Larian Studios Forums General Chat (German) TV Tips - A Star is reborn!

Mit der Suchfunktion wirst du sicherlich noch die Kritiken von Elgi und mir finden können.
Habe lustigerweise gestern auch nur das Ende gesehen, weil ich erst kurz nach Mitternacht vom FFF zurückgekommen war ...

Gestern abend habe ich bei 3SAT einen sehr schönen Film gesehen: "Die Frau auf der Brücke" von Patrice Leconte. Formal gesehen wohl als Liebeskomödie zu klassifizieren, ist es in Wahrheit doch so viel mehr: Die wie stets bezaubernde Vanessa Paradis (ja, Johnny Depp ist ein glücklicher Mann! ) spielt eine flatterhafte, lebensmüde junge Frau, die eines Nachts einen von Charaktermime Daniel Auteuil dargestellten, alternden Messerwerfer trifft, der sich als "Zielscheiben" bewußt Selbstmordgefährdete aussucht ...
Bei solchen Filmen aus Frankreich denkt man heutzutage automatisch zunächst an "Amélie". Und wenngleich die beiden Filme inhaltlich sehr wenig miteinander zu tun haben (und "Amélie" erst fünf Jahre später entstand), trifft der Vergleich durchaus zu. Auch "Die Frau auf der Brücke" gelingt das, was Kino im Idealfall ausmacht: Er entfaltet eine regelrecht magische Wirkung.
Neben den beiden tollen Hauptdarstellern und den pointierten, amüsanten Dialogen tragen dazu auch die wunderschönen Schwarz-Weiß-Bilder und die tolle Musik (u.a. von Benny Goodman und Marianne Faithfull) bei.
Alles in allem ein wunderbares, poetisches kleines Meisterwerk.

Und das Beste: 3SAT wiederholt den Film heute Nacht um 3.15 Uhr. Also: Aufnehmen, anschauen, genießen!

Immer wieder lustig, was man so per Zufall rausfindet: Da schaue ich mir einen gelungenen französischen Psycho-Thriller mit Charles Bronson und Marléne Jobert an, den ich gestern Nacht in der ARD aufgenommen habe und als ich im Anschluß bei der IMDB ein wenig nach der bezaubernden Mme. Jobert forsche, was entdecke ich da wohl? Sie ist die Mutter von Eva Green ("Die Träumer", "Casino Royale")!
Erstaunlich, wirklich ähnlich sehen sich die beiden IMO nicht. Aber um ehrlich zu sein: Mir gefällt die Mutter besser.
(natürlich so, wie sie vor 40 Jahren aussah )

Heute um 23.20 Uhr beginnt SAT.1 die Serie "Nip/Tuck" noch einmal ganz von vorne. Es ist ja sowieso schon ein Wunder, daß diese in Deutschland - außer in der 1. Staffel, wo einst bei Pro7 akzeptable Werte geholt wurden - extrem quotenschwache Serie es mittlerweile auf die Ausstrahlung von vier Staffeln gebracht hat. Daß SAT.1 nun auch noch einmal die Anfänge zeigt, verdient Respekt - und ist die ideale Gelegenheit für diejenigen, an denen diese tolle Serie bisher vorbeigegangen ist, doch noch einzusteigen.

