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Mehr Truppen für Kampf gegen Taliban und El-Kaida

Washington (dpa) - Eine Woche vor dem NATO-Gipfel planen die USA und Großbritannien offensichtlich, deutlich mehr Truppen nach Afghanistan zu entsenden. US-Präsident Barack Obama will für den Kampf gegen die Taliban und El-Kaida-Terroristen in Afghanistan und Pakistan zudem mehr Geld bereitzustellen.

Der britische Armeechef sagte der "Times", die Regierung könnte die Truppen von jetzt 8300 auf bis zu 12 000 Mann erhöhen. Nach Informationen des Blattes dürften weitere 2000 britische Soldaten nach Afghanistan geschickt werden. Vor dem NATO-Gipfel in Straßburg und Kehl am 3. und 4. April gehen Experten in Washington davon aus, dass Obama mit der Vorstellung der neuen Strategie auch von den Verbündeten ein verstärktes Engagement in Afghanistan fordern wird. Die Briten sind im umkämpften Süden Afghanistans stationiert. Die Regierung in London hatte bisher keine Angaben über die Aufstockung gemacht, sondern stets betont, dass zunächst andere europäische Länder mehr Soldaten nach Afghanistan schicken müssten.

Die USA wollen zusätzlich zu den bereits angekündigten 17 000 Soldaten weitere 4000 Mann nach Afghanistan entsenden, wie die "Washington Post" berichtete. Das werde Obama am Freitag bei der Vorstellung seiner neuen Strategie für Afghanistan und Pakistan bekannt geben. Im Februar hatte Obama bereits die Ausweitung des Truppenkontingents in Afghanistan um 17 000 Soldaten auf mehr als 50 000 Mann angeordnet.

Die zusätzlichen 4000 Soldaten sollen demzufolge ab Herbst dieses Jahres als Ausbilder und Berater der afghanischen Streitkräfte eingesetzt werden. Außerdem sollen die monatlichen Ausgaben für den Einsatz in Afghanistan von derzeit rund zwei Milliarden Dollar (1,47 Mrd. Euro) über das Jahr um etwa 60 Prozent steigen, berichtete die Zeitung weiter. US-Sender CNN zufolge will Obama außerdem beim Kongress Finanzhilfen für Pakistan in Höhe von jährlich 1,5 Milliarden Dollar für die nächsten fünf Jahre beantragen. Dies wäre eine Verdreifachung der bisherigen Mittel, mit denen der Kampf gegen die Taliban und die mit ihnen verbündeten Kämpfer der El-Kaida im Grenzgebiet zu Afghanistan unterstützt werden soll.

"Der Präsident hat entschieden, dass er diesen Krieg richtig ausstatten wird", sagte ein namentlich nicht genannter Regierungsvertreter der "Washington Post". Obama wolle ein "einfaches, klares und präzises Ziel verkünden - El-Kaida in Pakistan zu zersprengen, unschädlich zu machen und letztlich zu zerstören". Siebeneinhalb Jahre nach den Anschlägen vom 11. September habe die Führung der Terrororganisation sich "von Kandahar in Afghanistan an einen unbekannten Ort in Pakistan begeben, wo sie, wie wir wissen, neue Anschläge plant".


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Wer sich von Obama eine intelligentere Politik von mehr Diplomatie und weniger Muskelspiel erhofft hatte, wird jetzt wohl ziemlich dumm aus der Wäsche gucken. Ebenso all jene, die erwarteten, dass Obama das gewaltige Loch im Staatshaushalt schliessen würde, das Vorgänger Bush mit seinen Kriegsausgaben gerissen hat, indem er die Militärausgaben zurückfährt.

Ein schönes Beispiel dafür, warum ich mich mit Jubelreden über neue US-Präsidenten lieber zurückhalte ...