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When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it. --Dilbert cartoon
"Interplay.some zombiefied unlife thing going on there" - skavenhorde at RPGWatch
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Was willst Du denn da noch drücken ? Ich bin nur froh, dass die öffentlich-rechtlichen Schutzgelderpresser MEIN Geld nicht mehr verpulvern können.
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Jetzt geht´s los: "Selbstzensur nach Amoklauf - Kaufhof schafft Spiele und Filme für Erwachsene ab" Da Kaufhof sowieso schweineteuer ist (zumindest in Nürnberg), betrifft mich das zwar nicht direkt - zumal ich dank des Riesen-FSK-Logos in Zukunft eh´ fast keine Spiele und DVDs mehr in Deutschland kaufen werde -, ist aber natürlich nichtsdestoweniger sehr bedenklich. Schon kurios, da lese ich heute vormittag noch, wie sich ein Sprecher der Schützenvereine beschwert, daß alle Besitzer legaler Waffen unter Generalverdacht gestellt werden - und jetzt sind es Millionen und Abermillionen von Film- und Spiele-Fans (die ja bestimmt so viel gefährlicher sind als Waffenbesitzer), die von einem großen Warenkonzern unter implizit unter genau diesen Generalverdacht gestellt werden ... Edit: Allerdings muß man dazu sagen, daß es sogar in den USA Warenketten gibt, die grundsätzlich keine Filme oder Spiele mit der höchsten Altersfreigabe verkaufen (was sich dort aber natürlich meist auf explizite Sexszenen bezieht und seltener auf Gewalt). Allerdings verkaufen die gleichen Warenketten selbstverständlich massenweise Waffen. Aber jedenfalls ist Deutschland in dieser Hinsicht nicht mal Vorreiter, auch wenn das natürlich kein Trost ist.
Last edited by Ralf; 18/03/09 04:46 PM.
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Ja, ja, der 1. April!!! 
Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
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Nee, das blöde Ding gibt's wirklich. Die Pressemeldung ist auch schon vom 12. März ...
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Sag mal Ralf - Du als Franke bist doch da dicht dran: Kann es sein, dass es in Bayern ein generelles Problem mit Inzucht gibt ? Anders lassen sich solche Leute doch eigentlich gar nicht mehr erklären ...
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Bayerischer Minister vergleicht Spiele mit Kinderpornos
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann stellt Gewaltspiele auf eine Stufe mit Kinderpornografie - die Spielebranche tobt.
Perfektes Timing: Nachdem in München der Deutsche Computerspielpreis verliehen wurde, stellte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in einer Pressemitteilung unter anderem fest:
"Killerspiele widersprechen dem Wertekonsens unserer auf einem friedlichen Miteinander beruhenden Gesellschaft und gehören geächtet. In ihren schädlichen Auswirkungen stehen sie auf einer Stufe mit Drogen und Kinderpornografie, deren Verbot zurecht niemand in Frage stellt."
Die deutschen Spielebranche protestiert. In einem offenen Brief fordern die Verbände G.A.M.E., BIU und ESB nun eine Entschuldigung Herrmanns "für diesen völlig überzogenen, sachlich falschen und unnötig polemischen Vergleich." Wert legen die Vertreter der Spieleindustrie darauf, dass "die Äußerungen von Herrn Hermann absolut nicht repräsentativ für die Politik der bayerischen Staatsregierung" seien. Schließlich hatte sich die CSU aus politischen Gründen für die Preisverleihung in München stark gemacht, schreibt Golem.
Zwar blieb Horst Seehofer überraschend der Veranstaltung fern, dafür verlieh der Kulturstaatsminister Bernd Neumann (SPD) den Preis für das beste deutsche Spiel. Für Seehofer sprang der Staatsminister und Leiter der Bayerischen Staatskanzlei Siegfried Schneider (CSU) ein, der in einer Rede auf den Amoklauf in Winnenden und die Verantwortung der Branche einging.
Gegen eine Stigmatisierung der Spielebranche und gegen den Begriff "Killerspiel" sprach sich schließlich Monika Griefhahn, Mitglied des deutschen Bundestages und Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion für Kultur und Medien aus. Kritik an der Veranstaltung fanden Mitglieder der Partei Bündnis 90/Die Grünen: Das Preisgeld sei falsch investiert, "pauschale Verbotsdiskussionen müssen endlich der Vergangenheit angehören", Computerspiele als Kulturgut anerkannt werden.
