Zu der grau / schwarz-weiß - Geschichte denke ich vielschichtig :
- Prinzipiell bevorzuge ich das Schwarz-Weiß-Schema.
- Das Grau-Schema ist realistischer
- Das Schwarz-Weiß-Schema ist "marchenhafter", und somit unrealistischer
- Meiner Meinung nach sind beides lediglich unterschiedliche Erzählweisen zur Darstellung von Problematiken.
- Beide sind für mich auch modeabhängig.
- Zur Zeit ist die "graue Sicht" schwer in Mode.
- Die Schwarz-Weiße Version ist dabei leichter zu lernen, wohingegen
- Die Graue Version eine feinkörnigere Unterscheidungsfähigkeit erfordert - oder lehrt.
- Schwarz-Weiß-Denken mag ja "kindlich" sein, aber
- Graues Denken ist für mich schlichtweg Zeichen von Desillusionierung.
- Ich persönlich halte für ein "Märchen", was Fantasy in der Regel ja auch ist, die Schwarz-Weiß-Variante passender. Ich habe mich bei Monkey Island 4 gegruselt, als ich feststellte, wie realistisch die Geschichte und das Setting geworden ist : Immobilienhai kauft alle Pirateninseln auf und verbietet die Piraterei sowie interniert die Piraten in Umerziehungslagern.
Das ist realistisch, entspricht aber in keinster Weise dem, was ich von einer Spielwelt von Monkey Island erwarte.
- Wenn ich Computerspiele als Weg sehe, vom Alltag abschalten zu können, dann möchte ich möglicherweise nicht auch noch dort mit Problemen des täglichen Lebens konfrontiert werden.
- "Graue Probleme" sind aber eben das: höchst realistische und realitätsnahe Fragestellungen des täglichen Lebens.
- Ein Spiel, das mir ständig eine "graue Welt" präsentiert, würde mir auf die Dauer womöglich sogar langweilig werden. Denn von einem Fantasy-Spiel erwerte ich persönlich weniger eine Welt, in der (klischeehaft) "Sex & Crime" regieren (es fehlen eigentlich Ghettos, in denen Zwerge oder Elfen leben, und die mit Drogen handeln und schnelle Autos fahren, oder sowas wie GTA auf Elfisch), sondern eher eine Welt, in der "andere Gesetze" gelten.
- Von daher wäre ein solches Spiel für mich eher kein gutes Mittel "zum abschalten", sondern eher "zum Draufschalten".
Das mag einer der Gründe sein, warum ich mir The Witcher bisher nicht gekauft habe. Mir ist The Witcher - nach dem, was ich davon gelesen und gehört habe - zu realistisch in Sachen "Grauigkeit".
Dazu möchte ich nebenbei noch auf den Film "Happy-Go-Lucky" hinweisen, der insofern interessant ist, als daß er einen eher "kindlichen" Charakter in einer sehr "grauen" Umwelt zeigt. Und - vielleicht von einigen unerwartet - durchaus damit umzugehen weiß.