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Für ein Buch von Barbara Büchner ist "Blutopfer" erstaunlich gut, weil sie so viele Texte anderer Autoren verwendet hat.
Interessant. Ich hatte mich schon gewundert, warum dieses Buch sich von den anderen der Autorin in der Tat deutlich positiv abhebt. Wieder mal dazu gelernt.
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DIE ROTE BACHE von Dietmar Preuß: Nachdem Beolf und Sidra im Vorgänger "Hohenhag" eine fünfjährige Gefangenschaft bei den Orks überstehen mußten, sehen sie sich nun mit einer mächtigen Goblinschamanin konfrontiert, die mithilfe des titelgebenden Goblinidols die einzelnen Stämme vereinigen und einen eigenen Goblinstaat im Norden Andergasts schaffen will. Dazu kommt, daß sie einen menschlichen Verräter als Verbündeten hat, der offenbar ein mit Beolf befreundeter Soldat ist. Um herauszufinden, welcher Soldat, macht sich Beolf mit den in Frage kommenden Soldaten auf den Weg, angeblich um die Rote Bache an einem magischen Ort zu zerstören - doch in Wahrheit soll so lediglich der Verräter zum Handeln gezwungen werden ... "Die rote Bache" weist in etwa die gleichen Stärken und Schwächen auf wie schon "Hohenhag". Das Setting (das zudem etwa 1400 Jahre in der aventurischen Vergangenheit spielt) ist interessant und ungewohnt, der Schreibstil des Autoren flüssig und die Geschichte trotz großer Vorhersehbarkeit recht spannend erzählt, zudem gibt es mit der Goblinschamanin eine überzeugende Antagonistin. Leider ist die einzige inhaltliche Überraschung auf den 340 Seiten die Tatsache, daß es keinerlei inhaltliche Überraschung gibt! Dazu kommt die ziemlich eindimensionale Beschreibung der meisten Romanfiguren und die bedauerliche Tatsache, daß Hauptfigur Beolf diesmal arg arrogant und teilweise auch ziemlich dämlich rüberkommt. Zunächst befürchtete ich schon, das wäre nicht mal Absicht des Autors, aber wie sich später herausstellt, handelt es sich wohl um seinen Beitrag zum Thema "Macht verdirbt den Charakter (zumindest ein bißchen)". Das mag man in der hier gezeigten Konsequenz theoretisch sogar anerkennden konstatieren - nur leider gibt Beolf somit keine sonderlich geeignete Identifikationsfigur für den Leser ab. Das war in "Hohenhag" besser gelöst. Insgesamt hatte ich mich gedanklich dennoch bereits auf die Gesamtnote 3 eingestellt, doch dann kam das große Finale. Und das ist leider zu einer arg archaischen Metzelei samt geschmackloser Schlußszene verkommen, weshalb ich das Buch letztlich ziemlich unbefriedigt aus der Hand legte und froh war, endlich durch zu sein. Damit ist "Die rote Bache" in meinen Augen gerade mal ausreichend, sprich: Note 4 ("Hohenhag": 4+). Man kann damit wohl sagen, daß Preuß´ Stil nicht unbedingt mein Fall ist.
Last edited by Ralf; 24/11/08 10:35 AM.
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" Satinavs Auge" ist der erste DSA-Roman von Tobias Radloff. In einem Interview hatte er schon einiges zum Roman erzählt, was Interesse auf mehr weckte. Die eigentliche Handlung ist schnell erzählt: Silvanessa, ambitionierte Gardistin, und Anconio, ungeschickter Magierlehrling, versuchen zunächst unabhängig voneinander einen Überfall bzw. Mord aufzuklären. Schnell wird ihnen jedoch klar, dass sie nur gemeinsam Erfolg in ihren Bestrebungen haben können. Richtig, die Handlung folgt dem klassischen "Buddy-Movie" im Ermittler-Milieu: Zwei unterschiedliche Charaktere raufen sich zusammen, um einen Fall zu lösen. Es handelt sich um eine Detektivgeschichte im Horasreich, die Actionfilmklischees in einem Mantel- und Degen-Ambiente ansiedelt. Das Problem dabei ist, dass das einige Zeit sehr gut funktioniert, aber gerade beim Spannungshöhepunkt stört. Dieser fällt deutlich ab, ziemlich genau ab dem Kampf in Aldyra, der sehr unrealistisch wirkt. Kurze Textabschnitte mit offenem Ende öden nur an und zeigen deutlich, dass eine schnelle Szenenabfolge zur Spannungserzeugung vielleicht in einem Film funktioniert, aber nicht in einem Buch. Das Finale ist deutlich von Indiana Jones (auf der Suche nach dem Gral oder, wie nur im Computerspiel, nach Atlantis) inspiriert. Unnötig ist meines Erachtens vor allem die Gefahr, die von Satinavs Auge ausgeht. Hier hätte man besser einen klassischen "MacGuffin" verwenden sollen. Muss es denn immer gleich um soviel gehen? Die im Roman vorkommenden Figuren sind einfach, der Plot leicht durchschaubar. Das "Wer war's" ist schnell beantwortet und dürfte für regelmäßige Krimigucker keine Überraschungen bieten. Sowohl die falschen Spuren als auch die Enthüllung der Vergangenheit sind vorhersehbar. Es fehlt eine ironische Brechung, der übliche Plot und die Figurenkonstellation müssten persifliert werden, um der