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Joined: Sep 2005
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So grandios, wie Roddick in diesen zwei Wochen aufgespielt hat, h�tte ich ihm den Sieg wirklich geg�nnt - zumal Federer heute erstmals ein klein wenig schw�chelte ... Ja, ich bin zwar bekannterma�en bekennender Federer-Fan, aber heute w�re der Sieg fast noch verdienter f�r Roddick gewesen. Sein Spiel gefiel mir heute einfach besser als das von Federer. Letzterer wirkte unheimlich unsicher und passiv, er wirkte �ber weite Strecken auch irgendwie etwas lustlos. Er hat zwar gut serviert, aber ansonsten war sein Spiel, insbesondere im Vergleich mit dem Spiel der letzten Tage, verh�ltnism��ig bescheiden. Die ersten vier S�tze waren ohnehin recht langweilig. Da wird einfach zuviel schon durch den Aufschlag bestimmt, insgesamt macht es das Zuschauen einfach nicht attraktiver. Zumindest f�r mich nicht. Rasen ist ja ohnehin der Belag, der mir am wenigsten gef�llt. Tja, sei's drum. Auch wenn das heute ein wenig die Souver�nit�t vermissen lie�: Der f�nfzehnte Titel ist perfekt und die Weltnummer 1 ist auch zur�ck erobert. Die haben heute ja durchsickern lassen, dass es Ger�chte gibt, dass Nadal dieses Jahr gar nicht mehr wird spielen k�nnen. Ich gebe da vorerst noch nicht viel drauf, ich hoffe sehr, dass sich das nicht bewahrheiten wird. Ohne ihn fehlt einfach jemand, der Federer bei einer Leistung wie der heutigen dann auch ein Schnippchen schl�gt. Es ist einfach weniger spannend. Wobei ja nun die Hartplatzsaison bevorsteht, und auf dem Belag gibt es weitaus mehr Spieler, die ihn ernsthaft fordern k�nnen, und nicht nur Nadal.
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Joined: Mar 2003
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�brigens habe ich eine junge Tennis-Spielerin "gefunden", die unserem Elgi gefallen d�rfte: Heidi El Tabakh.  (wie die Eltern auf DEN Vornamen gekommen sind, wei� ich aber auch nicht ...) P.S.: Es soll �brigens nicht verschwiegen werden, da� Anna-Lena Gr�nefeld tats�chlich mit Mark Knowles das Mixed-Turnier gewonnen hat und somit erste deutsche Siegerin in Wimbledon seit Steffi Graf 1996 ist! Und laut Bericht auf der Wimbledon-Homepage soll Gr�nefeld sogar treibende Kraft des Sieges gewesen sein.  Achja, und beim Junioren-Doppel war auch ein Deutscher (Kevin Krawietz) erfolgreich. 
Last edited by Ralf; 06/07/09 08:42 AM.
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Joined: Mar 2003
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Das macht mir Serena Williams nicht wirklich sympathischer: Sp�ttische Siegerin Mit solchen Aussagen pr�sentiert sie sich einfach nur als arrogant, kindisch und dumm. Um �ber ein ganzes Jahr gerechnet die Nummer 1 zu sein (und genau das bedeutet ja die Weltrangliste), mu� man eben nicht nur bei den H�hepunkten der Saison (gut) spielen, sondern konstant. Alleine in diesem Jahr hat Safina 12 Matches mehr gewonnen als Serena Williams! Um die Weltrangliste anzuf�hren, darf man sich eben nicht nur die Rosinen herauspicken, sondern mu� das ganze Jahr �ber arbeiten. Das ist der Sinn der Sache! Wenn Williams also wirklich Weltranglisten-Erste werden will, dann wei� sie doch ganz genau, was sie daf�r tun mu�: Weniger reden, weniger shoppen, mehr spielen! Und wenn es ihr egal ist - so wie Federer, der ja seit zwei, drei Jahren bewu�t weniger Turniere spielt, sich aber noch nie dar�ber beschwert hat, nur noch Nummer 2 in der Weltrangliste zu sein -, dann soll sie gef�lligst die vorlaute Klappe halten und sich nicht �ber bodenst�ndig gebliebene Spielerinnen mit gr��erem Arbeitseifer und besserem Charakter herziehen. Mann, Mann, �ber solche Flachzangen kann ich mich echt immer wieder aufregen ...
