Originally Posted by Ragon_der_Magier
Ja `tschuldige, aber bei soviel "Indifferenz" ggü. Frau Roberts, da möcht´ ich Dich schon einmal fragen:
Was ist denn eigentlich Dein Problem generell mit ihr? [Linked Image]

Bei Deiner Bemerkung neulich hab´ ich zufällig auf den ÖR in einer der folgenden Nächte mal wieder "Erin Brockovich" gesehen - und fand´ sie da eigentlich ziemlich grandios
(abgesehen davon, daß der Film natürlich ein starkes, gut präsentiertes Thema und klasse weitere Darsteller hat. Darunter im übrigen auch Aaron Eckhart. Wer den als gelackten Staatsanwalt in "The Dark Knight" gesehen hat und dann hier mit den langen Haaren, Bart und in seinem klassischen Biker-Outfit und auch mit der lässigen, bisweilen behäbig wirkenden Gestik, der möchte kaum glauben, daß das ein und dieselbe Person ist. [Linked Image] Tolle Wandlungsfähigkeit! up laugh ).

Und - das mag´ vielleicht durch die Brille einer Jugenderinnerung etwas geschönt sein - in ihrme Durchbruch seinerzeit, "Pretty Woman", fand´ ich sie eigentlich auch gut.


Ragon


In "Erin Brockovich" war sie natürlich gut, aber ich habe ja auch nicht generell ihre schauspielerischen Fähigkeiten angezweifelt - ich mag sie nur einfach nicht. Das mag u.a. an einer Bemerkung von ihr liegen, wonach sie auf keinen Fall Nacktszenen drehen will (was ich absolut okay finde) und gleichzeitig die - wohlwollend formuliert - wenig durchdachte Äußerung von sich gab, wer sich als Schauspielerin auf Nacktszenen einlasse, müsse damit wohl schauspielerische Mängel übertünchen. Angesichts von Schauspielerinnen wie Kate Winslet oder Julianne Moore natürlich totaler Blödsinn.

Aber ehrlich gesagt mochte ich sie vorher auch schon nicht. Vielleicht liegt es ja an meiner herzhaften Abneigung gegen "Pretty Woman", einen der langweiligsten und klischeehaftesten Filme, die ich je gesehen habe? Vielleicht ist es auch einfach so banal, daß meine ästhetische Abneigung gegen ihren Riesenmund dafür verantwortlich ist? wink

Ich habe ehrlich keine Ahnung. Es ist halt so ... smile

P.S.: Achja, obwohl "Erin Brockovich" natürlich ein guter Hollywood-Film ist, muß man dazu doch wissen, daß vieles an dieser "wahren Geschichte" erstunken und erlogen oder doch zumindest übertrieben und unzulässig simplifiziert worden ist. Es gibt da einen netten Leserbrief-Schlagabtausch zwischen dem renommierten Wissenschafts-Autoren Michael Fumento sowie Brockovich und einem Anwalt im "Wall Street Journal":
"´Erin Brockovich´, Exposed"
"´Erin Brockovich´, Affirmed" und "Michael Fumento responds"

Dabei ist weniger die Aussage zur Thematik im Film selbst von Belang (Fumento ist ein wissenschaftsfreundlicher Autor und daher wohl genauso wenig objektiv wie die Gegenseite), sondern das, was über die (fehlende oder zumindest fehlerhafte und manipulative) Recherche von Brockovich und Co. offenbar wird. Und da Regisseur Steven Soderbergh ausschließlich ihre Sicht der Geschichte präsentiert, ist "Erin Brockovich" eben leider KEIN ernsthafter Film über üble Machenschaften von Groß-Konzernen (wer sowas sehen will, sollte sich lieber den ausgezeichnet recherchierten "Der Insider" anschauen), sondern nur eine gut gemachte (8 Punkte) Hollywood-Geschichte mit klaren Schwarz-Weiß-Kontrasten.

Aber um das klarzustellen: Die verfälschte Wiedergabe im Film ändert natürlich nichts an dem in der Tat schändlichen Verhalten, das der betreffende Energiekonzern auch in der Realität gezeigt hat.