Lurker hat meine Meinung schon ganz gut ausgedrückt, d.h. ich muß gar nicht mehr viel dazu schreiben.

Deine ganze Argumentation basiert grundsätzlich auf der Abneigung gegen die USA. Daß dies ein Grund sein sollte, eine schon bestehende Weltsprache - nämlich Englisch - auszuhebeln und durch eine Kunstsprache zu ersetzen, halte ich für eine Schnapsidee. Zumal ich nicht den Eindruck habe, daß nicht viele Menschen auf der Welt gleich an den USA-Hass denken, wenn sie englisch sprechen oder hören - abgesehen von den Franzosen und dir natürlich.

Aus sprachwissenschaftlicher Sicht spricht vieles für Englisch. Die Sprache ist jetzt schon weit verbreitet und kann auch leicht erlernt werden, wenn man aus ähnlichen Sprachfamilien kommt. Darüber hinaus ist die Ähnlichkeit selbst zu romanischen Sprachen wie Französisch nicht von der Hand zu weisen.

Klar, es wäre eine Überlegung wert, eine Sprache zu entwickeln, die alle Vorzüge aller Sprachen vereint... allerdings halte ich das ganz einfach für utopisch und sogar unmöglich. Die Bildhaftigkeit des Chinesischen z.B. kann man nich einfach so mit der Effizienz des Englischen bspw. vereinen.

Der Nachteil einer Kunstsprache besteht darin, daß sie eben das ist - eine künstliche Sprache. Sie entsteht aus dem Nichts... und hat damit kaum etwas dessen, was eine Sprache auszeichnet, nämnlich die Entstehungsgeschichte, die Kultur, die Ausformungen, die Dialekte, die Vielfalt etc.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"