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Joined: Sep 2005
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Da kann ich von Gl�ck reden. Ich verabscheue sie ohnehin schon so sehr, dass das gar nicht mehr wirklich steigerbar ist. Und auch, wenn solche Aktionen nat�rlich vollkommen fehl am Platze und unsportlich sind (keine Frage), so ist Dinara Safina - pardon - beileibe keine wirklich souver�ne Nummer 1 der Rangliste. Gemessen am Kr�fteverh�ltnis m�sste sie eigentlich viel h�ufiger ausgetauscht werden. Ja, Safina spielt sehr viele Turniere. Und ja, sie ist auch �berall relativ konstant. Aber eben nirgends so wirklich �berragend. Und wenn man als Nummer 1 der Welt bei den Majors immer und immer wieder abstinkt, zieht man nat�rlich den Spott auf sich. Bzw. es wird dar�ber gesprochen. Gegen Venus ist sie sowas von demontiert worden, in Paris hat sie sich selbst geschlagen und es fehlt einfach ein wirklich gro�er Titel in ihrer Karriere, der die Nummer 1 auch wirklich rechtfertigen w�rde. Und das wei� sie ja auch selber, das ist ja wohl auch der Grund, warum sie gegen Kuznetsova beispielsweise so deutlich verlor. Spielerisch kann sie ja weit mehr. Man erinnere sich nur zur�ck an Federer: Er hatte zun�chst auch erhebliche Probleme bei den Majors. Und eben weil alle wusste/vermuteten, dass er weit mehr kann, zog er dadurch auch immer wieder den Hohn der Presse auf sich. Da wurde von "Grand-Slam-Blockaden" gesprochen, etc. Das verpuffte eben erst mit dem Triumpf in Wimbledon. Ich denke, wenn Safina erst einmal einen solchen Titel hat, dann wird sie auch viel ruhiger und selbstsicherer bei solchen Turnieren. Dann verliert sie auch solche Spiele wie die gegen Kuznetsova nicht mehr. Aber gegenw�rtig mag sie noch so viele Turniere sp�ielen und noch so konstant sein; sie verspr�ht, das wirst du zugeben m�ssen, beileibe keine solche Souver�nit�t, bzw. Dominanz, wie es noch beispielsweise eine Justine Henin tat.
Es kommt eben in der �ffentlichkeit nicht so gut an, wenn jemand nur auf Rang steht, weil er so viele Turniere spielt. Man will eben lieber jemanden ganz oben sehen, der dort, wo er spielt, gewinnt, bzw. �berwiegend erfolgreich ist (es muss ja keine Maschine sein). Ich kann das schon ein St�ck writ nachvollziehen. Aber das ist eben das System auf der Profitour, und ich w�sste auch nicht, welche andere Regelung sinnvoller w�re. Kurzum: Wenn Serena so denkt, dann finde ich das gar nicht so verwerflich. Im kern ist da schon was wahres dran. Es allerdings �ffentlich zu �u�ern und so eine Spielerin �ffentlich zu denunzieren, die es dahingehend ohnehin schon sehr schwer hat, zeugt in der Tat nicht gerade von menschlicher Gr��e. Das ist wirklich mies von ihr, keine Frage.
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Joined: Mar 2003
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Das ist im gro�en und ganzen genau das, was ich ebenfalls dar�ber denke. Da� Safina keine souver�ne Nummer 1 ist, sondern derzeit eher von der Schw�che ihrer Gegnerinnen profitiert, und ihr vor allem noch ein gro�er Titel fehlt, l��t sich ja nicht leugnen. Allerdings ist sie eben auch noch fast f�nf Jahre j�nger als eine S. Williams und hat noch jede Menge Zeit f�r gro�e Erfolge. Ich hoffe sehr f�r sie, da� sie es vielleicht schon in New York schafft.
Dennoch bleibt festzuhalten, was du ja auch schreibst: Es ist allerunterste Schublade von Williams, so �ber Safina herzuziehen. Wenn ihr das System nicht gef�llt, dann soll sie meinetwegen dar�ber l�stern oder etwas dagegen unternehmen (eben mehr spielen, was aber wahrscheinlich auch nicht funktionieren w�rde, da sie bei den meisten Nicht-Grand-Slam-Turnieren, bei denen sie �berhaupt noch antritt, sowieso unmotiviert agiert und mehr oder weniger fr�h rausfliegt ...). Sie hat es ja selbst in der Hand. Aber sie soll gef�lligst nicht eine verdiente, hart arbeitende Konkurrentin zum Gesp�tt der �ffentlichkeit machen!
