Quotenschwund: Sat.1-Chef steht zu Anke Engelke

Hamburg - Sat.1-Chef Roger Schawinski steht trotz Kritik und Quotenschwund weiter hinter seiner Late-Night-Talkerin Anke Engelke. "Wir haben überhaupt keine Veranlassung, irgendwelche Fristen zu setzen", sagte Schawinski der Zeitung "Die Welt". Die Show sei ein "Langzeitprojekt" und Engelke "sensationell". Einen Late-Night-Gastgeber mit "dieser Mischung an verschiedenen Talenten kenne ich weltweit nicht", fügte er hinzu. Die Sendung brauche aber Zeit und ändere sich permanent.

Quote wie bei Harald Schmidts Start

Bei der Quote stehe Engelke außerdem "im Prinzip auf ähnlichem Level" wie ihr Vorgänger Harald Schmidt am Anfang seiner Late-Night-Karriere, unterstrich Schawinski. Nur habe es damals weder Johannes B. Kerner noch Reinhold Beckmann als Talk-Moderatoren gegeben. Die Konkurrenzsituation sei heute "deutlich härter". Schawinski betonte: "Wir sind nicht unzufrieden mit der Quote."

Zugleich verteidigte Schawinski die Preissenkung bei den Werbeblöcken während der Sendung "Anke Light Night" als "nichts Außergewöhnliches". Derzeit laufe ein unvergleichlicher Sport-Sommer. Der Wechsel von drei auf zwei Werbeblöcke habe zudem schon lange festgestanden und mache die Sendung attraktiver.

Talkerin nimmt überraschend Auszeit

Am Sonntag war überraschend bekannt geworden, dass Engelke im August drei Wochen Urlaub macht. Die Unterbrechung von "Anke Late Night" sei jedoch "keine richtige Sommerpause", beschwichtigt eine Sat.1-Sprecherin im Online-Medienmagazin DWDL. Eine Sommerpause sei nie in Planung gewesen und würde schließlich auch länger dauern.

Quoten runter

Die Marktanteile sind nach Engelkes Start am 17. Mai in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen Zuschauer auf Werte um sieben bis acht Prozent gesunken. Besonders die abendliche Nachberichterstattung von der Fußball-Europameisterschaft auf ARD und ZDF dürfte der Show zugesetzt haben. Wegen der rückläufigen Einschaltquote senkt Sat.1 die Preise für einen Werbeblock um durchschnittlich 14 Prozent. (ha/ddp)


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Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles)
Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)