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Ddraigfyre #358492 12/12/08 12:57 PM
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Originally Posted by Ddraigfyre
Es ging in meiner Argumentation auch nicht darum, wo Englisch derzeit gesprochen wird, sondern wo es HERKOMMT. Das Mutterland dieser Sprache ist England und den gr��ten internationalen Einflu� als "zweites Mutterland" dieser Sprache �ben die USA aus. Und damit haben wir schon mal einen Berg von Problemen, der durch Aversionen gegen diese Nationen hervorgerufen werden. Englisch als Weltsprache w�rde nur das Weltherrschaftsstreben der USA weiter unterst�tzen und den USA ein zus�tzliches Gef�hl der Legitimation f�r ihre Verbrechen geben. Sieht das denn hier keiner? Diese Nation ist jetzt schon bem�ht, dem Rest der Welt ihren Glauben, ihre "Kultur" und ihre Politik aufzuzwingen. K�me noch die Sprache hinzu, d�rften sie sich wohl endg�ltig als Herrenvolk f�hlen.

Das ist meiner h�chstbescheidenen Meinung nach der gr��te Unsinn in deiner gesamten Argumentationskette... und ich meine, da� du in dem Punkt nioht wirklich objektiv bist, sondern deine ganz deutliche vorhandene Abneigung gegen die USA umsetzt.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
elgi #358493 12/12/08 02:09 PM
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Nat�rlich bin ich nicht objektiv, ich vertrete hier meine Ansicht. cool2

Und meine Abneigung und Vorbehalte gegen das Weltherrschaftsstreben der USA sind auch bekannnt. Allerdings ist das eine Abneigung, die viele Menschen teilen, weshalb das meine Argumentation gegen Englisch als Weltsprache doch wohl eher st�tzt.

Ich hoffe also, Du hast jetzt mit dem lahmen Einwand Dein Pulver nicht schon verschossen ? badsmile


Ddraigfyre #358494 12/12/08 02:32 PM
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Lurker hat meine Meinung schon ganz gut ausgedr�ckt, d.h. ich mu� gar nicht mehr viel dazu schreiben.

Deine ganze Argumentation basiert grunds�tzlich auf der Abneigung gegen die USA. Da� dies ein Grund sein sollte, eine schon bestehende Weltsprache - n�mlich Englisch - auszuhebeln und durch eine Kunstsprache zu ersetzen, halte ich f�r eine Schnapsidee. Zumal ich nicht den Eindruck habe, da� nicht viele Menschen auf der Welt gleich an den USA-Hass denken, wenn sie englisch sprechen oder h�ren - abgesehen von den Franzosen und dir nat�rlich.

Aus sprachwissenschaftlicher Sicht spricht vieles f�r Englisch. Die Sprache ist jetzt schon weit verbreitet und kann auch leicht erlernt werden, wenn man aus �hnlichen Sprachfamilien kommt. Dar�ber hinaus ist die �hnlichkeit selbst zu romanischen Sprachen wie Franz�sisch nicht von der Hand zu weisen.

Klar, es w�re eine �berlegung wert, eine Sprache zu entwickeln, die alle Vorz�ge aller Sprachen vereint... allerdings halte ich das ganz einfach f�r utopisch und sogar unm�glich. Die Bildhaftigkeit des Chinesischen z.B. kann man nich einfach so mit der Effizienz des Englischen bspw. vereinen.

Der Nachteil einer Kunstsprache besteht darin, da� sie eben das ist - eine k�nstliche Sprache. Sie entsteht aus dem Nichts... und hat damit kaum etwas dessen, was eine Sprache auszeichnet, n�mnlich die Entstehungsgeschichte, die Kultur, die Ausformungen, die Dialekte, die Vielfalt etc.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
elgi #358501 12/12/08 11:18 PM
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Der Vorteil einer gemeinsamen Sprache liegt doch klar auf der Hand Ob das nun Englisch, Esperanto oder Arabisch ist.
Fragt ihr euch, warum ich Arabisch aufgez�hlt habe? Ganz einfach. Weil es in meinem Augen genug Ignoranten gibt, die glauben, Englisch ist das Ma� aller Dinge. Ein Film muss man sich in Englisch ansehen - dieses Spiel ist nur gut mit der Englischen Lokalisierung - Das Buch XYZ sollte man lieber in Englisch lesen ... etc. pp.
Im nahen Osten sitzen wahrscheinlich die reichsten M�nner der Welt und die lenken die Geschicke unserer europ�ischen Nationen alleine schon durch ihr Erd�l auf ganz subtile Art und Weise.
Oder nehmen wir mal China. Ein blick auf die Bev�lkerungen verr�t uns schnell, dass es auf der Erde weitaus mehr Chinesen gibt, als Menschen irgendeiner anderen Herkunft. Neue Weltsprache also Chinesisch?

Ddraigy hat in dem Punkt villkommen Recht, wenn er meint, dass eine nationale Sprache (ich erweitere das) gleich welcher Herkunft, bei einem Gro�teil der Weltbev�lkerung wohl auf Ablehnung sto�en wird.
Englisch ist die internationale "Businesssprache", macht sie dadurch aber nicht anderen Sprachen �berlegen oder gar besser.

Von daher ist eine Kunstsprache wie eben Esperanto, oder eine g�nzlich neue, durchaus dazu in der Lage, die regionalen und nationalen Sprach- und Verst�ndigungsbarrieren zu �berwinden. Nicht heute und auch nicht morgen, wohl aber in einigen Generationen - wenn man so ein Ziel sinnvoll angeht.
Kulturellen Verlust sehe ich da �brigens nur bedingt. Latein wird heute auch noch gelehrt, obwohl es eine tote Sprache ist. Hier l�ge der Fall aber g�nzlich anders, denn die nationalen Sprachen und Werke k�nnte man rechtzeitig archivieren und/oder �bersetzen.
Im Grunde ist es wie mit der W�hrung. Klar haben wir unsere D-Mark verloren. Eine stabile W�hrung. Anderen L�ndern ging und geht es �hnlich. Doch der Euro ist letztlich nicht so schlecht, wie ihn oft im Allgemeinen nachgesagt wird.
Und wer so sehr an der D-Mark hing, konnte sich davon ja noch ein bissel was �brig behalten. Das gleiche k�nnte man sp�ter auch mit B�chern, Filme und Spiele in Deutsch machen. Versteht zwar in 3. Generationen niemand mehr, aber man selbst hat es noch, weil man damit aufgewachsen ist. Und f�r die D-Mark kann man sich heute auch schon nix mehr kaufen (bis auf ganz wenige Ausnahmen - die z�hle ich jetzt aber mal nicht dazu).

Fazit: Anglizismen sind oftmals scheu�lich und unn�tig. Eine neutrale "Weltsprache" w�re auf lange Sicht jedoch eine sinnvolle L�sung.


Science Fiction und Fantasy:

Fantastische Welten Berlin
elgi #358502 13/12/08 12:53 AM
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Originally Posted by elgi
Deine ganze Argumentation basiert grunds�tzlich auf der Abneigung gegen die USA.

�hm ... nein. wenn Du das meinst, solltest Du sie vielleicht nochmal lesen. Meine Vorbehalte gegen die USA machen eigentlich nur einen kleinen Teil davon aus.

Originally Posted by elgi
Der Nachteil einer Kunstsprache besteht darin, da� sie eben das ist - eine k�nstliche Sprache. Sie entsteht aus dem Nichts... und hat damit kaum etwas dessen, was eine Sprache auszeichnet, n�mnlich die Entstehungsgeschichte, die Kultur, die Ausformungen, die Dialekte, die Vielfalt etc.

Das ist nicht der Nachteil einer k�nstlichen Sprache, sondern der VORTEIL. Eine Weltsprache mit Vielfalt und Dialekten w�re v�llig unbrauchbar. Und wenn sie noch dazu schon kulturell gepr�gt ist, sowieso. Wessen Kultur soll sie denn haben ? Willst Du da 'ne M�nze werfen ? Ich glaube, Du verstehst da was grunds�tzlich falsch. Hier geht es nicht um Reich-Ranickis Schm�kerstunde, sondern um globale Verst�ndigung. Was sollen wir denn da bittesch�n mit Dialekten, Vielfalt und Kultur ?

Mal abgesehen davon, dass Dialekte sich unvermeidbar zwangsl�ufig einstellen werden, je nach heutigen kulturellen Sprechgewohnheiten. Und �ber die Entstehungsgeschichte und Ausformungen dieser Weltsprache k�nnen wir uns dann in 1000 Jahren nochmal unterhalten, denn die heutigen Nationalsprachen sind auch nicht alle schon fertig vom Baum gefallen ...

EDIT:

Originally Posted by elgi
Aus sprachwissenschaftlicher Sicht spricht vieles f�r Englisch. Die Sprache ist jetzt schon weit verbreitet und kann auch leicht erlernt werden, wenn man aus �hnlichen Sprachfamilien kommt.

