Ohje, dann mußt du aber wirklich viel vergessen haben seit deinen DSA-Zeiten: Galotta - vom mysteriösen, aber durchaus gut gesinnten Hofmagier in Gareth nach einer sinnlosen Demütigung durch Nahema zum von Haß getriebenen, aber immer noch irgendwie charismatischen Erzschurken geworden - und Answin - vom loyalen Kaisertreuen zum verbannten Thron-Usurpator auf kuriose Art und Weise zum Retter des Mittelreichs - sind immerhin zwei der schillerndsten Personen der gesamten gut 20-jährigen DSA-Geschichte!
Oder Helme Haffax, Militärgenie und Held des Mittelreichs noch zu Kaiser Retos Zeiten, der quasi aus beruflicher Frustration wink zu Borbarad übergelaufen ist und nun als Herrscher von Maraskan eine seltsame moralische Zwitterstellung zwischen den anderen, definitiv *bösen* Borbarad-Nachfolgern (die er selbst bekämpft, wenn auch aus wenig nobler Motivation heraus) und dem "normalen" Aventurien einnimmt.
Und Jast Gorsam, zwischenzeitlicher Regent des Mittelreichs mit ausgeprägtem Machtbewußtsein und sehr umstrittener Amtsführung, kann man wohl fast als eine Art inneraventurischen Nachfolger des frühen Baron Dexter Nemrod (an den erinnerst du dich doch sicher nicht, oder?) betrachten, was sein Standing innerhalb DSA betrifft.
Dazu die Thronfolge-Streitigkeiten sowohl im Mittel- als auch im Horasreich; zugegeben, das sind keine allzu originellen Szenarien, aber spannend sind sie allemal. smile
Und die Wildermark hast du ja in "Drakensang" ansatzweise selbst kennengelernt, auch wenn leider gerade diese Thematik (u.a. mit den konkurrierenden Räuberbanden) ziemlich katastrophal umgesetzt wurde. Im P&P ist die Wildermark (soweit ich weiß) genau die Art von Region, die du dir wünscht: Es gibt kein wirkliches Gut und Böse, das Land ist offiziell zwar einigermaßen sicher, in Wirklichkeit aber nahe der Anarchie. Soweit ich das verstanden habe, ist die Wildermark auch wirklich als klassische "alles ist möglich"-Region konzipiert worden. Meiner Meinung nach ein guter Einfall.

Wie gesagt, ich verfolge die aventurische Geschichte auch "nur" per Aventurischen Boten und den DSA-Romanen (die aber abgesehen von den derzeit sehr beliebten NPC-Biografien nur relativ selten direkt in die P&P-Ereignisse eingebunden sind und daher weniger als Informationsquelle dienlich sind), aber anders als Alrik gefällt mir dieses neue Aventurien deutlich besser als das zu der Zeit (Mitte der 90er), als ich mit dem aktiven Spielen aufgehört habe. Mag sein, daß die Umsetzung gerade in den zentralen Abenteuern manchmal nicht so überzeugend gerät (nach allem, was man so liest, z.B. zu "Schlacht in den Wolken"), aber die Geschichte an sich finde ich sehr spannend.
Obwohl ich bei der Borbarad-Kampagne und den darauf folgenden Schwarzen Landen ursprünglich durchaus skeptisch war.

Last edited by Ralf; 24/09/08 11:22 AM.