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Man nannte ihn Beleniom. Ein Sturm, wie kein anderer. Mehrere Jahre hatte er gewütet und sich über beide Kontinente ausgebreitet. Von Dörfern blieb nichts übrig, von Städten nur Ruinen. Die mächtigsten Magier des Landes hatten sich versammelt, um die größeren Städte der Provinzen abzuschirmen und zu verteidigen. Die meisten starben. Gerüchte besagen, dass das kein normaler Sturm war, „Eine Strafe Gottes“ munkeln Gläubige, Verschwörungstheoretiker sagen, es ist der Anfang vom Ende der Welt. Andere wiederum sagen, der zweite Erzmagier sei zurück und bringt nun Unheil über die Welt, als Strafe für den Verrat der Menschen. Elfen erzählen sogar, die Natur hat zurückgeschlagen, für das Leid, dass ihr die Völker zugefügt haben. Und dann gibt es noch die, die sich einer der oben genannten Gruppe unterordnen, weil sie selbst nicht wissen was sie glauben sollen.
Ein Jahr ist seit dem vergangen. Salterians Heimat liegt an der westlichen Küste des linken Kontinents, und er hatte einfach nur Glück gehabt, denn der Sturm entstand etwas nördlich, vor der Hafenstadt Moren. Heute liegt sie in Trümmern und die Einwohner sind alle tot. So erging es einigen anderen Orten, manche wurden nur „gestreift“, womit gemeint ist dass „nur“ die halbe Stadt zerstört wurde. Manche konnten gewarnt werden, manche wollten nicht hören und fanden den Tod. Viele andere hatten Glück gehabt, so auch Salterian, vielleicht hat die Magie seiner Heimatstadt den Sturm abgedrängt, doch das bezweifelt er, so mächtig waren und sind sie auch wieder nicht.
Salterian steht auf. Er hatte es sich auf einem großen Stein am Wegesrand gemütlich gemacht und sich etwas ausgeruht. Sein derzeitiges Ziel ist der Norden, wo die meisten Elfendörfer sind, oder zumindest vor dem Sturm waren. Er folgt dem erdigen Pfad und kommt an einem abgeknickten Wegpfeiler vorbei, die Richtungen zu denen er zeigt sind jedoch noch zu erkennen. Er legt seine linke Hand auf den Pfeiler und murmelt die Worte des Zeitsiegels. Hinter ihm erscheint „es“ aus der Unsichtbarkeit und das Siegel an der Spitze leuchtet auf, Bilder gehen durch Salterians Kopf. Seine Vermutung wird widerlegt, nicht der Sturm hat diesen Wegpfeiler umgeknickt, es waren Banditen, die in den Wald geflohen sind. Er schaut sich die drei Schilder des Pfeilers an und rammt ihn in den Boden.
Er folgt dem Pfad durch den Wald. Als er am Waldrand ankommt, begleitet ihn ein Unbehagen mit jedem weiteren Schritt. Er ist immer noch müde und möchte ungern einen Kampf mit den Räubern anzetteln. Er verlässt sich auf sein Glück und geht weiter. Nun ja, Glück hatte er noch nie so richtig gehabt. Auf etwa halbem Weg durch den Wald springt ihn ein Räuber, der sich hinter einem Baum versteckt hatte, von der Seite an. Geschickt weicht Salterian aus, und der Dolchstoß des Angreifers geht ins Leere. „Ihr hattet den Erstschlag und verfehlt? Was seid ihr denn für eine lächerliche Gestalt…“ Der Räuber, in Lumpen gekleidet und mit einem Sack über der Schulter, der prall gefüllt aussieht, dreht sich um und flucht, doch wegen der Maske versteht Salterian nichts. „Das Geld könnte ich brauchen, wollt ihr es mir freiwillig geben o…“ Der Bandit setzt zum zweiten Schlag an. Salterian seufzt.
In Sekundenbruchteilen baut sich der Ring als Schutz für Salterian auf und der Bandit weicht zurück. „Gestatten, mein Siegelring. Nicht das beste Modell, aber er leistet mir gute Dienste. Ich frage noch ein Mal, wollt ihr mir eure Beute freiwillig geben, oder wollt…“ der Magus dreht sich und murmelt eine Worte, worauf das linke obere Siegel aufleuchtet und Salterian mit der linken Hand einen Zauber löst. Der sich anschleichen Wollende zweite Bandit wird wieder zurück in den Wald geschleudert, wo man kurz darauf ein Krachen hört, als wenn Knochen auf Holz treffen… und brechen. „Oder wollt ihr euch nach hinten zu eurem Freund gesellen?“ beendet Salterian seinen Satz. Der Bandit, deutlich geängstigt aber immer noch zum Kampf bereit, stürmt mit einem Kampfschrei auf den Magus zu. „Dann nicht…“ Er hebt seinen linken Arm und das rechte obere Siegel löst sich, worauf eine Flammensäule aus seiner Hand kommt und Räuber erfasst. Das Feuer umschlingt ihn und verbrennt Fleisch und Haut. Salterian schließt seine Hand zur Faust, der Räuber wird vollständig von den Flammen eingeschlossen, sein letzter Schrei verstummt zwischen den Bäumen des Waldes und ein rauchender, schwarzer und lebloser Körper fällt zu Boden. Als der Siegelring sich erhebt und wieder in der Unsichtbarkeit hinter dem Magus verschwindet, fällt diesem etwas ein. Der Sack voll Geld, zusammen verbrannt mit dem Räuber. „Ich sollte eine Technik erfinden, die Wertgegenstände nicht verbrennt…“ Ein Schmerz im rechten Arm holt ihn zurück in die Realität, er hat höchstens noch zwei Tage. „Ich sollte bald eine Unterkunft finden…“ denkt der Magus und geht weiter seines Weges, als er auch schon bald das Ende des Waldes erreicht hat.
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Joined: Jan 2007
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Darkon sitzt, schon leicht angetrunken, in einer Taverne irgendwo in den Nordlanden. Er weiß nicht einmal genau wie das Dorf heißt und eigentlich interresiert es ihn auch gar nicht. Er wundert sich , warum er sich schon durch so ein kleines Gläschen Schnaps benommen fühlt, nicht viel Zeit vergeht und es fällt ihm wieder ein: Er befindet sich in den Nordenlanden, hier ist nicht nur der Alkohol stärker, nein selbst die Tiere und die Jahreszeiten sind hier viel gefährlicher. Wenn man sich in einer dieser stürmischen Winternächten verirren sollte, konnte man nur noch beten und hoffen das man jemanden findet, oder besser gesagt von jemandem gefunden wird,der dich dann halb erfroren zu einem wärmendem Feuer zieht.
Er trinkt sein Glas aus und bestellt sich beim Wirt ein weiteres worauf dieser ihm sofort eines mit diesem Hammergebräu füllt und vor dem Magus abstellt der sich mit einem Kopfnicken bedankt. Der Wirt fixiert den für ihn fremden Mann noch eine Weile und wendet sich dann ab um seine Arbeit zu erledigen. Darkon beobachtet den Wirt schon eine ganze Zeit, er trocknet seit mindestens einer halben Stunde den selben Bierkrug ab, den Magus stört das allerdings nicht weiter, es ist eines der Phänomene die er hier in den Nordlanden beobachten konnte. Der Magus hebt sein Glas und leert es ein einem Zug. Anschließend wendet er sich um und lässt seinen Blick durch die Taverne schweifen, er erkennt fast nur verzweifelte Männer die ihre Abende damit verbringen sich mit Freunden in einer Taverne zu besaufen. Er wünschte er hätte ein ähnliches Leben...er versinkt in Gedanken und bleibt einige Zeit ,einfach nur über die Vergangenheit nachdenkend, sitzen bis ihm jemand auf die Schulter klopft. Der Magus dreht sich um in blickt in das Gesicht des lächelnden Wirtes.
"Willst du noch eins davon?" dabei deutet der Wirt mit seiner Hand auf das geleerte Schnapsglas. Darkon schüttelt nur den Kopf woraufhin der Wirt das Glas nimmt und anfängt es abzuwaschen. "Bist wohl nicht so gesprächig, was? Naja macht nix, hattest bestimmt auch einen harten Tag und willst dich nur auf ein paar Gläschen hier entspannen, stimmts? Ich lass dich dann mal wieder in Ruhe." Der Magus begreift erst jetzt richtig, dass der Wirt mit ihm gesprochen hat und antwortet nun: "Ääähm nein, überhaupt kein Problem. Ich war nur eben in Gedanken versunken. Tut mir leid. Hast du gerade etwas gesagt?" "Nichts wichtiges..." er wendet sich seinem Schnapsglas zu, fährt kurz mit etwas Wasser darüber und richtet seinen Blick dann wieder auf den Magus. "Bist du neu hier? Hab dich noch nie hier gesehen." Darkon erklärt kurz das er erst heute hier angekommen ist und noch nicht weiß wo er die Nacht verbringen soll, der Wirt bietet ihm daraufhin ein Zimmer für die Nacht an das er dankend annimmt. Der Magier legt einige Münzen auf den Tresen und wendet sich dann der Treppe zu , die in das Obergeschoss und zu den Gästezimmern führt. "Moment noch bitte...wo kommst du eigentlich her?" "Ich rede nicht gerne darüber, ich erzähle nur so viel: zu der Zeit, als der Sturm Beleniom gewütet hat, bin ich aus meinem Dorf geflohen und habe versucht dem Sturm zu entgehen. Als ich dann vor etwa einem Jahr in mein Dorf zurückkehren wollte, war es vollkommen zerstört. Seitdem wandere ich durch das Land. Von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt...ich besuche alles was von diesem Sturm nicht verwüstet wurde."
Darkon steht auf und geht die morsche Treppe nach oben, er holt den Schlüssel heraus den er vom Wirt erhalten hat und öffnet sein Zimmer. Es ist nicht groß, dafür hat es einen Ofen und ein gemütliches Bett, in das sich der Magus völlig erschöpft fallen lässt.
"Das Niveau sinkt, die Stimmung steigt!"
"Dies ist Zivilisation. Du kannst entweder daran teilhaben oder sterben. Und jetzt sink auf die Knie, wenn du nicht auf andere Weise kleiner werden willst."(Terry Pratchett, Echt Zauberhaft)
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Es gibt 2 Arten von Drachen. Also eigentlich gibt es noch eine dritte, aber Schwiegermütter sollen hier außen vor gelassen werden. (Genauso natürlich diese Papierdrachen an Schnüren). Es gibt die, die schon vor Äonen gelebt haben und immer leben werden. Diese Herrenrasse unter den Drachen wird bis zu 100 Fuß lang und kann mit einem Schwanzhieb ganze Städte auslöschen. Ihre magische Fähigkeit reicht von einem einfachen Funken, bis zur ganzen Stürmen. Belenion jedoch vermag kein Drache zu erschaffen. Das müssen stärkere Mächte sein. Nur die dümmsten Krieger stellen sich einem solchen Drachen in den Weg. Aber in den Gebirgen im Osten leben noch andere Geschöpfe, die dem Herrendrachen gar nicht so unähnlich ist. Bergdrachen. Diese können zwar nicht sprechen, aber ihre Haut bringt auf dem Markt so viel Gold wie man tragen kann. Diese Drachen werden lediglich bis zu 10 Fuß lang und ihre Fähigkeit Feuer zu speien ist so gut wie verkümmert. Um so einen Drachen zu töten reicht normal schon ein einziges Batallion Soldaten.
Vinco will jedoch gar keinen töten. Er könnte, aber man würde ihm dafür nicht entlohnen. Seine Hand fährt noch einmal testend in die Tasche, als er aus dem Wald auf die Lichtung tritt. Er steckt 2 Finger in dem Mund und lässt eine unregelmäßige Folge von Pfiffen erschallen. Nach einigen Augenblicken erscheint sein Pferd hinter einem der Hügel. Ein wahrlich königliches Pferd. Stolze Statur, Starke Hüften und Weiß wie einer des Barthschen Geschlechts. „Wie eine Frau muss dein Pferd aussehen.“ sagte sein Vater immer. Er hat diesen Satz als Kind nie verstanden. Aber seit der Winnfield das erste Mal gesehen hatte, wusste er, dass das sein Pferd sein würde. Bis zu seinem Tod. Winnfield ist mittlererweile bis zu Vinco geritten und dieser steigt grazil auf sein Pferd. Vinco heißt eigentlich Vincento Fega. Aber alle seine Freunde nannten ihn Vinco, seit er ein Knappe am Hof seines Onkels war. Die Hand immer noch in seiner Tasche, reitet er los. Obwohl alles ruhig ist gibt er seinem Pferd so stark die Sporen, dass es wiehert und fast geblutet hätte. Winnfield bäumt sich auf und Vinco fällt auf den Boden. Winnfield, eigentlich ein mutiges Pferd, da aus dem Geschlecht der Jules Pferde, ergreift die Flucht. Einige Flüche dem Tier nachbrüllend, rappelt sich Vinc auf und sieht in Richtung des Waldes zurück. Alles ruhig. Was mag das Pferd wohl so verängstigt haben? Er spitzt die Ohren. Das Knacken einiger Zweige im Wald. Das Zwitschern der Vögel. Das Brechen brennender Baumstämme. Das Brechen brennender Baumstämme?
Ein kreischender Schrei ließ ihm das Blut gefrieren. Mit Leichtigkeit und nur wenigen Flügelschlägen erhebt sich der Drache aus dem Geäst des Waldes. Es war kein Herrendrache, dennoch ein stattliches Exemplar eines Bergdrachen, der das Feuerspeien noch nicht ganz verlernt hatte. Er überwindet die Distanz zwischen ich und Vinc mit wenigen Flügelschlägen und landet wie eine Feder 10 Fuß vor dem sichtlich verängstigen Vinco. „Ein Feuerstoß und ich bin nur noch Asche“ durchfuhr es Vinco und er machte sich auf sein Ableben gefasst. Aber der Feuerstoß blieb aus. Keine Hitze, die seine haut versengt, kein Schmerz. Nur Stille. „Na, klar. Er will es wieder“ Erleichtert erinnert sich Vinco an des Ding in seiner Tasche. „Du willst kämpfen?“, schreit Vinco, wohlwissend, das der Drache ihn nicht verstehen kann „Dann komm und fang mich“ Vinco legt den Beutel auf den Boden und greift mit beiden Händen seine Gleve. Ein Stab aus Elfenholz und eine Klinge aus Stahl, der Magier des Nordmeeres. In seien Augen blitzt die Kampfeslust. Flink flitzt Vinco vor. Der Drache breitet die Flügel aus, bereit abzuheben und seinen Feind im Flug zu attackieren. Der Drache hat allerdings nicht mit der Gleve gerechnet, die, 2 Fuß länger als Vinco, ihm als Sprunghilfe dient und auf den Rücken des Drachen schleudert. Dort angekommen krallt Vinco sich tief in das Fleisch des Monsters um beim Absprung vom Boden nicht hinunter zu fallen. Der Absprung ist jedoch sanfter als er gedacht hatte, da der Drache noch nicht registriert hatte, dass ein Blinder Passagier auf seinem Rücken saß. Um diesen los zu werden dreht der Drache wilde Pirouetten und steile Flüge, die Vinco zumindest daran hindern, seine Waffe einzusetzen. Der Flug kann jedoch nicht ewig so weiter gehen, also nimmt Vinc seine Hände und robbt langsam den Körper des Ungetüms entlang nach vorne. An den Schultern der Kreatur angekommen presst er beide Beine zusammen um langsam die Hände lösen zu können. Blitzschnell greift er nach den Augen des Drachen und drückt diese mit aller Macht nach innen. Der Drache kreischt vor Schmerz und hört auf sich wie wild zu drehen. Stattdesen fängt er an mit entschlossenen Flügelschlägen gen Himmel zu fliegen. Vinco baumelt nur noch mit den Händen an dem Kopf des Ungetüms und kann mit letzter Kraft die Augen des Monsters zerkratzen. Da lässt er los. Fällt. Die Berge aus denen der Drache kam werden langsam wieder größer. Der Boden ist nur noch einige Meilen entfernt, als er es schafft eine seiner Magischen Lehmkugeln zu fassen. Eine uralte Rune ziert die braune ganz leichte Kugel, die gerade in eine Handfläche passt. Mit letzter Kraft wirft er die Kugel nach unten, gen immer näher kommenden Boden, bevor er das Bewusstsein verliert und die Welt schwarz wird…
In dem Beutel war ein Ei. Ein Ei eines Drachen. Bergdrachen bekommen nur alle 100 Jahre Nachwuchs, weswegen sie in ihrem Leben trotzdem bis zu 50 Junge kriegen können. Der Hohepriester von Bolager, einer Stadt am Rande des Territoriums des Drachen, gab ihm den Auftrag das Ei zu stehlen. Vinco hatte beim Hohepriester noch was gut zu machen, darum willigte er ein. Die Bewohner von Bolager hatten Angst, das Junge könnte ihre Stadt als sein Territorium wählen, was sie dazu zwänge es zu töten, was unweigerlich den Zorn der Mutter erweckt hätte, wodurch sie sich veranlasst sähe, ihr Territorium zu verlassen. Der Hohepriester der Stadt wählte Vinco aus, weil dieser als letzter Bewahrer der heiligen Kugeln ist. Diese Kugeln wurden vor tausenden von Jahren in den Klöstern am anderen Rand der Welt gemacht, sie sind hohl und wenn sie zerbrechen, dann wird der Zauber, der in ihnen eingeschlossen ist, frei. Vincó ist der letzte Mensch der solche Kugel herstellen kann. Doch auch er kann nur schwächere Zauber einfangen. Die Kunst, die stärkeren Zauber, die Zauber, herzustellen ist verloren gegangen. Es existieren nur noch 3 solche Zauber. Alle drei sind in Vincos Besitz.