Ja, WENN man aus �hnlichen Sprachfamilien kommt. Wie Palahn schon angedeutet hat, kommt aber die absolute Mehrheit der Weltbev�lkerung eben NICHT aus �hnlichen Sprachfamilien. Die absolute Mehrheit der Weltbev�lkerung stellt der asiatische, arabische und afrikanische Raum - und das sind ganz andere Sprachfamilien. Und wenn dort Englisch gesprochen wird, dann weil man den Leuten da zu Kolonialzeiten die Sprache aufgedr�ckt hat, ob sie wollten oder nicht. Deine "sprachwissenschaftliche Sicht" stammt vermutlich von hiesigen Sprachwissenschaftlern ...


Palahn #358503 13/12/08 01:14 AM
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Originally Posted by Palahn
Ein Film muss man sich in Englisch ansehen - dieses Spiel ist nur gut mit der Englischen Lokalisierung - Das Buch XYZ sollte man lieber in Englisch lesen ... etc. pp.

Und welcher Idiot sagt so etwas? Man sollte bestenfalls in der Originalsprache konsumieren... wenn ein Film auf englisch gedreht wurde, so ist es nat�rlich besser, ihn auch auf englisch zu sehen. Bei vielen Spielen ist nun mal Englisch die Originalsprache und da leider oftmals die Lokalisierung Schrott ist, sollte man auch da zum Original greifen.
Am besten alles im Original sehen - wenn man die Sprache beherrscht. Da ich kein Franz�sisch oder Japanisch z.B. kann, schaue ich mir solche Filme dann meist in der deutschen �bersetzung oder mit Untertiteln an... das hei�t aber nicht, da� man mit der Originalsprache besser bedient w�re.


Quote
Englisch ist die internationale "Businesssprache", macht sie dadurch aber nicht anderen Sprachen �berlegen oder gar besser.

Englisch ist weitaus mehr als eine Businesssprache... nicht nur in der Wirtschaft ist Englisch notwendig, auch z.B. im Internet ist Englisch mehr oder minder die allgemein genutzte Sprache, mit der man am ehesten �berall klarkommt.
Was Englisch "besser" als andere Sprachen macht, ist der Status Quo heute: N�mlich da� Englisch - das im �brigen nat�rlich keinen "nationale" Sprache ist - schon von sehr vielen Menschen gesprochen wird. Die sprachtheoretischen Vorteile habe ich zumindest versucht, kurz anzurei�en.

Demzufolge ist es relativ unn�tig, jetzt auf Englisch zu verzichten und stattdessen mit einer anderen Sprache - die noch nicht existiert oder kaum von jemandem gesprochen wird - fortzufahren. Das w�rde nicht dem Ziel der besseren weltweiten Kommunikation helfen, sondern ganz einfach nur jene befriedigen, die eine Abneigung gg�. dem Englischen haben.

Der Vergleich der W�hrungsumstellung mit der Installation einer neuen Weltsprache ist schlie�lich �berhaupt nicht mehr nachzuvollziehen.


@Ddraig:
Das mit der Kultur verstehst du scheinbar nicht... oder ich dr�cke mich falsch aus. Das ist ein Nebenargument... da mir eine "gewachsene" Sprache mit ihren Vor- und Nachteilen lieber ist als eine neu geschaffene Kunstsprache.
Dies allerdings hat nichts damit zu tun, eine solch gewachsene Sprache - in ihrer Hoch-Variante - als Weltsprache zu akzeptieren. Ich sage bewu�t nicht "installieren" in diesem fall, denn es ist einfach eine Tatsache, da� Englisch weltweit die am meisten gesprochene Sprache ist. Es w�re vollkommen kontraproduktiv, diese Basis fortzuschmei�en und eine neue Sprache statt ihrer verwenden zu wollen.

Ob und inwiefern deine Sichtweise von deinem USA-Hass gepr�gt sind, steht hingegen einer weiteren Interpretation frei... von dem, was ich hier gelesen habe, ziehe ich die Folgerung, da� im Grunde genommen dein gr��ter Vorbehalt gegen Englisch als Weltsprache darin besteht, da� es eben Englisch ist.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
Ddraigfyre #358505 13/12/08 03:19 AM
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Originally Posted by Ddraigfyre
Tats�chlich argumentiere ich gar nicht so vehement f�r Esperanto, sondern f�r eine Weltsprache generell. Esperanto war da nur der Platzhalter f�r diese Weltsprache. Optimal w�re nat�rlich, eine neue Sprache zu entwickeln, die f�r alle V�lker vorurteilsfrei gleichsam leicht zu erlernen und zu sprechen ist. Und damit f�llt Englisch auch schonmal weg.


Damit fallen vermutlich alle existierenden Sprachen weg. Vielleicht k�nnte eine solche Sprache entwickelt werden, vielleicht w�re das aber auch gar nicht m�glich. Wahrscheinlich muss man, wenn man eine Weltsprache einf�hren will, in gewissem Ma�e in Kauf nehmen, dass sie von manchen Menschen leichter erlernt werden kann als von anderen. Womit Esperanto und Englisch theoretisch wieder in Frage k�men ...

Originally Posted by Ddraigfyre
Es ging in meiner Argumentation auch nicht darum, wo Englisch derzeit gesprochen wird, sondern wo es HERKOMMT. Das Mutterland dieser Sprache ist England und den gr��ten internationalen Einflu� als "zweites Mutterland" dieser Sprache �ben die USA aus. Und damit haben wir schon mal einen Berg von Problemen, der durch Aversionen gegen diese Nationen hervorgerufen werden. Englisch als Weltsprache w�rde nur das Weltherrschaftsstreben der USA weiter unterst�tzen und den USA ein zus�tzliches Gef�hl der Legitimation f�r ihre Verbrechen geben. Sieht das denn hier keiner? Diese Nation ist jetzt schon bem�ht, dem Rest der Welt ihren Glauben, ihre "Kultur" und ihre Politik aufzuzwingen. K�me noch die Sprache hinzu, d�rften sie sich wohl endg�ltig als Herrenvolk f�hlen.


Du wirst bei jeder Sprache Leute finden, die sie aus irgendwelchen merkw�rdigen Gr�nden ablehnen. Wenn es ein Amerikaner w�re, der die tolle neutrale und leicht erlernbare Kunstsprache entwickeln w�rde, g�be es sicher Leute, die sie nur aus diesem Grund ablehnen w�rden.

Au�erdem verallgemeinerst du mal wieder stark. Klar, einige Deppen d�rfte es in den USA geben, die denken w�rden, "sie" h�tten das "Rennen um die Weltherrschaft" gewonnen, wenn Englisch als allgemeine Weltsprache eingef�hrt w�rde. Aber kann dir das nicht genauso egal sein, wie es das vermutlich der Mehrheit der Amerikaner w�re (wenn man mal vom praktischen Nutzen absieht, dass sie zu denen geh�ren w�rden, die keine neue Sprache zu erlernen br�uchten)?

Originally Posted by Ddraigfyre
Und nein, meine Argumente zielen nicht auf eine Weltsprache als Erstsprache, sondern bestenfalls als "zweite Erstsprache", wenn man das so formulieren will. Wenn die Nationalsprache und die Weltsprache von klein auf parallel gelehrt werden, ist das auch �berhaupt kein Problem. Tats�chlich passiert soetwas ja in weiten Teilen der Welt schon st�ndig durch paralleles Lehren der Nationalsprache und der jeweiligen Kolonialsprache (wie Englisch, Franz�sisch oder Spanisch).


Du argumentierst da ein wenig uneinheitlich. Erst weist du darauf hin, dass paralleles Lehren von Nationalsprache und Kolonialsprache kein Problem sei, dann meinst du, in afrikanischen L�ndern mit Englisch als Amtssprache w�rden nur ein paar Beamte Englisch sprechen. Wenn das Ganze problemlos funktionieren w�rde, m�ssten doch weite Teile der Bev�lkerung beide Sprachen beherrschen.

Tats�chlich kann es auch zu Spannungen kommen zwischen Leuten, die vorwiegend die eine, und Leuten, die vorwiegend die andere Sprache sprechen. Au�erdem ist ein nicht unerheblicher Teil der Bev�lkerung vielleicht gar nicht in der Lage, zwei Sprachen zu erlernen - nicht, weil sie dumm w�ren, sondern weil nun mal nicht jeder das gleiche sprachliche Talent in die Wiege gelegt bekommt. Ich glaube, du erwartest hier ein bisschen viel von der Menschheit, der du bei anderen Diskussionen in diesem Forum meist viel weniger zutraust ...

Originally Posted by Ddraigfyre
Es bedeutet auch nicht zwangsl�ufig einen Verlust an kultureller Vielfalt, in Weltsprache zu filmen oder zu schreiben, solange diese Werke auch in der jeweiligen Nationalsprache ver�ffentlicht werden. Es bedeutet im Gegenteil einen immensen kulturellen Gewinn, wenn diese Werke durch die Weltsprache jedem Menschen zug�nglich werden, statt nur einem kleinen Kulturkreis. Das Ziel einer h�heren weltweiten Bildung, deren Mangel Quell vieler �bel ist, r�ckt damit in einem Riesensprung n�her.


