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Ralf #360752 18/03/09 04:49 PM
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"The Fall" sieht tats�chlich interessant aus, k�nnte unterhaltsam werden.


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ROCKNROLLA:

Das Leben des britischen Regisseurs Guy Ritchie ist eigentlich selbst filmreif. Im Alter von gerade mal 30 Jahren schuf er mit seinem Kinodeb�t, der Gangsterkom�die "Bube, Dame, K�nig, grAs", ein kleines Meisterwerk, dem er zwei Jahre sp�ter mit "Snatch" einen �hnlich guten Film der gleichen Machart folgen lie�. Dann heiratete er im Jahr 2000 Pop-Star Madonna und machte sie gleich zur Hauptdarstellerin seines ersten Films in einem anderen Genre: der Romanze "St�rmische Liebe". Doch dieser Film wurde zu solch einem kolossalen (und von den Kritikern lustvoll verrissenen) Flop, da� Ritchies Karriere fast schon wieder beendet schien. Drei Jahre ben�tigte er, um mit "Revolver" zu seinen erfolgreichen Gangsterfilm-Wurzeln zur�ckzukehren - doch auch dieser Film erhielt nur m��ige Kritiken und floppte (hierzulande schaffte er es gar nicht erst ins Kino).
Doch im Jahr 2008 kam Guy Ritchie endg�ltig zur�ck: Man mag dar�ber spekulieren, ob seine R�ckkehr (fast) zur alten Hochform mit der fast zeitgleich erfolgten Scheidung von Madonna zusammenh�ngt oder nicht ... Fakt ist, da� "RocknRolla" deutlich bessere Kritiken als die vorangegangenen Werke erhielt und auch erfolgreicher war (wenn auch bei weitem kein echter Hit). Und vor allem brachte er Ritchie wieder das Vertrauen der Filmproduzenten ein, die ihm prompt die Regie beim f�r diesen Herbst geplanten Big-Budget-Abenteuer-Film "Sherlock Holmes" (mit Robert Downey, Jr., Jude Law und Rachel McAdams) einbrachte.

Was ich wiederum - ehrlich gesagt - etwas �berraschend finde, denn wenngleich "RocknRolla" ein unterhaltsamer Film geworden ist, best�tigt er letztlich doch vor allem eines: Ritchie hat sich bislang nur in einem einzigen ziemlich speziellen Genre bewiesen. Und erreicht dort noch immer nicht ganz die Klasse seiner beiden Deb�tfilme.
"RocknRolla" funktioniert in der Tat nach dem gleichen Prinzip wie "Bube, Dame, ..." und "Snatch". Eine Handvoll mehr oder weniger skurriler Gestalten aus der Londoner Halbwelt ger�t sich aufgrund wagemutiger Drehbuch-Konstrukte in die Haare und traktiert sich fortw�hrend mit F�usten, Pistolen und coolen Spr�chen. Die Hauptrolle spielt diesmal der Schotte Gerard Butler ("300") als Kleinkrimineller One Two, der gemeinsam mit seinem Partner Mumbles (Idris Elba) den megareichen russischen Gesch�ftsmann Omowich ("Hellboy"-B�sewicht Karel Roden als wenig subtiler Abramowitsch-Doppelg�nger) um einige Milli�nchen erleichtert, um Schulden bei Gangsterbo� Lenny Cole (gut wie immer: Tom Wilkinson) zu begleichen. Was sie nicht wissen: Das gestohlene Geld war als eine Art Bestechungsgeld f�r Lenny geplant - sie bezahlen also ihre Schulden bei Lenny mit Geld, das sie Lenny geklaut haben. Nein, das KANN nicht gutgehen! grin

Wie gewohnt sorgt Guy Ritchie bei dieser wirren Figurenkonstellation f�r viele witzige Aufeinandertreffen bis hinein in die Nebenrollen (als Publikumslieblinge entpuppen sich beispielsweise zwei namenlose tschetschenische S�ldner!) und die gutklassige Besetzung tut ihr �briges. Gerard Butler hat mich zwar zu Beginn w�nschen lassen, seine Rolle w�rde von Clive Owen gespielt, aber insgesamt macht er seine Sache sehr ordentlich. F�r die Glanzpunkte sorgen jedoch andere, neben Tom Wilkinson etwa Shooting-Star Mark Strong ("Der Mann, der niemals lebte") als Lennys rechte Hand Archy oder Thandie Newton, die als Omowichs Buchhalterin mindestens so scharf wie eine Chili-Schote ist! wink
In Nebenrollen sind auch weitere bekannte Namen wie Jeremy Piven, Chris "Ludacris" Bridges, Tom Hardy, Toby Kebbell (als titelgebender Rockstar und Sohn von Lenny Cole), Jimi Mistry oder Gemma Arterton ("Ein Quantum Trost") zu finden.

Eigentlich funktioniert das Rezept auch prima, nur eines fehlt, das "Bube, Dame, ..." und "Snatch" ausgezeichnet hat: "RocknRolla" hinterl��t keinen wirklich runden Gesamteindruck. "RocknRolla" wirkt wie eine Aneinanderreihung (meistens gelungener) skurriler Szenen, aber nicht wie ein Film aus einem Gu�. Und bei einer L�nge von knapp zwei Stunden k�nnen die einzelnen Szenen f�r sich genommen noch so am�sant sein - auf Dauer sehnt man sich nach einer *richtigen* Handlung. Und die hat "RocknRolla" einfach nicht zu bieten. Klar, es gibt den typischen McGuffin und rein von der Logik her pa�t auch alles zusammen. Aber es ist eben einfach nicht rund, leider. Au�erdem fehlt unter den ganzen schr�gen Figuren auch eine, die absolut unverge�lich ist (so wie Brad Pitts nuschelnder Zigeuner-Boxer in "Snatch").
Somit ist "RocknRolla" letzten Endes eine sehr unterhaltsame und actionreiche Nummernrevue, aber kein richtig guter Film. Da der Unterhaltungswert aber definitiv vorhanden ist, gebe ich dennoch 7,5 Punkte. Es ist halt wieder mal ein Film der Kategorie "spa�ig, h�tte aber noch so viel besser sein k�nnen!" ...