altbackenen Geschichte neuen Reiz zu verleihen. Stattdessen bleibt das Buch trotz einiger lustiger Stellen todernst. Überrascht hat mich nur, wie viele wichtige Nichtspielercharaktere entsorgt werden. (*) Der Roman mag überzeugen, wenn es um die korrekte Schilderung sehr vieler aventurischer Details geht. Allerdings macht sich umgekehrt hier das Fehlen eines Indizes bemerkbar, der diese Ausdrücke für Neulinge erläutert. Einen guten Einfall stellt die Idee dar, die typische Bettszene absichtlich nur in der Fantasie des Helden stattfinden zu lassen. Zudem ist sie aus der Handlung motiviert und nicht reiner Selbstzweck, dazu noch humorvoll aufgelöst. Das Titelbild könnte einen Gargyl darstellen, wirkt aber dennoch abschreckend auf Außenstehende. Mich hat man im Bus sehr belustigt darauf angesprochen. Unterm Strich bleibt ein Roman, der zwar sprachlich solide geschrieben ist, in Handlung und Personen jedoch so wenig Neues bietet, dass er mindestens zwanzig Jahre zu spät kommt. Welch Ironie, wenn man bedenkt, dass im Titel ausgerechnet der Zeitfrevler Satinav vorkommt. * Meister Taborax, Xhindan, die Kaiserin Anbei eine Liste der Klischees, die im Buch vorkommen: - der fähige, aber verbohrte Kämpfer, dessen Freund/Partner/naher Verwandter nach einem Streit vor seinen Augen ermordet wird
- der nette Tollpatsch, der so gerne ein Held wäre
- der leicht reizbare Vorgesetzte, der den Helden wegen Regelübertretungen kritisiert und die Ermittlungen verbietet / entziehen will
- die stets unzufriedenen Chefs / Eltern, die den Helden schikanieren und dadurch noch sympathischer machen
- der Freak, welcher lang und breit eine Geschichte erzählt und damit den Helden nervt (und gleichzeitig später nötiges Spezialwissen gibt)
- der edle Dieb, der sich für die Unterdrückten und Armen einsetzt
- der zwielichtige und skrupellose Machtmensch, der Zweifler nicht duldet
- der eiskalte Killer, bisher ungeschlagen im offenen Kampf
- eine tragische Familiengeschichte in der Vergangenheit des Helden, die im Rahmen des Falls wieder hervorkommt
- die Helden sind eigentlich schon zwei- bis dreimal erledigt, holen aber aus unerfindlichen Quellen noch einmal mehr Energie zum finalen Schlag / Zug
- theatralischer bis sensationeller Abgang der Bösen
- Überfall auf Unschuldige, die Schlüsselstücke in Verwahrung haben (dramatische Rettungsszene)
- Szene in der Gerichtsmedizin
- Ende: Wie nach einem Pilotfilm ("es gibt viel zu tun"), absichtlich vage gehalten, damit es bei Erfolg weitergehen kann
Insgesamt stimme ich also Ralfs Rezension vollkommen zu, auch wenn ich es in eigenen Worten ausdrücken möchte. Wenigstens in einem Punkt gibt es Erleichterung: Ts. Ausgerechnet Tobias Radloffs "Satinavs Auge", den ich für einen der schwächsten DSA-Romane der letzten Jahre halte, wurde als erster DSA-Roman für den Deutschen Phantastik-Preis nominiert ... (wo er übrigens u.a. gegen Bücher der (Ex-)DSA-Autoren Bernhard Hennen und Tom Finn antritt) Es blieb zum Glück bei der Nominierung für Deutschen Phantastik-Preis 2008, denn gewonnen hat schließlich "Tintentod" (alis Tintenwelt 3) von Cornelia Funke. Wenn ich mir allerdings die anderen Nominierungen in der Kategorie "Bester deutschsprachiger Roman" ansehe, läuft's mir kalt den Rücken runter: - Bernhard Hennen: (Elfenritter 1) Die Ordensburg (Heyne, 2007, ISBN 978-3-453-52333-3)
- Christoph Hardebusch: Die Schlacht der Trolle (Heyne, 2007, ISBN 978-3-453-53270-0)
- Cornelia Funke: (Tintenwelt 3) Tintentod (Dressler, 2007, ISBN 978-3-7915-0476-6)
- Stephan R. Bellem: (Die Chroniken des Paladins 1) Tharador (Otherworld, 2007, ISBN 978-3-9502185-6-5)
- Susanne Gerdom: Elbenzorn (Piper, 2007, ISBN 978-3-492-70116-7)
- Thomas Finn: (Die Chroniken der Nebelkriege 3) Die letzte Flamme (Ravensburger, 2007, ISBN 978-3-473-35272-2)
- Tobias Radloff: (DSA 97) Satinavs Auge (Fantasy Productions, 2007, ISBN 978-3-89064-495-0)
Christoph Hardebuschs zweites Trollbuch habe ich gerade durch. Eine genaue Rezension soll noch folgen, aber es sei schon jetzt gesagt, dass es die übliche Fantasy-Hausmannskost ist, die keinen Veteranen vom Hocker reißen wird. Von Bernhard Hennens Elfenbüchern kenne ich die ersten drei Teile, die eine sehr schwankende Qualität besitzen. Von den restlichen Nominierungen kenne ich nichts, finde es aber beachtlich, wie viele Fortsetzungen sich insgesamt darunter befinden (mindestens vier!). Da scheint in der deutschen Fantasyromanszene nicht viel los zu sein. Allerdings sieht der offizielle Internetauftritt des Preises so amateurhaft aus, dass da nicht viel hinterzustecken scheint. Zudem erfolgten die Nominierungen per E-Mail durch die Leser, d.h. die breite Masse zeichnet aus. Da wundert einen nichts mehr.