Worum geht es also? Im Grunde genommen ist "Nip/Tuck" die Geschichte einer waschechten Männerfreundschaft. Und meiner Meinung nach wird das in keiner anderen TV-Serie so authentisch, spannend und humorvoll umgesetzt wie hier. Es hilft natürlich, daß die Protagonisten Sean (Dylan Walsh) und Christian (Julian McMahon) Schönheitschirurgen mit einer eigenen Praxis sind und somit regelmäßig skurrile Fälle zu Gesicht bekommen. Christian ist ein typischer leichtlebiger Frauenheld, der auf Luxus steht und kein wirkliches Verantwortungsgefühl besitzt. Sean ist fast das komplette Gegenteil, ein handwerklich besserer Chirurg, bodenständig im Privatleben mit Frau und Kindern. Natürlich gibt es immer wieder Konflikte zwischen diesen beiden so unterschiedlichen Charakteren, doch ihre Freundschaft besteht fort - und übersteht dabei im Lauf der Serie u.a. die Bedrohung durch einen Serienkiller, diverse Familienkrisen, verhängnisvolle Affären mit zahllosen Frauen oder einen skrupellosen Drogendealer. Zudem gibt es ausgedehnte Storylines u.a. zu Homo-/Transsexualität, Promiskuität, Rassismus, AIDS, Scientology, der Schwierigkeit des Ausfüllens klassischer Rollenbilder und diversen Abhängigkeiten.

Yep, es wird einiges geboten. Stilistisch würde ich "Nip/Tuck" am ehesten mit "Six Feet Under" vergleichen. Es ist jedenfalls definitiv KEINE typische Arztserie, weder "emergency room" noch "Dr. House" sind auch nur ansatzweise vergleichbar. Dafür sind bei "Nip/Tuck" die Operationsszenen realistischer und voyeuristischer, der schräge Humor politisch unkorrekt und nicht jugendfrei, der Gewaltfaktor mitunter hoch (einzelne Staffel-DVD-Boxen haben FSK18 erhalten, die restlichen FSK16).
"Nip/Tuck" ist also alles andere als Mainstream, zunächst aufgrund seiner Andersartigkeit und Kompromißlosigkeit sogar ziemlich schwer zugänglich. Aber wer sich darauf einläßt, wird im Idealfall schon bald diese typische Sogwirkung erfahren dürfen, die ganz besondere Filme und Serien auszeichnet. Ich jedenfalls will diese geniale Serie heute nicht mehr missen und hoffe stark, daß SAT.1 auch noch die weiteren Staffeln (nach der sechsten wird die Serie in den USA auslaufen) zeigen wird.

Am Samstag um 14.10 Uhr startet Pro7 eine neue amerikanische Sitcom - während die Qualität dieses Genres in den letzten Jahren dem Vernehmen nach ziemlich abgenommen hat (was zu kurzlebigen Formaten in den USA führte, die hierzulande meist gar nicht erst im Free-TV ausgestrahlt wurden), gilt diese Serie als eines der wenigen Highlights: In "How I met your Mother" erzählt Familienvater Ted im Jahr 2030 rückblickend seinen Kindern, wie er in unserer heutigen Gegenwart ihre Mutter kennengelernt hat. Und zwar seeeeehr ausführlich und ganz von Anfang an (immerhin sind in den USA bereits drei komplette Staffeln gelaufen und das Konzept scheint immer noch zu funktionieren). Einen Teil des Reizes der Serie macht denn auch das Rätseln aus, welche der zahlreichen Frauenbekanntschaften von Ted tatsächlich die namensgebende "Mutter" ist ...
Neil Patrick Harris wurde durch seine Rolle als Teds Freund Barney in den USA zum Comedy-Star und erhielt bereits je zwei Emmy- und Golden Globe-Nominierungen. Außerdem zählt Alyson Hannigan ("Buffy", "Veronica Mars") zum Main Cast, als Gastdarsteller sind zudem jede bekannte Namen aus Musik und TV zu sehen.

Wenn ich mich nicht irre, wird Pro7 immer zwei Folgen am Stück zeigen.

P.S.: Achja, und bei RTL startet heute um 22.15 Uhr die 3. Staffel von "Bones".

arte zeigt heute um 23.25 Uhr als Free-TV-Premiere das südkoreanische Mystery-Drama "Zwei Schwestern", das als eines der Highlights der Asia-Mystery-Welle der letzten Jahre gilt.