P.S.: Eigentlich wollte ich mir �brigens "Watchmen" anschauen, aber da die bl�de S-Bahn ausgefallen ist, mu�te ich auf "RocknRolla" (den ich f�r n�chste Woche eingeplant hatte) umsteigen. Es steht zu bef�rchten, da� ich den hierzulande nur m��ig erfolgreichen "Watchmen" jetzt gar nicht mehr im Kino schaffen werde - was ich angesichts der behauptete visuellen Wucht des Films wirklich bedauere. Aber andererseits kann ich so wenigstens gleich auf den Director�s Cut auf DVD warten. smile

Last edited by Ralf; 25/03/09 05:59 PM.
Ralf #361006 26/03/09 05:46 PM
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SLUMDOG MILLION�R:

Der junge Callcenter-Assistent Jamal Malik (Dev Patel) hat sich bei der indischen Variante von "Wer wird Million�r?" sensationell durch alle Fragen gek�mpft und hat nun nur noch eine einzige richtige zu beantworten, ehe er den Hauptgewinn von 20 Millionen Rupien erh�lt. Doch bevor es soweit ist, ert�nt das Signal f�r das Ende der Sendung. Fortsetzung folgt morgen! Allerdings hat der Siegeszug des ungebildeten ehemaligen Slumbewohners jede Menge Zweifler auf den Plan gerufen - darunter auch den (von Bollywood-Star Anil Kapoor verk�rperten) mi�g�nstigen Moderator der Sendung - und so wird Jamal nach der Sendung festgenommen, verh�rt und gefoltert. Doch Jamal gesteht keinen Betrug. Er erz�hlt dem verantwortlichen Polizisten (Irrfan Khan, ebenfalls ein Star in Indien) vielmehr ausf�hrlich, warum er die Antworten auf jede einzelne Frage trotz oder gerade wegen seiner �rmlichen Herkunft kennt. Auf diese Weise erfahren der Polizist und das Kino-Publikum in episodenhaften R�ckblenden die aufregende Lebensgeschichte von Jamal und seinem �lteren Bruder Salim ...

"Slumdog Million�r" des britischen "Trainspotting"-Regisseurs wurde letzten Monat mit acht OSCARs ausgezeichnet. Das mag ein wenig zu viel des Guten gewesen sein, doch fest steht: Seit "Der Herr der Ringe: Die R�ckkehr des K�nigs" ist "Slumdog Million�r" der erste Best Picture-Gewinner, der mir sehr gut gefallen hat. Auch wenn er sicherlich nicht perfekt ist.
Im Grunde kann man den Film als eine Art m�rchenhafte Variante des schonungslosen brasilianischen Ghetto-Dramas "City of God" bezeichnen. Auch "Slumdog Million�r" zeigt ungeschminkt den harten Alltag der unz�hligen indischen Slum-Bewohner, doch hat Danny Boyle diese illusionslose Darstellung auf unnachahmliche Weise mit einer m�rchenhaften Liebesgeschichte verbunden (Jamal nimmt �berhaupt nur an der Quizshow teil, weil er hofft, so seine verlorene Liebe Latika wiederzufinden) und damit einen Genremix geschaffen, der allen Unwahrscheinlichkeiten zum Trotz funktioniert.
Zwar l��t sich nicht leugnen, da� auch "Slumdog Million�r" ein wenig unter der typischen Krankheit von episodenhaft aufgebauten Geschichten - einer gewissenen inhaltlichen wie auch emotionalen Zerrissenheit - leidet, doch wird dieses Manko durch die bewegende Rahmenhandlung sehr gut aufgewogen. Zumindest nach einer gewissen Zeit, denn der Einstieg in den Film gestaltet sich doch ein klein wenig z�h.

Ansonsten gibt es jedoch wenig zu kritisieren und viel zu loben. Zu meiner eigenen �berraschung hat mir sogar die zweifach OSCAR-pr�mierte Musik sehr gut gefallen. Das, was ich bisher von indisch gepr�gter Musik kannte, entspricht n�mlich absolut nicht meinem Geschmack, aber A.R. Rahmans Musik und Songs f�gen sich wirklich perfekt in die Handlung ein - bis hin zur unvermeidlichen Bollywood-Tanznummer (die sich Boyle aber bis zum Abspann aufgehoben hat grin ).
Auch die fast durchg�ngig indischen Schauspieler (nur Hauptdarsteller Dev Patel ist Engl�nder), die meisten von ihnen Laiendarsteller, machen ihre Sache sehr authentisch (Freida Pinto, die in ihrem Filmdeb�t Jamals gro�e Liebe spielt, wurde �brigens gerade erst auf Platz 5 einer der beliebten "Sexiest Women"-Listen gew�hlt, wird wahrscheinlich im n�chsten Film von Woody Allen mitspielen und zudem in der britischen Presse als k�nftiges Bondgirl gehandelt ...).

Fazit: "Slumdog Million�r" ist die Art von Genremix, bei der man vorher nie denken w�rde, da� sie funktionieren kann. Doch das tut sie, trotz einiger kleiner L�ngen in der ersten Filmh�lfte. 9 Punkte. up

Last edited by Ralf; 26/03/09 05:49 PM.
Ralf #362129 22/04/09 04:23 PM
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Nach mehrw�chiger Pause geht es nun wieder mal mit einem Doppelpack weiter:

RADIO ROCK REVOLUTION:

England, 1966: Die britische Rock- und Popmusik befindet sich in ihrem Zenit, doch Radiomonopolist BBC sendet lieber klassische Musik und g�nnt den Zuh�rern weniger als 45 Minuten pro Tag Musik von den Beatles, den Rolling Stones und Co.
Als Folge gr�nden sich immer mehr Piratensender, die von Schiffen in der Nordsee senden. Das ist legal, gef�llt der konservativen Regierung aber �berhaupt nicht. Also werden der engstirnige Minister Dormandy (Kenneth Branagh) und sein Assistent Twatt (Jack Davenport) beauftragt, etwas gegen diese Piratensender zu unternehmen. Als mit 23 Millionen Zuh�rern erfolgreichster Sender steht vor allem "Radio Rock" in der Schu�linie des Spa�verderber-Ministers ...