… Licht blendet Vinco. Seine Augen müssen sich erst wieder an das Licht gewöhnen. Was ist passiert? Mühsam steht der auf. Er selbst steht in einem braunem Haufen und um ihn herum stehen 2 Harpyien und eine Rieseneidechse. Ach ja. Die Kugel, die er im Fall geworfen hatte, beinhaltete einen Schlamm Golem, auf dem er einigermaßen weich gelandet ist. Die anderen Geschöpfe sind den Kugeln entsprungen, die beim Aufprall dennoch entsprungen sind. Vinco murmelt einige Worte in einer Sprache, die längst vergessen ist und die Tiere rennen fort. Er pfeift und nach einigen Minuten kommt sein Winnfield. Sie reiten in Richtung Wald und holen die Tasche mit dem Ei, die immer noch unberührt im Gras liegt. „Reite schnell. Pferd. Gott weiß wie lange der Drache braucht um sich von seinen Verletzungen zu erholen.“
Last edited by Exhuminator; 19/11/07 05:45 PM.
BananeBananeBananeTonBananeTonTonKuchen
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Es ist ein leiser aber tödlicher Kampf. Die beiden umkreisen sich langsam, die Waffen stets erhoben. Er macht einen Ausfall. Gekonnt pariert sie den Hieb, leitet ihn zur Seite ab und sticht ihrerseits zu. Ein Stich dem er durch einen Sprung ausweicht. Kaum landet er auf dem Boden als ein Stich waagrecht auf ihn zu kommt. Es knackt als der Stachel den Panzer durchbricht und tief ins Fleisch des Männchens eindringt. In Sekunden tötet das Gift. Abgelenkt, vom Tot seiner Beute, bemerkt das Weibchen den Schatten nicht, der sich langsam über ihm aufbaut. Ephraim lässt den Dolch niedersausen. Der Dolch durchsticht den Tunnelskorpion mühelos. Mit einer flinken Handbewegung schneidet er den Schwanz mit dem Stachel vom Körper. Darauf bedacht nicht das Ende mit dem Gift zu berühren, wickelt Ephraim den Stachel in ein Tuch und steckt dieses ein. Dann wendet er sich der Gestalt zu die gerade einen toten Höhlenschleicher nach etwas Essbarem abtastet. Die Gestalt hat einen dunklen Lederpanzer, graue Haut und zwei kleine Hörner auf der Stirn. „Glaubst du, den kann man essen?“, fragt die Gestalt. „Sieht nicht gerade gesund aus. Suchen wir besser was an der Oberfläche.“, erwidert Ephraim, nachdem er sich das grüne Fleisch angesehen hat. Sverk nickt zustimmend. Er nimmt einen toten Arm des Höhlenschleichers und schnüffelt daran. Angewidert lässt er den Arm fallen und wendet sich Ephraim zu, der gerade auf einer fremden Sprache einen Zauber murmelt. „Und wie kommen wir zur Oberfläche? Falls du es schon bemerkt hast: Wir sind verschüttet. Bin mal gespannt welchen Weg wir nehmen.“, grunzt Sverk sarkastisch. Ephraim deutet zur Decke, ohne sein Murmeln zu unterbrechen. Sverk verdreht die Augen und setzt sich auf den grauen Tunnelboden. Er betrachtet den Elf. Die rot-braune Robe verdeckt einen grossteil seines Körpers. Nur der Kopf mit den kurzen, leicht indigofarbenen Haaren ist unbedeckt. Unter dieser Robe, dass weis Sverk, hat Ephraim ein Kurzschwert gegürtet und ein Buch in einer Sprache die Sverk nicht lesen kann, dazu noch ein Beutel mit Ephraims Sachen . Ephraim ist offensichtlich fertig, denn er hat aufgehört den Zauber zu Murmeln. Er tritt einige Schritte zurück, eine Hand noch immer auf die Decke gerichtet. Als er die Hand sinken lässt, stürzt die Decke ein. Sverk steht auf und begutachtet den schrägen Schacht, den Ephraim in die Decke gebohrt hat. „Ich hasse Klettern.“, merkt er an, als Ephraim schon im Schacht ist.
Frische Luft. Was für eine Wohltat! Nach diesem verdammten Sturm hatte er nicht mehr viele Gelegenheiten von der Unterirdischen Elfenstadt Od`tinkut`da an die Oberfläche zu kommen, da die Elfen, auch ein Jahr nach dem Sturm, noch mit schweren Erdbeben und Erdrutschen zu kämpfen hatten. Ephraim atmet einige tiefe Züge und dreht sich dann zu seinem Begleiter um, der gerade keuchend und fluchend aus dem Schacht klettert. „Ich habe einen Auftrag für dich.“ „So? Und ich dachte du hättest mich nur beschworen um an meiner Gesellschaft teil zu haben.“. Sverk lacht meckernd, duckt sich aber schnell als Ephraim einen Stein nach ihm wirft. „Ich möchte dass du meinem Bruder einen Brief überbringst.“ „Die Tunnel zur Stadt sind verschüttet. Wie soll ich den Brief da durchbringen?“, erwidert Sverk, der sich den Staub vom Körper klopft. „Deine Schlangen finden immer einen Weg.“ „Stimmt.“ Sverk stützt die Arme auf die Knie und beugt sich vornüber. „Er sieht aus als müsste er sich übergeben“, denkt Ephraim. Dann fällt eine Schlange vor Sverks Füße und er wischt sich den Mund mit dem Handrücken ab. Ephraim bindet der Schlange den zusammengerollten Brief an und nach ein paar Zischlauten von Sverk verschwindet die Schlange im Schacht.
„Wohin jetzt?“, fragt Sverk, als das ungleiche Duo eine Straße findet. „Erst mal in ein Wirtshaus. Ich hab seit Wochen kein richtiges Bier mehr getrunken.“, antwortet Ephraim mit einem Grinsen.
Last edited by Nergal; 22/11/07 05:01 PM.
"Die Welt wird aufblicken und rufen 'Rette uns!'. Und ich werde flüstern 'Nein!'." - Rorschach
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Valacar schaut auf die Stadt zurück und seufzt. „Dies wird wohl das letzte Mal sein, dass ich sie sehe.“ denkt er. Gestern hat er den Auftrag bekommen, diese Einheit nach Nargoryd, eine kleine reiche Handelsstadt im Osten von Urundil, Valacars Heimat, zu begleiten. Extra zu diesem Zweck hat er eine Lederrüstung mit dem prächtigen silbernen Wappen auf der Brust, bekommen. Als dies in der Stadt bekannt wurde, erklärte sich sein Freund Ardan, der ebenfalls ein Halbelf wie er selbst ist, mitzukommen. Denn er will unbedingt wissen welche Theorie über den Sturm nun richtig sei, denn er habe gehört, der Sturm bewege sich auf Nargoryd zu. „Wir müssen gehen, mein Freund, wenn wir noch vor der Dämmerung ankommen wollen.“ spricht Ardan und reißt Valacar aus seinen Gedanken. „Ja, du hast recht, wir sollten gehen.“ meint er mit einem traurigen Lächeln. Er dreht sich um und befiehlt den beschwerlichen Marsch nach Nargoryd.
Als sie dort eintreffen bemerken die Soldaten aus der Vorhut einige fremdartige Fußspuren, und als kurz darauf die Stadt im Blickfeld kommt, sehen sie, was passiert ist. Überall liegen Stücke von menschlichen Kadavern, die gewaltsam aus den Rümpfen der Bewohner heraus gerissen wurden. Vereinzelt sieht man Soldaten der Stadtwache, denen der Kopf abgerissen wurde und diese dann auf Pfählen um der Stadt herum aufgespießt wurden, während ihre Körper an Händen und Füßen an Seilen zwischen den einzelnen Häusern aufgehängt wurden. Valacar hört, wie sich jemand übergibt. Es ist Ardan. Er war wohl nicht an einen solchen Anblick gewöhnt. „Wer ist zu so was nur im Stande?“ fragt Ardan ängstlich. „Trolle“ meint Valacar mit einem Grinsen, und befiehlt, dass sich die Soldaten in Gefechtsformation begeben und die Späher die Umgebung durchsuchen sollen. Plötzlich brechen aus dem nahe gelegenen Dickicht ein paar riesige Trolle aus und spalten die Köpfe der noch unvorbereiteten Soldaten der ersten Reihe, als er plötzlich bemerkt wie ein mächtiger Zauberspruch hinter ihm beschworen und dann auf ihn gerichtet wird. Valacar kann noch schnell zur Seite springen als der rot leuchtende Zauber Ardan trifft und ihn bis auf die Knochen verbrennt, die dann leblos auf den Boden fallen. Mittlerweile wurden die Soldaten restlos von den Trollen niedergemäht und ihr Blut färbt den nahe gelegen Bach rot. Valacar murmelt ein paar hastig gesprochene Worte und kurz darauf manifestiert sich ein magisches Schutzschild um ihn, als er von einem sehr starken Elementarzauber getroffen wird, der ihn weit weg schleudert, wo er dann die Besinnung verliert.
“Wo bin ich?“ fragt sich Valacar, als ihm klar wird, dass diese kläglichen Überreste einer Stadt wohl mal Urundil waren. Der Sturm muss sie wohl zerstört haben, denkt er voller Schmerzen und beschließt, dass er sich rächen werde, als er seines Weges geht.
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Joined: Aug 2004
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Salterian erreicht den Waldrand. Er folgt dem Pfad der eine kurze Entfernung weiter beginnt. „Nach Norden.“ Murmelt er. Nach einer Weile erreicht er einen Berghügel. Als er oben ankommt, sieht er einen zwei Stunden Marsch weiter eine Stadt am Horizont und beschließt diese aufzusuchen. Auf dem Weg dahin passiert nicht viel. Nur ab und zu stehen ein paar Wegpfeiler die zu Orten mit unaussprechlichen Namen führen, wahrscheinlich Zwergenstädte. Die Sonne ist schon lange untergegangen, als Salterian die Stadttore erreicht. Vor den Toren bleibt er stehen. Er schaut nach oben. Beide Wächter auf den Mauern sind eingeschlafen, wie es von dem faulen Pack zu erwarten war. „Hallo?“, ruft Salterian ihnen zu, „Würdet ihr mir die Tore öffnen?“ Nichts. Der Magus flucht innerlich und lässt den Siegelring erscheinen. Er aktiviert das linke untere Siegel und sein linker Arm fängt an zu zittern. Er ballt die Hand zur Faust und schlägt gegen das Tor. Ein Knall wie von einer Kanone. Die Kraft der Erde lässt das Tor und die unmittelbare Umgebung kurz beben. Salterian zieht den Arm weg und merkt, dass das Tor eine kleine Delle von dem Schlag abbekommen hat.
Die Stadtwachen sind aufgewacht. „Was zum…?!“ hört Salterian eine von ihnen fluchen. Die andere Wache hält sich an der Mauer und schaut nach unten. „Was ist da unten los?!“ brüllt diese. „Tut mir Leid für den Krach, aber ich würde gerne in die Stadt, ich suche eine Unterkunft.“ „Wer seid ihr?“ „Salterian, Siegelformer aus Eronem.“ „Was wollt ihr?“ frägt die andere Wache. „Eine Unterkunft verdammt…“ antwortet der Magier etwas genervt. Die Wachen schauen sich gegenseitig an, tuscheln kurz und antworten. „Wir lassen euch nicht passieren!“ Der Magus seufzt. „Wieso nicht?“ fragt er. Die Wachen beraten sich wieder kurz. Salterian hat langsam das Gefühl sie sind betrunken. „Wegen dem Ding da!!“ sagt der eine andere und deutet auf den Siegelring. „Habt ihr noch nie einen Siegelring gesehn.“ „Natürlich haben wir… oder?“ die Wachen beraten sich wieder. Salterian nimmt die Gelegenheit wahr und lässt den Ring wieder in der Unsichtbarkeit verschwinden, bevor die Wachen sich umdrehen. „Wie…? Wo ist der Ring???“ ruft eine Wache total verwirrt. „Welcher Ring?“ stellt sich Salterian dumm. „Da war doch gerade…“ die Stadtwache schläft wieder ein. Der Magus schaut die Wachen mit einer Mischung aus Zorn und Verwirrung an. „Kann ich jetzt passieren?“ Auf ein Nuscheln, Zischen und Fluchen der noch wachen Stadtwache öffnen sich die Tore. „Danke.“ Sagt Salterian, doch eine Antwort bekommt er nicht, denn schon nach wenigen Schritten hört er ein lautes Schnarchen von den Mauern.
Im Licht der Straßenlaternen läuft Salterian durch die Stadt. Hier und da sieht er ein paar zwielichtige Gestalten, doch im groben und Ganzen ist die Stadt leer. „Sind wohl alle in ihren Häusern.“ Denkt sich der Magus. Er beschließt gleich das nächste Gasthaus aufzusuchen, es gibt nur ein Problem, er muss erst wissen wo es eines gibt. Salterian geht einfach die Hauptstraße entlang. An einer Laterne sieht er eine vermummte Gestalt stehen und beschließt, diese nach dem Weg zu fragen. „Seid gegrüßt. Wäret ihr so freundlich und würdet mir den Weg zur nächsten Wirtschaft weisen?“ fragt Salterian. Der Mann hebt erst den Blick auf den Magus und antwortet, während er Daumen, Zeige und Mittelfinger aneinander reibt. „Umsonst ist nur der Tod und selbst der kostet das leben…“ Der Magier stellt sich den Inhalt seines Geldbeutels bildlich vor. Nicht gerade viel. „Tut mir Leid ich brauche mein Geld für das Gasthaus.“ Antwortet er. Die Gestalt setzt ein Grinsen auf. „Ihr habt also Geld? Das trifft sich gut…“ sagt der Mann. Plötzlich holt er aus seinem Mantel einen Langdolch heraus und sticht zu. Dem Magus gelingt es gerade noch auszuweichen. Nach links. Falsche Richtung. Der Dolch trifft auf die Stelle wo sein rechter Oberarm sein müsste, durchsticht jedoch nur Salterians Mantel und Luft. Kein Blut. Kein Geräusch von aufgeschlitztem Fleisch. Die Gestalt zieht den Dolch ruckartig zurück und aus dem Schnitt im Mantel sieht man nur ein blaues Leuchten. „Was zum…“ ruft der Mann entsetzt. „Falsche Antwort…“ erwidert der Magus und ruft mit seinem linken Arm den Siegelring. Doch ehe er ein Siegel aktivieren kann wird der vermummte Mann an Ort und Stelle eingefroren. Zuerst wurden die Füße am Boden festgefroren, bis es sich zu seinem Kopf ausbreitete, das mit einem verzerrten Schmerzschrei erstarrte. Salterian verfolgt die Manaspur zurück und erreicht einen Magier einige Meter hinter dem Eingefrorenen. Eine Magierin, um genau zu sein. „Seid ihr neu hier?“ fragt die Frau. „Ääh… Ich bin gerade erst abgekommen…“, Salterian begutachtet den Mann, „Ist er… tot?“ Die Magierin schüttelt den Kopf. „Nein, nein, nur für die nächsten paar Stunden eingefroren. Hätte ich ihn töten sollen? Ihr wart in einer heiklen Lage.“ Der Magus führt sich in seiner Ehre verletzt. „Ich… ich hätte diesen Vagabund mit Leichtigkeit erledigt!“ Die Magierin lacht, was Salterian als Beleidigung auffasst. „Immerhin hat er euch am Arm erwischt, geht es euch gut?“ Der Arm. Verdammt. Ruckartig verdeckt er die aufgerissene Stelle des Umhangs, aus dem ein blaues Leuchten herauskommt, das man, leider, in der dunklen Nacht zu gut sehen kann. „Nein… Es ist nichts. Trotzdem danke.“ „Und ihr braucht wirklich keine Hilfe?“ fragt die Magierin. „Nei…“, Salterian überlegt, „Doch. Wisst ihr vielleicht wo hier in der Nähe ein Gasthaus ist?“ Die Frau überlegt kurz und antwortet sobald. „Geht diese Straße entlang und bei der ersten Kreuzung nach rechts. Dann haltet euch links und ihr dürftet die „Schenke zur hellen Nacht“ bald erreichen.“ „Schenke zur hellen Nacht… Den Besitzern der Gasthäuser fällt auch nichts innovatives mehr ein…“ denkt sich Salterian. „Vielen Dank. Ich werde mich gleich dorthin begeben. Und danke auch wegen dem da.“, er deutet mit dem Kopf zum Eingefrorenen Mann, „Also dann. Lebt wohl!“ Als Salterian einige Schritte weiter ist, hört er die Magierin wieder sprechen. „Ihr seid ein Siegelformer, oder? Dürfte ich euren Namen erfahren?“ „Ach ja, der Ring…“, Der Magus aktiviert das Feuerelement und spricht eine Formel, woraufhin der Ring anfängt sich zu drehen bis der den Durchmesser eines normalen Fingerrings hat. Salterian zieht ihn an seinen linken Zeigefinger an, der Ring ist rot. „Ja ich bin einer. Salterian mein Name. Und Eurer?“ „Cynthia. Magierin aus dem Westen.“ Salterian entblößt ein Lächeln. „Die Guten kommen eben alle aus dem Westen… Vielleicht sieht man sich noch mal, wer weiß…“ sagt er und geht seines Weges weiter.