Nach einem kurzen und aus Quotensicht reichlich mißlungenen Experiment mit der Serie "Sleeper Cell" kehrt RTL2 ab morgen wieder zum altbewährten Mystery-Mittwoch zurück: Mit der 2. Staffel von "Heroes" und - erstmals überhaupt in der Prime Time! - der 7. Staffel von "Smallville" (wobei RTL2 morgen durchaus sinnvollerweise zunächst das Staffelfinale der 6. Staffel zeigt und direkt im Anschluß den Auftakt der 7. Staffel). Ab nächster Woche kommt dann um 22.10 Uhr noch die neue Serie "Flash Gordon" hinzu, die aber in den USA katastrophale Kritiken und sehr mäßige Einschaltquoten verbuchen mußte und daher bereits nach der 1. Staffel eingestellt wurde.

P.S.: Achja, arte wiederholt heute Nacht (um 1.25 Uhr) einen Film, den zu erwähnen (und anzuschauen) ich bei der Free-TV-Premiere letzte Woche vergessen habe: "Adams Äpfel", eine dänische schwarze Komödie mit Bond-Bösewicht Mads Mikkelsen und Ulrich Thomsen. Mikkelsen spielt darin einen Pfarrer, der versucht, Ex-Häftlinge in einer Resozialisierungsanstalt zu bekehren. Doch mit dem Neo-Nazi Adam (Thomsen) trifft er auf eine ganz harte Nuß ...
Der Film war vor zwei Jahren Publikumsliebling beim Fantasy Filmfest und gewann insgesamt 15 internationale Auszeichnungen.

Seit langer, langer Zeit schau´ ich mir heute mal wieder "Der Drachentöter" an (auf Das Vierte).

Schon witzig, den blutjungen Peter MacNicol zu sehen - und dann an seine heutigen Rollen (Ally McBeal, Numb3rs, "24") zu denken.


Als Synchronstimme hat er übrigens kurioserweise dieselbe wie Val Kilmer als Madmartigan in einem anderen bekannten Fantasy-Werk der Zeit verpaßt bekommen: "Willow".

... Hihi!
Und die des alten Gehilfen seines Zaubermeisters hat die von Yoda
- was besonders in beider Todesszenen evident wird ("Luke... Luke... da ist noch ein Sky... Sky... Sky-walker.")!


Und ratet mal wer dieser Pater ist, der sich da so frömmelnd aber doch eher lebensmüde dem Ungeheuer entgegenstellt...


Ragon, der Fantasy-Fan

Heute Nacht um 2.00 Uhr überträgt Pro7 wieder die Verleihung der Emmy-Awards, also der amerikanischen "TV-OSCARs".

(apropos: Deutscher OSCAR-Beitrag ist dieses Jahr "Der Baader Meinhof Komplex", wie vor wenigen Tagen bekanntgegeben wurde)

Ab Montag erweitert RTL2 sein mittlerweile durchaus beachtliches US-Serien-Angebot um zwei echte Highlights, die man auf dem Sender, der seine größten Erfolge mit "Big Brother" und "Frauentausch" feiert, nicht unbedingt erwarten würde. Obwohl es in einer davon immerhin ziemlich viel um Sex geht. Paßt also wohl doch ganz gut ...

Um 22.15 Uhr macht die halbstündige Comedy-Serie "Californication" den Anfang, wobei es sich wohl eher um Satire als Comedy handelt. "Akte X"-Star David Duchovny verkörpert (diesmal sogar wieder mit gewohnter deutscher Stimme) den Schriftsteller Hank Moody, der unter einer Schreibblockade leidet und seinen Frust unter anderem mit unzähligen One-Night-Stands kompensieren will. Das Ganze wird als eine Art Persiflage auf die Hollywood-Glitzerwelt beschrieben und hat hervorragende Kritiken erhalten. Zudem wurde Duchovky für seine Rolle im Januar mit dem Golden Globe als Bester Comedy-Darsteller geehrt. In den USA läuft die Serie auf einem Pay-TV-Sender und ist daher gerade in den Sexszenen für amerikanische Verhältnisse erstaunlich freizügig. Insofern ist es auch gut, daß RTL2 die Serie nach 22.00 Uhr ausstrahlt, somit müßte sie eigentlich ungeschnitten laufen können. Achja, und angeblich soll sogar die deutsche Synchronisation gelungen sein, was gerade bei Comedy-Serien bekanntlich eher selten der Fall ist.