Wenn jemand in 50 Jahren das Lexikon unter "F" wie Feel-Good-Movie aufschl�gt, wird er dort ein Foto von "Radio Rock Revolution" finden. Garantiert!
Richard Curtis, Autor von Filmen wie "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" oder "Notting Hill" macht in seiner zweiten Regiearbeit nach dem grandiosen Episodenfilm "Tats�chlich ... Liebe" einmal mehr das, was er am besten kann: Einen oberfl�chlichen und vollkommen unrealistischen, aber extrem spa�igen, brillant besetzten und mit einem tollen Soundtrack versehenen Gute-Laune-Film. Wobei im Vergleich zu Curtis� fr�heren Werken diesmal die Romantik eine etwas kleinere Rolle spielt, daf�r gibt es etwas mehr Slapstick als gewohnt.

Das Publikum lernt die durchgeknallte "Radio Rock"-Besatzung durch den Teenager Carl (Tom Sturridge) kennen, der als Patensohn des Senderchefs Quentin (Bill Nighy) auf dem Schiff �ber das Leben, Freundschaft und die Liebe lernt. Als teils mehr, teils weniger hilfreich erweisen sich dabei die D.J.s wie der coole Count (ph�nomenal wie immer: Philip Seymour Hoffman), der abgehobene Star-D.J. Gavin (Rhys Ifans), der durchgeknallte Schotte Angus (Rhys Darby), der schweigsame Frauenheld Midnight Marc (Tom Wisdom) oder der dicke Obermacho Dr. Dave (Nick Frost aus "Hot Fuzz").
Die D.J.s sind f�r sich genommen nicht mal allzu sympathisch, aber als Team einfach unschlagbar komisch - und das liegt nat�rlich auch am hemmungslos �berzogenen Spiel der gut aufgelegten Darsteller. Was �brigens auch f�r Kenneth Branagh gilt, der seine Rolle als stocksteifer Film-B�sewicht herzhaft overacted und das sichtlich genie�t. grin

Die Kritiker bem�ngeln an der Story - wie eigentlich immer bei Curtis� Filmen - die fehlende Komplexit�t und Relevanz. Damit haben sie zwar recht, die Story IST ziemlich flach. Au�erdem wird die damalige reale Piratensender-Kultur ziemlich verherrlicht, indem die dunklen Seiten (wie Bombenattentate konkurrierender Sender) komplett verschwiegen werden. Aber sowas sollte eigentlich nur Historiker und Feuilletonisten ernsthaft st�ren. F�r den normalen Zuschauer ist "Radio Rock Revolution" einfach nur eine wunderbare, brillant besetzte, emotionale und sehr witzige Hymne auf die Freiheit, Freundschaft und tolle Musik. 9 Punkte.

Nebenbei bemerkt: Als ich die junge Schauspielerin Talulah Riley im Jahr 2005 in London im Theater in der "Philadelphia Story" und kurz darauf in der Kinoverfilmung von "Stolz und Vorurteil" jeweils in der Rolle eines unter 15-j�hrigen Teenagers sah (obwohl sie damals eigentlich auch schon 20 Jahre alt war), h�tte ich bestimmt nicht erwartet, sie nur gut drei Jahre sp�ter als die verf�hrerische Sch�nheit zu erleben, die sie hier (als Carls erste gro�e Liebe) spielt ... smile up

Ach, noch was: Den Soundtrack auf 2 CDs gibt es bei amazon.co.uk (unter dem Originaltitel "The boat that rocked") f�r 10 Pfund, bei amazon.de kostet er derzeit 19 Euro ... Obwohl er 36 Lieder umfa�t, fehlt allerdings zumindest Leonard Cohens "So long, Marianne", das im Film prominent gefeatured ist. Da ich den Song sowieso schon doppelt auf CD habe, kann ich damit zwar leben, schade ist es trotzdem. wink

CRANK 2 - HIGH VOLTAGE:

In "Crank" spielte Jason Statham den Auftragskiller Chev, der nach einer Vergiftung nur solange �berleben kann, wie er das Adrenalin in seinem K�rper hochhalten kann. Das Resultat dieser Ausgangskonstellation war ein irrwitziges B-Movie, das mit jeder Menge unrealistischer (aber brutaler) Action, grenzwertigem Humor und diversen Geschmacklosigkeiten aufwartete. Kurzum: Ein echter Spa�-Film! grin
"Crank 2" ist genau das gleiche - multipliziert mit 10!
Ich glaube, niemand h�tte ernsthaft erwartet, da� eine Fortsetzung zu "Crank" funktionieren k�nnte. Doch das tut sie, und das sogar so gut, da� selbst renommierte Kritiker positive Bewertungen abgeben - eine echte Sensation in diesem Genre ...
Diesmal wurde Chev sein Herz von der chinesischen Mafia geklaut und durch ein k�nstliches ersetzt. Das schl�gt aber nur weiter, wenn Chev sich auf der Jagd nach seinem echten Herz regelm��ig selbst unter Strom setzt, um quasi die Batterie des k�nstlichen Herzen wieder aufzuladen. Also rennt und f�hrt Chev wiederum durch die Stadt, verpr�gelt und erschie�t die Schergen der Chinesen-Mafia, trifft dabei auch noch auf Latino-Gangster, die ihm ebenfalls ans Leder wollen, findet seine Freundin Eve (Amy Smart, diesmal wirklich mit VOLLEM K�rpereinsatz ...) in einem Stripclub, rettet versehentlich einer anh�nglichen chinesischen Prostituierten (Bai Ling) das Leben, legt sich wiederholt mit der Polizei an, l��t diverse Macho-Spr�che vom Stapel und setzt sich immer wieder heftigen Stromschl�gen aus.
Kurzum: Wieder ein echter Spa�-Film! smile

Sch�n ist, da� so ziemlich jeder, der den ersten Film �berlebt hat, auch in der Fortsetzung mit von der Partie ist (und auch ein paar, die den ersten Film NICHT �berlebt haben!). Somit wirken die beiden Filme tats�chlich beinahe wie aus einem Gu�. Die kreativen Einf�lle des Regie-Duos Neveldine/Taylor sind diesmal noch aberwitziger ausgefallen, �bertreten dabei aber auch noch h�ufiger die Grenzen des guten Geschmacks. Doch irgendwie st�rt nicht einmal das allzu sehr, da es zu SO EINEM Film einfach pa�t. Und obwohl "Crank 2" mit 95 Minuten deutlich l�nger geraten ist als der Vorg�nger (etwa 80 Minuten), gelingt es ihm, das Tempo die gesamte Zeit �ber hochzuhalten - ein echtes Wunder.