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Bei solchen Kritiken frage ich mich immer wieder, ob es überhaupt noch möhglich ist, einen *originellen* Roman zu schreiben.
Mir persönlich würde da nichts einfallen.
Also lasse ich es besser gleich bleiben.
When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it. --Dilbert cartoon
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Es ist ja nicht mal so wichtig, einen wirklich originellen Roman zu schreiben. Das ist ja bei der Menge an veröffentlichten Büchern aus allen Genres in der Tat nur noch schwer möglich. Aber wie heißt es so schön und keineswegs fälschlicherweise? Besser gut geklaut als schlecht erfunden. Ärgerlich (für den Leser) wird´s nur, wenn man schlecht klaut ...
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DAS ZEPTER DES HORAS von Henning Mützlitz und Christian Kopp: Als der horasische Adlige Darian eine kryptische Nachricht von einem entfernten Bekannten, dem umstrittenen Magister Crano erhält, macht er sich auf den Weg, um herauszufinden, was Crano eigentlich von ihm will (zumal er dank gewisser Eheschwierigkeiten sowieso nur nach einem Grund gesucht hat, auf Reisen gehen zu können ). Wie sich herausstellt, ist Magister Crano, der eigentlich archäologische Ausgrabungen leiten sollte, seit einigen Tagen spurlos verschwunden. Also macht sich Darian mit einigen Gefährten auf die Suche und stößt dabei auf gleichzeitig faszinierende und gefährliche Geheimnisse aus der horasischen Vergangenheit ... "Das Zepter des Horas" erzählt eine durchaus spannende Geschichte, auch wenn sie sich letztlich nur um den berühmten "McGuffin" dreht. Und das ist durchaus kein Zufall, denn das ganze Buch könnte eigentlich auch "Indiana Darian und das Zepter des Horas" heißen. Sprich: Es handelt sich um einen sehr actionbetonten Abenteuerroman in Aventurien. Leider wird die "Indy"-Qualität allerdings kaum einmal erreicht. Zwar ist die Abenteurergruppe recht innovativ, da sehr hochkarätig zusammengesetzt (neben dem adligen Darian gehören noch ein Rondra-Geweihter, ein Praios-Geweihter, eine Draconiterin und ein Maraskaner dazu), aber nicht allzu überzeugend präsentiert. Zumindest für meinen Geschmack sind und handeln die Charaktere viel zu extrem, was ihrer Glaubwürdigkeit nicht guttut. Oftmals wirkt das Verhalten einfach nur kindisch (und auf männlicher Seite übrigens sehr machohaft). Eine Ausnahme ist dabei der Rondra-Geweihte. Der verhält sich zwar auch ziemlich extrem, zu ihm paßt das aber und er wirkt sogar authentischer als viele allzu umgänglich dargestellte Rondrianer in anderen DSA-Romanen. Allerdings macht ihn das nicht übermäßig sympathisch und das ist zugleich das nächste Problem des Buches: Es fehlen wirkliche Sympathieträger. Zwar handelt es sich bei der Gruppe streng genommen durchaus um Helden (da sie überzeugt gegen das namenlose Böse kämpfen), aber offensichtlich können auch echte Helden echte Arschlöcher sein ... Mir geht es ja gar nicht darum, daß alle Roman-Protagonisten immer Strahlemänner sein müssen. Keineswegs. Ich habe auch schon Bücher gelesen, die aus der Perspektive richtiger Bösewichte geschrieben waren - und habe mit denen wesentlich stärker mitgefiebert als hier mit Darian und seinen Gefährten. Ein gewisser Sympathiefaktor gehört meines Erachtens einfach dazu und der ist in "Das Zepter des Horas" leider nur in wenigen Nebenfiguren (etwa dem Maraskaner) zu finden. Ein ähnliches Problem hatte ich ja bereits mit dem letzten DSA-Roman "Die rote Bache", allerdings ist "Das Zepter des Horas" insgesamt wesentlich besser geraten. Zwar kommt die Charakterentwicklung wieder mal viel zu kurz, aber dafür ist das Buch sprachlich gelungen und läßt sich recht flüssig lesen, auch wenn mir mitunter die Landschaftsbeschreibung etwas sehr lang vorkamen. Lobend hervorheben muß ich auch, daß ich schon lange keinen DSA-Roman mit so wenigen Rechtschreib-, Grammatik- oder Tippfehlern gelesen habe wie diesen. Insgesamt ist "Das Zepter des Horas" meiner Meinung nach nicht mehr und nicht weniger als befriedigend. Eben das DSA-Pendant zu einem kurzweiligen, anspruchslosen Popcornfilm. Actionfans werden gut bedient, aber auch wer wie ich lieber Geschichten mit etwas mehr Handlung und Tiefe mag, bekommt nette Unterhaltung geboten. Note 3.
Last edited by Ralf; 04/01/09 03:23 PM.
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... Wie sich herausstellt, wird Magister Crano, der eigentlich archäologische Ausgrabungen leiten sollte, seit einigen Tagen spurlos verschwunden. ... Also ent oder weder: 1. ... wird Magister Crano... vermißt. 2. ... ist Magister Crano... verschwunden. *lalala* Du mußt Dich entscheiden, zwei Felder sind frei...* [frei nach "1, 2 oder 3"]
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Jaja, sowas passiert, wenn man während des Schreibens in Gedanken noch schnell umformuliert ...
