Oh, wir hatten spannende Rennen - als den Teams und den Fahrern noch nicht überall Handschellen angelegt wurden. Als man auf der Strecke auch mal ein bisschen Fighten konnte, ohne anschliessend gleich von den Stewards eine Sperre für 2 Rennen aufgebrummt zu bekommen. Als die Teams sich gegenseitig durch immer neue kleine Gimmicks am Wagen angestachelt haben. Als man die Renner noch an der Konstruktion unterscheiden konnte und nicht bloß an der Lackierung.
Gerade die Totreglementierung hat dafür gesorgt, dass die Rennen immer öder wurden. Und mit einer Budgetobergrenze legt man eine Einheitsformel fest, die niemand wirklich haben will. Ihr vergesst nämlich, dass die F1 nicht nur ein sportliches Kräftemessen zwischen den Fahrern ist, sondern in erster Linie eines zwischen den Konstrukteuren. Und so war es immer.
Aus den ganzen Innovationen der Konstrukteure haben sich auch immer neue Verbesserungen für die Serienfertigung von Strassenfahrzeugen ergeben, deshalb war es für die Konstrukteure interessant und lukrativ. Nimmt man denen das weg und verdonnert sie zu einer Einheitsformel, die technologisch jedem VW Golf hinterherhinkt, ist es völlig klar, dass sie das Interesse verlieren.
Dann könnte im Grunde nämlich ein einziger Konstrukteur mit einem Standardmodell alle Teams beliefern, der Wettbewerb zwischen den Konstruktueren wäre tot. Aber warum glaubt ihr, sind die großen Marken in der F1 ? Denen ist scheißegal, WER in IHREM Wagen Weltmeister wird. Denen ist wichtig, dass ihre MARKE Weltmeister wird. "Win on Sunday, sell on Monday", schon mal gehört ?
Mit was sollen sie denn auftrumpfen, wenn sie den Sieg nicht mehr auch auf ihr überlegenes Fahrzeug zurückführen können ? Wenn ein guter Fahrer in wirklich jedem Wagen gewinnen könnte, wäre der Ruhm für die Marken erloschen und somit auch ihr Interesse am Motorsport. Es wurde schon lange angekündigt, dass man das nicht mehr lange hinnehmen wird. Die F1 hat nicht darauf reagiert, also steht sie jetzt im Regen.