Einen Film dieser Art zu bewerten ist allerdings nicht einfach. Klar ist, da� "Crank 2" erneut nur eine ziemlich eng gefa�te Zielgruppe anspricht. Wer mit B-Movies nichts anfangen kann, wird schlicht und ergreifend nicht fassen, was ihm da auf der Leinwand alles geboten wird. grin
Wer aber (zumindest gelegentlich, so wie ich) Lust auf ein hirnloses Action-Comedy-Feuerwerk hat, der wird das Kino sicher nicht unzufrieden verlassen. Ich gebe "Crank 2" 7,5 Punkte (und damit etwas weniger als dem ersten Teil, weil mir die Fortsetzung teilweise doch etwas zu sehr over the top ausgefallen ist).
Aber wie gesagt: Wirklich angemessen bewerten kann man ein solches Naturereignis wohl kaum ...

Im Abspann gibt es �brigens zun�chst sogar noch ein paar Szenen, die die Handlung fortf�hren, gefolgt von ein paar (m��ig unterhaltsamen) Outtakes.

P.S.: Witzig finde ich �brigens, da� die Amis Jason Stathams Action-Filme nicht allzu sehr an der Kinokasse goutieren ("Crank 2" ist sogar richtiggehend gefloppt), seine gelegentlichen Ausfl�ge zum anspruchsvollen Film (zuletzt in "Bank Job") dort aber gut ankommen. In Europa hingegen werden seine Actionfilme immer erfolgreicher ("Crank 2" ist in Deutschland mehr als dreimal so gut wie der erste Teil gestartet, bei "Transporter 3" war es �hnlich), daf�r floppen seine anspruchsvolleren Rollen. Normalerweise w�rde man das doch eher andersrum vermuten, oder? wink

Last edited by Ralf; 23/04/09 02:50 PM.
Ralf #362178 23/04/09 05:11 PM
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Originally Posted by Ralf
...

P.S.: Witzig finde ich �brigens, da� die Amis Jason Stathams Action-Filme nicht allzu sehr an der Kinokasse goutieren ("Crank 2" ist sogar richtiggehend gefloppt), seine gelegentlichen Ausfl�ge zum anspruchsvollen Film (zuletzt in "Bank Job") dort aber gut ankommen. In Europa hingegen werden seine Actionfilme immer erfolgreicher ("Crank 2" ist in Deutschland mehr als dreimal so gut wie der erste Teil gestartet, bei "Transporter 3" war es �hnlich), daf�r floppen seine anspruchsvolleren Rollen. Normalerweise w�rde man das doch eher andersrum vermuten, oder? wink


Wirklich eine interessante Beobachtung! up
Bitterb�se k�nnte man das nat�rlich so erkl�ren:
Die Europ�er nehmen ihm halt die "anspruchsvolleren" Rollen nicht ab und finden ihn darin einfach schlecht.
W�hrend sie ihn bei Produktionen "seiner Kragenweite" als passend akzeptieren.
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PUBLIC ENEMY NO. 1 - MORDINSTINKT:

In Frankreich ist Jacques Mesrine offenbar so bekannt wie Postr�uber Ronald Biggs in Gro�britannien. So ist es nicht verwunderlich, da� das ereignisreiche Leben und der legendenumrankte gewaltsame Tod des charismatischen Bankr�ubers nun verfilmt wurden - und zwar als rund vierst�ndiges, in zwei Teile aufgespaltenes (Teil 2 namens "Todestrieb" startet Ende Mai in den deutschen Kinos) Gangster-Epos mit Top-Besetzung und spektakul�ren Schauwerten.

Vincent Cassel spielt Mesrine und wurde f�r seine energiegeladene Darstellung bereits mit dem h�chsten franz�sischen Filmpreis, dem C�sar, geehrt. Cassel gelingt es, die ambivalente Pers�nlichkeit von Jacques Mesrine - faktisch ein skrupelloser R�uber und M�rder, in der �ffentlichkeit aber auch schillernde Pers�nlichkeit mit einnehmendem Wesen - authentisch wirkend r�berzubringen, ohne die Figur oder seine zahlreichen Gewalttaten zu verherrlichen. Das ist nat�rlich auch das Verdienst von Jean-Francois Richet, der als Co-Drehbuch-Autor und Regisseur versuchen mu�te, aus der im Gef�ngnis geschriebenen Autobiographie Mesrines Wahrheit und Dichtung so gut wie m�glich herauszufiltern, ohne die subjektive Perspektive Mesrines v�llig aufzugeben. Denn dies IST seine Geschichte und sie wird aus seiner Sicht geschildert.
Da� Mesrine trotz seiner Brutalit�t irgendwo die Sympathien des Publikums genie�t, liegt vor allem daran, da� Polizei und Gef�ngnisleitung als tats�chlich NOCH brutalere Antagonisten aufgebaut werden. Auch hier ist es nat�rlich schwierig zu sagen, wieviel davon der Wahrheit entspricht, aber da es weithin bekannt ist, da� die franz�sische Polizei zur damaligen Zeit alles andere als zimperlich vorging, kann man das Gezeigte selbst als noch so gro�er Skeptiker zumindest nicht einfach komplett ins Reich der Phantasie verweisen. Und wie man im Abspann erf�hrt, entsprechen wohl auch die gezeigten unmenschlichen Haftbedingungen in einem konkreten Gef�ngnis in etwa der Wahrheit, denn nach einer Untersuchung kurz nach Mesrines Haftzeit wurde dieses Hochsicherheitsgef�ngnis f�r immer geschlossen ...