Last edited by Ralf; 04/01/09 03:23 PM.
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KHUNCHOMER PFEFFER von Eevie Demirtel und Marco Findeisen: Als im Gasthaus seines Onkels ein Händler ermordet wird, weiß der überforderte Stadtgardist Kasim sich keinen anderen Rat, als beim u.a. ob seiner Ruppigkeit und Trunksucht berüchtigten Deniz um Hilfe zu bitten: Dem einzigen unbestechlichen (und entsprechend unbeliebten) Gardisten in der ganzen Stadt! Eigentlich will Kasim nur irgendeinen Sündenbock finden, um die Ehre seines Onkels als Gastgeber wiederherzustellen, doch nach und nach läßt er sich von Deniz´ Ermittlerdrang anstecken und die beiden kommen einer Verschwörung erstaunlichen Ausmaßes auf die Spur ... Ja, der Plot ist wieder einmal nicht allzu originell. Daran ändert auch der unerwartete Perspektivwechsel nach einigen Kapiteln nichts, der mit dem Almadaner Gauner Federigo eine dritte Hauptperson einführt. Überhaupt ist "Khunchomer Pfeffer" kein Highlight der DSA-Roman-Reihe. Unterhaltsam liest er sich dennoch, weil er seine Stärken an anderer Stelle hat. Sprachlich ist das Buch beispielsweise sehr gelungen und auch recht amüsant zu lesen, erst am - sowieso etwas überhastet wirkenden - Ende schleichen sich ein paar IMHO nicht ganz überzeugende Formulierungen ein. Angesichts des Settings des Romans ist sprachliches Talent auch dringend gefragt, denn die Novadis lassen es nicht an unzähligen blumigen Ausschmückungen mangeln. Zudem muß sehr gelobt werden, daß die aventurische Atmosphäre ausgezeichnet eingefangen wurde. Khunchom wirkt nicht einfach wie irgendeine exotische Stadt, die von den Autoren nur anhand eines Stadtplans "personalisiert" wurde - es IST Khunchom, so wie man es sich als DSAler vorstellt, so wie man es möglicherweise als DSA-Spieler schon selbst besucht hat. Das liegt unter anderem an den (manchmal gar etwas zu) detaillierten Beschreibungen und auch an der Aufmerksamkeit, die den regionbedingten Gedanken der handelnden Figuren gewidmet wurde. So sei nur als Beispiel genannt, daß sich einer der Gardisten nach dem Fund einer übel zugerichteten Beinahe-Leiche schockiert fragt, wie jemand nur so etwas einem FREIEN Menschen antun könne. In einer Stadt, in der Sklavenhaltung weit verbreitet ist, ein wichtiger Zusatz! Zwar wäre sein Fehlen vermutlich den wenigsten Lesern aufgefallen, aber es zeigt, daß die Autoren sich wirklich etwas gedacht und sich in ihre Figuren hineinversetzt haben. Sehr interessant ist es auch zu lesen, wie sich die beiden Hauptparteien (Kasim und Deniz auf der einen, Federigo auf der anderen Seite) erstmals treffen und dabei aus ihrer jeweiligen, vergleichsweise uninformierten Perspektive einen ganz anderen Eindruck von der Gegenseite gewinnen als dies der Leser bereits getan hat. Eine wirklich nette und gut ausgestaltete kleine Idee. Doch trotz solcher Vorzüge, die auf ein beträchtliches Autoren-Potential hindeuten, konnte mich "Khunchomer Pfeffer" - wie schon zu Beginn erwäht - leider nicht wirklich begeistern. Das liegt einfach an der wenig aufregenden Story, die für mich wie eine typische Alibi-Handlung beim Roman-Debüt junger Autoren wirkt. Daran ist an sich nicht viel auszusetzen, es ist sicher eine gute Idee, nicht gleich beim ersten Buch den Pulitzerpreis gewinnen zu wollen und sich damit zwangsläufig deutlich zu übernehmen. Aber es kommt halt auch selten ein Meisterwerk heraus bei dieser verständlichen Vorgehensweise. Und da kann das Drumherum noch so gelungen sein - das wichtigste an einem Roman ist für mich immer noch die Handlung! Zur zufriedenen Gesamtnote 2- reicht es dann aber doch. Mit einem etwas überzeugenderen, weniger gehetzt wirkenden Finale wäre auch noch mehr drin gewesen. Und beim nächsten Buch bitte noch etwas mehr kreativen Mut!
Last edited by Ralf; 13/04/09 09:40 AM.