Nach wenigen Minuten erreicht der Magier auch schon das Wirtshaus. Vor dem zweistöckigen Haus hängt ein großes Schild mit einem aufgemalten Bierkrug und dem Namen, der wohl mehrmals geändert wurde, da etwa vier Mal etwas durchgestrichen und etwas neues wieder darauf geschrieben wurde. Ein Pochen im rechten Arm. „Halte still verdammt…“ flucht Salterian und betritt das Gasthaus. Drinnen angekommen weht ihm zugleich ein Geruch von gutem Essen und Alkohol entgegen. Er beschließt sich erstmal irgendwo hinzusetzen, und mit einem aus der Stadt zu reden. In dem quadratischen Raum ist rechts an der Wand ein kleiner Tisch, wo jemand sitzt. Ein Magier, wie Salterian tippen würde, der wohl gerade erst wach ist. Er beschließt sich zu ihm zu setzen und geht an den Tisch. „Kann ich mich hier hinsetzen?“ fragt Salterian. Auf ein zustimmendes Gemurmel setzt sich der Magier und schaut seinen Gegenüber an. Er stützt den Kopf mit einem Arm ab, vom Gesicht erkennt man nicht viel von der Kapuze, er dürfte aber nicht all zu älter sein als er selbst. „Wie ist euer Name?“ „Darkon.“ Antwortet sein Gegenüber morsch. „Lebt ihr hier?“ „Nein.“ Salterian überlegt kurz. „Hm, ihr seid wohl nicht sehr gesprächig, oder?“ Keine Antwort. Der Magus beschließt ihn nicht weiter zu nerven und hält Ausschau nach einer Bedienung, als plötzlich zwei Andere das Gasthaus betreten.
Last edited by Skydragon; 05/12/07 06:24 PM.
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Joined: Jan 2007
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ATTACKE! Die Horden von Gewappneten stürmen nach vorn alle auf die beiden schemenhaften Gestalten zu „Sie haben mich vergiftet. Kämpft! Sie sind nur zu acht!“ Eine wahre Flut von Reitern ergießt sich die Straße entlang auf die Feinde zu. Winnfield galoppiert stürmisch gen Horizont. Vinco lässt seine Gleve in Richtung des einen sausen und streckt damit gleich vier der Angreifer nieder. Die Anderen Vier jedoch holen mit bloßer Hand aus und heben ihn mit einem gezielten Kinnhaken aus dem Sattel … „Mann bist du zu“ „Was hast du getan?“ Der graue Schleier vor Vincos Gesicht lichtet sich. Ein Mann steht vor ihm. Zwei Männer. „Sverk und Ephraim. Mit wem haben wir das Vergnügen?“ „Ihr…ihr habt mein ganzes Heer erschlagen?“ „Wenn ihr euer Pferd meint, dann nein. Es liegt da drüben im Schatten“ „Winnfield!“ „Winnfield? Was für ein Seltsamer Name. Ihr tragt den Namen eines Pferdes?“ „Nein, ihr Narren! Ich bin Vinco! Vinco der Große, Vinco der Eroberer! Mein Pferd ist Winnfield!“ „Soso Herr Vinco. Haben sie auch eine Erklärung warum sie auf ihrem Pferd, eine Schnapsflasche schwingend und wirr vor sich herredend die Straße entlang ritten?“ „Schitt!“ seine Hand durchsucht schnell seine Lederbeutel „Letzte Nacht. Ich hatte gerade meinen Lohn bekommen… äh… Ich kann mich nicht erinnern. Ich weiß nur noch, dass ich ein Heer angeführt habe und acht Schemen, die den Weg belagerten angegriffen habe“ „Das waren wir zwei“ „Zwei… Mann war ich zu“ „Kann man so sagen. Auf jeden Fall hast du wild geschrien und Sverk eine Flasche auf den Kopf geschlagen“ „Flasche? Aber meine Gleve…“ „Ein wunderschönes Stück. Ich habe sie mir angesehn und bin zu dem Schluß gekommen, dass du entweder ein Dieb oder ein Magier sein musst“ „Beides… Nunja, ein wirkliches Magier bin ich nicht. Zaubern kann ich…“ eine Flamme aus seiner Hand zerfetzt einen Beerenstrauch „aber das können viele in unseren Tagen“ Zur Bestätigung fingen zwei weitere Büsche Feuer. Ephraim und Sverk grinsen… „Aber ich habe Zauberkugeln. Sein Mantel gleitet zur Seite und gibt den Blick frei auf eine Reihe von Tonkugeln“ „Oh ja… ich habe von so etwas gehört. Sehr selten. Würde mich nicht wundern wenn du der Letzte wärst, der so was verwenden kann“ „Ich bin der letzte“ „Nun denn guter Mann. Ich und mein Begleiter ziehn dann mal weiter.“ „Halt! Ich muss mich bei euch entschuldigen“ „Es ist ja nichts passiert“ „Eine Frage hätte ich aber noch bevor ihr geht: Dein Begleiter: Schwank oder so. Der redet ja nicht gerade viel“ „Er ist nur sehr misstrauisch gegenüber Fremden. Normal redet er wie ein Wasserfall. Bevor ihr uns angegriffen habt, waren wir erst in eine Diskussion verstrickt, darüber ob Pfeile mit Widerhaken ihren Schmiedeaufwandt gerecht werden“ „Natürlich…“ „HAB ICHS NICHT GESAGT!“ Ephraim war auf ein Mal ganz schön aus dem Häuschen „Wisst ihr. Ihr seid gar nicht so übel drauf, Fremder… äh“ „Vinco“ „Genau. Was haltet ihr davon, wenn ihr mit uns kommt und uns ein bisschen von euch erzählt?“ „Ephraim? Wir haben einen Auftrag! Wir können nicht einfach etwas anderes machen…“ Sverk war also tatsächlich nicht taub „Geh du alleine. Ich komme so schnell wie mögkich nach. Bist mir eh noch einen Gefallen schuldig.“
Gesagt, Getan. Sverk trottete verdrießlich davon und Winnfield trug die beiden geschwind in die nächste Stadt und ins nächste Gasthaus.
Last edited by Marian; 13/12/07 02:29 AM.
BananeBananeBananeTonBananeTonTonKuchen
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Joined: Aug 2005
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Er schaut vom Boden auf. Vor ihm liegt, in der Dämmerung, eine Siedlung. Aus den kleinen Bauernhäusern dringt Licht durch und aus den schiefen Giebeln der Häuser schlängeln sich dünne Rauchfaden gen Himmel. Valacar fängt an, langsam durch den Wald auf die Siedlung zu zugehen. Als er am hölzernen Tor angekommen ist, ist es schon dunkel. Er klopft gegen das Tor. Ein zweites Mal klopft er. Eine Wache auf der Mauer rührt sich. „Guten Abend. Mit wem habe ich das Vergnügen?“ „Valacar, Magier von Beruf. Ich gewähre um Eintritt in die Stadt.“ „Sucht ihr… irgendetwas Bestimmtes?“ „Eigentlich nur eine Bleibe, aber…“, Valacar überlegt, „Habt ihr in dieser Stadt vielleicht einen Magier gesehen? Keinen normalen, er benutzt einen großen Ring aus Mithril zum kämpfen, sein Name ist Salterian.“ „Mir ist nichts bekannt, aber ich bewache auch nur das Ost Tor, wie es bei dem West- und Südtor aussieht, weiß ich nicht, vielleicht wissen die Wachen dort etwas.“ „Schon in Ordnung, danke für die Information, dann öffnet das Tor bitte.“ Das Tor wird geöffnet und Valacar betritt die Stadt. Nach einer Weile planlosem Umherirren, findet er auch schon ein Gasthaus. Er hatte es von weitem an der Musik und dem hellen Licht aus dem Inneren erkannt. Er betrachtet das Schild. „Gasthaus zur hellen Nacht.“ Liest er, und betritt die Schenke. Drinnen angekommen, setzt er sich an einen Tisch und bestellt einen Krug Bier. In Gedanken versunken fängt er an sich zu betrinken und alles um ihn herum verschwimmt.
Valacar kann die Zeit nicht abschätzen, aber nach einer Weile kommt ein Mann und setzt sich zu ihm an den Tisch. Ein Elf, wie Valacar erkennen kann, trotz den inzwischen einigen Bieren, intus.
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Joined: Feb 2006
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Ephraim steigt vom Pferd und sieht sich nach einem Gasthaus um. Er entdeckt das Gasthaus „Zur hellen Nacht“ und teilt seine Entdeckung Vinco mit. „Ich bring nur schnell Winnfield in den Stall. Wir treffen uns drinnen.“, ruft Vinco ihm zu und entfernt sich mit Winnfield. Ephraim betritt das Gasthaus und ein lang vermisster Geruch schlägt ihm entgegen. Er lässt den Blick über die Gäste im Raum schweifen. Außer den üblichen Betrunkenen sitzen auch zwei Magier an einem Tisch und an einem anderen ein angetrunkener Halbelf. In einer dunklen Ecke sitzen zwei Männer, vermummt in ihre dunkelgrünen Kutten. Ephraim setzt sich zu dem Halbelf und bestellt einen Humpen Bier. Als der Halbelf erkennt wer vor ihm steht versucht er aufzustehen, schafft es aber nicht ganz da er anscheinend schon einige Humpen intus hat. Die beiden packen das Handgelenk des jeweils anderen zum Kriegergruß, wie es unter Elfen üblich ist. „Na mein Freund? Darf ich fragen was ihr in dieser Gottverlassenen Gegend macht?“, fragt Ephraim den Halbelf, nach einem tiefen Schluck Bier. „Ein Zauber hat mich einige Kilometer weit weggeschleudert und ich kam gerade noch so zu dieser Stadt. Ich heiße Valacar. Und ihr?“, erwidert dieser. „Ich heiße Ephraim. Ein Auftrag für meine Stadt hat mich in diese Gegend geführt.“, teilt Ephraim mit, nach einem weiteren Schluck Bier.
Einige Humpen später beritt Vinco das Gasthaus und als er Ephraim entdeckt setzt er sich zu ihm und bestellt sich auch einen Humpen. Kurze Zeit später sind alle drei angetrunken und erzählen sich unter schallendem Gelächter Geschichten und Witze. „Ein Mann treibt seine Kuh am Haus einer Hexe vorbei, als die Kuh zusammenbricht und nicht mehr aufstehen will.“, erzählt Ephraim „Der Mann geht zur Hexe und schildert sein Problem. Die Hexe gibt ihm darauf zwei rote Pillen und sagt: „Nimm eine Pille heb den Schwanz der Kuh hoch und steck sie ihr dorthin, wo die Sonne nie scheint. Danach wird sie wie vom Teufel verfolgt aufspringen und so schnell rennen wie du nie eine Kuh gesehen hast.“ Der Mann fragt sie was er mit der zweiten Pille machen soll. Sie antwortet: „Du willst die Kuh doch einholen, oder?““ Vinco brüllt vor Lachen aber Valacar runzelt die Stirn. „Im Südwesten von hier, gibt’s ne Schlucht. Is’ von vielen Bäumen zugewachsen und ziemlich schattig dort. „Der Ort wo die Sonne nie scheint“ heißt das auch. Ziemlich weit für ne Kuh.“, lallt Valacar. „Ne, das is’ anders gemeint.“, Vinco denkt für einen Moment nach. „Das is’ da ... wo der Affe seine Nuss versteckt.“ „Hä? Es gibt keine Affen in...“, Valacars Augen weiten sich. „Oh... verstehe, die Hexe war dumm.“ „Kommst du eigentlich vom Land oder von ner Stadt?“, fragt Ephraim Vinco, um vom Thema abzulenken. „Ich komm vom Land.“, verkündet Vinco stolz. „Diese dummen Städter, ham ja auch keine Ahnung vom Leben. Die wissen nich’ wie, dass is in ner kalten Winternacht, bis zur Achselhöhle im Hinterteil einer Kuh zu stecken!“ „Genau!“, pflichtet Ephraim ihm bei. „Und sie ... Was? Wovon redest du da? Du hast doch gar keine Kuh.“ „Aber ich kenn mich aus.“ Valacar leert gerade mit einem Zug seinen halben Humpen aus, und rülpst herzhaft. „Und sie wissen nicht, wie dass is über ne zugefrorene Güllegrube zu laufen, es knackt unter einem und man weiß genau, beim nächsten Schritt geht’s nach unten.“, fährt Vinco fort. Plötzlich springt ein Mann auf einen Tisch und brüllt: „Der Sturm! Der Sturm! Er wird kommen! Wir müssen etwas unternehmen!“ Von einigen Gästen kommen Lacher da sie den Mann für betrunken halten. Bis auf die zwei in den grünen Kutten, die sich langsam erheben. „Er wird kommen! Haltet sie auf! Sie sind überall! Wir müssen sie aufhalten!“ Die beiden Männer gehen nun schneller auf den Redner zu. Ephraim merkt, dass es gleich Ärger geben wird und packt Vincos Handgelenk. Dann webt er einen Zauber. Im nächsten Moment tauchen die beiden unter den Tisch, wo sie sich geräuschvoll übergeben. Stocknüchtern sehen die beiden auf. Der erste Mann in der Kutte, macht eine Handbewegung und eine magische Druckwelle schleudert den Redner durch die Gasthauswand nach draußen. Der erste Kuttenmann folgt ihm. Vinco und Ephraim springen auf um dem angegriffenen Mann zu helfen. Der andere Kuttenmann stellt sich ihnen in den Weg. „Was wollt ihr von dem Mann?“, fragt Vinco drohend. „Wir haben den Auftrag ihn zu töten. Mischt euch nicht ein und euch passiert nichts.“, antwortet der Kuttenmann. „Was hat der Mann getan?“, fragt Ephraim, die Hand auf dem Schwertgriff. „Geht euch nichts an! Und jetzt verschwindet wenn ihr euren Kopf behalten wollt!“, antwortet der Kuttenmann barsch. Vinco zieht seine Glefe. „Wenn das so ist...“ Er springt vor und schwingt seine Glefe. Der Auftragsmörder weicht aus und zieht ein Schwert. Ephraim zieht sein Kurzschwert und murmelt einen Zauber. Eine leuchtend grüne Flamme umgibt die Klinge. Die beiden Magier, die bis jetzt nur stumm am Tisch saßen, stehen auf und gehen zur Tür. Einer der Magier begegnet Ephraims Blick, beide nicken und die Magier gehen nach draußen, um dem Mann zu helfen. Vinco pariert einen Hieb des Mörders und verpasst dem Mörder seinerseits einen Tritt. Dieser stolpert und fällt auf einen Tisch. Ephraim lässt sein Schwert hinabsausen. Der Mörder rollt sich schnell vom Tisch und die Klinge bohrt sich in die Stelle, wo eben noch der Kopf des Mörders war. Dank des Zaubers sticht sich die Klinge mit Leichtigkeit durch den Tisch. Der Mörder springt auf einen Tisch und von dort aus über zwei andere, bis er die Wand gegenüber Ephraim und Vinco erreicht. Vinco geht zu Ephraim, der gerade sein Schwert aus dem Tisch zieht: „Ich habe eine Idee. Aber du musst mir Deckung geben.“ Ephraim nickt und Vinco macht seinen Mantel auf und überfliegt die Tonkugeln. Der Mörder macht dieselbe Handbewegung wie der andere Kuttenmann und eine Magische Druckwelle schleudert einen Tisch auf Vinco. Ephraim springt vor ihn und führt einen Aufwärtshieb. Die Hälften des Tisches landen, links und rechts von Vinco, krachend auf dem Boden. Vinco wirft eine Tonkugel auf die Beine des Mörders. Dieser versucht nach hinten zu springen, steht aber schon mit dem Rücken an der Wand. Die Kugel zerplatzt und eine Greifpflanze wächst aus dem Rauch, den das Zersplittern der Kugel ausgelöst hat. Wurzeln peitschen auf den Mörder zu, dieser versucht auszuweichen, doch eine Wurzel schlingt sich um seinen linken Knöchel. Ephraim rennt auf den Mörder zu und holt aus. Der Mörder kann nun nicht mehr ausweichen und muss den Schlag parieren. „Jetzt!“, denkt Ephraim und legt all seine Kraft in diesen Schlag. Der Mörder taumelt und sein Schwert fliegt aus seiner Hand, doch er kann es noch mit seiner anderen auffangen. Doch in diesem Moment springt Vinco vor und hebelt dem Mörder, mit der krummen Seite seiner Glefe, das Schwert aus der Hand, das mit einem hohen Bogen auf dem Tisch von Valacar landet. Der Mörder hebt seine rechte Hand, die linke ist immer noch von Ephraims Schlag betäubt, und murmelt einen Zauberspruch: „Ihr denkt doch wohl nicht, dass ich schon geschlagen bin?“ Gerade will er die Hand auf Ephraim richten, als etwas kracht und Holzteile vom Kopf des Mörders fliegen. Der Mörder fällt bewusstlos um. Hinter ihm steht der betrunkene Halbelf, ein Holzbein des Stuhls in der Hand, mit dem er gerade den Mörder bewusstlos geschlagen hat. „Dieser [nocando] hat mein Bier verschüttet!“ Vinco und Ephraim können ihn gerade noch abhalten, dem Mörder den Kopf mit dem Stuhlbein einzuschlagen, als die Tür des Gasthauses aufgeht.
