Entschuldigung, aber die Gewalt ist nunmal einer der wichtigsten Aspekte des Krieges und seiner Folgen (eine hauptsächliche Folge davon im übrigen: noch mehr Gewalt, immer mehr Gewalt, nur noch Gewalt...).
Sinnlose, überraschend und weniger überraschend ausbrechende, manchmal völlig unmotivierte, unaufhaltsame Gewalt.

Das Erschreckende daran ist doch eben, daß es nur noch Gewalt zu geben scheint, in dieser surreal anmutenden Welt, die sich immer mehr manifestiert, je weiter der Protagonist den Fluß hinauf gelangt, bis er schließlich genau an diesem Ort ankommt, an dem von welchem Joseph Conrad in seiner `Inspirationsquelle´ für Scorceses Film schreibt:
Im `Herzen der Finsternis´.

Die Gewalt ist schließlich das an dem Ganzen `Phänomen´, was die schlimmste aller Folgen bewirkt: die totale `Entmenschlichung´, absolute Willkür und Gleichgültigkeit.

"Apocalypse Now" schafft das meiner Meinung nach schon in hinreichend deutlicher aber auch angemessen verworrener Weise darzustellen.

Dazu ist das Spannungsfeld zwischen Rationalität und Irrationalität dabei schon meisterhaft präsentiert.
Rational einerseits wie der Film versucht das Erlebnis eben auf dieser Ebene zu erfassen - durch die Tagebucheinträge von Martin Sheens Charakter, die Erzählung des biographischen Hintergrundes von "Colonel Kurtz" etc. - zum anderen aber dabei genau an der Irrationalität des Ganzen scheitern muß, die bedrückende Athmosphäre am Fluß mit dicht vom Dschungel überwucherten Ufer, das `Horrorkabinett´ vom Lager des Colonels, der Kult um ihn, die Toten und das Aussehen der (Über-)Lebenden, der Anhängerschaft etc.


Ragon