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Nach drei Jahren wäre wohl mal wieder Zeit für ein Update meiner Bewertungsliste aller DSA-Romane - nur falls jemand mal auf die Schnelle Rat bei der Suche nach einem geeigenten Buch braucht. Noch mal zur Erinnerung: Höchstbewertung sind 4 Sterne, es gibt auch halbe Bewertungen (falls sich jemand wundert oder nicht mehr erinnert: Das System stammt vom ursprünglichen Eröffner des ursprünglichen Topics - könnte sein, daß es Greyface war, bin mir aber nicht sicher). Das Jahr des Greifen (Hennen/Hohlbein): **** Bei Heyne: Der Scharlatan (Kiesow): *** Túan der Wanderer (Zietsch): ** + 1/2 Die Zeit der Gräber (Jagnow): ** Das Leben der Thalionmel (Kramer): ** + 1/2 Feuerodem (Rumpel): * Katzenspuren (Scheja): *** Der Drachenkönig (Zietsch): ** + 1/2 Der Göttergleiche (Kurzgeschichten): *** Die Legende von Assarbad (Raddatz): ** Treibgut (Witzko): *** 3 Nächte in Fasar (Hennen): **** Die Piraten des Südmeers (Alpers): *** + 1/2 Die Reise nach Salza (Kramer): ** + 1/2 Die Gabe der Amazone (Kiesow): *** + 1/2 Spuren im Schnee (Witzko): **** Schlange und Schwert (Falkenhagen): *** Der Spieler (Jentzsch): *** Das Gesicht am Fenster (Hennen): *** + 1/2 Steppenwind (Gaul): ** + 1/2 Der Lichtvogel (von Wieser): *** Die Rabenchronik (Falkenhagen): **** Aus dunkler Tiefe (Büchner): ** + 1/2 Von Menschen und Monstern (Kurzgeschichten): * Heldenschwur (Kerk): ** + 1/2 Das letzte Lied (Tödter): *** Das Galgenschloß (Büchner): ** Tod eines Königs (Witzko): *** Das Leben des Raidri Conchobair (von Wieser): ** + 1/2 Schatten aus dem Abgrund (Büchner): * Seelenwanderer (Büchner): * + 1/2 Das magische Erbe (Scheja): ** + 1/2 Der Geisterwolf (Budinger): ** Und Altaia brannte (Evers): **** Blutopfer (Büchner): *** Das Zerbrochene Rad (Kiesow): **** Die Nebelgeister (Falkenhagen): *** Die beiden Herrscher (Witzko): *** + 1/2 Das Wirtshaus "Zum lachenden Henker" (Büchner): ** Die Königslarve (Witzko): **** Die Nacht der Schlange (Hennen): *** Geteiltes Herz (Frischhut): ** Erde und Eis (von Wieser): *** Gassengeschichten (Kurzgeschichten): *** Die Hand der Finsternis (Huiskes): *** Zwergenmaske (Nöth): *** Aranische Nächte (Kamaris/Raddatz): ** + 1/2 Koboldgeschenk (Tödter): ** Der letzte wird Inquisitor (von Voss): *** + 1/2 Druiden-Rache (Flatergast): *** Blakharons Fluch (Thon/Wichert): ** Westwärts, Geschuppte (Witzko): *** + 1/2 Das Greifenopfer (Finn): *** + 1/2 Die Mühle der Tränen (Lohmann): *** Aufruhr in Aventurien (Kurzgeschichten): ** + 1/2 Im Schatten der Dämmerung (Baroli/Weinzheimer): * + 1/2 Sand und Blut (Wichert): *** Der geheime Pfad (Huiskes): *** Das Daimonicon (Tillmanns): *** Blutsbande (Nöth): *** + 1/2 Fuchsfährten (Plischke): ** + 1/2 König der Diebe (Wiesler): *** Rhiana-Reihe: Der Flammenbund (Alpers): ** + 1/2 Das Artefakt (Wiesler): ** Das Geheimnis des Königs (Knor): *** + 1/2 Verschwörung in Havena (Alpers): *** Klingenschwestern (Knor): *** Gefangene der Zyklopeninseln (Alpers): *** Kampf um Talania (Alpers): ** + 1/2 Armalion-Reihe: Der Tag des Zorns (Knor): ** + 1/2 Bei Phoenix/FanPro: Unsterblicher Traum (Renau): *** Blaues Licht (Knor): *** Spielsteine der Götter (Wolf): *** + 1/2 Rabengeflüster (Jäcke/Wichert/Wolf): *** Todeswanderer (Gees): *** Roter Fluß (Knor): *** Magische Zeiten (Jubiläumsband): *** + 1/2 Todgeweiht (Tillmanns): *** Dunkle Tiefen (Knor): *** + 1/2 Maraskengift (Tillmanns): ** Unter Aves´ Schwingen (Kurzgeschichten): *** Goldener Wolf (Budinger): ** + 1/2 Sieben Winde (Ott): ** + 1/2 Zugvogel (Fomferek): *** Aus dem Leben des G.C.E. Galotta (Einzelbände "Der Hofmagier" und "Der Feuertänzer") (Ludwig/Wachholz): *** Hohenhag (Preuß): ** Satinavs Auge (Radloff): ** In den Nebeln Havenas (Jödemann): *** + 1/2 Über den Dächern Gareths (Schweikert): *** Gewittertage (Eilers): ** + 1/2 Die rote Bache (Preuß): * + 1/2 Das Zepter des Horas (Mützlitz/Kopp): ** + 1/2 Khunchomer Pfeffer (Demirtel/Findeisen): *** Zur Ergänzung: Einige Bücher aus der offiziellen DSA-Roman-Liste fehlen. Das sind erstens (bis auf "Der Tag des Zorns") sämtliche Armalion- und Myranor-Bücher, die ursprünglich auch in eigenen Reihen erschienen sind, mittlerweile aber einfach nachträglich in die Gesamtliste eingefügt wurden. Außerdem lese ich Reihen gerne am Stück, weshalb einige Bücher aus noch nicht vollendeten Reihen in der Liste bislang fehlen (z.B. die Hjaldinger-Sage von Daniela Knor oder die Rabenmund-Bücher von Michelle Schwefel). Außerdem habe ich die fünfteilige DSA-Novelle "Der Kristall von Al´Zul" aus Protest nicht gekauft, weil ich 5 Euro für knapp 80 Seiten (also insgesamt 25 Euro für ein Buch mit dem gleichen Seitenumfang wie ein normales Buch der DSA-Roman-Reihe für 9 Euro!) für Wucher halte und zudem davon ausgehe, daß die gesamte Geschichte sowieso irgendwann als Sammelband veröffentlicht wird (wurde ja schon bei einigen DSA-Roman-Reihen so gehandhabt).
