TROPIC THUNDER:

Der cholerische Studiobo� Les Grossmann (Tom Cruise) m�chte den ultimativen Kriegsfilm drehen. Doch als der britische Regiedeb�tant Cockburn (Steve Coogan) nicht mit dem Primadonnengehabe seiner Stars (Ben Stiller, Robert Downey, Jr. und Jack Black) klarkommt, entschlie�t sich auf Anraten des Vietnam-Veteranen, auf dessen Memoiren der Film basiert (Nick Nolte), einen Guerilla-Stil einzuf�hren und die Schauspieler einfach ahnungslos im Dschungel abzusetzen, w�hrend sie �berall von versteckten Kameras gefilmt werden.
Dummerweise werden jedoch schnell echte Drogengangster auf die Schauspieltruppe aufmerksam, die sie ihrerseits f�r eine US-Eliteeinheit halten und demzufolge eliminieren wollen. Die Schauspieler halten all das jedoch f�r einen Teil der Dreharbeiten ...

Nach seiner Mode-Satire "Zoolander" hat Ben Stiller hier zum zweiten Mal Regie gef�hrt und dabei eine hemmungslose Parodie auf Hollywood im Allgemeinen und Hollywood-Kriegsfilme im Speziellen geschaffen. Naturgem�� hilft es bei Parodien, wenn man die parodierten Filme kennt. Hier sind das v.a. die gro�en Vietnam-Klassiker von "Apocalypse Now" bis "Platoon". Doch w�hrend sich die Handlung vorrangig an diesen Filmen orientiert und dabei meist gelungene, teils br�llkomische Parodien bietet, sind die Charaktere und ihre Dialoge das eigentliche Highlight des Films.
Das Ganze wird schon ideal eingeleitet: Vor Filmbeginn gibt es zun�chst die �blichen Trailer (darunter der Verschw�rungs-Thriller "Eagle Eye" mit Shia LaBeouf, in den USA gerade auf Platz 1 gestartet), an die sich vollkommen �bergangslos drei Fake-Trailer anschlie�en, die die drei Filmstar-Hauptdarsteller vorstellen. Vor allem der Downey-Trailer (eine "Sakrileg"-Verarschung) ist wirklich genial gemacht: "Mit dem f�nffachen Academy Award-Gewinner Kirk Lazarus und dem Gewinner des MTV Movie Award f�r den Besten Filmku� Tobey Maguire." hahaha

Auch w�hrend der Filmhandlung drehen sich die Gespr�che fast immer um die Schauspielerei, um Auszeichnungen und Promi-Klatsch. Das �bliche halt, so wie unsereins es sich vorstellt. wink
Da fachsimpelt Downey als Australier Kirk Lazarus schon mal dar�ber, da� man, um einen OSCAR zu gewinnen, nur "Halb-Behinderte" ("Forrest Gump", "Rain Man") spielen darf, aber auf keinen Fall Total-Behinderte ("Ich bin Sam"). Au�erdem hat er sich - als Anspielung an das ber�hmte Method Acting - gar die Hautpigmente dunkel f�rben lassen, damit er im Film einen Schwarzen spielen kann. Da� er sich jedoch auch hinter den Kameras wie ein Klischee-Schwarzer verh�lt und dabei sogar Martin Luther King zitiert, geht vor allem seinen afroamerikanischen Schauspielkollegen geh�rig auf die Nerven ... wink
Absoluter H�hepunkt von "Tropic Thunder" ist jedoch - man h�re und staune - Tom Cruise! Mit Halbglatze und ordin�rem Wortschatz gibt er eine brillante Imitation des ber�chtigten Produzenten Harvey Weinstein - allerdings mit einer Vorliebe f�r Gangsterrap! laugh
W�rde mich nicht wundern, wenn Cruise f�r diese Rolle seine zweite OSCAR-Nominierung in einer Nebenrolle (nach "Magnolia") erhalten w�rde. Das hei�t, falls nicht zu viele Freunde von Harvey Weinstein in der Academy sitzen ... grin

Fazit: "Tropic Thunder" ist eine politisch extrem unkorrekte Mischung aus Parodie und Kriegs-Kom�die, die naturgem�� am meisten Spa� macht, wenn man die vielen Anspielungen versteht. Einige kleinere Durchh�nger in der ersten Filmh�lfte und ein manchmal etwas zu infantiler Humor verhindern eine H�chstbewertung, aber f�r 8 Punkte reicht es allemal. Zumindest, wenn man die Anspielungen erkennt. smile

Last edited by Ralf; 02/10/08 02:10 PM.