Meiner Meinung nach ist die Verf�gbarkeit da ein viel gr��erer Faktor als die gemeinsame Sprache. Und durch das Internet sind viele Werke aus allen Teilen der Welt �berhaupt erst anderswo verf�gbar geworden, von denen man sonst nie geh�rt h�tte. Sofern das Interesse gro� genug ist, werden sie fr�her oder sp�ter auch �bersetzt oder untertitelt.

Wenn alle die gleiche Sprache spr�chen, w�rde hier trotzdem niemand eine chinesische Regionalzeitung lesen wollen, die �ber die sprichw�rtlich umfallenden S�cke Reis in der Umgebung berichtet. Und von der Propaganda darin bek�me man nichts mit.

Beim Ziel einer weltweit h�heren Bildung ist Unterricht in einer Weltsprache dem Unterricht in einer Landessprache auch nicht unbedingt �berlegen. Sicher, es w�re leichter, Unterrichtsmaterialien (oder Lehrer) weltweit auszutauschen, aber St�dtepartnerschaften, Sch�leraustausch und internationale Studieng�nge leisten heute schon Beitr�ge, die in die gleiche Richtung gehen.

Originally Posted by Ddraigfyre
Und wo liegt das Problem, bereits ver�ffentlichte Werke nach und nach in Weltsprache zu �bertragen? Das bedeutet Arbeit und Einkommen f�r Viele, sowie eine massive globale Wirtschaftsf�rderung. Und auch die Nationen k�nnten und sollten dies durch Subventionierung oder direkte Finanzierung unterst�tzen. Solange genug Geld f�r Krieg da ist, sollte es auch genug Geld f�r V�lkerverst�ndigung geben. Und nochmal: Der "Nutzen" f�r unsere Generation, diese Weltsprache "nachtr�glich" zu lernen, ist unwichtig und kein Argument. Es geht hier um den Nutzen f�r k�nftige Generationen und der ist definitiv da.


Was die massive globale Wirtschaftsf�rderung angeht: Irgendwo muss das Geld allerdings herkommen. Wenn kein Geld mehr f�rs Milit�r ausgegeben w�rde, k�nnte man es auf tausenderlei Weise sinnvoll einsetzen, nicht nur f�r �bersetzungen in eine Weltsprache, sondern auch zur Bek�mpfung des Hungers in der Welt oder zum Schutz der Umwelt. An guten M�glichkeiten, Geld auszugeben, mangelt es nicht, aber an Geld irgendwann vielleicht schon.

Originally Posted by Ddraigfyre
L�gen und Propaganda kann man nat�rlich auch in Weltsprache verbreiten. Aber deren Wirkung d�rfe zunehmend gegen Null tendieren, wenn die Menschen in die Lage kommen, deren Wahrheitsgehalt durch Gegendarstellungen weltweiter Medien leichter als jetzt �berpr�fen zu k�nnen. Da h�ngen nat�rlich noch andere Faktoren dran, das ist mir klar. Aber die Basis f�r Manipulation w�re schonmal deutlich schlechter.


Wir k�nnen uns ja mal zum Vergleich die deutsche Presselandschaft ansehen. Gibt's im Inlandsteil der Zeitungen keine L�gen, Falschdarstellungen, Verzerrungen und Manipulationsversuche, nur weil jeder durch Lesen einer anderen deutschen Zeitung rauskriegen k�nnte, was f�r ein Mist da zusammengeschrieben wird?

Ich bin ein wenig �berrascht davon, dass du anscheinend glaubst, so was w�rde durch eine einheitliche Sprache weitgehend verschwinden.

Originally Posted by Ddraigfyre
Richtig, in vielen afrikanischen L�ndern ist Englisch Amtssprache. Und mehr als ein paar Beamte sprechen es auch nicht. Umweltverschmutzung, Kriege, Raubbau und deren Folgen sind Probleme, die aus einem egoistischen Isolationsdenken heraus entstanden sind. Und wieder stellen die USA da das derzeit beste Beispiel dar, ebenso Russland, China und fr�her Europa, wo jedoch gl�cklicherweise allm�hlich ein Umdenkprozess begonnen hat. Eine gemeinsame weltweite Sprache w�rde nach und nach einen ausnahmsweise positiven Globalisierungseffekt haben - n�mlich ein wachsendes Gemeinschaftsgef�hl und besseres Verst�ndnis f�r die Belange anderer V�lker. Ich sagte es schon: Jemand der "unsere" Sprache spricht, erscheint uns sofort wesentlich n�her und weit weniger fremdartig als jemand, den wir nicht verstehen k�nnen.


Um mal ein extremes Beispiel zu bringen: Wenn ein paar Neonazis auf einen Schwarzafrikaner losgehen, wird es denen v�llig schnurz sein, ob er kein Wort oder flie�end Deutsch spricht.

Andererseits ist Europa nach dem Zweiten Weltkrieg enorm zusammengewachsen, ohne dass eine gemeinsame Sprache n�tig gewesen w�re. V�lkerverst�ndigung ist nicht vorrangig auf eine Weltsprache angewiesen, sondern auf den Willen zur Verst�ndigung. Welchen Beitrag die Einf�hrung einer Weltsprache f�r die V�lkerverst�ndigung leisten w�rde, ist reine Spekulation. Die Kolonialm�chte haben ihre Sprache in ihren Kolonien eingef�hrt, ohne dass den Menschen aus den Kolonien viel Verst�ndnis entgegengebracht worden w�re ...

Originally Posted by Ddraigfyre
Niemand behauptet, dass sich durch eine Weltsprache sofort alle Probleme in Luft aufl�sen w�rden. Aber der Weg zur Problembew�ltigung w�rde erheblich leichter - allein durch eine sich zunehmend ver�ndernde mentale Einstellung der Menschen, weg vom Nationalisten und hin zum Weltb�rger. Viele w�rden dadurch vielleicht aufh�ren, nur vor der eigenen T�r zu kehren, sondern endlich begreifen, dass sie f�r das Schicksal des gesamten Planeten Sorge tragen m�ssen.


So selten es vorkommt, aber ich glaube, du bist da �berm��ig optimistisch. Es gibt heute Menschen, denen es v�llig egal ist, wie es anderen Menschen geht, solange es ihnen selbst gut geht, und die w�rde es weiterhin geben. In Deutschland haben wir eine gemeinsame Sprache. Teilen deswegen alle Reichen mit denen, denen es dreckig geht?

Originally Posted by Palahn
Der Vorteil einer gemeinsamen Sprache liegt doch klar auf der Hand Ob das nun Englisch, Esperanto oder Arabisch ist.
Fragt ihr euch, warum ich Arabisch aufgez�hlt habe? Ganz einfach. Weil es in meinem Augen genug Ignoranten gibt, die glauben, Englisch ist das Ma� aller Dinge. Ein Film muss man sich in Englisch ansehen - dieses Spiel ist nur gut mit der Englischen Lokalisierung - Das Buch XYZ sollte man lieber in Englisch lesen ... etc. pp.


Das liegt meist daran, dass das Original auf Englisch gefilmt/geschrieben wurde und dass Szenen auf die englische Sprache zugeschnitten wurden. Nicht jeder Gag und jedes Wortspiel l�sst sich beim �bertragen in eine andere Sprache retten, au�erdem bietet jede Sprache ihre ganz eigenen M�glichkeiten, die von K�nnern genutzt werden, bei der �bersetzung aber fast zwangsl�ufig verloren gehen. Wenn man B�cher gern im Original lesen m�chte, kann das durchaus auch f�r franz�sische, arabische oder sonstige Werke gelten, nur beherrscht eben nicht jeder jede Fremdsprache gut genug, um dazu in der Lage zu sein.

Bei Synchronisierungen kann man zudem sehen, dass die Lippenbewegungen nicht zu den Worten passen, auch wenn die deutschen Synchronisierungen im internationalen Vergleich schon sehr gut sind. Manche Leute empfinden es dennoch als st�rend und sehen sich einen Film lieber im Original an.

Generell denke ich schon, dass �bersetzungen auch besser sein k�nnen als das Original, aber das ist dann meist eine sehr zeit- und arbeitsintensive Sache, die entsprechend teuer werden kann.

Originally Posted by Palahn
Im nahen Osten sitzen wahrscheinlich die reichsten M�nner der Welt und die lenken die Geschicke unserer europ�ischen Nationen alleine schon durch ihr Erd�l auf ganz subtile Art und Weise.
Oder nehmen wir mal China. Ein blick auf die Bev�lkerungen verr�t uns schnell, dass es auf der Erde weitaus mehr Chinesen gibt, als Menschen irgendeiner anderen Herkunft. Neue Weltsprache also Chinesisch?