Last edited by Ralf; 13/04/09 10:19 AM.
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Schon vor einiger Zeit hatte ich die Liste der DSA-Romanbewertungen von Ralf und Schweige und außerdem Schweiges DSA-Kommentare durchgesehen, um Empfehlungen zu finden, welche weiteren DSA-Romane es zu lesen lohnt. " Blutopfer" von Barbara Büchner hatte ich mir trotz der mittelmäßigen Bewertung gekauft und zwar deswegen, weil es im Svellttal spielt. Beim zweiten Buch habe ich aufgrund des sehr positiven Abschneidens bei beiden Kritikern zugegriffen. Lena Falkenhagen erzählt eine Geschichte rund um Havena, die erste detailliert beschriebene Stadt Aventuriens. Rondriane Kevendoch, Kopf der Schmugglerbande " Die Nebelgeister" (so auch der Buchtitel), arbeitet unverhofft zusammen mit Efferdan ui Bennain, Mitglied des albernischen Königshauses. Dessen Nichte, Prinzessin Invher ni Bennain, soll im Efferd 29 Hal (1022 BF) den Thron von ihrem Vater übernehmen. Der Krönung steht jedoch ein ungeheuerlicher Vorfall im Wege: Die Efferdperle wurde aus dem Tempel des Meeresgottes gestohlen! Efferd hatte den Alberniern vor über drei Jahrhunderten dieses Artefakt geschenkt, um zu zeigen, dass er ihnen nicht mehr zürnte, nachdem er mit einem gewaltigen Seebeben einen großen Teil der Stadt zerstört und dauerhaft unbewohnbar gemacht hatte. Die Suche nach der Efferdperle ist also mehr als ein Wettrennen um einen wertvollen Schatz: Es geht darum, erneut drohendes Unheil von der Stadt abzuwenden. Die Schmugglerin und der Prinz haben also allen Grund, die Frevler zu finden, die hinter diesen dunklen Machenschaften stecken. Ein zweiter Erzählstrang berichtet vom Fürstentum Albhernia, das sich 291 vor Hal (702 BF) gerade ein Jahr vom Mittelreich losgesagt hatte und als Seehandelsmacht aufblüht. Doch ein Machtkampf zwischen den verschiedenen Kirchen läßt zunehmend dunkle Wolken am Horizont erscheinen - und es ist bekannt, was folgte... Der Gesamteindruck, den dieses Buch hinterläßt, lautet verkürzt: nicht spannend, sondern sehr stimmungsvoll. Das bedeutet nicht, dass der Roman keinerlei Spannung aufkommen ließe. Jedoch wurde mehr auf eine passende Darstellung des aventurischen Lebens Wert gelegt als auf allzu viele Überraschungseffekte. Das ist verständlich, wenn man sich vor Augen hält, dass zumindest bei einem Teil der Erzählung das Ende klar ist. So hat man beim Lesen weniger die Frage im Hinterkopf, was passiert, sondern vielmehr, wie es dazu kommt. Beachtlich, dass das Buch für den Sprung zwischen zwei Zeitebenen eine Motivation aus der Erzählung heraus bereithält und sogar eine Erklärung dafür gibt, wie das Wissen einer Person aus der Vergangenheit einem Charakter in der Gegenwart zuteil werden kann. Die größte Stärke der Geschichte liegt jedoch darin, dass endlich einmal der Glauben der Menschen authentisch geschildert wird. Trotz aller Hinweise in den Regelwerken, dass die meisten Aventurier an zwölf Götter glauben und nicht nur jeweils an einen bestimmten, findet man noch allzu oft den Krieger, der nur Rondra anruft, den Magier, der zu Hesinde allein betet, und den Dieb, der einzig Phex verehrt. Kleine Anspielungen auf andere Orte wie Tiefhusen erfreuen denjenigen, der sie wiedererkennt. Handlungselemente der früheren Romane "Kinder der Nacht" und "Die Boroninsel" werden kurz angedeutet, ohne dass es denjenigen stört, der die Bücher nicht gelesen hat. In Nebenrollen oder Gastauftritten taucht Hochadel aus halb Aventurien auf sowie eine geheimnivolle, aber altbekannte Magierin und sogar ein späterer Heiliger. Den Überschriften der Aventurischen Boten Nr. 77 und Nr. 78 nach zu urteilen wurden die Ereignisse rund um die Krönung eng mit dem Rest der DSA-Redaktion abgestimmt. Zwei Karten von Havena, eine Personenliste, der Index sowie ein passendes Titelbild, das offensichtlich speziell für dieses Buch angefertigt wurde (siehe Original beim Künstler) runden das positive Bild ab. Wenn überhaupt irgendetwas stört, dann das etwas kurz ausgefallene Ende. Es bleibt jedoch festzuhalten: Hier steckt wirklich von vorne bis hinten Aventurien drin. An so einem Buch zeigt sich der Unterschied zwischen einer Auftragsarbeit, die auch überall sonst spielen könnte, und einer Erzählung, die profunde Kenntnisse der Hintergrundwelt voraussetzt und daher auch nur von wenigen Personen so verfasst werden kann. "Die Nebelgeister" von Lena Falkenhagen ist in einem Atemzug zu nennen mit "Zwergenmaske" von Martina Nöth und "Roter Fluss" von Daniela Knor. Wenn jemand noch eine Antwort darauf sucht, welche speziellen Möglichkeiten DSA-Romane bieten und wie man aus einer gewöhnlichen Grundkonstellation etwas Neues herausholt - hier ist sie!