Strukturell ist "Public Enemy No. 1" wie so viele Biographie-Verfilmungen episodisch aufgebaut. Die �berg�nge zwischen diesen Episoden aus Mesrines Leben sind jedoch leider nicht immer so flie�end gelungen, wie es w�nschenswert w�re. Ein weiteres Problem ist letztlich auch die Figur des Jacques Mesrines. In vielerlei Hinsicht wirkt dieser Film wie ein franz�sischer "Pate". G�rard Depardieu spielt gem�� dieser Analogie den Don Vito Carleone, w�hrend Vincent Cassel Sonny Corleone ist. Und das ist problematisch. So sehr ich James Caans Leistung als Sonny Corleone im "Paten" liebe - mit ihm als Hauptfigur h�tte die Trilogie nicht funktioniert. Al Pacino als besonnenerer, mehr verstandes- denn emtionsgesteuerter Michael Corleone ist der Grund, warum "Der Pate" so ein Geniestreich ist. Mit ihm kann man sich als Zuschauer - soweit es angesichts seiner Profession m�glich ist - identifizieren, er ist ein Sympathietr�ger. Und genau so einer fehlt in "Public Enemy No. 1". Jacques Mesrines ist ein Hitzkopf und ein Schl�ger wie Sonny Corleone. Man verfolgt interessiert, was er alles tut, aber man f�hlt nur selten mit ihm mit.
Genau deshalb ist zumindest dieser erste Teil kein sehr guter, sondern "nur" ein guter Film geworden.

Es mu� aber festgehalten werden, da� sowohl Cassel als auch Depardieu (in einer leider nur recht kleinen Rolle) hervorragend agieren. Das trifft auch auf den Gro�teil der restlichen Besetzung zu, wenngleich leider kaum eine weitere Filmfigur gen�gend Raum erh�lt, um schauspielerisch gl�nzen zu k�nnen. Gerade die Frauen - die wundersch�ne Elena Anaya als Mesrines erste Frau und C�cile de France als die zweite - sind nicht viel mehr als Staffage.

Filmtechnisch ist dagegen wenig zu bem�ngeln. Die Actionsequenzen sind sehr �berzeugend und mitunter spektaktul�r in Szene gesetzt, die Musik ist zur�ckhaltend, aber gut, und auch den Ausstattern ist es gelungen, ein echt wirkendes Frankreich der 1960er Jahre zu erschaffen.

Fazit: "Public Enemy No. 1 - Mordinstinkt" zeigt nach langer Zeit wieder einmal, da� auch die Europ�er richtige Gangsterepen drehen k�nnen - trotz einiger vor allem strukturell bedingter Schw�chen und einer etwas distanziert bleibenden Hauptfigur. Mal sehen, was der zweite Teil bringt, in dem Mesrines laut Trailer vom reinen Verbrecher zu einer Art M�chtegern-Revolution�r zu werden scheint. Schade, da� Depardieu dann nicht mehr dabei ist, aber daf�r kommen andere Hochkar�ter wie Mathieu Amalric, Ludivine Sagnier (im ersten Teil bereits mit einem Kurzauftritt) oder Samuel Le Bihan zum Zuge.
Eine abschlie�ende Bewertung ist nat�rlich erst m�glich, wenn ich beide Teile gesehen habe. Der erste Teil bekommt von mir aber vorl�ufig knappe 8 Punkte.

P.S.: Man kann �brigens durchaus dar�ber diskutieren, wie sinnvoll es ist, einem franz�sischen Film in Deutschland einen englischen Titel mit deutschem Untertitel zu verpassen ...

Last edited by Ralf; 28/04/09 04:11 PM.
Ralf #362443 01/05/09 01:41 PM
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Gestern hat ja mit dem Start von "X-Men Origins: Wolverine" offiziell die Sommer-Kinosaison begonnen. Leider in Deutschland mit altbekannten Problemen: Der Film wurde leicht geschnitten, um eine FSK16-Freigabe zu erhalten. Angesichts der eher durchwachsenen Kritiken hatte ich sowieso gez�gert, mir den Film im Kino anzuschauen, jetzt werde ich es wohl kaum noch tun.

Da schaue ich mir dann lieber "Star Trek" doppelt an, wenn er wirklich so gut ist, wie fast alle Kritiker behaupten ... grin

Ralf #362445 01/05/09 01:54 PM
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Die engl. Fassung soll wohl ungeschnitten sein, aber auch ich werde mir den Kinobesuch in diesem Fallm sparen - schade, denn das w�re sicher ganz nett geworden.


Zu CRANK 2:

Ganz kurz: Kein allzu spannender, kein allzu lustiger Film, wie ich finde. Klar, das ist Geschmackssache und da mir der erste Teil gefallen hat, dachte ich, da� ich den zweiten Teil auch gut finden w�rde... aber war nicht ganz so: Zu bem�ht, zu �betrieben, zu hektisch... f�r mich pers�nlich ein typischer Nachfolger, der alles besser machen will, aber das nicht wirklich schafft. Zumindestens hatte ich den Eindruck.

Note 6... 1 Punkt wegen der geilen Musik von Mike Patton und 1 Punkt f�r den grandiosen Kampf der Titanen in diesem Umspannwerk! grin


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
elgi #362450 01/05/09 06:17 PM
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Was? [Linked Image]
Mike Patton, Ex-Faith No More, hat was zu einer Filmmusik beigetragen? [Linked Image]
Ja, lebt der �berhaupt noch!?
(musikalisch nat�rlich) biggrin


Ragon, der "epische" Magier
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Wenn ich mich nicht allzu arg irre, stammt der Soundtrack komplett von ihm! up Dazu noch Songs von anderen K�nstlern, die perfekt zu den einzelnen Situationen passen.