Das sollte man nicht von vorneherein ausschlie�en, wenn man nach einer Weltsprache sucht. Die chinesischen Schriftzeichen, die sehr eng mit der Sprache verkn�pft sind, stellen dabei allerdings ein Hindernis dar. Wenn man praktische Gr�nde in eine solche Entscheidung einflie�en l�sst, d�rfte man zu dem Schluss kommen, dass ein Alphabet gro�e Vorteile bietet.

Originally Posted by Palahn
Von daher ist eine Kunstsprache wie eben Esperanto, oder eine g�nzlich neue, durchaus dazu in der Lage, die regionalen und nationalen Sprach- und Verst�ndigungsbarrieren zu �berwinden. Nicht heute und auch nicht morgen, wohl aber in einigen Generationen - wenn man so ein Ziel sinnvoll angeht.


So eine neutrale Sprache m�sste erst einmal existieren. Wie bereits erw�hnt, k�nnte etwa ein Araber mit Recht gegen Esperanto einwenden, dass es gr��tenteils "westlichen" Sprachen entlehnt und damit keineswegs neutral ist.

Originally Posted by Palahn
Kulturellen Verlust sehe ich da �brigens nur bedingt. Latein wird heute auch noch gelehrt, obwohl es eine tote Sprache ist. Hier l�ge der Fall aber g�nzlich anders, denn die nationalen Sprachen und Werke k�nnte man rechtzeitig archivieren und/oder �bersetzen.
Im Grunde ist es wie mit der W�hrung. Klar haben wir unsere D-Mark verloren. Eine stabile W�hrung. Anderen L�ndern ging und geht es �hnlich. Doch der Euro ist letztlich nicht so schlecht, wie ihn oft im Allgemeinen nachgesagt wird.
Und wer so sehr an der D-Mark hing, konnte sich davon ja noch ein bissel was �brig behalten. Das gleiche k�nnte man sp�ter auch mit B�chern, Filme und Spiele in Deutsch machen. Versteht zwar in 3. Generationen niemand mehr, aber man selbst hat es noch, weil man damit aufgewachsen ist. Und f�r die D-Mark kann man sich heute auch schon nix mehr kaufen (bis auf ganz wenige Ausnahmen - die z�hle ich jetzt aber mal nicht dazu).


Eine Sprache ist im Gegensatz zu einer W�hrung oft genug DAS pr�gende Element einer Kultur. Wenn du so argumentierst, k�nnte man die Gleichmacherei auch fortf�hren: Wozu Kleidung unterschiedlicher Gr��e und Farbe sowie unterschiedlichen Schnitts produzieren? Wenn alle dieselben Klamotten tragen, kann sich keiner mehr besser f�hlen als der andere, nur weil er teureres Zeugs tr�gt, und die Menschen werden sich st�rker miteinander verbunden f�hlen. Und billiger ist es auch noch. Die Menschen haben unterschiedliche Gr��en und Geschm�cker? Dann kann man ja ordentlich Geld investieren, um sie passend zu machen wink

Das ist jetzt sehr �berzogen, soll aber nur aufzeigen, dass man nicht einfach von der Einf�hrung des Euro auf die Einf�hrung einer Weltsprache extrapolieren kann.

Originally Posted by Ddraigfyre
Das ist nicht der Nachteil einer k�nstlichen Sprache, sondern der VORTEIL. Eine Weltsprache mit Vielfalt und Dialekten w�re v�llig unbrauchbar. Und wenn sie noch dazu schon kulturell gepr�gt ist, sowieso. Wessen Kultur soll sie denn haben ? Willst Du da 'ne M�nze werfen ? Ich glaube, Du verstehst da was grunds�tzlich falsch. Hier geht es nicht um Reich-Ranickis Schm�kerstunde, sondern um globale Verst�ndigung. Was sollen wir denn da bittesch�n mit Dialekten, Vielfalt und Kultur ?


Es g�be schon Kriterien, nach denen man eine der heutigen Nationalsprachen ausw�hlen k�nnte, um sie zur zuk�nftigen Weltsprache zu machen, wenn man das wollte: M�glichst leichte Erlernbarkeit f�r m�glichst viele Menschen, m�glichst gro�e Zahl von Sprechern, m�glichst gro�e Verbreitung in der Welt, m�glichst geringe historische oder politische Komplikationen. Welchem Kriterium man welchen Rang beimessen soll, w�re nat�rlich eine nicht triviale Frage. Aber eine M�nze m�sste man nicht werfen.

Und es ist heute ja nicht so, dass globale Verst�ndigung v�llig unm�glich w�re, nur weil es keine einheitliche Weltsprache gibt.

Originally Posted by Ddraigfyre
Mal abgesehen davon, dass Dialekte sich unvermeidbar zwangsl�ufig einstellen werden, je nach heutigen kulturellen Sprechgewohnheiten. Und �ber die Entstehungsgeschichte und Ausformungen dieser Weltsprache k�nnen wir uns dann in 1000 Jahren nochmal unterhalten, denn die heutigen Nationalsprachen sind auch nicht alle schon fertig vom Baum gefallen ...


Hmm. Erst Eine Weltsprache mit Vielfalt und Dialekten w�re v�llig unbrauchbar. und dann Mal abgesehen davon, dass Dialekte sich unvermeidbar zwangsl�ufig einstellen werden? Wenn Dialekte sich zwangsl�ufig einstellen und eine Weltsprache mit Dialekten unbrauchbar ist, muss man daraus folgern, dass eine Weltsprache zwangsl�ufig irgendwann unbrauchbar ist. Bist du sicher, dass du meinst, was du da schreibst? wink

Lurker #358507 13/12/08 06:06 AM
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Originally Posted by Elgi
Ob und inwiefern deine Sichtweise von deinem USA-Hass gepr�gt sind, steht hingegen einer weiteren Interpretation frei... von dem, was ich hier gelesen habe, ziehe ich die Folgerung, da� im Grunde genommen dein gr��ter Vorbehalt gegen Englisch als Weltsprache darin besteht, da� es eben Englisch ist.

Tja, wie das mit den Vorbehalten aufgrund der Herkunft aussieht, siehst Du doch an Deinem eigenen Beispiel. Dein gr��ter Vorbehalt gegen meine Argumente besteht darin, dass sie eben von MIR sind. Also verzichtest Du auf eine brauchbare Gegenargumentation, sondern kramst einfach mal wieder die USA-Vorurteils-Keule raus und wischt damit bequem alles vom Tisch. Und ebenso ignorant w�rden sich viele eben auch gegen eine existente Sprache nationaler Pr�gung verhalten.



Originally Posted by Lurker
Damit fallen vermutlich alle existierenden Sprachen weg.

Richtig. Davon rede ich ja st�ndig. Sch�n, dass Du das auch so siehst.


Quote
Klar, einige Deppen d�rfte es in den USA geben, die denken w�rden, "sie" h�tten das "Rennen um die Weltherrschaft" gewonnen, wenn Englisch als allgemeine Weltsprache eingef�hrt w�rde. Aber kann dir das nicht genauso egal sein, wie es das vermutlich der Mehrheit der Amerikaner w�re

Nein, nachdem die Amerikaner ja gerade in j�ngster Vergangenheit z.B. anhand der Wiederwahl der Bush-Regierung wieder bewiesen haben, dass sie enorm Lernresistent und spielend leicht zu manipulieren sind, kann mir das nicht egal sein. Ich sehe in dieser Nation nun mal gegenw�rtig die gr��te Gefahr f�r die Zukunft dieses Planeten und w�rde ihr daher ungern noch weitere Vorteile in die Hand geben.


Quote
Du argumentierst da ein wenig uneinheitlich. Erst weist du darauf hin, dass paralleles Lehren von Nationalsprache und Kolonialsprache kein Problem sei, dann meinst du, in afrikanischen L�ndern mit Englisch als Amtssprache w�rden nur ein paar Beamte Englisch sprechen. Wenn das Ganze problemlos funktionieren w�rde, m�ssten doch weite Teile der Bev�lkerung beide Sprachen beherrschen.

Dir ist aber schon klar, dass die Verh�ltnisse in afrikanischen Nationen extrem unterschiedlich sind, oder ? Warum argumentierst Du nicht lieber damit, dass in etlichen afrikanischen Nationen sowieso keine Schulbildung betrieben wird und ein Erlernen irgendeiner Sprache, ob Kolonial oder International, daher sowieso rein hypothetisch w�re, so wie diese ganze Diskussion ?


Quote
Au�erdem ist ein nicht unerheblicher Teil der Bev�lkerung vielleicht gar nicht in der Lage, zwei Sprachen zu erlernen - nicht, weil sie dumm w�ren, sondern weil nun mal nicht jeder das gleiche sprachliche Talent in die Wiege gelegt bekommt.

Ja. Ein nicht unerheblicher Teil der Deutschen ist auch nicht in der Lage, die eigene Muttersprache halbwegs zu erlernen, das hindert sie aber auch nicht daran, sie zu benutzen.