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Derzeit laufen die Dinge in Albernia übrigens gar nicht gut.
Isora, die schon einmal versucht hatte, Albernia an sich zu reißen, ist bis vor Kurzem rechtmäßige Herrscherin - protegiert von Jast Gorsam, den man auch "Just Grausam" nennt, ein eiskalter Machtpolitiker.
Die tatsächliche Königin Ablernias, Invher, ist dagegen zur Ausgestoßenen geworden (angestrebt wurde offenbar, eine Art "Robin-Hood-Setting zu machen), und Albernia befindet sich nun seit etwa dem berüchtigten Jahr des Feuers im Bürgerkrieg.
Seit dem allerletzten Aventurischen Boten ist Invher sogar noch einmal geächtet worden (offenbar auch, da sie Thorwaler um Unterstützung gebeten hatte und mit ihnen sogar eine Art Vertrag hat), und dadurch wurden *alle* Adligen Albernias von ihr losgesagt - sie mußten sich (da sie keine andere Wahl hatten) nun hinter Kaiserin Rohaja stellen, wobei es Isora sich mit der Kaiserin durch ein paar Sprüche, die Lesen vorkommen, wie aus geistiger Umnachtung gesprochen, aber angeblich als durchaus bewußte Willensentscheidung angelegt, ebenfalls vergeigt hat.
Albernia ist nun zwar immernoch vom Bürgerkrieg erschüttert, aber die Kiserin scheint derzeit zu versuchen, diesen Bürgerkrieg "auszutrocknen", indem sie Albernia in kaiserliches (?) Land verwandelt.
Die Thorwaler sind übrigens auch nicht mehr soooo gerne in Aventurien gesehen, da sie sich von den 12 Göttern mehr oder weniger abgewendet und zu Swafnir hingewendet haben, und zudem einen eigenen Staat aufzubauen versuchen.
Der Hetmann aus der Schicksalsklinge ist übrigens irgendwann in irgendeinem Abenteuer ... Ich weiß nicht genau, was wirklich mit ihm passioert ist, aber er steht nun als eine Art "Mann im eis" Wacht gegen Glorania.
Und Glorania scheint sich inzwischen wieder zurückzuziehen, bzw. das dämonische Eis davon.
Angeblich sol Pardona demnächst wieder auf der aventurischen Bühne erscheinen ...
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Hier hat nich zufällig jemand nen direkten Draht zu Fanpro und könnte fragen, ob es von "Der Feuertänzer" eine neue Auflage geben wird? Das Buch ist nirgends mehr zu bekommen. Oder würde es jemand hier evtl. sogar verkaufen? O_O
"They say if you play the Windows XP CD backward, you can hear satanic words." - "Oh, that's nothing. If you play it forward it installs Windows XP...!"
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Ebay versucht ? Amazonien ? Sonst frag doch einfach mal im Ulisses-Forum herum ... Leider kann ich da auch nicht weiterhelfen ... Edit: Vielleicht im antiquarischen Zentralverzeichnis schauen ? ZVAB glaube ich hieß das ... http://www.zvab.com/
Last edited by AlrikFassbauer; 27/04/09 07:32 PM.
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Da FanPro es ja teilweise nicht mal schafft, neue DSA-Romane auf der eigenen Homepage mehr als ein paar Tage vor dem Erscheinen anzukündigen, habe ich meine Zweifel, daß irgendjemand was aus denen rausbekommt.
Aber da ja voraussichtlich noch dieses Jahr ein dritter Galotta-Roman erscheinen soll, dürften die Chancen auf eine Neuauflage des "Feuertänzers" wohl nicht SO schlecht stehen. FanPro will ja schließlich auch Geld verdienen. Auch wenn man das ihren bescheidenen Marketing-Aktionen nicht immer anmerkt ...
Last edited by Ralf; 28/04/09 08:29 AM.
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Joined: Mar 2003
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Schon F-Shop probiert ? Wahrscheinlich ja ...
Hätte ich das früher gewußt, hätte ich auf der RPC mal schauen können ...
Was übrigens auch noch eine Idee wäre: RPC-Ausstellerverzeichnis raussuchen, und dann einzelne Händler, die in Frage kommen (könnten) per e-mail anschreiben ...
When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it. --Dilbert cartoon
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Die Webseiten haben alle nix gebracht, die hatte ich vorher schon durchgeschaut. :-/
Gibt es irgendwo ein vernünftiges Ausstellerverzeichnis? Das auf der RPC-Seite bringt mir nicht viel, weil nur die Firmennamen, jedoch nicht die Branchen dabei stehen.
Last edited by AlphaZen; 28/04/09 04:14 PM.
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Joined: Mar 2003
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Hm, mir fällt leider dazu keine Methode ein - außer halt versuchen, vom Namen her festzulegen, was der Händler machen könnte.
Ich würde einfach ein paar Händlernamen herauspicken und in eine Suchmaschine eingeben und schauen, was dabei passiert.
