zeitung sollten laut der Präsentation ganzseitige Anzeigen mit Protestunterschriften von Prominenten veröffentlicht werden. Außerdem hatte man einen namentlich nicht genannten Prominenten als „under-cover“-Agenten engagiert. Geplant war, dass er am Tag des Inkrafttretens des Verbotes – im Dokument ist vom „B-Day“ die Rede – an Bord einer Lufthansa-Maschine rauchen sollte. Ein Journalist der „Bild“-Zeitung sollte ihn begleiten und über die Folgen des Verstoßes gegen das Rauchverbot berichten. Kyriss weist darauf hin, dass der seinerzeit für Deutschland zuständige Geschäftsführer von Philip Morris, Günter Wille, Mitglied im Verband der Cigarettenindustrie war und beim Axel Springer Verlag in Berlin im Aufsichtsrat saß.

Der Axel Springer Verlag bestätigte das auf Anfrage zwar, betonte aber, eine Einflussnahme auf die Berichterstattung in der „Bild“-Zeitung möge vielleicht im Sinne des ehemaligen Arbeitgebers Herrn Willes gewesen sein, „mit der Wirklichkeit jedoch hatte sie nichts zu tun“. Wie es in der Stellungnahme außerdem heißt, teilt man bei Springer nicht die Einschätzung, die von der jüngsten Studie zitierten Dokumente seien „Belege“ für eine aktive Unterstützung der Arbeit des Verbandes der Cigarettenindustrie. Es handele sich vielmehr um Äußerungen des Verbandes selbst über angebliche Erfolge seiner Lobbyaktivitäten.

Hoher gesundheitlicher Preis

Geschickt und erfolgreich bemühte sich die Tabakindustrie um den Erhalt der Zigarettenautomaten und eine nur moderate Erhöhung der Tabaksteuern. Auch die rückhaltlose Aufdeckung aller Zusatzstoffe in Zigaretten wurde hintertrieben. Der am 15. März 2008 neu gegründete „Deutsche Zigarettenverband“, der nicht identisch ist mit dem ehemaligen Verband der Cigarettenindustrie, wollte auf Nachfrage zu den Vorwürfen keine Stellungnahme abgeben.
...


Tolle Sache das.

Unsere grandiose "Führungsriege" da oben in Wolkenkuckucksheim der "Deutschland AG" entpuppt sich mal wieder als moralisch korrupt die einen und nichts als dem Mammon verpflichtet skrupellos die anderen.
Auf der Strecke bleibt, wie könnte erneut anders sein:


Idioten!

Aber uns überwachen wollen.
Da braucht´s schon die handfesten Skandale um den Datenschutz im In- (Telekom) und Ausland (div. britische Behörden) der jüngsten Zeit damit sich da mal was gegen Schäubles Allmachtswahnideen regt.

Wenn´s nicht so makaber und mit realen Folgen wäre, könnte man sich königlich über wahres Schildbürgertum amüsieren.
So aber gerät man eher in eine "akute Tütenunterversorgung"... suspicion


Ragon, der Verärgerte

[P.S. - OT:
Ach ja, sagt mal, hab´ ich `ne massive "Sehstörung" oder geht´s Euch auch so:
Im Forum werden plötzlich so gut wie keinerlei Bildchen mehr angezeigt - nicht nur Smilies! - die Icons sowohl über dem Beitrags-Editierfenster fehlen ebenso wie die Editier-Buttons (für Fett, Kursiv etc.pp.) selber als auch die Gesinnungsicons bei den einzelnen Avataren. Die selber bilden dagegen eine der wenigen Ausnahmen.
Das "Sport"-Topic ist weiterhin defekt und Larian kümmert scheinbar gar nichts?! suspicion
Gerade neu designt und schon geht bereits wieder alles zum Teufel mit dem Forum, oder wie?!
rolleyes ouch
/OT]