Weniger sicher ist das beim zweiten Neustart "Dexter", der dummerweise in der Regel wenige Minuten vor 23.00 Uhr starten wird und somit noch unter die FSK16-Regularien fällt. In dieser innerhalb kürzester Zeit zur Kultserie avancierten, schwarzhumorigen Pay-TV-Produktion spielt Michael C. Hall ("Six Feet Under") den sympathischen Polizei-Forensiker Dexter Morgan, der nachts quasi nebenberuflich als Serienmörder "arbeitet". Yep, die Hauptfigur dieser Serie ist tatsächlich ein waschechter Mörder. Zwar tötet er vorwiegend Menschen, von denen er aufgrund seiner Arbeit überzeugt ist, daß sie es verdient haben. Aber deshalb ist Dexter noch lange kein Held, nicht mal ein zweifelhafter. Er ist, wie er selbst sagt, ein Psychopath.
Und genau damit dürfte die FSK erhebliche Probleme haben. Zwar soll der Gewaltgrad der Serie auch ziemlich hoch sein, doch die Tatsache, daß ein Serienmörder der Titelheld einer Serie ist, dürfte für erhebliche Probleme sorgen. Ich vermute mal, daß viele Folgen erst ab 18 Jahren freigegeben werden. Somit bleibt zu hoffen, daß RTL2 die wenigstens in der Nachtwiederholung ungeschnitten zeigt ...
"Dexter" hat übrigens bereits zwei Emmys erhalten und Michael C. Hall war bereits zwei Mal für den Golden Globe nominiert. Zum Cast der Serie zählen mit Julie Benz (Darla in "Buffy" und "Angel"), James Remar (u.a. "Jericho") und Jennifer Carpenter ("Der Exorzismus der Emily Rose") weitere bekannte Namen.

Trotz oder gerade aufgrund der vermutlichen Qualität der beiden Serie befürchte ich allerdings schlechte Quoten. Da die 1. Staffel beider Serien jeweils nur 12 Episoden umfaßt, hoffe ich trotzdem, daß ich nicht gleich wieder zur Absetzung kommt ...

Keine Sorge, Ralf.
Das soll mal nur einer wagen!
Und schon gar nicht RTLII!
Wir werden uns doch hier nicht den Gewährsmann für qualitativ hochwertige Medienempfehlungen ausgerechnet von diesem Larifari-Sender wegnehmen lassen!

Du kannst Dir des geschlossenen Supports der Larianischen Volksfront gewiß sein.

Wie ein Mann werden wir hinter Dir stehen!
(außer Namara, biggie, Alix, Rei und ihre Kolleginnen - sie haben sich in der obligatorischen Nebenabstimmung erstritten, dies eher auf ihre weibliche Art zu tun )

Mit geschlossenen Reihen werden wir Dich bis aufs Blut gegen jegliche Anwandlungen dieser Usurpatoren verteidigen, die Deine Absetzung betreiben wollten!
(Gut, Ddraiggy nicht. Der wollte sich aus rein naturgesetzlichen Beweggründen in keine Reihe einpassen lassen )

Die Larianische Volksfront, das sei Dir an dieser Stelle als Mutmacher nochmals kundgetan, hat mit überwältigender...
*Beisitzer flüstert dem Vorsitzenden was ins Ohr*

... also, mit nahezu uneingeschränkter...
*jetzt beugt sich der andere Beisitzer zum Sprechenden hinüber*

... nun gut, also mit klarer...
*nun scheint auch der Protokollführer dem Vortragenden eine neueste Information nicht vorenthalten zu wollen - schon leicht ungehaltenes Stirnrunzeln beim Empfänger*

... je, dennoch, wo war ich stehen geblieben? Ach ja, also verehrtes Mitglied Ralf, Du wirst Dich daher freuen zu vernehmen, daß mit knapper aber dennoch eindeutiger...
*schon wieder eine Unterbrechung. Diesmal meldet die Gleichstellungsbeauftragte Einwände an. Der Vorsitzende herrscht zurück*
- Quotenveto? Ich sag´ Euch gleich wo Ihr Euch in diesem Forum hinquoten könnt! ...