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Joined: Mar 2003
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TODESSTILLE von Bernard Craw: Das Bornland, Gegenwart: Der Bronnjarensohn Wulfjew, jüngstes von drei Geschwistern, tritt auf Bestreben seines Vaters der Boron-Geweihtenschaft bei. Als Erbe erhalten er und die Boron-Kirche die abgelegene Burg Dornblut, die mitten in den berüchtigten Rotaugensümpfen liegt und nun zu einem neuen Sitz der Boronkirche werden soll. Zu diesem Zwecke reisen Wulfjew und eine kleine Gruppe Boronis um Deuterin Marboria sofort zu der halbverfallenen Burg, die mithilfe der Leibeigenen des dazugehörigen kleinen Torfstecher-Dorfes renoviert und zum Boron-Tempel geweiht werden soll. Dummerweise scheint es auf Burg Dornblut jedoch zu spuken und die Leibeigenen zeigen sich ausgesprochen verstockt, wenn es um die Vergangenheit des Gemäuers und seine vorherigen Besitzer geht ... "Todesstille" war seit langer Zeit der erste DSA-Roman, auf dessen Lektüre ich mich nur aufgrund der Inhaltsbeschreibung auf der Buch-Rückseite richtig gefreut hatte. Und tatsächlich handelt es sich um ein gutes Buch, wenn auch auf andere Art und Weise als von mir vermutet (und eigentlich auch erhofft). Denn die Elemente "Boronkirche", "Sümpfe" und "Spuken" haben mich auf eine richtig schöne, gruselige Gespenster-Geschichte hoffen lassen. Nun, theoretisch ist es das auch, praktisch hat sich bei mir jedoch eher selten echte Gruselstimmung eingestellt. Dabei liegt das nicht an den erzählten Geschehnissen selbst. Die sind durchaus gruselig und teilweise sogar richtig drastisch. Dennoch hat es mich nur selten emotional berührt. Man liest die entsprechenden Kapitel und denkt sich "okay, DAS ist wirklich krank". Aber man fühlt nicht so. Das liegt vermutlich an dem ausgesprochen nüchternen Stil, in dem Bernard Craw diese Ereignisse beschreibt. Der erinnert durchaus an den Stil von H.P. Lovecraft, was ja erstmal alles andere als negativ ist, wenn man eine Gruselgeschichte schreiben will. Dummerweise fehlt "Todesstille" jedoch jene berüchtigte und beunruhigende wahnhaft-irritierende Sprache, die Lovecrafts Geschichten zu den Klassikern der Horror-Literatur macht, die sie sind (zumindest die besten davon). Dabei kann man keinesfalls behaupten, daß der Autor einfach nicht in der Lage sei, die Emotionen des Lesers anzusprechen. Mit der zweiten großen Storyline des Buches, einer herzzerreißenden Liebesgeschichte zwischen zwei entflohenen Leibeigenen (die zunächst wie die x-te Variante von "Romeo und Julia" wirkt, sich aber zum Glück schon bald zu etwas wesentlich einfallsreicherem und IMHO auch bewegenderen entwickelt), gelingt ihm das nämlich einwandfrei. Dabei ist auch dieser Handlungsstrang alles andere als frei von Horror-Elementen. Aber hier funktionieren sie deutlich besser. Dennoch, obwohl also die erhoffte Gruselstimmung bei weitem nicht so überzeugend ausfällt wie es angesichts der Handlung möglich gewesen wäre, funktioniert "Todesstille" als Roman. Ein wesentlicher Grund dafür ist neben der überzeugenden bornländischen Atmosphäre vor allem die ausgefeilte Figurenzeichnung. Die Hauptfiguren mögen vielleicht nicht völlig frei von Klischees sein, sind aber dafür liebevoll ausgearbeitet und sind keinesfalls nur Schablonen, sondern durchlaufen vielmehr allesamt eine glaubwürdige Charakterwandlung. Sowas tut jedem Roman gut. Da verzeiht man "Todesstille" auch gerne seine kleinen Schwächen wie das nicht immer perfekt ausbalancierte Erzähltempo. Da sich die Geschichte ziemlich regelmäßig über genau ein Jahr erstreckt (jedes Kapitel entspricht einem Monat), sind ein paar Längen vor allem zu Beginn ebenso unverkennbar wie das Problem, daß die Handlung an anderen Stellen etwas zu gehetzt erzählt wirkt. Aufgrund der angegebenen Mängel hatte ich mich eigentlich die meiste Zeit über schon auf die Note 2- eingeschossen, aber letztlich vergebe ich doch noch knapp eine glatte 2. Weil "Todesstille" als Gesamtkunstwerk einfach funktioniert, auch wenn die Einzelteile für sich genommen mitunter etwas schwächeln. P.S.: Achja, so oft und heftig, wie ich das Lektorat von FanPro bei den DSA-Romanen in der Vergangenheit kritisiert habe, muß ich es diesmal ausdrücklich loben. Die Anzahl der Fehler ist wirklich minimal (wobei ich natürlich nicht weiß, welchen Anteil daran das Lektorat trägt und welchen der Autor selbst - wenn der erst gar keine Fehler einbaut, erleichtert das natürlich die Arbeit der Lektoren ... ).
Last edited by Ralf; 08/05/09 11:30 AM.
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Apropos... ... Da sich die Geschichte ziemlich regelmäßig über genau ein Jahr erstreckt (jedes Kapitel entspricht einem Monat), ... Du meintest " gleichmäßig", oder? " gleichmäßig ... erstreckt (jedes Kapitel entspricht einem Monat)". Weil der Gegenstand welchen das Adjektiv genauer definieren soll, weniger eine zeitliche Abfolge ist (im Sinne von "etwas kehrt regelmäßig wieder") als vielmehr eine Verteilung darstellt (Kapitel/Monat). Ragon, arkanes Lektorat der Halle der Metamorphosen zu Kuslik
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