"Die Welt wird aufblicken und rufen 'Rette uns!'. Und ich werde flüstern 'Nein!'." - Rorschach
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OP
veteran
Joined: Aug 2004
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Es ist recht ruhig im Gasthaus, bemerkt Salterian, doch dann ändert sich das auch schon. Ein Mann stellt sich auf einen Tisch und fängt an, über den Sturm zu fluchen. Der Magus dreht sich rüber und verfolgt das Schauspiel. Zwei Männer in dunkelgrünen Kutten gehen auf den Mann zu. Salterian riecht Ärger.
Der Mann wird von einem Kuttenträger mit einem Zauber durch die Gasthauswand nach draußen befördert und von selbigen verfolgt. Der Magier schaut hastig seinen Tischnachbarn an, der aufgestanden ist und eingreifen will. Salterian beschließt dasselbe zu tun. Der andere Kuttenträger wurde inzwischen in einen Kampf mit einem Elf und einem Menschen verwickelt, doch Salterian hat keine Zeit dafür. Er wechselt kurz einen Blick mit dem Elfen, um klar zu machen, dass er sich um den anderen Kuttenmann kümmert, zusammen mit dem anderen Magier der mit ihm am Tisch saß. Er überlegt. Genau. Darkon war der Name. "Darkon, folgt mir nach draußen!" ruft Salterian. Der andere Magier nickt und tut wie ihm geheißen.
Als sie draußen angekommen sind, sieht Salterian wie der Kuttenmann den Redner von vorhin am Kragen über sich hoch hält und einen Zauber webt. "He da! Lasst den Mann los!" ruft Darkon. Als dieser nicht hören will, spricht Salterian eine kurze Formel. Der Ring an seiner linken Hand löst sich, schwebt sich drehend in der Luft und nimmt die Gestalt des Siegelringes an. Doch bevor der Magus selbst etwas tun kann, webt Darkon einen Zauber und der Boden unter dem Kuttenmann bebt, sodass dieser den Redner loslässt und selbst umfällt. "Ihr wagt es euch in Sachen einzumischen, die euch nichts angehen?" droht der Kuttenmann, als er langsam wieder aufsteht. "Verschwindet von hier und ihr werdet den nächsten Morgen noch vielleicht erleben." sagt Salerian kühl. "Narren, ihr wisst nicht, mit was ihr es zu tun habt..."
Er hatte es nicht anders gewollt. Salterian aktiviert das Wind Siegel und schleudert eine starke Luftböe auf den Mann, der es jedoch schafft auszuweichen. Doch hat ihm das nichts genützt, den sofort darauf trifft ihn eine gezielte Feuerkugel von Darkon. Der Mann fängt Feuer und wälzt sich auf dem Boden, sodass dieses schnell erlischt. Jetzt setzt er zum Gegenschlag an. Aus der Hand des Kuttenmanns springen plötzlich Blitze, starke Blitze. Doch Salterin gelingt es seinen Siegelring als Schutz aufzubauen, doch dieser fängt nicht alles ab und ein Blitz dringt zu Salterians rechten Arm durch. Schmerzen durchgehen seinen Arm, doch einen Schaden hat er nicht genommen, anders hätte es bei Fleisch gewesen. Der Blitz wird vom Arm absorbiert, jeglich der Umhang raucht ein bisschen. Doch Salterian hat keine Zeit sich zu freuen, denn der Mann mit der Kutte webt sogleich einen neuen Zauber. Salterian schaut zum anderen Magier, der einen Schutzzauber wirkt, wahrscheinlich Schildmagie. Sogleich fliegen wieder Blitze, jedoch andere. Sie sind schwarz und spalten sich auf ihrem Weg, sodass sie beide Magier treffen. Darkon wehrt diesen ab. Der Blitz fliegt auf eine unsichtbare Barriere, tatsächlich ein Schild. Doch Salterian hat keine Zeit das näher zu untersuchen, denn der andere Blitz kommt ihm schnell näher. Er aktiviert das Erdsiegel und spricht eine Formel. „Erdwall.“ Ertönt es in der Sprache der Runen. Salterian durchbricht mit Magie den Asphalt des Bodens, um etwas Erde in die Hand zu fassen. Sogleich zieht er die Hand nach oben und eine Mauer aus Erde steigt in die Luft. Doppelte Schulterbreite und so hoch wie ein Haus. Der Magus war nie wirklich gut in Erdmagie, und somit vertraut er auch nicht darauf, was sich sogleich beweist. Er weicht einige Schritte zurück bevor der Blitz einschlägt. Die Mauer wird mit lautem Krach zerberstet und fällt in sich zusammen. Salterian weicht den größeren, fliegenden Erdbrocken aus und ist wieder mitten im Kampfgeschehen. Der Kuttenmann ist wohl etwas erschöpft, was sich dadurch zeigt, dass er zurückweicht, als Darkon einen Offensivzauber startet. Es ist Zeit die Sache zu beenden.
„Darkon!“ ruft Salterian. Der fremde Magus schwenkt seinen Kopf zu ihm. „Ich habe einen Plan, kommt ihr hier eine Weile alleine klar?“ „Ja.“ Antwortet er ruhig. „Sehr gut, wartet hier.“ Salterian schaut sich um. Ein Speer, eine Gleve… er schaut sich um. Ein paar Häuser weiter sieht er Dampf aufsteigen. Eine Schmiede! Er öffnet das Windsiegel und spricht einen Zauber um schneller zu laufen. Er rennt so schnell er kann zu der Schmiede. Der anwesende Schmied versteckt sich hinter einem großen Blasebalg. Wahrscheinlich hat er den Kampf um die Ecke mitbekommen und hat Angst. Salterian sucht. Schwert. Nein. Ein Morgenstern. Auch unpassend. Gefunden. Auf dem Amboss liegt noch ein unfertiger Speer, oder was auch immer es werden sollte, Hauptsache es dient als Wurfspeer. „Es ist ein Notfall, ich bringe ihn später zurück.“ Sagt der Magus, nimmt den Speer und rennt wieder zum Kampfschauplatz zurück. Darkon ist schon ziemlich erschöpft, sein Gesicht ist schweißgebadet. Ein Wunder dass er überhaupt noch so gut kämpfen kann, nachdem er wohl schon einige Krüge Bier im Gasthaus getrunken hat. Salterian gibt ihm ein Zeichen. Er beginnt. Er läuft zu Darkon und rammt den Speer mit dem stumpfen ende in den Boden, dann zieht er sich zurück. Er benutzt den Großteil seiner Magiereserven, um das Feuersiegel zu brechen. Der Siegelring fängt an zu leuchten und das Feuerelement glüht auf. Er webt keinen komplizierten Zauber, er überträgt lediglich eine große Menge an Feuermagie auf den Speer, der daraufhin lodern zu brennen beginnt, sodass Darkon sogar zurückweicht. An einigen unedlen Stellen beginnt das Metall sogar schon zu schmelzen. „Werft den Speer, doch lasst euch was einfallen sonst verbrennt ihr euch nur die Hand.“ Darkon schaut erst suspekt, doch stimmt dann zu. „Ich sorge dafür dass er trifft…“ sagt Salterian und wendet sich dem Kuttenmann zu, der Richtung Gasthaus fliehen will. Vom Redner fehlt jede Spur, doch die Tür des Gasthauses wird gerade zugeschlagen, wahrscheinlich ist er dorthin geflohen.
Salterian nimmt den Kuttenmann ins Visier und lässt seinen Siegelring in der Unsichtbarkeit verschwinden. Jetzt, wo er auf etwas anderes konzentriert ist, könnte es klappen. „Materie zu Mana, Mana zu Luft…“ murmelt der Magus. Eigentlich haben diese Worte keine Wirkung, da sie nicht mal in einer Zauberersprache sind, aber für Salterian ist es eine kleine Denkstütze. Der Siegelring wird erst zu reinem Mana, dann zu Luft, in dessen Vorm der in wenigen Sekunden den Kutten Mann umgibt. „Thurisaz!“ Um den Kuttenmann herum erscheint der Siegelring, welcher ihn abrupt stehen bleiben lässt und unbeweglich macht. Der Rest liegt bei Darkon, denn Salterian brauch seine ganze Konzentration um das Gefängnis stabil zu halten.
Last edited by Skydragon; 26/12/07 09:45 PM.
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Joined: Jan 2007
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Darkon steht immernoch neben dem Feuerspeer und bemerkt erst jetzt, dass der Kuttenmann ins Gasthaus fliehen will. Der Magus bemerkt aus den Augenwinkeln, dass der andere Magus, Salterian sein Name, einen Zauber mit seinem Siegelring zu wirken beginnt. Einige Sekunden später ist der Kuttenträger von einer Art magischen Kraft umgeben aus deren Wirkungsbreich er nicht fliehen kann, desshalb dreht er sich wieder fluchend zu den beiden Magiern um. "Ihr seid töricht...wenn ihr auch nur ein einzelnes Mitglied dieser Sekte tötet, werden die anderen dafür sorgen, dass IHR getötet werdet. Versucht eure billigen Zaubertricks also erst gar nicht". Darkon blickt zu Salterian, der angestrengt versucht seinen Zauber aufrecht zu halten. "Los, beeilt euch Darkon! Ich weiß nicht wie lange ich noch mein Siegel halten kann!" "Nagut..." erwidert Darkon "Dann muss ich mir jetzt wohl was einfallen lassen."
Der Magus beginnt einige Worte zu sprechen, eine Zauberformel, die Luft beginnt zu flimmern, ein leises Brummen erhebt sich. "Was zum...?!" der Kuttenmann beginnt sich panisch zu bewegen um aus seinem magischen Gefägnis zu entkommen, auch Salterian ist leicht irritiert, gibt aber seine letzten Kräfte um den Gefangenen nicht entkommen zu lassen. Das Brummen wird nun lauter, die Luft flimmert stärker und die Flammen des Speers beginnen nun bläulich-rot zu lodern und werden von Sekunde zu Sekunde Manaintensiver. Salterian hat nun erkannt was Darkon anwendet, er pumpt reines Mana in den Speer...ihm sind nicht viele Zauberer bekannt die eine solche Gabe besitzen.
"Nagut, ich bin jetzt bereitet!" murmelt Darkon worauf sich der Speer, wie von Geisterhand, in die Luft erhebt. Der Magier denkt daran den Speer in Richtung Kuttenträger fliegen zu lassen, was durch den eben gewebten Zauber auch geschiet. Der magische Flammenspeer, der als Wurfgeschoss dient, fliegt unaufhaltbar auf den Kuttenträger zu, der verzweifelt versucht sich loszureißen. Er schafft es nicht rechtzeitig und blickt, mit einem Angst erfüllten Blick, auf den Speer der ihn einige Augenblicke später durchbohrt. Das Wurfgeschoss trifft den Sektenanhänger mit solcher Wucht, dass das der Mann zusammen mit dem Speer an die Gasthauswand geschleudert wird, die Mauer kann die Wucht allerdings nicht lange aushalten und der Kuttenträger wird einige Augenblicke später mit gewaltiger Kraft durch die Wand geschleudert, welche komplett nach innen einstürzt. Glücklicherweiße stehen gerade in diesem Moment keine Gäste der Taverne an der einstürzenden Wand wodurch niemand, auser der Kuttenträger, verletzt wird. Schwer verletzt und nach Luft ringend liegt der Sektenanhänger zwischen den Steinen der eben eingestürzten Wand. Die nebenstehenden Gäste blicken auf ihre geliebte, aber jetzt zerstörte Taverne und können nicht richtig begreifen was eben passiert ist. "Wow, das war eben...sehr beeindruckend." "Danke, Salterian, aber was ihr gezeigt habt war ebenfalls nicht schlecht. Habe schon verdammt lange keinen Zauberer mehr gesehen der die Mächte eines Siegelrings beherrscht ." "Geht mir ebenfalls so..." erwidert Salterian " Allerdings sollten wir uns jetzt um den Typen hier kümmern."
Doch bevor die beiden Magier reagieren können, kommt der Wirt und Inhaber dieser Taverne mit einem zornigen Gesichtsausdruck auf die beiden zugelaufen.
"Das Niveau sinkt, die Stimmung steigt!"