Quote
Meiner Meinung nach ist die Verf�gbarkeit da ein viel gr��erer Faktor als die gemeinsame Sprache.

Nat�rlich. Aber die Verf�gbarkeit IN einer gemeinsamen Sprache w�re doch wohl ein unschlagbarer Vorteil, oder ? Und genau darum geht's in meiner Argumentation.


Quote
Was die massive globale Wirtschaftsf�rderung angeht: Irgendwo muss das Geld allerdings herkommen. Wenn kein Geld mehr f�rs Milit�r ausgegeben w�rde ...

Da bringst Du gerade komplett die auf zivilen Investitionen basierende globale Wirtschaft mit nationalen Ausgaben aus Staatshaushalten durcheinander. Beide Faktoren hatte ich getrennt angesprochen, also bitte nicht munter vermixen.


Quote
Wir k�nnen uns ja mal zum Vergleich die deutsche Presselandschaft ansehen. Gibt's im Inlandsteil der Zeitungen keine L�gen, Falschdarstellungen, Verzerrungen und Manipulationsversuche, nur weil jeder durch Lesen einer anderen deutschen Zeitung rauskriegen k�nnte, was f�r ein Mist da zusammengeschrieben wird? Ich bin ein wenig �berrascht davon, dass du anscheinend glaubst, so was w�rde durch eine einheitliche Sprache weitgehend verschwinden.

Sch�nes Beispiel. Damit hast Du ja gerade selbst belegt, wie leicht es anhand einer gemeinsamen Sprache m�glich ist, L�gen, Falschdarstellungen, etc. aufzudecken. Denn wenn das nicht so w�re, dann w�sstest Du ja �berhaupt nicht, dass es sich in vielen F�llen um L�gen und Falschdarstellungen handelt, oder ? Ich habe n�mlich �berhaupt nicht behauptet, dass sowas dadurch verschwinden w�rde, sondern dass es massiv an Wirkung verlieren w�rde, weil es viel leichter zu entlarvt w�re. Und nur darum geht es. Es ist v�llig egal, was die Propaganda f�r einen Mist schreibt, wenn jeder ihn leicht als Mist erkennen kann.


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Um mal ein extremes Beispiel zu bringen: Wenn ein paar Neonazis auf einen Schwarzafrikaner losgehen, wird es denen v�llig schnurz sein, ob er kein Wort oder flie�end Deutsch spricht.

Pardon, aber dieses Beispiel ist nicht extrem, sondern einfach nur komplett �berfl�ssig. Einem Terroristen ist es auch egal, ob er Menschen mit deutschem oder chinesischem Sprengstoff hochjagt, den w�rdest Du daher wohl auch kaum als Beispiel f�r normale Probleme in der V�lkerverst�ndigung anf�hren wollen, oder ? Hier geht es um den normalen B�rger, nicht um irgendwelche geistesgest�rten Extremisten.


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Es gibt heute Menschen, denen es v�llig egal ist, wie es anderen Menschen geht, solange es ihnen selbst gut geht, und die w�rde es weiterhin geben. In Deutschland haben wir eine gemeinsame Sprache. Teilen deswegen alle Reichen mit denen, denen es dreckig geht?

Nein. Aber die, denen es dreckig geht, haben es erheblich leichter, sich in der breiten �ffentlichkeit Geh�r zu verschaffen und auf Akzeptanz und Hilfe durch die Gemeinschaft zu hoffen, als wenn sie als nicht zugeh�rig empfunden w�rden und niemand ihre Sprache versteht, oder ?


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Die chinesischen Schriftzeichen, die sehr eng mit der Sprache verkn�pft sind, stellen dabei allerdings ein Hindernis dar. Wenn man praktische Gr�nde in eine solche Entscheidung einflie�en l�sst, d�rfte man zu dem Schluss kommen, dass ein Alphabet gro�e Vorteile bietet.

Ja. Das haben z.B. auch die Japaner erkannt, deren Schrift auf den chinesischen Kanji beruht und die ihre Sprache inzwischen auch komplett in Romanji (Unser Alphabet) �bertragen haben. Und das �berall auch problemlos verstehen und verwenden - ganz normal neben ihren traditionellen Schriftzeichen. Japan d�rfte da �brigens generell als Vorbild dienen k�nnen, da sie z.B. 4 verschiedene Schriften wie ganz selbstverst�ndlich parallel benutzen: Kanji, Hiragana, Katakana und eben Romanji.


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Wenn Dialekte sich zwangsl�ufig einstellen und eine Weltsprache mit Dialekten unbrauchbar ist, muss man daraus folgern, dass eine Weltsprache zwangsl�ufig irgendwann unbrauchbar ist. Bist du sicher, dass du meinst, was du da schreibst? wink

Ja, bin ich. Zun�chst mal ist es ein Unterschied, ob gleich von Anfang an dialektisches Kauderwelsch herrscht, oder sich Dialekte erst allm�hlich innerhalb einer etablierten Sprache ausbilden, die inzwischen generell jeder versteht. Und zum anderen ist die Dialektik eine ernste Gefahr f�r eine Weltsprache, die ich durchaus sehe und der man entgegenwirken m�sste, damit diese Weltsprache nicht wieder in nationale Sprachen zerf�llt. Hier in Deutschland tut man das ja auch, indem man z.B. die Sch�ler in den verschiedenen Regionen zwar in ihrer Mundart reden l�sst, sie aber Hochdeutsch schreiben und zur Not auch sprechen k�nnen m�ssen.


Ddraigfyre #358509 13/12/08 01:06 PM
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Originally Posted by Ddraigfyre
Tja, wie das mit den Vorbehalten aufgrund der Herkunft aussieht, siehst Du doch an Deinem eigenen Beispiel. Dein gr��ter Vorbehalt gegen meine Argumente besteht darin, dass sie eben von MIR sind. Also verzichtest Du auf eine brauchbare Gegenargumentation, sondern kramst einfach mal wieder die USA-Vorurteils-Keule raus und wischt damit bequem alles vom Tisch.

Ich wische nicht alles vom Tisch... aber selbst wenn dem so w�re, s�he ich kein Problem darin. Schlie�lich hast du das ja auch oft genug getan. (Ich ja auch, das m�chte ich nicht bestreiten.)

Die Tatsache, da� ich auf das meiste nicht eingehe, basiert auf meiner Grundaussage:
Eine neue Weltsprache zu installieren, ist utopisch bis unm�glich. Englisch ist schon sehr verbreitet. Ergo: Wir benutzen weiterhin das Hochenglisch und sind alle zufrieden. Alles andere ist kontraproduktiv.

Solange du diese zentrale Aussage nicht befriedigend wiederlegst, sehe ich gar keinen Grund, andere Argumente anzubrigen.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
Ddraigfyre #358510 13/12/08 03:20 PM
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Originally Posted by Ddraigfyre

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Wir k�nnen uns ja mal zum Vergleich die deutsche Presselandschaft ansehen. Gibt's im Inlandsteil der Zeitungen keine L�gen, Falschdarstellungen, Verzerrungen und Manipulationsversuche, nur weil jeder durch Lesen einer anderen deutschen Zeitung rauskriegen k�nnte, was f�r ein Mist da zusammengeschrieben wird? Ich bin ein wenig �berrascht davon, dass du anscheinend glaubst, so was w�rde durch eine einheitliche Sprache weitgehend verschwinden.

Sch�nes Beispiel. Damit hast Du ja gerade selbst belegt, wie leicht es anhand einer gemeinsamen Sprache m�glich ist, L�gen, Falschdarstellungen, etc. aufzudecken. Denn wenn das nicht so w�re, dann w�sstest Du ja �berhaupt nicht, dass es sich in vielen F�llen um L�gen und Falschdarstellungen handelt, oder ? Ich habe n�mlich �berhaupt nicht behauptet, dass sowas dadurch verschwinden w�rde, sondern dass es massiv an Wirkung verlieren w�rde, weil es viel leichter zu entlarvt w�re. Und nur darum geht es. Es ist v�llig egal, was die Propaganda f�r einen Mist schreibt, wenn jeder ihn leicht als Mist erkennen kann.


Dazu m�ssten die Menschen dieses Angebot erst einmal nutzen und da hab ich so meine Zweifel. Jemand der heute zu naiv, dumm, mit Vorurteilen oder gewissen religi�sen bzw. politischen Ideologien behaftet ist oder schlicht gleichg�ltig mit sowas umgeht, wird sich auch mit einer gr��eren Menge an Informationsm�glichkeiten nicht �ndern. Und es wird immer Mittel und Wege geben, trotz gr��ter Informationsmengen, Menschen in idiotische �berzeugungen zu dr�ngen oder von den abenteuerlichsten Dingen zu �berzeugen und auch Menschen, die genau dies tun werden, weil sowas meist einfach aus der Herkunft oder den Lebensumst�nden entsteht. Es ist schlicht so, das viele den Mist gar nicht als Mist erkennen wollen, weil es f�r sie bequemer ist ihn als Gold zu sehen.

elgi #358512 13/12/08 05:16 PM
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Originally Posted by elgi
Die Tatsache, da� ich auf das meiste nicht eingehe, basiert auf meiner Grundaussage:
Eine neue Weltsprache zu installieren, ist utopisch bis unm�glich.

