Alix: Dein letzter Post gefällt mir gut - so wird meiner Meinung nach deutlich, dass Sarina auch einen echten Bezug zu Rechem und den Ereignissen dort hat smile

Alrik: Ich finde keineswegs, dass die von uns beschriebene Entwicklung in Rechem sehr "düster" gewesen wäre. Der korrupte Magistrat Janus ist tot, der tyrannische Hauptmann Frollo ist tot, die Piraten sind besiegt. Es gibt starke Anzeichen, dass die Magier sich in Zukunft wieder mehr um das Wohl Rechems kümmern wollen. Die Priester sind eventuell dabei, aus der erstarrten, rituell-formelhaften Anbetung Undars zu erwachen und zu ihren Wurzeln zurückzukehren. Letztlich hat "das Gute" fast auf der ganzen Linie gesiegt. Es ist allerdings richtig, dass dieser Sieg mit der Verwüstung Rechems und vielen Toten einen hohen Preis hatte.

Zu einer Abenteuergeschichte gehören meiner Meinung nach jedoch ernst zu nehmende Gefahren. Wenn alles, was "den Helden" begegnet, mit einem Schulterzucken abgetan werden kann, wird das Ganze zu sehr wie ein hochstufiger Charakter in einem frühen Gebiet eines Computerrollenspiels: "Schon wieder fünf Orks? Gähn ... klick, klick, klick ... alle tot." - langweilig. Wenn die Geschichte spannend werden soll, muss meiner Meinung nach eine echte Gefahr bestehen, die mehr als ein paar Schrammen zur Folge haben kann, und es sollte keine allzu einfache Lösung geben, die jeder x-beliebige Charakter mal eben umsetzen könnte. Wir entwerfen bewusst vertrackte Situationen, die unseren Charakteren viel abverlangen. Meiner Meinung nach sollten sie nicht immer bei allem Erfolg haben, und Erfolge dürfen durchaus auch mal einen hohen Preis haben.

Das heißt meiner Meinung nach jedoch nicht, dass es nichts Schönes oder Leichtes in der Geschichte geben darf - solche Aspekte sind immer wieder aufgetaucht, zum Beispiel durch dein Einhorn, und das ist durchaus gut so. Mir kommt es manchmal so vor, als würdest du am liebsten ein Märchen schreiben: Dann ist von vornherein klar, dass die Guten in jeder Beziehung siegen und die Bösen ihre verdiente Strafe bekommen. Mir wäre es dagegen lieber, wenn wir uns auf nur einige märchenhafte Stellen beschränken und negative Konsequenzen nicht vollständig ausblenden, weil die Geschichte auf diese Weise meiner Meinung nach glaubwürdiger wird. In Wirklichkeit sind "die Guten" und "die Bösen" nicht so eindeutig zu trennen ...