"Dies ist Zivilisation. Du kannst entweder daran teilhaben oder sterben. Und jetzt sink auf die Knie, wenn du nicht auf andere Weise kleiner werden willst."(Terry Pratchett, Echt Zauberhaft)
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stranger
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Joined: Dec 2007
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Cynthia dringt durch die Dunkelheit der Gassen der Stadt. Ein leichter weißer Nebel umwabert noch immer ihre Arme und Hände. Eigentlich hatte sie vor gehabt ihre Kräfte länger nicht mehr einzusetzen, doch dies hatte sie erneut nicht durchgehalten. „Schnell hinaus aus dieser Stadt…“, murmelt sie in sich hinein, als ihre Augen etwas erfassen. Etwas, was sich mit rasender Geschwindigkeit der Stadt nähert. Ohne Ruh rast es auf sie zu. Was es ist, kann sie allerdings aus der Entfernung nicht erkennen. „Es ist doch nicht etwa….“, ihre Stimme versagt, als sie die Augenlieder etwas schließt und sich ihre Vermutung bestätigt. Ein Sturm, nicht sehr groß, allerdings groß genug um die Stadt mit sich zu reißen. In diesem Moment schießen die Erinnerungen in ihren Kopf, vor nicht all zu langer Zeit war ihr Heimatdorf von einem ähnlichen Sturm dahin gerafft worden. Ihr Herz beginnt schneller zu schlagen, unaufhaltsam pocht es gegen ihre Brust. „Ich muss die Leute warnen.“ Ihre Gedanken rasen, ihre Augen flackern. Sie rennt zurück in die Arme der Stadt. Gerade hatte sie sich noch gefreut ihnen entrinnen zu sein. Die Stadt ist wie leer gefegt, niemand da den sie ansprechen könnte. „Das Gasthaus!“ Sie rennt weiter grade aus, denselben Weg, wie sie einst dem Siegelformer gewiesen hatte. Auf halber Strecke trifft sie auf eine Eisstatue, eine eingefrorener Mann. Kurz bleibt sie stehen, stützt ihre Hände auf ihren Knien ab und holt Luft, ehe sie weitereilt. Ihr erschöpfter Körper ruft nach Ruhe, doch ihre Willenskraft treibt sie weiter. Endlich sind die Lichter des Gasthauses in Sicht. Das Gasthaus spiegelt das gesamte Nachtleben einer Stadt wieder. Während des Nachts so gut wie kein Mensch in den dunklen Gassen anzutreffen ist, lassen sich die unterschiedlichsten Rassen in nur diesem einem Ort antreffen. Es ist der einzige Versammlungsort und die einzige Zeit, wo sich die verschiedensten Wesen aus den unterschiedlichsten Orten und den unterschiedlichsten Zeiten treffen und miteinander trinken. Die Kriegslust des Tages verschwindet hinter dem Schatten der Bierkrüge und der Weinfässer. „Eigentlich eine sehr traurige Angelegenheit“, denkt Cynthia, „Tagsüber denken sie nur daran sich gegenseitig abzumetzeln und nachts nur daran sich zu betrinken.“ Endlich an ihrem Ziel angekommen trifft sie als erstes auf drei Männer, die vor dem Gebäude stehen. Einer von ihnen sieht sehr zornig aus und redet laut auf die beiden anderen ein, während er auf das Gasthaus zeigt. Etwas argwöhnisch betrachtet sie zwei große Löcher, die in der Mauer des Wirtshauses frisch eingebrochen worden sind, denn als sie zu einer anderen Tageszeit hier vorbei gegangen war, da schien noch alles in bester Ordnung. Doch nun ist keine Zeit sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Vor den Männern macht sie halt. „Schnell, wir müssen…“, keucht sie, mehr entspringt ihrem Mund nicht, ehe sie nicht einmal tief Luft geholt hat. Da spürt sie plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter. „Was ist los?“ Etwas erschrocken zieht sie ihre Schulter weg, weicht ein Stück zurück und zeigt dann in die Richtung, aus der sie gerade gekommen ist. „Ein Sturm, sicher nur noch etwa eine halbe Meile von der Stadt entfernt!“ Einen der Männer erkennt sie sofort wieder, es ist der Siegelformer, den sie vor nicht all zu langer Zeit vor einem Landstreicher gerettet hatte. „Ach ihr seid es…“ Neben ihm steht ein Mann, dessen Gesicht zur Hälfte von einer Kapuze bedeckt ist, so dass sie es nicht genau erkennen kann, doch das ist nun auch nicht wirklich wichtig. Irgendwie müssen sie so schnell wie es geht diesen Sturm umleiten, ansonsten, ist die Stadt verloren.
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old hand
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Joined: Jan 2007
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„Rede!“ Ehphraims zweiter Schwinger kracht in das Gesicht des an den Stuhl gefesselten Mannes und ein Rinnsal dunklen Blutes kriecht aus seiner Nase. Der Fremde verzieht keine Mine sondern speit eine weitere Ladung Blut auf den Boden der Gaststätte. Auf ein mal fliegt ein lebloser Körper durch ein Spucknapf-Etwas an der Wand. Er Rutsch noch einige Meter über den Boden und gibt das ein grausiges Bild ab. Darauf hin erfüllt ein Rauschen den Raum. Vinco blickt aus dem Fenster und sieht die anderen beiden Magier einer Frau nachrennen. „Hey, wir wollen auch unseren Spaß“ Das Rauschen steigt zu einem unerträglichen Geräusch an und auf einmal implodieren die Fenster und zerspringen in Myriaden von Splitter, die sich in die Wand und die Decke bohren. Allen voran fliegt der Wirt. Er wird über den Tresen geworfen und kracht gegen ein Regal voller Flaschen, er fällt zu Boden. Mit letzter Kraft kann er sich nach oben ziehen und wispert: „Hilfe, die Stadt wird von einem riesigen Sturm angegriffen und das eben war nur eine kleine Vorböe des ganzen!“ er rutscht ab und ist tot. „Was meint er damit?“ Ephraim blickt ziemlich verwirrt drein. „Klingt ja nicht gerade nach Rechtschreibregeln, oder?!“ "Stimmt!" Vincos Mine verfinstert sich „Vielleicht meinte er auch nur: Freibier!“, das was Valakkar. Er wurde ignoriert. „Eine BÖE?“ Ephraims Kinnlade fällt herunter wie ein madiger Haufen Kuhmist, der ein Woche im Keller lag. Ein weiterer seiner Schläge trifft den Gefangen mitten auf die Nase. „Was weißt du über den Sturm?“ Vinco konnte Ephraims Hand gerade noch aufhalten bevor dieser wieder zuschlagen konnte. "Es hat eh keinen Sinn ihn zu schlagen. Er hat uns ja nichts getan. wir haben uns in seine Angelegenheiten eingemischt" „Wir sollten lieber schnell hier weg“ Ephraim sucht seine Sachen zusammen und zerrt den gefesselten Mann wieder auf den Sitz. „Valakkar kann ja auf ihn aufpassen“ „Mach ich“ Als Vinco den blutbeschmierten Raum verlässt sieht er noch etwas was er nie zuvor gesehn hatte. Er konnte einen Anflug von Angst erkennen in den Augen des Mannes als der Valakkar sah. Vinco und Ephraim rennen die Straße in Richtung Stadtausgang und konnten noch hören wie Valakkar sagt: „Hallo. Die Sauerei musst du aber selbst aufwischen!“ gefolgt von einer Reihe von gequälten Schreien und Gewimmer. „Gut ich rede!“ aber das hörten die beiden schon nicht mehr…
... denn sie verlassen die Stadt durch das Südtor um mit den anderen zusammen zutreffen
Last edited by Exhuminator; 10/01/08 01:57 PM.
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Joined: Aug 2004
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Den Sturm aufhalten. Wie soll das denn gehen? Salterian hat noch nie von Magiern gehört, denen es gelungen ist, große Naturgewalten abzuwehren. Na gut, einen Wind umlenken, das geht, aber einen ganzen Sturm? Das dürfte im Bereich der Unmöglichkeit liegen. Es sei denn… Salterians Gedanken werden von der Magierin abgelenkt. „Wir müssen es schaffen ihn umzuleiten! Habt ihr eine Idee?“ Umleiten… Eine Närrin. Man kann einen so gewaltigen Sturm nicht einfach „umleiten“, selbst wenn die halbe Stadt aus Magiern bestehen würde und diese helfen würden. „Das dürfte nicht gehen, aber es gibt andere Wege Stürme aufzuhalten…“ Salterian kann, obwohl sie am rennen sind, die Blicke auf sich spüren. „Was meint ihr?“ „Man kann… Man kann sie versiegeln, wir Siegelformer haben da sogar einige Vorteile. Jedoch…“, Er macht eine Pause, „Dazu muss ich ins Herz.“
„Das Herz…“ murmelt Darkon. „Eine windstille Zone in der Mitte eines jeden Sturms, wenige haben es geschafft sich dort aufzuhalten, Überlieferungen zufolge steht die Zeit sogar still, wenn man sich dort aufhält.“ Salterian nickt. Sie sind an dem Südtor angelangt. Er hört aus der Ferne Schritte. Ein Mann in einer weiten Robe, mit einem angebunden Buch an der Hüfte und ein schlicht angezogener anderer Mann mit einer Gleve auf dem Rücken, laufen auf sie zu. Die drei warten einen Augenblick, als diese sie eingeholt haben. Keuchend bleiben sie vor ihnen stehen. „Ihr!“ spricht der Mann in der Robe, „Ihr wart es doch, die Kuttenmann umgebracht haben, oder irre ich mich?“ Darkon und Salterian nicken. „Aber das ist jetzt nicht wichtig. Wir müssen den Sturm vor der Stadt abhalten. Werdet ihr uns helfen?“ Der Mann mit der Gleve meldet sich zu Wort. „Was können wir denn tun? Wir sollten lieber verschwinden.“ „Es gibt einen Weg du Trottel! Ihr meint das Herz oder?“ antwortet der Andere. „Ja.“ „Nun denn, folgt mir.“
Sie durchqueren das Südtor und sehen die Ausmaße des Sturms. Etwa eine Viertel Stunde Fußweg von der Stadt entfernt, ein gigantischer Wirbelsturm, der weit in den Himmel ragt. Selbst hier spürt man einen starken Wind, und der Gruppe fällt es schwer sich auf den Beinen zu halten, die meisten benutzen zur Hilfe Magie. „Wer wird es machen?“ fragt der Mann mit dem Buch. „Was?“ fragt Darkon gegen. „Ist nicht wichtig. Ich.“ Meldet sich Salterian. „Der Siegelformer also, ich habe von euch gelesen.“ „Ihr seid ein Hexer oder?“ der Magus deutet auf das Buch. „Gut erkannt. Ich werde einen Dämon beschwören, haltet euch an ihm fest er bringt euch an die Windmauer, von da an müsst ihr selbst weiterschauen…“ Der Hexer wechselt einen Blick mit dem Mann mit der Gleve. Beide nicken. Salterian hält sich die rechte Schulter, das wird nicht leicht. „Lasst uns beginnen.“
Der Mann mit der Robe nimmt sein Buch und schlägt es auf. Rascheln der Seiten. Er beginnt in einer seltsamen Sprache zu murmeln. Nein, diese Sprache ist ihm gewiss unbekannt. Manche Worte sind wie ein Zischen, manche beinahe geflüstert. Der Himmel verfinstert sich und es fängt an zu regnen. Schwarzer Regen, fast wie Öl. Die Flüssigkeit sammelt sich auf dem Boden und wird zu einer kleinen Pfütze. „Erhebe dich!“ ruft der Hexer und greift in die Pfütze. Als er die Hand wieder herauszieht, folgt ihr eine Kreatur, zuerst nur eine große schwarze Masse, nimmt sie schnell Gestalt an und wächst auf die Höhe eines Hauses an. Salterian weitet die Augen. Dieses Buch, nein, dieses Buch ist verboten, das enthaltene Wissen ist verboten. Das kann nicht sein. Doch dafür ist jetzt keine Zeit, der Sturm nähert sich langsam der Stadt. „Was habt ihr vor?“ fragt die Magierin. „Wir können nur helfen den da“, der Hexer zeigt mit dem Finger auf Salterian, „in das Herz des Sturms zu bringen. Von dem genauen Vorgang der Versiegelung weiß ich nur Brocken, also ist er, sobald er im Herz ist, auf sich allein gestellt. Mein Dämon hier sollte schwer genug sein um nicht all zu leicht von dem Sturm weggeweht zu werden, doch wird das nicht reichen. Wir brauchen etwas um die Windmauer zu knacken.“ Salterian stellt seinen Siegelring senkrecht auf den Boden auf. „Kanalisiert eure Kräfte einfach darauf, den Rest mache ich. Sucht euch einfach eines der Elemente aus, es ist einfacher als ihr denkt.“
Nach wenigen Augenblicken ist es soweit. Salterian sitzt auf dem Hals des beschworenen Dämons, der keinen Laut von sich gibt. Die ledrige, dunkelgraue Haut ist hart und unbequem, aber was tut man nicht alles um eine Stadt zu retten. Die Art des Dämons kann der Magus jedoch nicht bestimmen, es ist ein erschaffener Typ, hat somit also wohl keine Gattung. Hinter ihm schwebt der Siegelring, der zu zwei Teilen aufgeladen wurde und Salterian somit nicht auf sein eigenes Mana angewiesen ist. Der Sturm kommt immer näher, nur noch weniger als zehn Minuten Fußweg trennen sie von ihm. „Bereit?“ ertönt die Stimme des Hexenmeisters. „Für so was ist man nie bereit…“ antwortet Salterian. Der Dämon rennt los. Der Magus schafft es gerade noch, sich an einem Horn festzuhalten, eher er rückwärts zu Boden gefallen wäre, was aus dieser utopischen Höhe ein Problem gewesen wäre. Salterian hätte es nie für möglich gehalten, dass eine so große Kreatur so schnell laufen kann. „Jetzt!“ ertönt eine Stimme aus der Gruppe. Eine Tonkugel fliegt durch magische Kraft an ihnen vorbei, landet auf dem Boden und platzt auf. Rauch kommt heraus, der sich aufteilt und die Form von drei Obelisken annimmt, die sich in großem Radius um den Sturm verteilen. Eine Zeit lang verbinden sie sich mit einer Linie aus Blitzen, verankern sich schließlich im Boden und fangen an zu leuchten. „Eine tolle Vorstellung…“ denkt Salterian. Als der Dämon dem Sturm näher kommt, muss Salterian sich mit seiner ganzen Kraft festhalten, um nicht weggeweht zu werden, wobei sie gerade ein Mal die Hälfte des Weges hinter sich haben. Doch dann passiert etwas Unerwartetes. Als sie in das Dreieck der Obelisken laufen, nimmt der Wind ab. Anscheinend dämpfen die Obelisken den Wind, sodass der Dämon Salterian bis zu der Windmauer trägt. „Die Windmauer, eine Barriere die Stürme umgibt und von magischer Natur ist. Sie kann nur mit mittelstarkem Aufwand von Magie durchbrochen werden, wodurch ein Zugang zum Herz des Sturms gewährleistet wird. Versucht man sie ungeöffnet zu passieren…“ hier endet die Passage aus einem Lehrbuch. Salterian hat nicht so große Lust darauf rauszufinden, was passiert wenn man die Windmauer nicht bricht. Sie stehen davor. „Also dann.“ Murmelt Salterian. Der Magus lässt den Siegelring langsam vor den Dämon Richtung Windmauer schweben, als er kurz vor dieser anhält, fängt das Mithril an, in einem Grünton zu leuchten. „Nauthiz!“ Der Siegelring fliegt in die Windmauer, am äußersten Rand sprühen kurz Funken. Die Barriere in der Mitte des Rings löst sich auf, doch übt der Rest großen Druck von außen auf ihn ein, Salterian hat nicht viel Zeit. „Danke fürs Tragen mein Großer.“ Verabschiedet sich der Magier von seinem Träger. Der Dämon rührt sich nicht. Salterian steigt auf die Schulter auf springt zum Siegelring. Er landet, etwas unbeholfen, auf dem Ring und springt hindurch in das Herz des Sturms, der Siegelring folgt ihm sogleich.
Es ist wie in den Büchern beschrieben. Von außen umgibt ihn die sich ständig bewegende Windmauer, nach oben folgt der Kanal des Wirbelsturms. Es herrscht absolute Windstille, und die Zeit fühlt sich träge an, ähnlich dem aktivierten Zeitsiegels. Die Luft ist kühl. Salterian darf keine Zeit verlieren. Er zieht einen Dolch aus seinem Gürtel und zeichnet hastig ein Pentagramm in die Erde und beschriftet es mit einigen Runen. Ein kurzer Blick zum Siegelring, alles in Ordnung. Der Magier stellt sich in die Mitte des Fünfsterns und lässt den Siegelring eben auf den Boden sinken, die fünf Spitzen des aufgezeichneten Pentagramms zeigen auf die fünf Elemente des Rings. Das Windelement markiert er als Medium. Er öffnet seinen Umhang und gibt seinen rechten Arm frei. Bis knapp zur Schulter ist es zu sehen. Der Arm ist halb ein einer anderen Dimension. Alles, was da ist, ist eine bläulich schimmernde, halb durchsichtige Ansammlung von Mana. Auf der Oberfläche sind verschiedene Symbole befestigt, die meisten sind einfache Siegelrunen die auf Papier geschrieben worden sind, viele sind schon verblasst. Doch einige sind auch direkt in den Arm eingefasst worden, am Ellebogen, an der Handfläche und am Unterarm sind jeweils eine Rune der Bindung. Salterian öffnet und schließt seine Hand einige Male. „Nicht mehr lange…“ Er kniet sich hin und legt den Arm auf den Fokus des Pentagramms und beginnt den Siegelprozess. Langsam fängt er die Elemente dieses Sturms ein und überträgt sie in das Windsiegel des Rings. Hass. Zerstörung. Dieser Sturm ist eindeutig erschaffen worden. Zwischendurch findet er jedoch auch normale Windfragmente, sonst könnte dieser Sturm ja schlecht existieren. Er sucht weiter. Neben weiteren Bestandteilen einer großen Beschwörungsformel findet er lange Zeit nichts, bis er etwas anzapft. Eine schwarze-grüne Ader, die bis zur Spitze des Sturms sehr fein durchgeht. Sehr dunkles grün. Er erinnert sich. Die Kutten der zwei Magier aus dem Gasthaus hatten die selbe Farbe, haben sie etwa den Sturm heraufbeschworen, immerhin wollten sie den Mann, der den Sturm verflucht hat, zum Schweigen bringen. Doch dafür ist jetzt keine Zeit, der Sturm ist beinahe versiegelt.Plötzlich erfolgt ein Rückstoß und Salterians Arm wird aus dem Pentagramm gestoßen. Schmerzen durchfahren seinen Arm. Was ist passiert? Hatte er etwas falsch gemacht? Das Pentagramm? Nein. Das Element? Nein, Wind ist wohl am passendsten für eine Sturmversiegelung. Sein Arm selbst? Ja, das muss es sein. Die letzten Siegel lösen sich vom Arm und landen auf dem Boden, wo sie verbrennen. Nur noch die drei Bindungssiegel halten den Arm, und das Mana breitet sich immer weiter aus, es ist schon fast an der Schulter. Er muss hier raus. Doch wie? Er muss den Sturm so schnell es geht versiegeln, doch nur wie mit diesem Arm? Dieser verdammte Arm. Er wird hier sterben. Ein Bild schießt ihm durch den Kopf. Nein. Noch nicht, und nicht so. Er sammelt seine letzen Kräfte und erlangt für kurze Zeit Kontrolle über den Arm zurück und legt die flache Hand auf den Boden. „Fesseln des Winds, bindet diesen Sturm und lasst ihn nicht mehr frei. La…guz.“ Es passiert alles recht unspektakulär. Als wenn sich im Herz selbst ein weiterer Sturm bildet, der den echten neutralisiert. Die Energie sammelt sich im Siegelring, der sich unter der starken Belastung verbiegt. Von der einen Sekunde zur anderen ist der Sturm weg.