Mir hat der Sound daher sehr gut gefallen. Ich glaube in der Retrospektive, da� ich f�r den Film selbst nicht in bester Stimmung war... eigentlich hatte ich gar keine Lust auf Kino und bin nur mitgegangen, weil ich es versprochen hatte. Unter normalen Umst�nden h�tten ich vielleicht mehr Spa� am Film gehabt.

Last edited by elgi; 01/05/09 06:26 PM.

Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
elgi #362453 01/05/09 06:46 PM
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Originally Posted by elgi
... Ich glaube in der Retrospektive, da� ich f�r den Film selbst nicht in bester Stimmung war... eigentlich hatte ich gar keine Lust auf Kino und bin nur mitgegangen, weil ich es versprochen hatte. Unter normalen Umst�nden h�tten ich vielleicht mehr Spa� am Film gehabt.


Tja ja - das glaubt man gar nicht, wieviel sowas ausmacht und das eigene Urteilsverm�gen beeinflu�t.
Da hat man ein tolles Erlebnis gehabt, vielleicht auch schon l�nger zur�ckliegend. Und bei der Gelegenheit einer Wiederholung denkt man sich, "hm, so dolle war das nu� auch nicht. Was hab� ich damals nur dran gefunden?"
Oder, seltener aber nach meinem subjektiven Eindruck, umgekehrt - etwas wovon man sich nicht viel erwartet, entpuppt sich bei erneutem/genauerem Hinsehen als wesentlich positiver denn gedacht.

Merke:
Trau keiner Meinung eines Menschen - nicht mal Deiner eigenen! silly
cool2


Ragon

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STAR TREK:

Diesmal das Urteil zuerst: "Star Trek" ist ein fast perfekter Popcorn-Film! �ber die Handlung m�chte ich an dieser Stelle eigentlich nichts verraten - sie ist zwar weder sonderlich kompliziert noch allzu tiefgehend, dennoch w�re es schwierig, ohne Spoiler-Gefahr etwas dazu zu sagen. Nur soviel: Schon der Prolog ist ein Highlight f�r sich!

Und obwohl die Handlung nicht wirklich meisterhaft ist, funktioniert dieses Prequel bestens. Das liegt an den �berzeugenden, oft spektakul�ren Spezialeffekten, an der grandiosen Musik von Michael Giacchino, an der humorvollen, tempo- und actionreichen Erz�hlweise und an der kongenialen Besetzung. Auch wenn nicht alle Darsteller ihren �lteren "Raumschiff Enterprise"-Vorg�ngern �hnlich sehen - man nimmt ihnen einfach ab, da� sie die jungen Ausgaben von Kirk, Spock und Co. sind. Umso erstaunlicher, als gerade Kirk-Darsteller Chris Pine immer wieder betont, da� er sich bewu�t �berhaupt nicht an William Shatners damaliger Darstellung orientiert hat. Das spricht umso mehr f�r ein ausgesprochen sorgf�ltiges Casting und nat�rlich auch f�r eine sensible Charakterzeichnung der beiden Drehbuch-Autoren Orci und Kurtzman.
Es ist schlicht und ergreifend ein Heidenspa�, dem aufbrausenden James T. Kirk bei seinen Jugends�nden zuzusehen oder Mr. Spock bei ungewohnten, jugendlichen Gef�hlsausbr�chen. Und es macht ebenso viel Spa�, zu verfolgen, wie die sp�tere Crew der Enterprise sich nach und nach trifft und mal mehr, mal weniger schnell freundschaftliche Bande zueinander kn�pft. Auch Bruce Greenwood als v�terlicher Captain Pike (f�r "Raumschiff Enterprise"-Fans nat�rlich ebenfalls kein Unbekannter) f�gt sich nahtlos ins Bild ein.

Das Beste - und angesichts der eingestandenen anf�nglichen Nicht-Kenntnis des "Star Trek"-Universums durch Regisseur Abrams und seine beiden Stammautoren auch Erstaunlichste - f�r Trekkies ist jedoch die hohe Anzahl an Anspielungen und "Insider-Gags". Wer kein Trekkie ist, mu� sich keine Sorgen um die Verst�ndlichkeit der Story machen, das ist alles auch f�r Uneingeweihte absolut nachvollziehbar. Aber als Kenner der Serien und der Filme freut man sich einfach, wenn man endlich mal Kirks ber�hmt-ber�chtigte �berlistung des Kobayashi-Maru-Tests sehen darf. Ganz zu schweigen von den zahlreichen verbalen Referenzen - die teilweise auch als s�ffisante Kommentare zu Eigenheiten der Originalserie fungieren -, die ich an dieser Stelle nat�rlich nicht verraten will (aber einer der besten hat mit Chekovs Akzent zu tun). wink

Kurzum: "Star Trek" ist trotz kleiner Schw�chen (wie einem etwas sehr konstruierten Storyschlenker) so ziemlich die bestm�gliche Wiedergeburt eines zuletzt arg schw�chelnden Franchises. 9 Punkte.
Und n�chste Woche werde ich mir wahrscheinlich gleich noch die englische Originalversion anschauen. smile

Ich bin au�erdem schon sehr gespannt, wie es jetzt weitergehen wird. Eine Film-Fortsetzung ist ja bereits in Planung (Kinostart wird vermutlich 2011 sein), aber ich frage mich wirklich, wie die aussehen wird. Denn wenngleich dieses Prequel streng genommen nicht gegen die bisherige Star Trek-Zeitlinie verst��t, so ver�ndert es sie doch erheblich. Die Frage ist, ob man das f�r die Zukunft als gegeben hinnimmt oder es (zumindest in einer m�glichen neuen TV-Serie) einfach ignoriert - quasi als unabh�ngiges Parallel-Universum nur f�r die neuen Kinofilme betrachtet, wie es im Film an einer Stelle sogar konkret angedeutet wird - oder im n�chsten Kinofilm doch wieder irgendwie gerader�ckt. Ich pers�nlich tippe im Moment auf die zweite Option.