© SPIEGEL ONLINE
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Joined: Mar 2003
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Der Witz an der Sache ist, daß der Herrmann normalerweise sogar noch einer der vernünftigeren CSU-Politiker ist (muß nicht viel heißen, ich weiß ...). Aber bei diesem Thema scheint in der Partei eine Art Überbietungswettkampf immer noch absurderer Äußerungen zu bestehen ...
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Ein bemerkenswerter, wenn auch kurzer Artikel: "Wir haben vor Feigheit gestunken" Damit spricht endlich auch mal ein Politiker (und dann sogar von der CSU!) das offen aus, was mich schon seit Jahren am meisten an der deutschen Parteienlandschaft (wohlgemerkt auch und gerade bei der SPD) aufregt.
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Joined: Mar 2003
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Oh Mann, der Bundestagswahlkampf hat noch nicht mal offiziell begonnen und schon hängt er mir sowas von zum Hals heraus!
Ehrlich, ihr glaubt gar nicht, wie sehr es mich aufregt, daß die großen deutschen Parteien mitten in der größten Wirtschaftskrise seit fast 80 Jahren nichts besseres zu tun haben, als ständig neue unrealistische und unsinnige Steuergeschenke zu versprechen. Wer soll denn das glauben? Na gut, wahrscheinlich die gleichen, die auch Kohl geglaubt haben, daß es aufgrund der Wiedervereinigung überhaupt keine Steuererhöhungen geben würde. Klar, gab es auch nicht, stattdessen wurde einfach der Solidarzuschlag eingeführt, den wir nach 20 Jahren immer noch zahlen dürfen, obwohl er nur zu geringen Teilen dafür verwendet wird, wofür er ursprünglich gedacht war.
Ach, was rege ich mich überhaupt noch auf. Die Vogel-Strauß-Taktik wäre doch soviel bequemer und das Ergebnis wäre sowieso das gleiche ...
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Um welche Steuergeschenke geht es dir genau, wenn ich fragen darf?
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Um alle. Weil keines davon derzeit finanzierbar ist. Besonders nervt mich aber im Moment dieser 300-Euro-Bonus der SPD. Anstatt ENDLICH mal damit anzufangen, das schwachsinnigste - weil mit Abstand komplizierteste und damit auch teuerste und sich somit stets selbst befeuernde - Steuersystem der Welt wenigstens ansatzweise zu entrümpeln, kommen sie dann mit sowas daher, weil es sich wunderbar populistisch kommunizieren läßt und sie davon ausgehen, daß die dummen Bürger sich damit schon zufrieden geben werden. Genau wie bei der CSU, die es sich noch einfacher macht und generelle Steuersenkungen verspricht, ohne auch nur einen Gedanken an deren Gegenfinanzierung zu verschwenden (was die SPD wenigstens noch getan hat, auch wenn ich von deren Ideen höchstens die Einführung einer Börsenumsatzsteuer als Instrument gegen Day-Trading für sinnvoll halte) ... Oder Teile der CDU, die wieder mal die Abschaffung des Soli-Zuschlages fordern. Kommt ebenfalls prima an (zumindest im Westen) und wäre angesichts des angesprochenen Mißbrauchs dieses Zuschlags gar nicht mal so übel - ist nur leider nicht machbar, weil der Zuschlag vor 2019 gar nicht abgeschafft werden KANN.
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Joined: Mar 2003
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Also das deutsche Steuersystem wird keine Partei ändern können, wenn sie nicht die alleinige Macht im Bundestag und -rat hat... insofern kann man das getrost vergessen.
Zu den Geschenken der SPD: Du hast es ja erwähnt, sie wollen 300 Euro an jene schenken, die keine Erklärung abgeben - die Frage ist, wie viele werden das sein? Insofern ist es natürlich eine populistische Maßnahme, aber eine, die am Ende vielleicht sogar jenen Wenigverdienern hilft, die tatsächlich keine Steuererklärung abgeben müssen. Dann haben wir noch die Senkung des Eingangssteuersatzes auf 10%. Klingt auch gut und ich finde sie auch gut.
Aber - auch von dir schon erwähnt - immerhin reden sie von einer Gegenfinanzierung durch neue und erhöhte Steuern. Auch das finde ich gut. Von mir aus können sie den Spitzensteuersatz auch auf 50% erhöhen und eine Vermögenssteuer einführen.
Das eigentliche Problem ist die strukterelle Änderung, die sie durch diese Feinjustage nicht erlangen werden. Aber da bietet keine Partei etwas. Vielleicht kommen ja in den nächsten Monaten einige bessere Vorschläge.