Salterian findet sich auf dem Gebiet vor der Stadt wieder. Der Ohnmacht nahe, gelingt es ihm aufzustehen und sich umzusehen, sodass er wieder zum Stadttor schaut, wo die Magier von vorhin ihm entgegenkommen. Langsamen Schrittes und sich die Schulter haltend, geht er auf sie zu. Den Arm spürt er nicht mehr, nur dass seine Augen sich komisch anfühlen. Hinter er ihm der kaputte Siegelring, dessen Windelement bedrohlich dampft und blitzt. Bevor ihn die Kraft in den Beinen verlässt, hört er nur einen zu gehassten Satz. „Was ihm Namen Gottes…“
Last edited by Skydragon; 23/01/08 08:04 PM.
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„Großer Gott!“ Die Augen des Magiers leuchten. Der Magier in der Kutte kratzt sich am Kinn: „Egal ob er ohnmächtig ist oder nicht: Das ist ganz sicher nicht normal.“, er deutet auf die Augen, von denen ein bläulicher Schimmer aus geht. Vinco läuft in die Stadt um einen Arzt zu suchen. Die anderen versuchen den ohnmächtigen Sturmversiegler in die Stadt zu tragen. Als sie das Tor erreicht haben kommt ihnen Vinco auf seinem Pferd entgegen. „Ich habe einen Arzt gefunden, nicht weit von hier. Kommt.“ Sie legen den Magier auf Winnfield und laufen nebenher. Als sie am Haus ankommen, wartet ein älterer Mann in weißer Robe auf sie. „Wer ist verletzt?“, erkundigt sich der Arzt. „Der hier.“, Ephraim deutet auf Ohnmächtigen, den der andere Magier in der Kutte gerade vom Pferd hebt unterstützt von der Magierin. „Bringt ihn rein.“, winkt der Arzt. Beim Reintragen fällt der Mantel, der einen Manaarm bedeckt, ab und erfüllt das Zimmer mit einem Blauen Leuchten. „Grundgütiger! Was ist das!?“ Sie beugen sich über den Ohnmächtigen. „Ein Mana-Arm. Interessant.“, bemerkt der Magier in der Kutte. „Ich habe von so etwas gehört. Unser Freund steckt voller Überraschungen.“, meint auch die Magierin Kurz darauf liegt Salterian in einem Hinterzimmer zusammen mit dem Arzt und Cynthia, wie Ephraim nun weiß. Vinco, Ephraim und Darkon sitzen im Wohnraum auf ein paar Kissen und unterhalten sich. „Den Typ mit einem Speer an die Wand zu nageln...alle Achtung .“,Vinco klopft sich auf den Schenkel. „Den im Gasthaus habt ihr aber auch ordentlich bedient.“, meint Darkon. „Ja, auf den passt Valacar auf...“, Ephraims Augen weiten sich und er dreht sich zu Vinco um, an dessen Gesichtsausdruck man ablesen kann dass er das gleiche denkt. „Ist der etwa immer noch..!?“ Laut fluchend springen die beiden auf und stürmen in Richtung Gasthaus. Darkon sieht ihnen verdutzt nach.
Das Gasthaus bietet einen skurrilen Anblick. Eine weitere Wand ist zerstört, offenbar eine von Valacars „Verhörmethoden“. Inmitten von Trümmern liegt Valacar, laut schnarchend, seinen Rausch ausschlafend. Etwas entfernt liegt der Kuttenmann und der Wirt. Die Gliedmaßen unnatürlich verdreht. Vinco und Ephraim tragen Valacar aus den Trümmern als eine Stimme hinter ihnen ertönt: „Eilzulieferung: Landexpress, Nachttransport, Drei Tage Dauerlauf und ein äußerst unbequemer Ritt auf einem Esel – macht alles zusammen 400 Goldmünzen.“ Ephraim dreht sich um und sieht Sverk, der ihn mit ausgestreckter Hand angrinst. „Hier haste ne Silbermünze – für deine Mühen.“ Ephraim wirft ihm ein Kupferstück in die Hand. „Vinco? Du kannst Valacar doch zu den anderen bringen. Ich komme später.“ „Na klar. Kann ich sonst noch was für dich tun? Deine Schuhe putzen?“, Vinco spuckt verächtlich schnaubend aus und hebt Valacar mit einem äußerst rücksichtslosen Ruck hoch.
Ephraim und Sverk schlendern durch den Marktplatz. Die Menschen hier scheinen den Sturm anscheinend gar nicht mitbekommen zu haben. "Wie wenig die Menschen doch sehen: Ihre eigene Welt und vielleicht eine Karte ihres Landes aber die Probleme sehen sie nie. Dasselbe gilt auch für Magier." Sverk sieht ihn fragend an. Ephraim schildert ihm was in der Nacht passiert ist. "Für einen Mana-Arm gibt es viele Gründe. Kriegsmeister Phelendil hatte auch einen. Soviel ich weiß hatte er seinen Arm im Kampf verloren." "Ja, aber sein Mana-Arm war nicht so instabil, wie der von Salterian." "Dann hat er entweder die Siegel oder die Kontrolle darüber verloren, was mal wieder beweißt wie unfähig Magier sind", er duckte sich unter einem Feuerschweif von Ephraim. "Neben Beschwörung praktiziere ich auch ein wenig Magie, falls dir das entgangen ist." „Dann ist es eine Krankheit...“ Beide sehen sich an und fangen an zu lachen. „Nein, das würde ja bedeuten das Salterian...“, er wird von einem Lachanfall unterbrochen. „Um zur Sache zu kommen: Der Krieg läuft wie zu erwarten. Die Zwerge versuchen fast jede Woche eine Festung zu erobern. Manchmal gelingt es ihnen aber meistens schicken wir sie mit einem Tritt in den Hintern zurück.“, berichtet Sverk. Ephraim kauft sich an einem Stand vier Pfirsiche, von denen er einen Sverk gibt und einen anderen selbst isst, den Rest steckt er ein. „Sie dir die Menschen an, Ephraim. In der Hauptstadt der Menschen heißt es wirklich im Imbrius-Gebirge gäbe es nur Unruhen.“, verächtlich spukt er den Kern seines Pfirsichs aus „Dieser Menschen-König hat entweder genauso viel Ahnung wie ne Kuh oder er stellt sich dumm, fragt sich bloß wozu?“ „Vielleicht erhält er bloß keine Information was außerhalb seines Landes vor sich geht?“ „Bist du dir da sicher? Seht euch Elfen an: Ihr habt ganze Städte in den Baumkronen und habt trotzdem mehr Ahnung was in der Welt passiert, als die Menschen. Wenn man es so betrachtet könnte man den Zwergen Recht geben. Sie haben sich schon lange von den Menschen entfernt weil sie glauben die Menschen sind bloß wie Kinder die mit der Macht spielen ohne zu wissen welche Macht dahinter steckt. Wenn man bedenkt das die Zwerge keine Magier haben aber den Menschen vorwerfen nicht mit der Magie umgehen zu können...“ „In manchen Fällen trifft das sogar zu.“, Ephraim denkt an die blau leuchtenden Augen des Magiers. „Allerdings haben unsere Spione von einer Burg berichtet“, fährt Sverk fort „Die Zwerge planen dort irgendetwas. Wir wissen nicht was aber laut den Magier die dort waren, strömt eine ungeheure Menge Mana aus der Burg.“ „Die Zwerge waren nie berühmt dafür gute Magier zu sein. Entweder sind es Söldner oder sie haben Magier ausgebildet. Letzteres ist eher unwahrscheinlich. Wir wüssten davon.“ „Stimmt. Ich frage mich was die dort machen. Naja, wir werden es bald wissen.“ Ephraim sieht ihn fragend an. „Der Heerführer schickt 500 Mann dorthin, um der Sache auf den Grund zu gehen.“
Xiras zieht sich den Helm auf. Ein Feldwebel lenkt sein Pferd neben ihn. „General, die Reiter sind bereit und warten auf euren Befehl.“, meldet er. „Sehr gut. Teilt den Magier mit, sie sollen sich bereit halten und versuchen die Mauer zu sprengen, sobald wir die ersten Zwerge vor der Mauer vertrieben haben.“ „Ja, Herr!“ Der Feldwebel spornt sein Pferd an und lenkt es in Richtung der Schlucht, in der die Magier warten. Xiras lenkt sein Pferd vor die Reiter die sich in einer Reihe unter dem weiß-blauen Wappen des Eisvogels, dem Wappen des Heerführers, aufgestellt haben. Er nimmt den Speer, den einer seiner Reiter ihm gibt, und seinen Schild. Dann betrachtet er die Schlacht, die einige hundert Meter entfernt, unterhalb des Hügels tobt und den Schnee rot färbt. Die Zwerge halten sich gut gegen die Bodentruppen der Elfen. Xiras hebt den Speer und dreht sich zu seinen Männern um. „Wir werden an der rechten Flanke bis zu Mauer durchbrechen, um den Magiern einen Weg zu bahnen.“ Er quittiert die zustimmenden Schreie mit einem Nicken und brüllt: „Vorwärts!“. Dann spornt er sein Pferd an. Die Reiter setzen sich in Bewegung und reiten auf die Zwerge zu, die verbittert die Mauer verteidigen. In vollem Gallop senkt Xiras seinen Speer und spießt einen Zwerg in der ersten Reihe auf wodurch er ihm aus der Hand gerissen wird. Seine Reiter brechen wie eine tödliche Lawine vom Hügel in die Reihen der Zwerge. Die Zwerge die den Lanzen entkommen werden unter den Hufen der Elfenpferde zertrampelt. Xiras zieht sein Schwert und pariert einen Schlag. Sein Schwert blitzt in der eisigen Luft und spaltet den Kopf eines Zwergs. Zwei weitere folgen. Die Reiter kämpfen sich einen Weg bis zur Mauer, wo sie die Magier treffen sollten. Xiras packt einen Speer der im Boden steckt und spießt damit einen Zwerg auf, der auf ihn zurennt. Im toben der Schlacht sieht Xiras seinen Feldwebel, der auf ihn zureitet. „Verflucht, Kerl! Wo sind die Magier?“ Xiras hält sich den Schild über den Kopf um die Pfeile abzuwehren die von der Mauer fliegen. „Sie wurden abgeschnitten, mein Herr!“, meldet ihm der Feldwebel, der eine blutige Schramme am Helm hat. Xiras flucht und brüllt dann: „Alle Reiter! Folgt mir!“ Die Elfen schwenken um und reiten hinter Xiras. Es war nicht schwer auszumachen wo die Magier kämpfen, denn dort blitzt es und Feuerbälle fliegen durch die Luft auf die angreifenden Zwerge. Die Reiter brechen zu ihnen durch und Xiras steigt ab. Die Magier werden begleitet von einer Kohorte Fußsoldaten. Xiras gibt seinen Reitern weitere Befehle und übernimmt dann das Kommando über die Kohorte. „Wir versuchen am Westtor durchzubrechen.“, teilt er den Magiern mit „Ihr brecht das Tor auf und den Rest übernehmen wir.“ Am Westtor geht eine Pfeilsalve nach der anderen auf die Kohorte nieder. Ein paar Dutzend Zwerge verteidigen das Tor gegen einen Spähtrupp der Elfen. „Aufstellung!“, brüllt Xiras und die Elfenkohorte bildet einen Schildwall unter dem sie vorrückt. „Auf Befehl!“ Die Zwerge rennen auf den Schildwall zu. „Greift an! Greift an!“ Der Wall löst sich auf und die Elfen laufen auf die brüllenden Zwerge zu. Xiras köpft im laufen einen Zwerg und pariert einen Schlag eines anderen. Der Zwerg führt einen waagrechten Hieb mit seiner Axt, unter dem Xiras sich wegduckt und die Knie mit einem Hieb seines Schwertes teilt. Der Zwerg brüllt auf und fällt dann mit dem Gesicht in den Schnee. Xiras läuft weiter und gräbt sein Schwert tief in die Brust eines Gegners. „Zum Tor!“, brüllt er und taucht unter dem Schlag eines angreifenden Zwerges weg. Die Magier haben das Tor erreicht und legen ihre Hände auf das Metall. Kurz darauf ertönt ein Krachen und die Torflügel fliegen nach innen in die Burg, wobei sie einige Zwerge unter sich begraben. Die Elfen laufen durch das Tor, hinter Xiras. „50 Leute gehen auf die Mauern und kümmern sich um die Bogenschützen. Der Rest folgt mir zum Hauptturm!“ Xiras sieht zu dem großen Turm hinüber und reist die Augen auf. Die Luft um den Turm bewegt sich so als verschwimme sie. Er geht zu den Magiern. „Was ist das?“ Er deutet auf die Schlieren. „Aus diesem Turm strömt Mana aber wir wissen nicht wieso.“ Die Zwerge die den Turm verteidigen werden unter Feuerbällen begraben. „Brecht die Tür auf!“ Die Magier brechen die große Tür am Turm auf und erstarren. Auch Xiras bleibt ungläubig stehen. Aus dem Turm strömt rotes Licht. „Was zum Henker?!“
Als sie wieder beim Haus des Arztes sind ist es schon Dunkel. „Ich denke das war`s für Heute.“ Ephraim murmelt etwas, schnippst mit den Fingern und Sverk löst sich in Rauch auf. Vinco sitzt mit Darkon am Tisch und liest während Darkon anscheinend schläft. „Ah, da bist du ja endlich.“ „Ja, hat etwas gedauert.“, erwidert Ephraim und setzt sich mit an den Tisch. „Was liest du da?“ „So ein Buch vom dem Arzt.“, angewidert wirft Vinco es in die Ecke. „Und Valacar?“ Vinco deutet auf auf ein sich herumwälzendes Bündel, dass auf einem Bett liegt. Plötzlich geht die Tür zum Krankenzimmer auf und der Arzt kommt heraus. „Dass wird noch ein Weilchen dauern. Da vorne sind Betten die eigentlich für Kranke sind aber ihr könnt darin schlafen.“ Der Arzt deutet auf fünf Betten die in einer Reihe hinter dem Bett von Valacar stehen.
Kurze Zeit später schlafen sie in den Betten. Ephraim liegt im Bett neben Valacar. Spät in der Nacht wird leise das Fenster geöffnet und eine Gestalt in grüner Kutte schleicht ins Zimmer. Der Mann geht zu den Betten und zieht sein Schwert. „Mit wem soll ich anfangen?“, murmelt er. Er tritt zwischen Ephraim und Valacar. Dann hebt er sein Schwert und sticht zu. Er entlässt leises Fluchen als sich Ephraim zur Seite dreht und er daneben sticht. Dann sticht er noch mal zu. Ephraim dreht sich in die andere Richtung was weiteres Fluchen hervorruft. Plötzlich wird er am Bein gepackt. Der Mann fährt herum. Valacar hat das Bein des Mannes umklammert und murmelt mit Sabber im Mund: „Noch eine Salami mmmbrrrbrr“, der Rest geht in unverständlichem Geblubber unter. Da wird der Arm des Mannes gepackt. Und zwar von Ephraim, der gerade versucht in die Hand zu beißen. „Die sind doch alle Wahnsinnig!“, keucht der Mann. Er versucht sich loszureisen und stolpert, wobei er Valacar mit aus dem Bett zieht und dieser unsanft mit dem Gesicht dumpf auf dem Boden aufschlägt.