P.S.: Kann man sich eigentlich nervt�tendere Werbespots vorstellen als die von klarmobil.de? Ich glaube kaum. Und falls es doch einen geben sollte, dann h�tte der vermutlich die gleiche Auswirkung wie "Der beste Witz aller Zeiten" bei den Monty Pythons. Allerdings in einer deutlich unangehmeren Variation ...

Last edited by Ralf; 07/05/09 04:01 PM.
Ralf #362929 15/05/09 02:44 PM
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ILLUMINATI:

An dem Tag, an dem das Konklave zur Wahl eines neuen Papstes zusammenkommen soll, sieht der Geheimbund der Illuminaten scheinbar die Zeit seiner Vergeltung f�r einst durch die katholische Kirche erlittenes Unrecht gekommen: Die vier Favoriten bei der Papstwahl werden entf�hrt und sollen nach und nach get�tet werden, ehe um Mitternacht eine gewaltige Explosion den gesamten Vatikanstaat vernichten soll. Angesichts dieser Megakrise kann selbst die Kirche nicht anders, als den renommiertesten Experten in Bezug auf die Illuminati um Hilfe zu bitten: Prof. Robert Langdon (Tom Hanks). Er soll versuchen, dem Geheimbund rechtzeitig auf die Spur zu kommen, um die entf�hrten Kardin�le zu retten oder wenigstens die finale Explosion zu verhindern ...

Die erste Verfilmung eines Robert Langdon-Romans von Bestseller-Autor Dan Brown, "Sakrileg - The Da Vinci Code", war vor drei Jahren ein weltweiter Megahit - obwohl er von der Kritik verrissen wurde. Das war zwar etwas �bertrieben, aber angesichts des versammelten Talents war der zu lang geratene "Sakrileg" sicherlich eine veritable Entt�uschung des damaligen Kinosommers. F�r "Illuminati" - eigentlich der erste Langdon-Roman, hier aber als eine wenn auch nur sehr lose verkn�pfte Fortsetzung angelegt - hat sich Regisseur Ron Howard die st�rksten Kritikpunkte an "Sakrileg" erfreulicherweise zu Herzen genommen: "Illuminati" ist um ein Vielfaches straffer und temporeicher inszeniert, zudem finde ich zumindest ich die Handlung sowieso interessanter. Da ich vielfach gelesen habe, "Illuminati" sei trotz geringeren Verkaufserfolges das bessere der beiden B�cher gewesen, wird das wohl in der Tat mit der Vorlage zu tun haben.
Jedenfalls ist dieser zweite Langdon-Film somit eine unterhaltsam inszenierte klassische Schnitzeljagd mit (f�r die FSK12-Freigabe) einigen erstaunlich harten Szenen, einer guten Besetzung, spektakul�ren Schauwerten und einem wieder mal sehr gelungenen, pomp�sen Soundtrack von Hans Zimmer. Da� die Handlung dabei doch arg oberfl�chlich bleibt, l��t sich daher gut verschmerzen.
Als Problem erweist sich jedoch die Aufl�sung der Geschichte. Die ist zwar durchaus raffiniert, ab einem bestimmten Zeitpunkt jedoch IMHO ziemlich offensichtlich. Das hat mir den insgesamten rundum guten Eindruck des Films dann doch noch etwas verdorben.

Noch ein paar Worte zur Besetzung: Tom Hanks gibt den Prof. Langdon gewohnt souver�n mit leichten Anfl�gen von Verschmitztheit, als weibliche Begleiterin dient diesmal die israelische Aktrice Ayelet Zurer (als brillante Physikerin), dazu kommen mit Ewan McGregor (als engster Vertrauter des verstorbenen Papstes), Stellan Skarsgard (als Kommandant der Schweizergarde) und Armin Mueller-Stahl (als wichtigster Kardinal in der Handlung) drei Charaktermimen, die den Film schauspielerisch veredeln. Dazu kommen der D�ne Nikolaj Lie Kaas, der den ausf�hrenden B�sewicht spielt und ihm trotz wenig Screentime gen�gend Profil verleiht, um das Fehlen eines richtig pr�gnanten Schurken (wie Paul Bettany in "Sakrileg") etwas zu �berspielen, sowie Pierfrancesco Favino (als Polizei-Inspektor) und Thure Lindhart (als Mitglied der Schweizergarde). Da� ich die trotz fehlender allgemeiner Bekanntheit nenne, soll vor allem aufzeigen, da� es Ron Howard gelungen ist, selbst Nebenfiguren gen�gend Ecken und Kanten zu verleihen, um sie dem Publikumim Ged�chtnis bleiben zu lassen. Viele Sommer-Blockbuster vers�umen das leider vor lauter Konzentration auf die visuellen Schauwerte ...

Insgesamt ist "Illuminati" also ein gelungener Abenteuer-Thriller, der Freunden des Vorg�ngers oder von "Das Verm�chtnis der Tempelritter" samt Fortsetzung einen gut zwei Stunden gepflegter Unterhaltung beschert. 7,5 Punkte.

Ralf #362960 16/05/09 12:59 PM
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WOW!

Terminator 4 ist schon wieder fertig? [Linked Image]
�nd n�chsten Monat kommt�s bereits in die Kinos? (grad kurzen Schnipsel f�r 4. Juni gesehen) [Linked Image]

Christian Bale b�rgt ja normalerweise f�r hochstehende Darstellerkunst.
Da kann ich nur hoffen, Drehbuch und Regie konnten da mithalten... think

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Originally Posted by Ragon_der_Magier
Was? [Linked Image]
Mike Patton, Ex-Faith No More, hat was zu einer Filmmusik beigetragen? [Linked Image]
Ja, lebt der �berhaupt noch!?
(musikalisch nat�rlich) biggrin


Ragon, der "epische" Magier
cool2


Nich nur das. Es gibt sogar eine Reunion von Faith No More.
Die Band ist nach mehr als 11 Jahren Abstinenz wieder zusammen.
Infos hier: http://faithnomore.ipower.com/news.shtml

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Fantastische Nachricht - herzlichen Dank! laugh birthdayjump

Sind "Community Betreuer" also doch zu was gut...! badsmile
Nein, das war fies - nehm� ich umgehend zur�ck und entschuldige mich. welcome

Also prinzipiell ist das ja wirklich `ne gute Sache.
Was dann allerdings draus wird mu� man sehen. think
Es gibt ja auch so einige Bands die sich wieder vereinigen wo man eigentlich drauf verzichten k�nnte. rolleyes

Einerseits hat Mike Patton nat�rlich den musikalischen Genius sich um solche Zweifel nicht scheren zu m�ssen.
Auf der anderen Seite war er ja zu den Urzeiten schon ein recht eigener Charakter, was auch zur seinerzeitigen Trennung der Band beigetragen haben d�rfte.

