Originally Posted by Ralf


Gib´s zu, du genießt nur Geralts unzählige Frauengeschichten. grin


...die mMn viel zu lieblos umgesetzt sind. Ich hätte gerade bei diesen amüsanten Auflockerungen (die ich tatsächlich sehr schätze und in einem C-RPG durchaus willkommen heiße) einen Batzen Ideen, wie man sie besser umsetzen und viel besser ins Spiel integrieren könnte. Mich hat z.B. gestört, dass die Liebeleien außerhalb der zeit ablaufen - nicht mal Geralt dürfte *so* schnell sein! Oder dass man mit der Dame laut Text zwar irgendein stilles Örtchen aufsucht, nach dem Akt aber genau an der Stelle weitermacht (zur gleichen Zeit!), wo man die Dame angesprochen hat. Und außerdem gibt es viel zu wenig Konsequenzen, und die Damen tun danach meist so, als sei nichts gewesen... Und es hat keine Konsequenzen, wenn man eben *nicht* jede Gelegenheit wahrnimmt sondern auch mal das ein oder andere Schäferstündchen ausschlägt - dabei gelten verschmähte Frauen ja durchaus als rachsüchtig. wink Beides hätte durchaus zu unterhaltsamen und skurrilen Situationen führen können. Eine Menge ungenutztes Potential...

...das hoffentlich Schule macht und dann aber nicht nur als "Sammeln von Bildchen nebenbei" gilt sondern richtig in die Welt integriert ist. grin


Originally Posted by Ralf

Dabei fällt mir gerade noch etwas ein, was mich bei "The Witcher" etwas gestört hat: Die gelegentlichen irdischen Anspielungen (wie die Herrin des Sees aus der Artus-Sage). Ich finde so etwas in echten Fantasywelten einfach störend (bei "Jade Empire", das eine Art Fantasyvariation des realen historischen China bietet und somit keine eigenständige Welt, habe ich dagegen keine Einwände). Bei DSA gibt es das ja leider auch, zum Glück ist aber "Drakensang" davon verschont geblieben, soweit ich mich erinnere.


Ha! Jetzt wo Du es erwähnst - ja, genau diese Stelle ist mir auch negativ aufgefallen! Vor allem der "Ritter"-Schwur, den Geralt ablegt, ist praktisch wortwörtlich dem aus "Königreich der Himmel" entnommen. Eigentlich sollte diese Stelle ja sicher recht melodramatisch, oder besser: ergreifend herüberkommen. Ein Ritterschlag ist mMn immer etwas, wo man den Atem anhält und sich ein gewisses ehrfürchtiges Gefühl einstellen darf. Aber durch diese wortwörtliche Wiederholung wurde ich sofort aus der Spielwelt herausgerissen und an den Film erinnert - und die ganze Stimmung war hinüber. Und so ist es auch, wenn irdische Legenden in einer Fantasywelt allzusehr strapaziert werden.

Tja, auch "Anleihen nehmen" will gelernt sein. Wortwörtliche Zitate oder fast exakte Adaptionen eines irdischen Stoffes sind da mMn eher plump. Eigenständige Geschichten, die Parallelen aufweisen, sind wesentlich geschickter.

Aber wie schon erwähnt: "The Witcher" hat - bei aller Großartigkeit - kein Mangel an Ecken und Kanten - und jede Menge Potential, es *noch* besser zu machen!