"Die Welt wird aufblicken und rufen 'Rette uns!'. Und ich werde flüstern 'Nein!'." - Rorschach
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Valacar reißt den Angreifer unsanft mit sich mit umschlingt dessen Kopf, schlägt den Kopf immer und immer wieder auf den Boden. Mittlererweile fließt ein ganzer Strom warmen Blutes aus der Wunde am Kopf des Mannes und färbt den Boden in ein groteskes Rotbraun. „Halt ein, mit dem Wahnsinn!“ brüllt Ephraim, zerrt Valacar von dem fast bewusstlosen, stark blutenden Elend hinunter und versucht mit einem Stück Stoff die Blutung zu stillen. „Er könnte uns unter Umständen noch einmal nützlich sein!“
Sie bringen den Mann auch zum Arzt. Er erwacht nach einigen Stunden aus dem Schlaf, fällt allerdings wieder in Ohnmacht, als Valacar nach dem Rechten sehen wollte und einen Tee vorbeibrachte (Der Tee roch so stark, meinte Valacar)… Einige Tage später setzen sich die Gefährten das erste mal wieder vollständig zusammen um über das erlebte zu reflektieren, nachdem sie eine Woche ihre Wunden geleckt hatten. Cynthia buk einige ihrer berühmtern Kräuterkekse und Vinco fing an Lieder vom Ende der Welt zu singen. Der erste, der das Thema auf die Vorfälle brachte war Darkon. Keiner aus der Gruppe konnte sich erklären was vorgefallen ist und so beschlossen sie kurzerhand den immer noch bewusstlosen Gefangenen zu befragen, wenn dieser wieder aufwachte.
Die Zeit bis dahin vertrieben sich Cynthia und Salterian damit, Nachforschungen anzustellen. Vinco und Ephraim stellten auch Nachforschungen an, die sie aber unerklärlicher Weise immer in zwielichtige Kneipen trugen, in denen Frauen ihre Körper feilboten… Valacar und Darkon kümmerten sich um den Gefangenen und halfen den entstandenen Schaden zu richten.
Die Idylle wurde jäh zerrissen als am zwanzigsten Tag ihres Aufenthalts, der bewusstlose Mann anfing in seinem Koma Blut zu husten und der Arzt ihm alle Hahnenschrei einen Sirup aus ekelerregend riechenden Kräutern verabreichen musste. Als sein Zustand beinahe kritisch wurde wachte der Mann unerklärlicherweise auf und Valacar holte schnell die Gesellschaft ans Bett des wild zitternden und fiebrig schwitzenden Mannes. „Es… Is’ aus. Schluss vorbei“ , keuchte der Mann „Was ist vorbei, Fremder?“ Cynthias Stimmer klang beruhigend, doch fordernd zugleich „Sie haben den Sturm“ „Sie meinen die Sekte?“, Ephraim legt die Stirn in Falten „Nein… Mein Leben scheidet dahin…“ „Ihr dürft nicht sterben. Erzählt uns mehr!“ „Jetzt wo das Ende da ist habe ich keine Angst. Ihr sollt alles wissen“ „Was sollen wir wissen?“ Valacar blickte den Mann seltsam an. „Das Licht! Geht zum Turm, schaut über die Wolken und…“ Der Mann erlag seiner Krankheit.
„Welchen Turm kann er meinen, mit dem man über die Wolken sehen kann?“ Ratloses Schweigen herrschte „Der Obsidian Turm“, flüsterte Vinco „Der wer?“ Ephraim blickte ungläubig drein „Das ist ein altes Lied, das mir meine Tante beigebracht hatte. Und siehe da steht er, steif und kahl Reckt sich in des Windes Tal Kein Sturm vermag in zu drehen Auf ihm kann man über Wolken sehen“ „Weißt du wo dieser Turm sein soll?“, Salterian war richtig aufgeregt „Folgt mir, wir reiten bei Sonnenaufgang los“
Gesagt, Getan. Beim ersten Licht des Tages sattelten die sechs ihre Pferde und ritten los gen Süden.
Vinco plagten in der Nacht davor schwere Alpträume. Er sah wie ein riesiges Heer bis unter die Zähne bewaffneter Zwerge eine Festung überrannte. Als er aufwachte war er Schweiß gebadet. Nachdem er den Drachen besiegt hatte und die Belohnung aus dem Fenster geworfen hatte, heuerte er an bei einem Trupp Zwerge, die sich im Wald unweit der Elfenfestung Stan Dhaft im Wald verschanzt hatten. Er sollte in die Feste eindringen und ausmachen wo die schwächsten Tore seien. Die Aufgabe war nicht weiter schwer und er erfüllte sie ohne Schwierigkeiten.
Die Zwerge entschlossen sich zu einem Angriff und überrannten die Schlecht ausgebildeten Elfen mit ihren riesigen Schleuder und Äxten. Keiner der Elfen wurde verschont. Die Feste glich einem Schlachthaus, in dem Luzifer selbst eine Schlachtplatte für vier Personen bestellt hatte.
Davon wussten seine neuen Mitstreiter allerdings nichts. Das war auch besser so…
BananeBananeBananeTonBananeTonTonKuchen
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Salterian wacht wieder auf und findet sich in einem mittelgroßen Zimmer vor. Er erinnert sich wieder, er hat es geschafft den Sturm in den Siegelring zu verschließen, was ihn jedoch zu viel Kraft gekostet hat, mehr als er in dem Moment besessen hat. Der Magus schaut auf seinen rechten Arm. Grobe und feine Manafäden schwirren um ihn herum und der Arm verschiebt sich immer weiter in die Astralebene. Er fühlt etwas Ähnliches wie Schmerz, doch das trifft es nicht genau. Im Zimmer findet er zwei weitere Personen, eine sitzt etwas weiter weg auf einem Stuhl. Salterian kann es wegen seines verschwommenen Blickes nicht genau sagen, doch er denkt dass es die Magierin von vorhin ist, sofern es denn noch derselbe Tag ist. Nah neben dem Bett, auf dem der Magier liegt, steht ein älterer Mann, wahrscheinlich befindet Salterian sich in einem Krankenzimmer. „Könnt ihr sprechen?“ ertönt eine verzerrte Stimme. Sie kommt von dem Mann neben dem Bett. Salterian kann versucht zu antworten, doch gelingt es ihm zu Anfang nicht. Er vertraut darauf dass der Arzt weiß, was zu tun ist, doch kann er niemals die Arten und Mengen der Runen wissen, die neu graviert werden müssen. Er konzentriert sich und stellt sich fünf Zahlen vor. Er denkt abwechselnd an seinen Arm und an die Zahlen. Es klappt. Manafäden lösen sich aus einem Arm und bilden Zahlen in der Luft. Eins, Eins, Acht, Eins, Sieben. Der Arzt begreift und notiert sich die Zahlen auf einem Blatt Papier, geht dann jedoch zum Magus und rüttelt ihn an der Schulter. „Junger Mann, welche Runen??“ Salterian weiß die Runen. Er weiß sie, der Arzt nicht. Mit einer leisen Stimme flüstert er es in die Luft. „Ser, Ba, Un, Ar, Mel.“ Der Arzt kritzelt geschwind die Namen der Runen chronologisch unter die Zahlen. „Ich tue was ich kann um euch zu helfen. Ruht euch jetzt aus.“ Das war leicht gesagt, Schlaf ist unmöglich. Salterian geht eher in eine Art Trance über. Alles verschwimmt langsam zu einer einheitlichen Masse. Er schließt die Augen und öffnet sie wieder. Plötzlich findet er sich auf einem Plateau wieder. Eine weite, karge, lieblose Fläche ohne Pflanzen oder Bäume. Wie Ödland, nur etwas trostloser. In der Ferne sieht er eine Gestalt, um die etwas herum ist. Salterian nähert sich ihr. Als er fast da ist, erkennt er die Gestalt, nämlich ihn selbst. Sein Ebenbild kniet über dem Boden, gekettet an drei Obelisken im Dreieck um ihn herum. Die Ketten sehen nicht gleich aus. Eine ist glutrot und umschlingt seinen rechten Arm. Die andere ist schwarz und umschlingt seinen Hals. Die dritte ist am sonderbarsten, sie ist rostig, und sie kommt aus seinem Brustkorb. Der Angekettete hebt den Kopf und schaut Salterian aus leeren Augen an. Es ist in der Tat er selbst. Salterian geht einen Schritt näher, doch plötzlich fangen die Obelisken an zu leuchten und schleudern in mit einer Druckwelle zurück. Als er mit dem Rücken auf dem Boden aufprallt, wird ihm kurz schwarz vor Augen und als er im nächsten Moment wieder etwas sieht, ist er wieder an einem anderen Ort. Diesmal etwas fröhlicher, eine grüne Wiese, in der einen Richtung weites Hochland, in der anderen wenige Meter weiter eine Klippe. Salterian kennt diesen Ort, er hat hier gekämpft, vor zwei Jahren, es ist der Ort, wo er seinen Arm bekommen hat, oder verloren, wie man es auch sieht. Plötzlich grollt der Himmel. Der Magier schaut nach oben, und kann einen schwarzen Punkt kurz unter den Wolken erkennen. Das Objekt fällt gen Boden und wird immer größer. Nach einer Weile erkennt Salterian einen Obelisk, der wenige Sekunden später mit Krach in den Boden fällt. Staub, Erde und Gras wird in die Luft gewirbelt. Als die Sicht wieder klar wird, sieht Salterian den gewaltigen Obelisk aus dunkelblauem Metall. Auf ihm Eine Rune. Ser. Der Obelisk leuchtet auf und dieselbe Rune erscheint auf seiner Hand. Der Arzt versiegelt den Arm wahrscheinlich gerade. Jetzt muss Salterian nur lange genug überleben. Ein weiteres Grollen, er schaut zum Himmel. Der zweite Obelisk fällt genau auf ihn zu. Der Magier nimmt die Beine in die Hand und rennt. Gerade noch rechtzeitig gerät er außer Reichweite des zweiten Obelisken, der mit großem Lärm in den Boden fällt. Der Obelisk ist etwas größer als der Erste und trägt die Rune Ba. Sogleich leuchtet auch dieser auf und die Rune erscheint auf seinem Ellebogen. Er rennt weiter. Jetzt kommen acht, zumindest sollten sie das. Ein Grollen, gefolgt von einem kleinen Meteoritenhagel aus Obelisken mit der Rune Un bestätigen ihn. Sofern er gezählt hat sind es auch acht. In einem gewaltigen Lichtspiel leuchten alle Obelisken auf und blenden Salterian. Der Magier sieht nichts mehr doch hört schon das nächste Grollen. Er hört genau hin. Der Obelisk fällt, es dürfte der größte sein. Es nützt nichts, er kann nicht hören wo er landen wird. Er hält seinen rechten Arm zum Himmel. Eins, zwei, drei… er senkt den Arm abrupt und rollt zur Seite, wodurch er zwar der Druckwelle des Obelisks zwar nicht ganz entgehen konnte, doch zumindest nicht erschlagen wurde. Er rollt einige Meter über den Boden, doch als er aufsteht und wieder sehen kann, hat er nur einige Schürfwunden. Er schaut sich um. Das gesamte Gebiet ist mit Obelisken übersäht, die den Weg zum Hochland versperren, es bleibt nur noch der spitze weg zur Klippe. Er rennt. Hinter sich knallen die ersten Obelisken auf den Boden. Einer, zwei, drei. Er rennt schneller. Vier, fünf. Noch zwei sollten es sein. Als der sechste fällt, steht er genau am Rande der Klippe, unter der Flugbahn des Obelisken. Er weiß nicht was unter der Klippe ist, kein Land, kein Wasser, nur Dunkelheit. Das Risiko runter zuspringen will und wird er nicht eingehen. Ihm bleibt nur eine Wahl. Er hebt wieder seinen Arm und konzentriert sich. Der Obelisk trifft auf seinen Arm, doch dieser hält ihn auf. Salterian spürt die enorme Wucht des Metallblocks, die jedoch nicht geringer wird. Wenn er den Obelisk hinunterwirft wird die Rune nicht graviert. Seine Kraft lässt nach und er wirft den Obelisk zu Boden ab. Das vordere Stück der Klippe, auf dem der Magier steht, bricht ab und stürzt in die Tiefe. Die Zeit wird langsamer. Salterian sieht die Felsbrocken auseinander brechen, doch kann zuvor von Stein zu Stein Richtung Land springen und sich am Ende an dem Abhang festhalten. Der Letzte Obelisk leuchtet auf und der Arm ist vollständig graviert. Er hat es geschafft.
Er wacht auf. Er schaut sich um. Der Raum ist leer. Sein rechter Arm ist komplett verbunden, er hat es wirklich überlebt. Zwar kann er den Arm noch nicht bewegen, was jedoch normal ist nachdem er gerade erst neu versiegelt wurde. Salterian will aufstehen. Er ist zwar noch etwas geschwächt doch gelingt es ihm. Langsam schreitet er zur Tür und öffnet sie.
Last edited by Skydragon; 08/05/08 05:58 PM.
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Nachdem sie beschlossen hatten im Morgengrauen loszureiten waren alle nach einer Wegbesprechung zu Bett gegangen um für den morgigen Ritt ausgeruht zu sein. Vinco hatte aus einer seiner Manteltaschen eine alte, vergilbte Karte hervorgezogen und auf dem Tisch des Arztes ausgebreitet. „Wir sind hier.“, er deutete auf einen Punkt im Norden „Zum Obsidian Turm gibt es für uns zwei mögliche Routen. Die erste wäre östlich von hier zum Ptoh zu reiten und mit einer Fähre überzusetzen. Dort liegt auch eine Stadt bei der wir rasten können. Danach halten wir uns südlich und kommen so zum Turm. Die Zweite Route wäre westlich von hier in einem Bogen südlich zu reiten. So kommen wir an Tarnag vorbei, der Hauptstadt der Menschen, wo der König lebt.“ „Südlich davon ist aber auch der Schlund der Seelen. Keine gute Idee dort vorbei zu reiten.“, gab Ephraim zu bedenken. „Warum reiten wir nicht einfach so.“, warf Salterian ein und zog diagonal eine Linie mit dem Finger. „Das wäre der kürzeste Weg.“ Ephraim schüttelte den Kopf. „Nein, das wäre noch weniger zu empfehlen.“ Vinco nickte und deutete auf die unscheinbaren Hügel die auf die Karte gezeichnet wurden. „Das ist Troll Land. Wenn wir dort hindurch reiten würde niemand von uns überleben.“ „Einschließlich der Pferde.“, warf Darkon ein. „Trolle haben immer Hunger.“ „Morgen entscheiden wir uns für eine der Routen. Egal welche wir nehmen wir kommen zum Onyx Turm, oder Obsidian Turm wie ihn die Menschen nennen, am Ufer des Sechem.“
Ephraim öffnet die Tür und tritt ins freie. Er schließt die Tür, lehnt sich an die Mauer daneben und atmet die kühle Nachtluft ein. „Is was?“ Ephraim dreht den Kopf in Richtung der Stimme und sieht Sverk der auf dem Balken sitzt an den die Zügel ihrer Pferde gebunden sind. Ephraim schaut in den Sternenklaren Himmel. „Mir ist so als hätte ich die Männer in grünen Kutten schon mal gesehen.“ „Weißt du woher du sie kennst?“ Er überlegt einen Moment dann nickt er. „Ja. Von damals.“ Eine Erinnerung erscheint vor seinen Augen.
Die unterirdische Elfen-Stadt Iad-as wurde zu Zeiten des großen Kriegs, zwischen den freien Völkern der Menschen, Zwerge, Elfen und zwischen den Schwarzen Horden der Orks, der Trolle und den Goblins, von einer Ork Armee zerstört. Niemand konnte fliehen. Wer nicht auf der Stelle getötet wurde, wurde als Gefangener verschleppt, wobei letzteres schlimmer war als der Tod. Niemand kehrte aus der Gefangenschaft der Orks zurück. Damals wurde ein kleiner Rettungstrupp der Elfen zusammengestellt um Nachforschungen anzustellen und, wenn möglich, auch Gefangene befreien. Was die führenden Generäle der Elfen veranlasst hatte einen Trupp ind die Totenstadt zu schicken war der Umstand, wie die Stadt fiel. Orks haben keine Magier, dafür sind sie nicht klug genug. Doch die Mauern von Iad-as fielen unter dem Beschuss von Magiern. „Es ist unsere Aufgabe herauszufinden, wer diese abtrünnigen Magier sind.“, erklärte Hauptmann Arkon, bevor er, Ephraim und zwei weitere Elfen die Luke zu einem Versorgungstunnel öffneten. „Diese kleinen Tunnel sind von den Orks noch unentdeckt. So gelangen wir unbemerkt in die Stadt.“ Vor einem alten Abwassergitter hielt die Gruppe an. „Zum Glück haben wir zwei Beschwörer unter uns.“, erklärte der Hauptmann. Ephraim und der andere nickten. Auf ein Schnipsen der beiden erschienen deren Begleitdämonen. Der Hauptmann nickte. „Ich denke ihr beiden kommt allein zurecht. Du und ich kundschaften die Waffenkammer aus.“, er deutete auf den anderen Elfenkrieger. „Ihr beide geht zum alten Gefängnis und seht nach ob dort Gefangene sind.“, er deutete auf Ephraim und Sverk. „Und Ihr geht in die alte Zitadelle und sucht auch nach Gefangenen.“, damit deutete er auf den andern Beschwörer und seinen Dämon und gab das Zeichen sich zu teilen.