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Das Problem ist ja, daß jeder, der mal Vereinfachungs-Vorschläge macht, sofort von allen Seiten abgebürstet wird (Merz, Kirchhof) und zwar vor allem von jenen, die sich gar nicht erst mit den Vorschlägen befassen. Oder die gar nicht kapieren, wie viel Verwaltungsaufwand unser Steuersystem tatsächlich bedeutet - der natürlich wiederum von den Steuerzahlern, also uns allen, getragen werden muß. Die Senkung des Eingangssteuersatzes ist jedenfalls ein wesentlich tauglicherer Vorschlag als dieser lächerliche 300-Euro-Bonus (den ja sogar die Grünen ablehnen). Bleibt die Frage der Gegenfinanzierung: Ein Teil davon wäre die Börsenumsatzsteuer, die ich ja bereits als erstaunlich vernünftige Idee akzeptiert habe. Reicht natürlich noch nicht. Also eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes. Ist zwar letztlich auch mehr populistisch als daß es wirklich Geld bringt (die wirklich Reichen wissen bekanntlich, wie sie das umgehen können - 20 Millionen Steuerschlupflöchern sei dank! Von Steueroasen will ich gar nicht erst anfangen ...), aber okay. Mit maximal 50% könnte ich mich anfreunden, meinetwegen sogar in einer zusätzlichen Steuerklasse. Die SPD will dagegen nur 47%, dafür aber die Einkommensgrenze, ab der dieser Satz bezahlt werden müßte, halbieren! Und da fängt der gesamtwirtschaftliche Blödsinn schon wieder an. Denn somit würden die wirklich Reichen nur wenig stärker belastet als momentan (und dann kommen wieder die erwähnten Steuerschlupflöcher u.ä. dazu, die die Mehreinnahmen noch weiter verringern). Wirklich getroffen würde aber die obere Mittelschicht und die ist dummerweise genau jene finanzielle Schicht, die Hauptstützpfeiler des privaten Konsums in Deutschland ist! Und da Deutschland bekanntlich (noch) Exportweltmeister ist, beim privaten inländischen Konsum aber selbst in guten wirtschaftlichen Zeiten schwächelte, müßte man genau diese finanzielle Schicht STÜTZEN. Die SPD will aber das Gegenteil tun. Das führt dann gerade in Krisenzeiten (und es ist ja noch lange nicht raus, ob die aktuelle Krise wirklich schon überwunden ist, wenn die Gesetzesänderung dann in Kraft treten würde) zu noch weniger privatem Konsum, was wiederum zu noch stärkeren Sparmaßnahmen der deutschen Unternehmen (und auch hier wären die international tätigen Konzerne natürlich am wenigsten betroffen, dafür die mittleren Unternehmen umso stärker, die wiederum in aller Regel nicht von Superreichen geleitet werden, sondern von Personen aus der oberen Mittelschicht) und damit zu weiterem Arbeitsplatzabbau etc. pp. Bei der Vermögenssteuer sähe es je nach Umsetzung ähnlich aus (mal abgesehen davon, daß es de facto eine Mehrfachbesteuerung wäre, wovon ich aus grundsätzlichen Erwägungen nichts halte).
Es ist eben nicht so einfach, wie das selbst viele Finanz"experten" unserer Parteien manchmal zu glauben scheinen. Steuern für die Armen senken, Steuern für die Reichen erhöhen und alle sind glücklich! Typische Milchmädchenrechnung, die die volkswirtschaftlichen Realitäten verkennt.
Und im übrigen: Da die 300-Euro-Prämie der SPD auch nur dann umsetzbar wäre, wenn die SPD alleine die Regierung stellen würde, ist sie schon deshalb genauso aussichtslos wie wirklich sinnvolle Änderungen ...
Last edited by Ralf; 18/04/09 02:45 PM.
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Was Bush & Konsorten gesäht haben, werden seine Nachfolger nun ernten ... Bush kann sich freuen ...
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Na, wollen wir mal hoffen, daß das nur heiße Luft ist und bleibt: Obwohl wir es besser wissen ?
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Abwarten. Clinton haben sie trotz aller Versuche schließlich auch nicht weggekriegt ...
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Clinton war auch kein Caffe Latte und die wirtschaftliche Lage war eine ganz andere.
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Tja, es ist in der Tat eine interessante Frage, ob die Rechten (oder schlicht die Republikaner) es tatsächlich schaffen, Obama auch noch die Wirtschaftskrise anzulasten, obwohl die ja - zu Obamas Glück - bereits eindeutig in Bushs Amtszeit ihre Ursachen hat ...
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