Nein, im Grunde w�re das sogar verbl�ffend einfach: Man w�rde eine internationale Gruppe von Linguisten im Rahmen eines internationalen Forschungsprogrammes damit beauftragen, diese neue Optimalsprache zu entwickeln. Ich bin sicher, dass da am Ende schon was bei rauskommen w�rde. Anschliessend w�rde eine Kommision der UN per Beschluss diese Sprache als Pflichtprogramm in den Schulunterricht einer jeden Nation integrieren. Parallel dazu werden mediale Anreize f�r diese neue Sprache geschaffen, hier ist cleveres Marketing gefragt. Z.B. ein wirklich cooles MMORPG und �hnliche Projekte, die kostenlos sind und nur in der neuen Weltsprache existieren. Und dann warten wir mal ein paar J�hrchen ab ...


Ddraigfyre #358514 13/12/08 06:07 PM
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Und dann w�rden wir sehen, dass man eine neue Sprache nicht einfach von oben befehlen kann, da man so wohl gr��tenteils nur auf Ablehnung st��t. Und wie das clevere marketing aussehen soll, damit auch alle sich angesprochen f�hlen... naja nach deiner Vorstellung mu� das ja ganz einfach sein.

Und jetzt schreibe ich doch was, wo ich dich eigentlich doch ignorieren wollte. Mist.

Rei #358515 13/12/08 08:20 PM
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*... hastet fast vorbei, stoppt dann aber doch abrupt auf der Stelle*
*sieht etwas zerstreut aus*

"Oh, hallo, Ddraiggy! - Lurker! - Ddraiggy!
Wie geht�s?
Sagt mal, Ihr seht so aus als... �hm, also habt Ihr vielleicht irgendwo meinen LONGOSCRIPTUS gesehen!?
Ist mir etwas peinlich, aber er scheint mir irgendwie `entlaufen� zu sein... think
Wie? Ach nich�?
Naja, war�n Versuch wert, oder?! wink
So long..."
*... starrt noch einen Sekundenbruchteil ins Leere, wendet im Anschlu� zuerst den Kopf wieder in die urspr�ngliche Laufrichtung, dem erst mit leichter Verz�gerung und seltsam ungelenk der Rest des K�rpers folgt zuckelt mit wehendem Gewand schnurstracks wieder weiter im Text...*

cool2 cool2 cool2
mage

Rei #358516 13/12/08 08:41 PM
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Originally Posted by Rei
Und jetzt schreibe ich doch was, wo ich dich eigentlich doch ignorieren wollte. Mist.

Macht nix, sowas passiert mir auch st�ndig. Da ich Dich bislang aber noch gar nicht auf der Liste hatte, w�r's mir jetzt nicht aufgefallen. Ich trage Dich aber gleich mit ein, dann kann ich Dich beim n�chsten Ausrutscher dran erinnern.


Rei #358517 13/12/08 08:50 PM
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Originally Posted by Rei
Und dann w�rden wir sehen, dass man eine neue Sprache nicht einfach von oben befehlen kann, da man so wohl gr��tenteils nur auf Ablehnung st��t. Und wie das clevere marketing aussehen soll, damit auch alle sich angesprochen f�hlen... naja nach deiner Vorstellung mu� das ja ganz einfach sein.


Ddraigy hat ja nix von Befehlen geschrieben, auch, wenn man das so auffassen k�nnte. Deutsch ist an unseren Schulen ja auch Pflichtunterricht, genauso, wie es die allgemeine Schulpflicht hierzulande gibt. So gesehen wird uns ja bereits eine Sprache und einiges andere "von oben befohlen".

�brigens hat England es vor ein paar Jahrhunderten hier in Europa erst beispielhaft vorgemacht, dass sich eine neue Sprache, sogar eine verhasste Sprache, von oben ganz einfach befehlen l�sst. Unter dem Banner des Union Jack d�rfen die Schotten n�mlich kein G�lisch mehr sprechen. Hat sich heutzutage wohl wieder etwas gelockert und auf diesem Weg wird das heutzutage wohl auch nicht mehr "befohlen" ... aber wie Ddraigy schon schreibt, ist es mit den entsprechenden Mitteln und guter Marketingstrategie durchaus m�glich zumindest eine ausrechende Mehrheit anzusprechen. Der Rest wird sich dann �ber kurz oder lang f�gen m�ssen.


Science Fiction und Fantasy:

Fantastische Welten Berlin
Palahn #358518 13/12/08 08:59 PM
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Ich bin mir schon dar�ber klar, dass man die Gammelfleisch-Generationen (sorry, musste jetzt sein - siehe "Findlinge"-Thread wink ) kaum mehr daf�r begeistern kann, eine Weltsprache zu lernen. Das Konzept muss sich an die Jungen richten, die eben noch Schulpflichtig sind. Wenn man dazu obendrauf noch jede Menge "coole" Anreize setzt, k�nnte sich diese Weltsprache in ein paar Generationen durchaus schon global etabliert haben.


Palahn #358519 13/12/08 11:10 PM
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Originally Posted by Palahn
�brigens hat England es vor ein paar Jahrhunderten hier in Europa erst beispielhaft vorgemacht, dass sich eine neue Sprache, sogar eine verhasste Sprache, von oben ganz einfach befehlen l�sst. Unter dem Banner des Union Jack d�rfen die Schotten n�mlich kein G�lisch mehr sprechen. Hat sich heutzutage wohl wieder etwas gelockert und auf diesem Weg wird das heutzutage wohl auch nicht mehr "befohlen" ... aber wie Ddraigy schon schreibt, ist es mit den entsprechenden Mitteln und guter Marketingstrategie durchaus m�glich zumindest eine ausrechende Mehrheit anzusprechen. Der Rest wird sich dann �ber kurz oder lang f�gen m�ssen.

Ich frage mich langsam, ob du das alles ernst meinst oder einfach nur ein bi�chen Spa� haben willst.
Als Argument f�r eine von "oben" verordnete neue Weltsprache bringst du allen Ernstes das englische Verbot(!) des G�lischen an? �brigens wurde da nicht nur die Sprache verboten, sondern versucht, eine ganze Kultur auszumerzen.

Ich frage zum gef�hlten 100. Mal: Warum sich diese ganze M�he machen, wenn doch schon eine Quasi-Weltsprache besteht? Warum nicht einfach diese weiter lehren und stattdessen f�r eine neue Sprache votieren, die sich niemals so durchsetzen wird wie ihr hofft? Ich verstehe das nicht.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
Ddraigfyre #358520 14/12/08 01:12 AM
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Originally Posted by Ddraigfyre
Originally Posted by Lurker
Damit fallen vermutlich alle existierenden Sprachen weg.


Richtig. Davon rede ich ja st�ndig. Sch�n, dass Du das auch so siehst.


Du sprichst dich erst f�r Esperanto aus, dann relativierst du, es k�nne ja auch eine neue Sprache sein, und jetzt redest du angeblich st�ndig davon, dass keine existierende Sprache in Betracht kommt, also auch nicht Esperanto?

*Kratzt sich am Kopf* Ein ziemlich drachischer Gedankengang ... auf mich wirkte es so, als w�rest du im Laufe der Diskussion von Esperanto abger�ckt.

Meine urspr�ngliche Frage war, warum es Esperanto sein soll, da Palahn und du f�r weltweiten Unterricht in Esperanto waren. Nach dem, was ich �ber Esperanto wei�, halte ich es nicht f�r geeigneter, zur Weltsprache gemacht zu werden, als Englisch. Wenn wir uns da jetzt einig sind - prima smile

Originally Posted by Ddraigfyre
Dir ist aber schon klar, dass die Verh�ltnisse in afrikanischen Nationen extrem unterschiedlich sind, oder ? Warum argumentierst Du nicht lieber damit, dass in etlichen afrikanischen Nationen sowieso keine Schulbildung betrieben wird und ein Erlernen irgendeiner Sprache, ob Kolonial oder International, daher sowieso rein hypothetisch w�re, so wie diese ganze Diskussion ?


Klar sind die Verh�ltnisse in afrikanischen L�ndern sehr unterschiedlich. Wir k�nnen ja mal das bev�lkerungsreichste afrikanische Land als Beispiel nehmen, Nigeria. Alleinige Amtssprache ist Englisch. Wikipedia schreibt dazu:

Gesprochen werden vor allem Yoruba, Hausa und Igbo und eine dreistellige Zahl anderer Sprachen (insgesamt 434 Sprachen) - darunter Edo. Amtssprache ist Englisch, der Alphabetisierungsgrad in Englisch betr�gt 53,3 %.

