Ach Leute, eigentlich geht's mir hier doch um was ganz anderes als solche Spitzfindigkeiten ...

Viel interessanter finde ich nämlich, dass bei dem Versuch, die "Unschuld" der Täterin zu beweisen, gleich die gesamte Kompetenz der US-Polizei lächerlich gemacht wird. Denn mit der Behauptung "dass jeder vernünftige Polizist versehentlich die Dienstwaffe statt der Betäubungspistole ziehen könnte" und der damit zusammenhängenden Klage gegen die Taser-Firma gibt man doch zu, dass die amerikanische Polizei offenbar komplett aus unfähigen Idioten besteht.

Es wäre noch nachvollziehbar, wenn ein Zivilist aus irgendwelchen Gründen jemanden in dem festen Glauben erschiesst, er hätte eine Spielzeugpistole in der Hand und man argumentiert, dass er die nicht von einer echten Waffe unterscheiden könne.

Wenn aber eine ausgebildete und mit ihrer Dienstwaffe geschulte Polizistin diese Dienstwaffe nicht von einem Taser unterscheiden kann und einen unbewaffneten und gefesselten Mann auf dem Rücksitz ihres Streifenwagens erschiesst, der in diesem Zustand keine Bedrohung für sie darstellte, dann ist sie offensichtlich komplett unfähig und gefährlich und darf nicht auf die Gesellschaft losgelassen werden. Offenbar hat sie nicht nur die Waffen verwechselt, sondern angesichts einer für sie persönlich völlig ungefährlichen Situation unüberlegt und hektisch reagiert, sonst hätte diese "Verwechslung" gar nicht passieren können.

Und wenn das angeblich "jedem Polizisten hätte passieren können", dann wird damit die gesamte US-Polizei für komplett unfähig und gefährlich für die Gesellschaft erklärt. Oder im Klartext: Folgt das Gericht der Argumentation der Stadt Madera, dann macht es die US-Polizei damit offiziell zu einer Bande schiesswütiger und gefährlicher Trottel.