*wird sanft, aber bestimmt vom Abstimnmungsleiter wieder in seinen Sitz zurückgezogen. Grummelt dann noch ziemlich angenervt, bis er sich wieder dem eigentlichen Adressaten der Veranstaltung zuwendet*
... Ääh, schön, Bruder Ralf, unsere Abstimmung hat also mit Einstimmigkeit ergeben
(Alrik konnte dazu leider nicht beitragen - er befand sich irgendwie, nun sagen wir, "off" ),

daß wir Dir jegliche Unterstützung zukommen lassen werden, die in unserer Macht steht... *setzt dann noch mit gepreßten Lippen kaum vernehmlich hinzu*... - also ich.

Die Larianische Volksfront stärkt Dir rückhaltlos den Rücken, Genosse Ralf!


Denn was hat die Diktatur des bodenlosen Niveaus von RTLII uns auch schon jemals gebracht?

... ok, "24"!

... ja, "Battlestar Galactica" natürlich auch - aber abgesehen davon?

... nun gut, "Heroes"! Ich will nicht verhehlen, daß "Heroes" sich als ganz annehmbare Serie erwiesen hat.
Aber außer "24", "Battlestar Galactica" und "Heroes", hat uns die an TV-Schrecknissen nicht arme unterdrückerische Herrschaft von RTLII irgendeinen künstlerisch-unterhaltsamen Fortschritt gebracht?

... *an dieser Stelle blenden wir uns gnadenvoll aus dem Programm von Larian TV aus und von seinem leicht gestreßten und mit mysteriösen Selbstgesprächen sehr beschäftigt erscheinenden Sendeleiter*
...





Ragon, der TV-Magier

Erstaunlich, welchen Longoscriptus ein simpler Tippfehler auszulösen vermag ...

Ja, bloß weil ein "t" statt einem "e" da steht.

Aber wie Ragon schon sagte: Mach Dir darüber keine Gedanken. Wenn Dich wer absetzen will (ausser von der Steuer), dann setze ich mal. Und zwar mich auf denjenigen drauf. Dann passt der nicht mal mehr unter 'nen Absatz. Apropos Absatz, hier kommt gleich einer:

Ich werde mich keinesfalls des Vergnügens berauben lassen, über Deinen Buffy-Fanboyismus zu lästern, noch mich regelmäßig über Deine Überbewertungen aufzuregen. Denn wenn mein Blutdruck zu stark fällt, bekomme ich's mit dem Kreislauf. Und wenn MEIN Kreislauf kollabiert, hat das Auswirkungen auf ALLE orbitalen Kräfte dieses Sonnensystems.

Du hast dich auch schon mehrfach auf mich und vor allem mein Nervenkostüm gesetzt und ich lebe immer noch. Zumindest gerüchteweise.

Der RTL2-Programmchef behauptet übrigens, daß "Dexter" auch um 22.55 Uhr bereits ungeschnitten läuft. Mal sehen, ob er recht behält, ich nehme vorsichtshalber trotzdem lieber die Nachtwiederholungen auf ...