Hoffen wir allerdings mal mit dem positiven Beispiel einer exzellenten Truppe das Beste:
Die im Silberscheiben-Thread schon erw�hnten "Rage Against The Machine" haben aus Audioslave (Co-op mit Ex-Soundgarden-Frontmann Chris Cornell) und Solo-Trip ja auch wieder zur�ckgefunden! idea
up up up
smile


Ragon, the Faithful Mage
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Als bekennender FNM Fan, musste ich das jetzt hier einfach antworten.

Ja, ich bin auch sehr gespannt, was daraus wird. Mike P. war ja auch nicht ganz unt�tig
in der Zwischenzeit, wenn auch eher im Indiebereich t�tig oder bei dem ein oder anderen Projekt (Mr. Bungle, Fantomas, etc.). Da gibts auch ein paar "lustige" youtube videos, was er sonst so gemacht hat.

Aber das w�rd jetzt hier ins off-topic gehen. Hab dir mal 2 links per PM geschickt. biggrin

Gruss
Ravaella

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DUPLICITY:

In Tony Gilroys zweitem Film nach dem altmodischen, aber packenden "Michael Clayton" geht es um zwei Ex-Spione (Julia Roberts und Clive Owen), die im Big Business das gro�e Geld machen wollen, indem sie sich im Bereich der Industriespionage und Gegen-Spionage bet�tigen.
Mehr m�chte ich �ber die Story eigentlich nicht verraten, da sie sich �ber viele Zeitspr�nge in beide Richtungen erst langsam entfaltet und es somit unm�glich ist, im Rahmen einer genaueren Inhaltsbeschreibung Spoiler zu vermeiden ...

Fakt ist jedenfalls: "Duplicity" ist im Grunde eine launige Gaunerkom�die � la "Ocean�s Eleven" - nur eben direkt in der Wirtschaftsbranche verankert. Ernsthafte Wirtschaftskritik (wie in "Michael Clayton" durchaus vorhanden) darf dennoch keiner erwarten, Gilroy macht sich vielmehr einfach ein bi�chen lustig �ber Paranoia und Gr��enwahn vieler hoher F�hrungskr�fte.
Das Problem ist nur: Das Verwirrspiel mit st�ndigen Wendungen und (vermeintlichen) �berraschungen funktioniert nicht so richtig. Die erste Filmh�lfte ist einfach zu langatmig aufgebaut, zudem ist die Leinwand-Chemie zwischen Roberts und Owen nicht allzu ausgepr�gt, weshalb einen auch ihre Figuren nicht allzu interessieren. Man beobachtet das Geschehen, am�siert sich mal mehr, mal weniger - und zwischendurch schaut man leicht gelangweilt auf die Uhr. Zum Gl�ck wird das Tempo in der zweiten H�lfte merklich angezogen und wenngleich die meisten Wendungen f�r erfahrene Filmgucker absolut vorhersehbar sind, ist die konkrete Ausf�hrung des allerletzten Kniffs wirklich gelungen - auch wenn ich mir nicht sicher bin, inwiefern hierbei den Gesetzen der Logik gefolgt wird (daf�r m��te ich den Film mindestens ein weiteres Mal anschauen, aber ich bef�rchte, daf�r hat er mir einfach nicht gut genug gefallen) ...

Zum Vorteil gereicht "Duplicity" au�erdem die gute Besetzung der Nebenfiguren, allen voran der beiden verfeindeten Unternehmenschefs Tully und Garsik, die von zwei echten, OSCAR-nominierten Hochkar�tern verk�rpert werden: Tom Wilkinson und Paul Giamatti. So ist es auch wenig �berraschend, da� der einsame H�hepunkt des Films diesen beiden zu verdanken ist - und bereits im Vorspann stattfindet!
Hier wird n�mlich gezeigt (ich f�ge vorsichtshalber mal Spoiler-Tags ein, obwohl das Ganze ja bereits in den ersten f�nf Minuten des Films stattfindet),
wie sich Tully und Garsik zuf�llig auf einem Flughafen-Rollfeld treffen, w�tend aufeinander zust�rmen, sich dabei w�st beschimpfen und schlie�lich sogar eine Massenschl�gerei anfangen! Das alles ist wunderbar pr�tenti�s ohne Ton und in Zeitlupe inszeniert, dabei von Giamatti und Wilkinson hemmungslos �bertrieben geschauspielert - und schlicht und ergreifend unfa�bar komisch!

In dieser Szene beweist Tony Gilroy das bei "Michael Clayton" vielfach bewiesene Gesp�r f�r gro�artige Momente selbst innerhalb nicht so gro�artiger Storys. Schade, da� es in "Duplicity" die Ausnahme bleibt.

Fazit: "Duplicity" ist eine leidlich unterhaltsame, wenig originelle Gauner-/Spionage-Farce, die man gut anschauen, aber genauso gut wieder vergessen kann. Dank der gelungenen zweiten H�lfte gebe ich noch gn�dige 6,5 Punkte (der Vorspann erh�lt volle 10! up ).

Last edited by Ralf; 20/05/09 09:22 AM.
Ralf #363065 20/05/09 06:34 PM
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... wir lernen ja st�ndig dazu bei Dir, daher die Frage:
Und wie hoch war der "Julia Roberts-Malus" hier?
smirk

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Och, schauspielerisch war sie schon okay und f�r ihr Alter sogar ziemlich sexy. Insofern kein Malus, aber mit Sicherheit auch kein Bonus. wink

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