Seit einer Woche spiele ich nun "The Witcher" - und kann jetzt einige Kritikpunkte buads an "Drakensang" deutlich besser verstehen.

Es ist doch ganz klar: Wenn man einmal eine so phantastisch glaubwürdig simulierte Fantasywelt wie in "The Witcher" erlebt hat, dann fällt es schwer, sich mit weniger zufriedenzugeben. Dieses Problem hatte ich bei "Drakensang" nicht, da die Spielwelt sich eigentlich auf dem gleichen grundsätzlichen Niveau befand wie bei allen anderen Rollenspielen, die ich in den letzten Jahren gespielt habe (allen voran "Planescape: Torment" und die KOTOR-Spiele). Hätte ich zuerst "The Witcher" gespielt und dann "Drakensang", wäre mein Fazit zumindest in dieser Hinsicht komplett anders ausgefallen ...

Allerdings muß ich auch sagen, daß "The Witcher" teilweise die gleichen Detail-Mängel plagen wie "Drakensang", wenn ich da etwa an das widerspruchslose Beklauen der NPCs vor ihren Augen denke. Am meisten stört mich bislang aber die viel zu niedrige Anzahl unterschiedlicher Charaktermodelle. Wenn die an und für sich so wunderbar zum Leben erweckten Figuren auf den Straßen Wyzimas (samt Umland) sich ständig wiederholen, dann ist das für mich ein echter Stimmungstöter ...

Aber davon kann ich mich bislang nicht beschweren. Die Story des 1. Kapitels war zwar nicht übermäßig originell, aber sehr stimmungsvoll erzählt und vor allem die unzähligen meist stimmungsvollen Nebenquests bereiten mir jede Menge Freude und trösten mich auch über das Echtzeitkampfsystem hinweg (das zwar durchaus unterhaltsam in Szene gesetzt ist - aber ich werde wohl immer Rundenkampf vorziehen, wenn ich die Wahl habe ...).

P.S.: Das Inventar ist zu klein.
P.P.S.: Zum Glück gibt´s im "The Witcher"-Universum kein AIDS. badsmile

Last edited by Ralf; 10/12/08 05:48 PM.