Iad-as war eine einzige Ruine. Für Ephraim und Sverk war es nicht weiter schwer, unbemerkt bis zum alten Gefängnis vorzudringen. Nur wenige Orks pattroulierten in diesen bröselnden, stinkenden Mauern. Ephraim und Sverk duckten sich hinter eine halbverfallene Mauer. Ephraim spähte an der Mauer vorbei zu dem größeren Gebäude das vor ihnen lag. „Ich sehe keine Wachen.“ „Das ist doch gut für uns.“, bemerkte Sverk. „Ja, aber es wäre zu einfach. Entweder glauben sie wirklich dass niemand kommen könnte, oder dort drinnen gibt es nichts was es zu bewachen wert wäre.“ „Du glaubst nicht das noch Gefangene am Leben sind?“, fragte Sverk und spähte seinerseits über die Mauer. „Das werden wir sehen wenn wir drinnen sind.“
Sverk drückte die Tür langsam auf. Mit einem lauten Quietschen gab die Tür nach. Ephraim und Sverk sprangen mit gezückten Schwertern in die Eingangshalle des Gefängnisses. „Niemand da.“, stellte Sverk fest. Ephraim runzelte die Stirn, sagte aber nichts. „Lass uns die Zellen durchsuchen.“, meinte er.
„Hey, Ephraim! Komm mal her! Ich hab jemanden gefunden!“ Ephraim verließ die Zelle die er gerade durchsucht hatte und ging zu Sverk der an der Tür einer anderen stand. Sie öffneten die Tür und Licht fiel in die dunkle Zelle. Es enthüllte einen Elfen der am Boden lag. Seine Kleidung war zerrissen und dreckig und er hatte eine Augenbinde um. „Hey! Geht’s dir gut?“ Ephraim und Sverk halfen ihm hoch und lehnten ihn an die Wand. Der Elf atmete schwer. „Wer seid ihr?“, fragte er. Ephraim ließ ihn seine spitzen Ohren betasten. „Ich bin einer der euren. Wir holen euch hier raus.“ Sie trugen ihn in die Eingangshalle und gaben ihm etwas zu trinken. „Gibt es noch weitere Gefangenen?“, fragte Sverk. „Nein.“, meinte der Blinde. „Ich bin der letzte. Ich konnte mich gerade noch in einer der Zellen verstecken, bevor sie mich gefunden hätten. Beim Angriff wurden meine Augen verletzt.“ „Wisst ihr etwas wer die Magier waren die, die Orks unterstützten?“ „Ich habe ein paar Männer in grünen Kutten gesehen die Magie ausübten. Vielleicht meint ihr die.“ „Kann sein. Aber warum schließen sich Magier mit Orks zusammen?“ „Ich habe mitgekriegt wie sie jemanden in der Zelle neben mir befragten. Sie töteten ihn weil er nichts wusste. Sie wollten von ihm wissen wo ‚der Stein’ ist.“ „Was für ein Stein?“, fragte Sverk. „Ich weiß es nicht. Ich bin bloß ein einfacher Hauptmann.“, sagte der Blinde.
Gemeinsam trugen sie den Blinden aus dem Gefängnis und die Strasse entlang. Da trat eine Gestalt aus einen verfallenen Hauseingang. „Wie ich sehe hat doch noch jemand überlebt. Eigentlich sollte ich euch gefangen nehmen, aber wir benötigen euch nicht mehr. Deshalb werdet ihr jetzt sterben!“, damit murmelte er einen Spruch und ging davon. Sverk guckte etwas ungläubig. „Was war das denn?“ Plötzlich zitterte der Boden. Ephraim zog sein Kurzschwert und rief: „Er hat etwas beschworen! Sverk, nimm den Blinden und geht etwas zurück!“ Eine grüne Flamme waberte um sein Schwert und ein wuchtiger Schlag traf den Golem der sich vor Ephraim aus dem Boden hob. Eine Steinerne Faust flog auf Ephraim zu. Dieser wich mit einer Rolle aus und schlug seinerseits auf den Arm des Golems, wenn man das etwas einen Arm nennen kann. Der Schlag hinterlies gerade mal einen Kratzer. Mit einem Fluchen wich Ephraim zwei weiteren Schlägen aus. „Ziel auf die Augen!“, rief der Blinde ihm zu. Ephraim duckte sich unter einem weiteren Schlag hinweg. „Es hat keine Augen!“ Krachend schlug eine Steinhand in die Mauer hinter Ephraim und verwandelte diese in Staub. „Dann auf den Hals oder eine andere verwundbare Stelle!“ Ein weiterer Schlag hinterließ einen kleinen Krater im Boden, dort wo Ephraim vorher gestanden war. „Es ist ein verdammter Felsen! Es hat keine verwundbare Stelle!“ Ephraim überlegte. Sein Vorteil war dass er schneller war als der Golem. Er musste ihn nur noch bewegungsunfähig machen. Er sprang zur Seite und drückte beide Hände auf den Boden. Er sprach etwas in einer anderen Sprache und sprang dann zurück. Der Golem wollte sich gerade auf ihn stürzen da sackte der Boden unter ihm ab und zog ihn mit in die Tiefe. Sverk, der den Blinden geschultert hatte, ging zu Ephraim, der gerade sein Schwert wegsteckte. „Treibsand ist schlechter Stil.“, bemerkte er. Ein eisiger Blick von Ephraim brachte ihn zum Schweigen. Er deutete auf den Blinden: „Bringen wir ihn zum Hauptmann. Dann sehen wir weiter.“
Sverk malt mit seinem Finger Bilder in den Sand. „Wofür brauchen diese Kuttentypen Steine?“, fragt er. Ephraim kratzt sich am Hinterkopf. „War vielleicht ein magischer Stein.“ Sverk deutet in Richtung Haus. „Sagst du es ihnen?“ „Noch weiß ich ja selbst nicht mehr als sie darüber. Wenn wir mehr darüber wissen.“ Damit geht er ins Haus.
"Die Welt wird aufblicken und rufen 'Rette uns!'. Und ich werde flüstern 'Nein!'." - Rorschach
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„Wo willst du hin?“ fragt der Beschwörer. „Mein Ring liegt immer noch außerhalb der Stadt, ich dachte es sei zu gefährlich ihn zu bald nach der Versiegelung zu holen. Außerdem kann ich nicht schlafen und gehe ein wenig… spazieren.“ Ephraim nickt nachdenklich. „Dann wünsche ich dir viel Glück, und nicht vergessen, morgen früh reiten wir los.“ „Ja. Ich werde da sein.“ Mit diesen Worten verabschiedet sich der Magus.
Die Stadt ist leer, kaum Menschen sind auf den Straßen, das einzige bemerkbare Leben kommt aus den Tavernen, aus welchen Gelächter und Lärm zu vernehmen ist. Langsamen Schrittes geht Salterian Richtung Südtor. Während ihn die kalte Abendluft umgibt, durchdenkt er noch ein Mal die Ereignisse der letzten Tage. War das alles Schicksal? Was wäre, wenn er nicht zufällig an dieser Stadt vorbeigekommen wäre? Der Sturm war viel zu stark. Ein normaler Siegelmagier hätte keine Chance gehabt, nur durch seinen rechten Arm war es ihm möglich, den Sturm zu bändigen, was ihm jedoch fast das Leben gekostet hat. Sein Arm. Der Magus wirft seinen Blick darauf. Unter dem schlichten, dunklen Umhang ist er kaum zu sehen. Salterian denkt sogar, dass das Leuchten etwas schwächer geworden ist, nachdem die Siegel aufgefrischt worden sind. Aber das ist jetzt nebensächlich. Nach wenigen Minuten hat er das Südtor erreicht. Irgendetwas macht ihn nachdenklich. Er weiß nicht genau was, aber da ist etwas. Vielleicht ist es einer der anderen. Wer weiß, ob das ganze nicht eine Falle ist und einer von denen zu dieser ominösen “Sturm Sekte“ gehört? Doch wer? Und wenn, konnte das alles von jemand anderem geplant worden sein? Sein Besuch in die Stadt? Seine Siegelmagie? Die Unterstützung des Beschwörers? Der Beschwörer. Vielleicht ist er derjenige? Darkon? Nein, eher nicht. Dieser Betrunkene Halbelf vielleicht? Salterian muss lachen. Nein, der sowieso nicht. Bleiben noch Vinco und die Frau. Die Frau. Salterian bekommt Kopfschmerzen, irgendwo hatte er sie schon mal gesehen, doch es ist ihm während der letzten drei Wochen nicht eingefallen. Das ist es wahrscheinlich, was Salterian nachdenklich macht. Irgendetwas stimmt nicht mit ihr, oder zumindest kennt er sie bereits. Gedanken versunken geht Salterian weiter und wird erst wachgerüttelt, als er mit dem Kopf gegen etwas stößt.
Sich die Stirn reibend geht er einige Schritte zurück und wendet seinen Blick nach vorne. Er steht vor seinem Siegelring. Er besitzt momentan eine Größe von etwa vier Metern. Eigentlich ungewöhnlich, wo es normal doch nur drei sind, der Sturm muss den Ring wohl enorm verstärkt haben, fragt sich nur, ob diese Kraft zu kontrollieren ist. Der Boden um den Ring herum ist kahl und die Vegetation ist verschwunden, anscheinend hat er die ganzen Tage über sehr viel magische Energie verstrahlt und somit die Pflanzen zerstört. Salterian streckt seine linke Hand aus. Der Ring gehorcht und steigt empor, wodurch er viel Erde und Staub aufwirbelt, da er zu einem Teil im Boden versunken war. In seiner ganzen Größe merkt Salterian den Unterschied deutlich, es kostet auch mehr Kraft den Ring zu kontrollieren, auch wenn er ihn gerade nur durch die Luft fliegen lässt. Salterian lässt den Ring schrumpfen, merkt jedoch dass das nicht so klappt wie früher. Er wird kleiner, gewiss, aber er bekommt ihn nicht auf die Ringgröße für seine Hand, das kleinste, was er hin bekommt, ist sein Unterarmumfang. Der Magus beschließt, der Sache später auf den Grund zu gehen und zweckentfremdet seinen Ring nun als Armreif. Ansonsten ist der “Ring“ immer noch Derselbe. Entgegen seiner Befürchtung ist das Windelement, durch die große Energiemenge des Sturms, nicht zerstört worden, Salterian beschließt jedoch, trotzdem eine Weile keinen Gebrauch von ihm zu tun. Jemand nähert sich ihm.
Als er sich umdreht erkennt er die Person sofort. Es ist Cynthia. „Bist du mir gefolgt?“ fragt Salterian. Die Magierin schüttelt den Kopf. „Nein, ich hab nur gesehen, wie ihr die Stadt verlassen habt und bin dann...“ „Das ist folgen...“ „Ich wollte nur sehen wohin ihr geht.“ Salterian nickt. Morgen geht es also Richtung Obsidian Turm, richtig? „Ja.“ Der Magus kann kein richtiges Gespräch mit der Frau eröffnen. „Wo kommt ihr her?“ „Wieso fragt ihr das?“ „Interesse.“ „Ihr seid etwas merkwürdig, so jemanden vergisst man nicht, aber, kenne ich euch vielleicht irgendwoher?“ „Ich wüsste nicht, woher.“ „Zu eurer Frage, ich habe bei der Akademie des Nordens studiert. Habt ihr schon mal von ihr gehört?“ Salterian geht auf die Magierin zu, lenkt seine Schritte dann jedoch ab. Im Vorbeigehen sagt er noch: „Gehört, ja.“ Er hofft, dass er sein vor Schmerzen verzerrtes Gesicht erst aufgesetzt hat, als er ihr den Rücken zugekehrt hat. Die Schmerzen kommen aus seinem rechten Arm. Er erinnert sich. „Ich… wir sehen uns morgen, ich gehe jetzt zu Bett. Angenehme Nacht.“
Als Salterian beim Gasthaus angekommen ist, ignoriert er den Beschwörer, der immer noch draußen ist, sich nun aber sitzend an die Wand lehnt, und geht durch die Tür und die Treppe rauf direkt in sein Zimmer, um todmüde und von Schmerzen gequält ins Bett zu fallen.
Ein anderes Szenario. Wieder befindet sich Salterian in dieser Einöde, ohne Nichts, nur der staubige, trockene Boden. Und sein Ebenbild, von drei Obelisken angekettet vor ihm. Der Gefangene hebt den Kopf. „Endlich, wurde auch Zeit.“ Langsam bröckelt der Rost von der Kette ab.
Last edited by Skydragon; 09/11/08 11:18 AM.
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Und wieder steht sie alleine in der Dunkelheit, doch sie ist es bereits gewöhnt und es macht ihr schon lange nichts mehr aus. Ihre Augen schweifen über den Himmel und ziehen ihre Gedanken mit sich. Etwas Böses rührt sich an jenem Ort, den sie morgen aufzusuchen gedenken. Eine gewaltige Kraft, ausgenutzt von jenen, die die Folgen ihres Handelns nicht ermessen können. Eine Kraft, die sie gleichzeitig anzieht und doch wieder abstößt. Ist es richtig mit ihnen zu gehen? Zweifel beunruhigen ihren Geist. Ob diese Männer jenem Bösen wirklich entgegen treten können? Was würde geschehen, sollten sie scheitern? Würde ein Scheitern nicht die Lage der Welt noch verschlechtern? Obwohl das Schicksal dieser Welt schon lange besiegelt zu sein scheint. Schon jetzt brennt die Welt in den Feuern der Waffenschmieden und Schmelzöfen. Wozu sollte man sich also Gedanken machen. Ein leichter Windhauch durchweht ihr Haar, als sie am nächsten Morgen erwacht. Sie liegt neben einem kleinen Bach außerhalb der Stadt. Mit einer Hand schöpft sie etwas Wasser und wäscht sich ihr Gesicht. Das klare Nass scheint auf ihren Händen zu Eis zu gefrieren als sie an ihr heutiges Vorhaben denkt. „Es kommt wie es kommen soll. Wir machen nichts dagegen und nichts dafür, denn egal was wir tun, es wird doch so kommen wie es vorgesehen ist.“ An dem Gasthaus sieht sie, dass die andern sich bereits fertig gemacht haben. „Wir hatten schon nach euch gesucht.“ „Braucht ihr nicht.“ „Ihr gehört aber doch jetzt zu uns, oder sollen wir ohne euch los reiten?“ Ein fast unerkennbares Lächeln huscht über ihr Gesicht. Kurz darauf brechen sie auf. Die meisten sind sehr aufgeweckt und unterhalten sich auf dem Weg. Cynthia ihrerseits zeigt allerdings nicht großes Interesse an ihren Mitstreitern, sie bleibt leicht zurück und versinkt in ihren Gedanken. Zwei mal machen sie Rast um die Pferde zu tränken und kurz zu verschnaufen. Schon als ein paar einsame Sonnenstrahlen an diesem Morgen über den Horizont gekrochen kamen um sich kurz darauf wieder im Nichts zu verlieren war klar gewesen, dass das Wetter heute sicher nicht sehr gut sein würde. Diese Vorahnung bestätigt sich nun auch mit einem gewaltigen Regenschauer. Die Regenmassen prasseln auf die Erde hernieder, wie Jäger die über ihre Beute herfallen. Weit und breit scheint keine Möglichkeit eines Unterstandes zu sein, weshalb sie einfach weiter reiten. Auch wenn niemand versucht sich etwas anmerken zu lassen sind nach kurzer Zeit wohl alle sehr erschöpft, auch die Pferde können sich nur mit Mühe auf den immer glitschiger werdenden Wegen auf den Beinen halten. „Seht!“ Die Hand Salterians weist geradeaus. „Ein Dorf, es ist nicht mehr weit!“
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