Das sind meiner Meinung nach schon mehr als "ein paar Beamte", die die ehemalige Kolonialsprache sprechen. Andererseits glaube ich nicht, dass die USA wegen der gemeinsamen (englischen) Sprache Probleme h�tten, in Nigeria milit�risch zu intervenieren, wenn der �lreichtum des Landes nicht in ihrem Sinne genutzt w�rde.

Originally Posted by Ddraigfyre
Ja. Ein nicht unerheblicher Teil der Deutschen ist auch nicht in der Lage, die eigene Muttersprache halbwegs zu erlernen, das hindert sie aber auch nicht daran, sie zu benutzen.


Wir sprachen allerdings nicht von Problemen bei der Beherrschung der Erstsprache, sondern von Problemen bei der Beherrschung der von dir so genannten "zweiten Erstsprache". Ein nicht unerheblicher Teil der Deutschen ist offenbar nicht in der Lage, eine zweite Sprache so weit zu erlernen, dass er sie benutzen k�nnte. Da hat auch der verpflichtende Fremdsprachenunterricht in der Schule nicht geholfen.

Originally Posted by Ddraigfyre
Sch�nes Beispiel. Damit hast Du ja gerade selbst belegt, wie leicht es anhand einer gemeinsamen Sprache m�glich ist, L�gen, Falschdarstellungen, etc. aufzudecken. Denn wenn das nicht so w�re, dann w�sstest Du ja �berhaupt nicht, dass es sich in vielen F�llen um L�gen und Falschdarstellungen handelt, oder ? Ich habe n�mlich �berhaupt nicht behauptet, dass sowas dadurch verschwinden w�rde, sondern dass es massiv an Wirkung verlieren w�rde, weil es viel leichter zu entlarvt w�re. Und nur darum geht es. Es ist v�llig egal, was die Propaganda f�r einen Mist schreibt, wenn jeder ihn leicht als Mist erkennen kann.


Ich denke, es ist auch heute schon leicht genug, Propaganda zu entlarven, wenn man nur will (viele wollen allerdings gar nicht, wie Namara bereits anmerkte). Spielst du auf L�nder mit Pressezensur an, so wie China? Und meinst du, die Chinesen w�rden die L�gen der linientreuen Medien leichter entlarven, wenn die ganze Welt Chinesisch spr�che?

Originally Posted by Ddraigfyre
Pardon, aber dieses Beispiel ist nicht extrem, sondern einfach nur komplett �berfl�ssig. Einem Terroristen ist es auch egal, ob er Menschen mit deutschem oder chinesischem Sprengstoff hochjagt, den w�rdest Du daher wohl auch kaum als Beispiel f�r normale Probleme in der V�lkerverst�ndigung anf�hren wollen, oder ? Hier geht es um den normalen B�rger, nicht um irgendwelche geistesgest�rten Extremisten.


Leider ist der "normale B�rger" vom Neonazi oft genug gar nicht so weit entfernt, wie manche NPD-Wahlergebnisse zeigen ...

Originally Posted by Ddraigfyre
Nein. Aber die, denen es dreckig geht, haben es erheblich leichter, sich in der breiten �ffentlichkeit Geh�r zu verschaffen und auf Akzeptanz und Hilfe durch die Gemeinschaft zu hoffen, als wenn sie als nicht zugeh�rig empfunden w�rden und niemand ihre Sprache versteht, oder ?


Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ob sich etwa die Menschen in den Industriel�ndern mehr f�r die Probleme der Menschen in den armen L�ndern interessieren w�rden, wenn alle dieselbe Sprache spr�chen, ist reine Spekulation. Da sich die meisten Deutschen ungef�hr gleich wenig f�r die Probleme eines nicht Deutsch sprechenden, abgelehnten Asylbewerbers interessieren wie f�r die Probleme eines wohnsitzlosen Deutschen, bin ich eher skeptisch.

Originally Posted by Ddraigfyre
Ja. Das haben z.B. auch die Japaner erkannt, deren Schrift auf den chinesischen Kanji beruht und die ihre Sprache inzwischen auch komplett in Romanji (Unser Alphabet) �bertragen haben. Und das �berall auch problemlos verstehen und verwenden - ganz normal neben ihren traditionellen Schriftzeichen. Japan d�rfte da �brigens generell als Vorbild dienen k�nnen, da sie z.B. 4 verschiedene Schriften wie ganz selbstverst�ndlich parallel benutzen: Kanji, Hiragana, Katakana und eben Romanji.


Die Buchstaben des lateinischen Alphabets hei�en Rōmaji (r�mische Zeichen), nicht Romanji. Die Transkription des Japanischen in die lateinische Schrift stammt nicht von den Japanern, sondern wurde von einem Amerikaner eingef�hrt. Japaner lernen in der Schule Englisch, deswegen lernen sie auch das lateinische Alphabet. �berall verwendet werden Rōmaji keineswegs, sondern vor allem zur Eingabe von Texten in Computer. Da es mehrere zehntausend Kanji gibt, w�ren Tastaturen mit allen japanischen Schriftzeichen auch extrem unpraktikabel.

Problemlos zu verstehen ist in Rōmaji geschriebenes Japanisch deshalb nicht, weil es so viele W�rter gibt, die gleich gesprochen und in Rōmaji gleich geschrieben werden, die aber unterschiedliche Kanji haben. Das gleiche Problem gibt es bei der Transkription des Chinesischen.

Kanji, Hiragana und Katakana werden f�r unterschiedliche Arten von W�rtern benutzt, aber es ist nicht so, dass man sie "parallel" verwenden w�rde, also manche Texte nur in Kanji, manche nur in Hiragana und manche nur in Katakana schreiben w�rde (bis auf wenige Ausnahmen).

Originally Posted by Ddraigfyre
Nein, im Grunde w�re das sogar verbl�ffend einfach: Man w�rde eine internationale Gruppe von Linguisten im Rahmen eines internationalen Forschungsprogrammes damit beauftragen, diese neue Optimalsprache zu entwickeln. Ich bin sicher, dass da am Ende schon was bei rauskommen w�rde. Anschliessend w�rde eine Kommision der UN per Beschluss diese Sprache als Pflichtprogramm in den Schulunterricht einer jeden Nation integrieren. Parallel dazu werden mediale Anreize f�r diese neue Sprache geschaffen, hier ist cleveres Marketing gefragt. Z.B. ein wirklich cooles MMORPG und �hnliche Projekte, die kostenlos sind und nur in der neuen Weltsprache existieren. Und dann warten wir mal ein paar J�hrchen ab ...


Mal angenommen, die Linguisten w�rden eine leicht erlernbare Sprache entwickeln, die allgemein als regional neutral anerkannt wird (was ich schon nicht f�r sehr wahrscheinlich halte) - die Menschen m�ssten diese Sprache ja auch noch zur Weltsprache erheben wollen, oder? Plansprachen gibt es seit dem 19. Jahrhundert. Es gab mitunter viele Menschen, die sich daf�r begeisterten, was aber meiner Meinung nach zu einem guten Teil daran lag, dass die Plansprachen mit dem Gedanken der friedlichen V�lkerverst�ndigung verkn�pft waren. Mittlerweile hat man gemerkt, dass friedliche V�lkerverst�ndigung mit allen anderen Sprachen genauso m�glich ist. Wenn mehr Menschen sich vom Erlernen einer gemeinsamen Sprache einen so wesentlichen positiven Effekt erhoffen w�rden wie du, dann sollte es l�ngst eine Weltsprache auf freiwilliger Basis geben, oder?

Was mich in dem Zusammenhang interessiert: Hast du eigentlich Esperanto gelernt? Und wenn nicht, warum nicht?


*Klebt einen Kaugummi an Ragons Longoscriptus und schie�t ihn ihm mit einem Blasrohr von hinten an den Kopf* wink :hihi:

N�, Ragon, tut mir leid ... deinen Longoscriptus hab ich hier nirgends gesehen. Schau doch mal im Sport-Topic nach cool

Lurker #358523 14/12/08 11:27 AM
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Originally Posted by Elgi
Ich frage zum gef�hlten 100. Mal: Warum sich diese ganze M�he machen, wenn doch schon eine Quasi-Weltsprache besteht? Warum nicht einfach diese weiter lehren und stattdessen f�r eine neue Sprache votieren, die sich niemals so durchsetzen wird wie ihr hofft? Ich verstehe das nicht.

Da ich (wir) uns dazu auch schon gef�hlte 100 Mal ge�u�ert haben, sollte das eigentlich klar sein. Warum fragst Du also schon wieder ? Ich verstehe das nicht.


Originally Posted by Lurker
Du sprichst dich erst f�r Esperanto aus, dann relativierst du, es k�nne ja auch eine neue Sprache sein, und jetzt redest du angeblich st�ndig davon, dass keine existierende Sprache in Betracht kommt, also auch nicht Esperanto?

