Er hat sogar die Hauptrolle im bislang teuersten europäischen Trickfilm synchronisiert,
Arthur und die Minimoys. Da ich den nicht gesehen habe, kann ich seine Arbeit dort nicht beurteilen, aber so was macht auf mich auch den Eindruck, als solle die Bekanntheit von Leuten, die mit etwas ganz anderem bekannt geworden sind, für einen Film oder ein Spiel abgemolken werden ... und als würde vorrangig auf die Bekanntheit geachtet, nicht auf die Qualität. Na ja, vielleicht hat er seine Sache ja auch ganz toll gemacht.
Solange die Rolle passt und jemand eine überzeugende Vorstellung bietet, habe ich nichts dagegen, wenn in Computerspielen oder Trickfilmen Leute eingesetzt werden, die sonst nicht als Synchronsprecher arbeiten. In die Rolle des Barden passte Oliver Kalkofe meiner Meinung nach sehr gut, als Berater dürfte er nicht so passend sein - da ich Siedler V nicht gespielt habe, kann ich das nicht beurteilen. Aber die ständige Wiederholung von Sprüchen wie dem mit dem Holz vor der Hütt'n wäre wohl auch bei jedem anderen Sprecher nervtötend gewesen - wenn etwas wie Statusmeldungen immer wieder vorkommt, kann kein Gag so gut sein, dass man ihn nach dem zwanzigsten Mal noch toll findet. Und die Texte selbst stammen ja wahrscheinlich von jemand anderem.
Klar, wenn du genug Geld bezahlst, kannst du alles machen. Es treibt einem die Tränen in die Augen, wenn man sich mal ansieht, was für die Synchronisation an Geld fließen muß.
Gerade weil die Synchronisierung teuer ist, sollte den Firmen doch daran liegen, dass sie etwas wirklich Gutes für ihr Geld bekommen. Und dann müssen sie und die Entwickler eben ihren Beitrag dazu leisten, indem sie Projekte vernünftig planen, Texte kommentieren, Fragen beantworten usw. - da mit Computerspielen inzwischen so viel Umsatz gemacht wird, finde ich es doch verwunderlich, dass es bei der Lokalisierung anscheinend so oft noch dilettantisch zugeht.
Da beide Sprecher getrennt aufgenommen wurden, fällt das in dem Moment der Aufnahme nicht auf (sollte aber natürlich auffallen, vor allem angesichts der Tatsache, daß der Aufnahmeleiter und der Regisseur auch da sitzen und ihr Geld scheffeln).
Dass ab und zu Fehler vorkommen, ist nur menschlich. Aber wenn sich so etwas häuft, machen Aufnahmeleiter und Regisseur ihre Arbeit nicht richtig. Abgesehen davon sollte es bei der QS für die lokalisierte Version auffallen - dass die anscheinend nur selten überhaupt stattfindet, ist auch etwas, das nicht richtig zu den steigenden Umsatzzahlen von Computerspielen passt.
Wenn es bei 100.000 und mehr Wörtern zu teuer wird, alles gut zu vertonen, finde ich es immer noch besser, Passagen des Spiels unvertont zu lassen, als alles schlecht zu vertonen. Aber vielleicht bin ich auch zu "retro", wenn ich in Spielen noch gern lese