Außerdem: Pro7 zeigt heute um 20.15 Uhr ein Remake des zweiten großen deutschen Anti-Kriegsklassikers (nach "Im Westen nichts Neues") "Die Brücke". Erste Kritiken scheinen darauf hinauszulaufen, daß der Film mit Franka Potente zwar durchaus gelungen ist, erwartungsgemäß jedoch nicht an die Intensität des Originals von 1959 heranreicht. Netterweise bietet Pro7 die Möglichkeit, das selbst zu überprüfen, denn um 1.00 Uhr zeigen sie ebenjenes Original, das dem österreichischen Regisseur Bernhard Wicki seinerzeit die Tür nach Hollywood öffnete. "Die Brücke" erzählt übrigens die tragische Geschichte einer Handvoll Schüler, die in der Endphase des 2. Weltkrieges (als die deutsche Niederlage bereits mehr als nur absehbar ist) rekrutiert werden und eine völlig unwichtige Brücke gegen die anrückenden Alliierten verteidigen sollen - während die regulären Truppen längst abgezogen sind ...

Ob man das Remake anschauen muß? Keine Ahnung. Ich werd´s wohl tun. Das Original sollte man aber wirklich mal gesehen haben, wenn man sich für die (deutsche) Filmgeschichte interessiert!

Das Original ist so ausgezeichnet und vor allem zeitlich noch so dicht an den Ereignissen, dass ein fast 40 Jahre später erfolgtes Remake nur verlieren kann.

Um nochmal auf "Die Brücke" zurückzukommen (vorsichtshalber mit SPOILER-WARNUNG!!! für die folgenden Absätze):
Für sich genommen ist der neue TV-Film ein durchaus gelungenes, sehenswertes Kriegs-Abenteuer.

Diese Beschreibung wird Kennern des Originals vermutlich sofort eine verwundert hochgezogene Augenbraue ins Gesicht zaubern. Aber sie trifft zu. Und führt zu einem zweiten Urteil: Als Remake des gleichnamigen Anti-Kriegsklassikers von Bernhard Wicki ist "Die Brücke" leider ein fast kompletter Rohrkrepierer!
Daß Details der Handlung geändert und an die heutigen Sehgewohnheiten der "Generation Bruckheimer" (ist nicht mal abwertend gemeint, ich seh´ mir die "C.S.I."-Serien ja auch gerne an - zumindest meistens, siehe P.S.) angepaßt wurden, das ist ja noch in Ordnung. Ohne diese Modernisierungen hätte man ja auch gleich das Original in Ruhe lassen können. So ist nun also aus dem Klassenlehrer eine von Franka Potente gespielte Klassenlehrerin geworden, die zudem auch noch eine Affäre mit einem ihrer Schüler hat. Nunja, warum nicht? Ein anderer Schüler hat eine kleine Liebesgeschichte hinzugedichtet bekommen. Okay. Und wer will sich ernsthaft darüber beschweren, daß die Schauwerte aufgrund der deutlich besseren technologischen Möglichkeiten die Schlichtheit von Wickis Schwarz-Weiß-Bildern übertrumpfen?
Aber eines ist - für ein Remake, wohlgemerkt - unverzeihlich und beweist, daß Regisseur und/oder Autor der Neuauflage den Sinn des Originals absolut nicht verstanden haben. Oder einfach ignorieren. Denn wo bei Wicki die ganze "Schlacht" um die Brücke keine 20 Minuten der rund 90-minütigen Laufzeit des Films umfaßt, dauert sie in der neuen "Brücke" alles in allem eine komplette Stunde! 60 Minuten, die natürlich gefüllt werden müssen. Und womit? Mit Heldentaten der tapferen Schüler natürlich!
Nur: So funktioniert ein Anti-Kriegsfilm nicht. Ein Anti-Kriegsfilm präsentiert seine Protagonisten nicht als Helden. Sondern im Extremfall - wie bei Bernhard Wicki - als arme Würstchen, als Kanonenfutter.
Das hat der Regisseur des "Remakes" nicht begriffen. Hier mag man sagen: Nomen est omen. Denn der Name dieses Regisseurs lautet - man mag es kaum glauben - Wolfgang Panzer!
So verwundert es auch nicht mehr groß, daß vieles, was die bedrückende Anti-Kriegsstimmung in Wickis Film ausgemacht hat, nun komplett verschwiegen wird. Wie der von den Jungs angehimmelte Ritterkreuzträger ... der mit Waffengewalt einen Verwundetentransport zum Anhalten zwingt, damit er mitfahren und vor den anrückenden Amerikanern davonrennen kann.

