Ob und inwiefern deine Sichtweise von deinem USA-Hass geprägt sind, steht hingegen einer weiteren Interpretation frei... von dem, was ich hier gelesen habe, ziehe ich die Folgerung, daß im Grunde genommen dein größter Vorbehalt gegen Englisch als Weltsprache darin besteht, daß es eben Englisch ist.
Tja, wie das mit den Vorbehalten aufgrund der Herkunft aussieht, siehst Du doch an Deinem eigenen Beispiel. Dein größter Vorbehalt gegen meine Argumente besteht darin, dass sie eben von MIR sind. Also verzichtest Du auf eine brauchbare Gegenargumentation, sondern kramst einfach mal wieder die USA-Vorurteils-Keule raus und wischt damit bequem alles vom Tisch. Und ebenso ignorant würden sich viele eben auch gegen eine existente Sprache nationaler Prägung verhalten.
Damit fallen vermutlich alle existierenden Sprachen weg.
Richtig. Davon rede ich ja ständig. Schön, dass Du das auch so siehst.
Klar, einige Deppen dürfte es in den USA geben, die denken würden, "sie" hätten das "Rennen um die Weltherrschaft" gewonnen, wenn Englisch als allgemeine Weltsprache eingeführt würde. Aber kann dir das nicht genauso egal sein, wie es das vermutlich der Mehrheit der Amerikaner wäre
Nein, nachdem die Amerikaner ja gerade in jüngster Vergangenheit z.B. anhand der Wiederwahl der Bush-Regierung wieder bewiesen haben, dass sie enorm Lernresistent und spielend leicht zu manipulieren sind, kann mir das nicht egal sein. Ich sehe in dieser Nation nun mal gegenwärtig die größte Gefahr für die Zukunft dieses Planeten und würde ihr daher ungern noch weitere Vorteile in die Hand geben.
Du argumentierst da ein wenig uneinheitlich. Erst weist du darauf hin, dass paralleles Lehren von Nationalsprache und Kolonialsprache kein Problem sei, dann meinst du, in afrikanischen Ländern mit Englisch als Amtssprache würden nur ein paar Beamte Englisch sprechen. Wenn das Ganze problemlos funktionieren würde, müssten doch weite Teile der Bevölkerung beide Sprachen beherrschen.
Dir ist aber schon klar, dass die Verhältnisse in afrikanischen Nationen extrem unterschiedlich sind, oder ? Warum argumentierst Du nicht lieber damit, dass in etlichen afrikanischen Nationen sowieso keine Schulbildung betrieben wird und ein Erlernen irgendeiner Sprache, ob Kolonial oder International, daher sowieso rein hypothetisch wäre, so wie diese ganze Diskussion ?
Außerdem ist ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung vielleicht gar nicht in der Lage, zwei Sprachen zu erlernen - nicht, weil sie dumm wären, sondern weil nun mal nicht jeder das gleiche sprachliche Talent in die Wiege gelegt bekommt.
Ja. Ein nicht unerheblicher Teil der Deutschen ist auch nicht in der Lage, die eigene Muttersprache halbwegs zu erlernen, das hindert sie aber auch nicht daran, sie zu benutzen.
Meiner Meinung nach ist die Verfügbarkeit da ein viel größerer Faktor als die gemeinsame Sprache.
Natürlich. Aber die Verfügbarkeit IN einer gemeinsamen Sprache wäre doch wohl ein unschlagbarer Vorteil, oder ? Und genau darum geht's in meiner Argumentation.
Was die massive globale Wirtschaftsförderung angeht: Irgendwo muss das Geld allerdings herkommen. Wenn kein Geld mehr fürs Militär ausgegeben würde ...
Da bringst Du gerade komplett die auf zivilen Investitionen basierende globale Wirtschaft mit nationalen Ausgaben aus Staatshaushalten durcheinander. Beide Faktoren hatte ich getrennt angesprochen, also bitte nicht munter vermixen.
Wir können uns ja mal zum Vergleich die deutsche Presselandschaft ansehen. Gibt's im Inlandsteil der Zeitungen keine Lügen, Falschdarstellungen, Verzerrungen und Manipulationsversuche, nur weil jeder durch Lesen einer anderen deutschen Zeitung rauskriegen könnte, was für ein Mist da zusammengeschrieben wird? Ich bin ein wenig überrascht davon, dass du anscheinend glaubst, so was würde durch eine einheitliche Sprache weitgehend verschwinden.
