Glaube ich nicht. Englisch dürfte derzeit an der überwiegenden Zahl der Schulen weltweit gelehrt werden, aber sorgt das dafür, dass andere Sprachen in wenigen Generationen hinfällig sein werden?

Das Argument, dass Esperanto nur an allen Schulen der Welt gelehrt werden müsste, sollte doch für jede andere Sprache auch gelten, oder was macht Esperanto so besonders? Dass es vergleichsweise leicht zu lernen ist? Das mag vielleicht für Menschen gelten, die europäische Sprachen beherrschen, weil Esperanto stark auf ihnen basiert (ich kann die Textprobe bei Wikipedia verstehen, obwohl ich kein Esperanto spreche), aber für Menschen aus anderen Teilen der Welt ist das nicht unbedingt der Fall. Nicht umsonst leben zwei Drittel der Mitglieder des Esperanto-Weltbundes in Europa.

Möchten zwei Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt sich verständigen, ist es nun mal doppelter Aufwand, wenn beide eine neue Sprache lernen statt nur einer. Und wenn Erwachsene eine neue Sprache lernen, fragen sie sich meist, wie viel sie ihnen nützt. Weltweit gibt es Schätzungen zufolge 200.000 bis 2 Millionen Esperanto-Sprecher. Bei anderen Sprachen gibt es einfach viel mehr Leute, mit denen man sich nach dem Erlernen der Sprache verständigen kann, und viel mehr Literatur, die man dann im Original lesen kann.