Lurker, ich habe mich dazu bereits sehr deutlich und unmissverst�ndlich ausgedr�ckt. Was ich dazu geschrieben habe, kann man eigentlich nur missverstehen, wenn man es missverstehen WILL - und genau den Verdacht hege ich allm�hlich in Deiner Argumentation. Wenn Du trollen willst, okay, aber darauf werde ich dann nicht weiter eingehen. Falls Du es tats�chlich nicht verstanden haben solltest, lies es halt nochmal.


Quote
Ein nicht unerheblicher Teil der Deutschen ist offenbar nicht in der Lage, eine zweite Sprache so weit zu erlernen, dass er sie benutzen k�nnte. Da hat auch der verpflichtende Fremdsprachenunterricht in der Schule nicht geholfen.

Das ist v�lliger Quatsch. Englisch ist bei den j�ngeren Generationen ziemlich weit verbreitet und wird zumindest soweit gesprochen und verstanden, um sich damit in der n�tigsten Weise verst�ndigen zu k�nnen. Und warum ? Weil Englisch als Sprache so toll ist ? Nein, weil reichlich Anreize daf�r vorhanden sind. Popul�re Popmusik und Computerspiele, etc. sind nun mal fast ausschliesslich in Englisch. W�ren sie in Franz�sisch, w�rde sich unter den j�ngeren Generationen keine Sau f�r Englisch interessieren.

Warum wird Englisch denn bei den �lteren Generationen kaum verstanden, obwohl doch nach dem zweiten Weltkrieg so viele Engl�nder und Amerikaner hier rumliefen ? Weil es nicht gelehrt wurde, weil es immer noch mental die "Feindsprache" war und weil es keine Anreize daf�r gab. Stattdessen wurde massiv alles Englischsprachige ins Deutsche �bertragen, vom Kinofilm bis zum Schlager.


Quote
Und meinst du, die Chinesen w�rden die L�gen der linientreuen Medien leichter entlarven, wenn die ganze Welt Chinesisch spr�che?

Gemeint waren alle Nationen die stark auf verf�lschende Propaganda setzen und nat�rlich w�re diese weniger efektiv, wenn eine Weltsprache in den Medien existierte. Das ist so offensichtlich, dass man dazu wirklich nichts mehr sagen muss.


Quote
Leider ist der "normale B�rger" vom Neonazi oft genug gar nicht so weit entfernt, wie manche NPD-Wahlergebnisse zeigen ...

Ja genau. Deshalb werden die Nationen dieser Welt ja auch alle von der NPD regiert. Sorry, aber auf solchen Bl�dsinn werde ich in dieser Diskussion wirklich nicht weiter eingehen, weil der nationale Tellerrand hier v�llig unwichtig ist.


Quote
Vielleicht, vielleicht auch nicht.(...)

Doch ist so. Und auch dazu gibt es weiter nichts zu sagen.


Quote
Die Buchstaben des lateinischen Alphabets hei�en Rōmaji (r�mische Zeichen), nicht Romanji. Die Transkription des Japanischen in die lateinische Schrift stammt nicht von den Japanern, sondern wurde von einem Amerikaner eingef�hrt. Japaner lernen in der Schule Englisch, deswegen lernen sie auch das lateinische Alphabet. �berall verwendet werden Rōmaji keineswegs, sondern vor allem zur Eingabe von Texten in Computer. Da es mehrere zehntausend Kanji gibt, w�ren Tastaturen mit allen japanischen Schriftzeichen auch extrem unpraktikabel.Problemlos zu verstehen ist in Rōmaji geschriebenes Japanisch deshalb nicht, weil es so viele W�rter gibt, die gleich gesprochen und in Rōmaji gleich geschrieben werden, die aber unterschiedliche Kanji haben. Das gleiche Problem gibt es bei der Transkription des Chinesischen. Kanji, Hiragana und Katakana werden f�r unterschiedliche Arten von W�rtern benutzt, aber es ist nicht so, dass man sie "parallel" verwenden w�rde, also manche Texte nur in Kanji, manche nur in Hiragana und manche nur in Katakana schreiben w�rde (bis auf wenige Ausnahmen).

Ja, blabla. Ist mir alles bekannt. Da sich aus der Ableitung des lateinischen "Roman" aber im Westen eher die Bezeichnung "Romanji" durchgesetzt hat, verwende ich sie auch. Und sie werden zu weit mehr verwendet, als nur zur Eingabe in Computer. Tats�chlich ist es beim Computer sogar noch "komplizierter": Auf der Tastatur stehen Romanji, auf dem Monitor erscheinen bei Eingabe Katakana, die erst nach einem Space oder Enter zu Kanji zusammengefasst werden. Kompliziert f�r uns, allerdings nicht f�r die Japaner.

Und ja, die Schriften werden f�r verschiedene Arten von W�rtern benutzt, abh�ngig davon, ob sie romanischen, chinesischen oder japanischen Ursprungs sind. Und deshalb werden sie h�ufig miteinander innerhalb eines einzigen Textes vermischt. Und japanische Sch�ler lernen in der Schule neben den 4 Schriften als Fremdsprachen haupts�chlich Englisch, Chinesisch und Deutsch. Die armen Schweine. Und glaubst Du, irgendeine Fachsimpelei dar�ber ist f�r die anderen hier von Interesse oder bringt die Diskussion auch nur einen Schritt weiter ?


Quote
Wenn mehr Menschen sich vom Erlernen einer gemeinsamen Sprache einen so wesentlichen positiven Effekt erhoffen w�rden wie du, dann sollte es l�ngst eine Weltsprache auf freiwilliger Basis geben, oder?

Warum das nicht so ist, habe ich schon mehrfach angesprochen, muss ich auch nicht nochmal wiederholen.


Quote
Was mich in dem Zusammenhang interessiert: Hast du eigentlich Esperanto gelernt? Und wenn nicht, warum nicht?

Weil es nutzlos ist. Wie wir bereits festgestellt haben, wurde Esperanto extrem stiefm�tterlich behandelt und findet daher ausser bei einigen Fachkreisen international keine Verwendung. Sollte es endlich mal eine ernsthafte Aktion zur Einf�hrung einer Weltsprache geben, w�rde ich sie sicherlich lernen wollen. Warum diese Diskussion jedoch hypothetisch ist und kein ernsthaftes Interesse an der Einf�hrung einer Weltsprache besteht, habe ich schon mit meinem ersten Post zu diesem Thema geschrieben.


Ddraigfyre #358524 14/12/08 12:49 PM
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Originally Posted by Ddraigfyre
Da ich (wir) uns dazu auch schon gef�hlte 100 Mal ge�u�ert haben, sollte das eigentlich klar sein. Warum fragst Du also schon wieder ? Ich verstehe das nicht.

Nein, es ist nicht klar. Denn deine (eure) Argumente sind in der Hinsicht wie folgt:

--> Englisch ist vorbelastet durch die Herkunft.
- Stimmt nicht, da selbst unter Arabern z.B. viele nicht so denken.

--> Englisch wird von der "absoluten Mehrheit" der Erdbev�lkerung nicht gesprochen.
- Stimmt, wie auch keine andere Sprache. Am ehesten k�nnte man noch die chinesischen Sprachen (und zwar alle Dialekte, von denen manche sehr, sehr unterschiedlich sind) zusammenfassend als die meistgesprochene Sprache der Welt erachten, aber es gibt keine Sprache, die von >50% der Welt gesprochen wird. D.h du wirst auf jeden Fall einen Kompromiss eingehen m�ssen - du wirst nicht alle Sprachsysteme ohne Verluste unter einen Hut bringen k�nnen. Unm�glich. Auch nicht durch eine neue Sprache.

--> "Eine Weltsprache mit Vielfalt und Dialekten w�re v�llig unbrauchbar. Und wenn sie noch dazu schon kulturell gepr�gt ist, sowieso."
- Stimmt - aber daf�r gibt es ja die Hochsprache, die von diesen Dingen relativ frei ist. Abgesehen davon: Ich pers�nlich bin der Meinung, da� man selbst die Dialekte des Englischen mit etwas �bung gut verstehen kann. Wie z.B. erw�hnt wird es da im Chinesischen durchaus schwieriger.

--> Eine neue Sprache statt einer etablierten zu installieren, ist relativ einfach (Linguisten entwickeln, UN verordnet, "coole" Anreize f�r die Jugend usw.)
- Wenn das so einfach gehen w�rde, h�tten wir ja schon eine Weltsprache. Oder meinst du, die Welt findet es geil, wenn sie nicht wirklich kommunizieren kann? Gr�nde dagegen sind: Du kannst nicht einfach eine Sprache f�r alle entwickeln (wie erw�hnt), die UN hat nicht gerade viel Macht (was du in fr�heren Diskussionen �brigens ebenso gemeint hast), der Jugend sind coole Anreize dahingehend egal da� sie immer ihren Weg geht - ob das jetzt z.B. Denglisch oder Kanaksprach oder was wei� ich was ist.


So, jetzt wurde alles zum 101. Mal genannt... und wir haben den 101000. Punkt gefunden, an dem wir uns nicht einig werden. Auch gut.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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