Schönes Beispiel. Damit hast Du ja gerade selbst belegt, wie leicht es anhand einer gemeinsamen Sprache möglich ist, Lügen, Falschdarstellungen, etc. aufzudecken. Denn wenn das nicht so wäre, dann wüsstest Du ja überhaupt nicht, dass es sich in vielen Fällen um Lügen und Falschdarstellungen handelt, oder ? Ich habe nämlich überhaupt nicht behauptet, dass sowas dadurch verschwinden würde, sondern dass es massiv an Wirkung verlieren würde, weil es viel leichter zu entlarvt wäre. Und nur darum geht es. Es ist völlig egal, was die Propaganda für einen Mist schreibt, wenn jeder ihn leicht als Mist erkennen kann.
Um mal ein extremes Beispiel zu bringen: Wenn ein paar Neonazis auf einen Schwarzafrikaner losgehen, wird es denen völlig schnurz sein, ob er kein Wort oder fließend Deutsch spricht.
Pardon, aber dieses Beispiel ist nicht extrem, sondern einfach nur komplett überflüssig. Einem Terroristen ist es auch egal, ob er Menschen mit deutschem oder chinesischem Sprengstoff hochjagt, den würdest Du daher wohl auch kaum als Beispiel für normale Probleme in der Völkerverständigung anführen wollen, oder ? Hier geht es um den normalen Bürger, nicht um irgendwelche geistesgestörten Extremisten.
Es gibt heute Menschen, denen es völlig egal ist, wie es anderen Menschen geht, solange es ihnen selbst gut geht, und die würde es weiterhin geben. In Deutschland haben wir eine gemeinsame Sprache. Teilen deswegen alle Reichen mit denen, denen es dreckig geht?
Nein. Aber die, denen es dreckig geht, haben es erheblich leichter, sich in der breiten Öffentlichkeit Gehör zu verschaffen und auf Akzeptanz und Hilfe durch die Gemeinschaft zu hoffen, als wenn sie als nicht zugehörig empfunden würden und niemand ihre Sprache versteht, oder ?
Die chinesischen Schriftzeichen, die sehr eng mit der Sprache verknüpft sind, stellen dabei allerdings ein Hindernis dar. Wenn man praktische Gründe in eine solche Entscheidung einfließen lässt, dürfte man zu dem Schluss kommen, dass ein Alphabet große Vorteile bietet.
Ja. Das haben z.B. auch die Japaner erkannt, deren Schrift auf den chinesischen Kanji beruht und die ihre Sprache inzwischen auch komplett in Romanji (Unser Alphabet) übertragen haben. Und das überall auch problemlos verstehen und verwenden - ganz normal neben ihren traditionellen Schriftzeichen. Japan dürfte da übrigens generell als Vorbild dienen können, da sie z.B. 4 verschiedene Schriften wie ganz selbstverständlich parallel benutzen: Kanji, Hiragana, Katakana und eben Romanji.
Wenn Dialekte sich zwangsläufig einstellen und eine Weltsprache mit Dialekten unbrauchbar ist, muss man daraus folgern, dass eine Weltsprache zwangsläufig irgendwann unbrauchbar ist. Bist du sicher, dass du meinst, was du da schreibst?

Ja, bin ich. Zunächst mal ist es ein Unterschied, ob gleich von Anfang an dialektisches Kauderwelsch herrscht, oder sich Dialekte erst allmählich innerhalb einer etablierten Sprache ausbilden, die inzwischen generell jeder versteht. Und zum anderen ist die Dialektik eine ernste Gefahr für eine Weltsprache, die ich durchaus sehe und der man entgegenwirken müsste, damit diese Weltsprache nicht wieder in nationale Sprachen zerfällt. Hier in Deutschland tut man das ja auch, indem man z.B. die Schüler in den verschiedenen Regionen zwar in ihrer Mundart reden lässt, sie aber Hochdeutsch schreiben und zur Not auch sprechen können müssen.