Aber vielleicht ist es ja auch falsch, wie ich an Panzers Film herangegangen bin. Ich habe einmal gelesen, daß die Romanvorlage von "Die Brücke" eigentlich ein eher patriotisches Werk war, aus dem Wicki und seine Drehbuch-Autoren ein flammendes Anti-Kriegs-Plädoyer gemacht haben. Vielleicht hielt sich Panzer beim Dreh ja einfach nur eng an die Romanvorlage. Und, um das klarzustellen: Es handelt sich hier weißgott nicht etwa um Kriegsverherrlichung. Panzer reiht sich eher in die Riege jener Regisseure (allen voran Sir Ridley Scott und Terrence Malick Malick) ein, die in den letzten Jahren mit wechselndem Erfolg den Krieg einfach nur realistisch, ohne eigene Bewertung darstellen wollten. Natürlich ohne deren meisterliche Fähigkeiten zu erreichen und auch bei weitem nicht so konsequent.
Aber bekanntlich muß jede realistische Darstellung des Krieges per se zu einer Anti-Kriegsbotschaft führen. Das kann man auch über die neue "Brücke" sagen. Der entscheidende Unterschied ist: Bei einem Anti-Kriegsfilm steht diese Botschaft im Zentrum der gesamten Geschichte. Bei einem mehr oder weniger realistischen Kriegsfilm ist sie logische Folge des Gezeigten. Und das ist auch der größte Unterschied zwischen den beiden "Brücke"-Versionen.

Aber wie auch immer: Als eigenständiger TV-Film erhält "Die Brücke" von mir knapp 7 Punkte. Als Romanadaption kann ich sie nicht bewerten, da ich die Vorlage nicht gelesen habe. Als Remake vergebe ich lediglich 3 Punkte.

P.S.: Die heutige Folge von "C.S.I. Miami" war vermutlich die dämlichste Folge einer TV-Serie, die ich JEMALS gesehen habe. Und das will was heißen. Buuuuh!

Also die Spiegel-Kritik zu "Die Brücke" hat mir gereicht, deswegen habe ich den Schrott erst gar nicht angeschaut. Ich weiß, man soll sich nicht auf solcherlei Kritiken verlassen, aber das alles hört sich ganz einfach so schlecht an, daß mir dann die Zeit doch schade ist.

Nunja, den Satz "Angeblich hat es dem Produzenten beim Original zu lange gedauert, bis es endlich mal knallt" glaube ich jedenfalls sofort. Auch ansonsten stimme ich dem Tenor zu, aber ein paar Kritikpunkte finde ich unnötig übertrieben, vor allem die Aufregung über die lächerliche Liebesszene, die überhaupt keine Aufregung wert ist. Teilweise widerspricht sich der Autor auch selbst (wenn er etwa die Argumentation der Lehrerin gegenüber dem Gau-Leiter offensichtlich mit dem erhobenen moralischen Zeigefinger aus heutiger Sicht bewertet und kritisiert statt sich in die Situation der Figuren zu versetzen). Naja, ist ja jetzt auch wurscht.

Definitiv besseres aus deutschen Landen bekommt der geneigte Fernseh-Zuschauer dafür heute geboten, denn die ARD zeigt um 20.15 Uhr den OSCAR-Gewinner "Das Leben der Anderen". Meiner Meinung nach der mit Abstand beste deutsche OSCAR-Gewinner (wer vergleichen will: Die anderen beiden sind "Die Blechtrommel" und "Nirgendwo in Afrika") und auch in der Spitzengruppe der besten deutschen Filme überhaupt zu finden.