Aber das zeigt den ganzen Unterschied wohl - etwas �bertrieben formuliert - sowieso schon auf: Dinara Safina ist die bodenst�ndige Arbeiterin - Serena Williams die abgehobene K�nstlerin. Wem schaut man lieber bei der Arbeit zu? Der K�nstlerin. F�r wen empfindet man wesentlich gr��ere Sympathien? F�r die Arbeiterin.
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Joined: Mar 2003
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�hm, Du bist Dir aber schon der innewohnenden Pikanterie bewu�t, Ralf, wenn Du die Williams-Schwestern mit "K�nstlern" vergleichst? Ausgerechnet die, mit ihrem `Brachial-Tennis�?!  In der Sache, Dein Artikel erw�hnte es, m��te man aber eventuell schon um eine Aufwertung der Grand Slams nachdenken oder andere L�sungen. Denn Dein Rat "mehr spielen"... nun ja, ich kann das Pensum von Serena nicht im Vergleich... und ich wei� auch nicht, ob das bei den Damen vielleicht doch schon entspannt wurde... aber war da nicht was neulich von Nadal... von wegen "�berspielt", "zu dicht gedr�ngter Turnierkalender", etc.pp.? Unter dem Aspekt w�r� das mit dem "mehr spielen" vielleicht doch nicht der allerges�ndeste Rat, hm?  Diesen Konflikt allerdings auf der armen Safinas R�cken auszutragen, da schlieߴ ich mich Euch voll an, da� war allerdings unter aller Kanone.  Denn nach der vorgenannten These w�re sie genauso ein "Opfer" der mutma�lichen Mi�verh�ltnisse wie Williams. Nur da� sie mit �berbelastung bezahlt - w�hrend Serena sich halt f�r die Titel entschieden hat. Laut dem Artikel l��t sich ja beides offenbar nur noch schwerlich in Einklang bringen, womit der Hund dort begraben w�re. Ragon, der Weltranglisten-Magier 
Last edited by Ragon_der_Magier; 06/07/09 03:30 PM.
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Joined: Mar 2003
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Denn Dein Rat "mehr spielen"... nun ja, ich kann das Pensum von Serena nicht im Vergleich... und ich wei� auch nicht, ob das bei den Damen vielleicht doch schon entspannt wurde... aber war da nicht was neulich von Nadal... von wegen "�berspielt", "zu dicht gedr�ngter Turnierkalender", etc.pp.? Unter dem Aspekt w�r� das mit dem "mehr spielen" vielleicht doch nicht der allerges�ndeste Rat, hm?  Bei den M�nnern kann man dieses Argument gelten lassen - auch wenn ich weiterhin der Meinung bin, da� die Sportler als m�ndige Athleten selbst entscheiden sollen, wie viel sie spielen wollen. Schlie�lich gibt es ja - au�er bei den Masters-Turnieren, falls das nicht in der Zwischenzeit wieder ge�ndert wurde - bei keinem Turnier die Pflicht, anzutreten. Jeder kann sein Pensum selbst bestimmen. Und wie gesagt, es gibt ja auch gen�gend Spieler, denen die Weltrangliste mehr oder weniger egal ist (Haas geh�rt auch dazu). Aber bei den Frauen zieht das "�berspielen"-Argument meiner Ansicht nach sowieso nicht. Erstens, weil sie bei den Grand-Slam-Turnieren sowieso nur best of three spielen - aber vor allem zweitens, weil das Leistungsgef�lle bei den Damen noch immer deutlich gr��er ist als bei den Herren. W�hrend bei letzteren auch bei einem Match zwischen der Nummer 5 und der Nummer 100 auf Sand ein Drei-Stunden-Drei-Satz-Match bei einem kleinen Turnier absolut nicht ungew�hnlich ist, k�nnen die Top-Spielerinnen bei den normalen Turnieren noch immer oft in k�rzester Zeit durchspazieren (zumal es bei den Damen-Turnieren auch �fters Freilose f�r die gesetzten Spielerinnen in der 1. Runde gibt als bei den Herren) ... P.S.: Vielleicht interessiert dich die Statistik ja: Absolvierte Matches der aktuellen Top5-Spielerinnen in diesem Jahr: Safina: 51 S. Williams: 39 V. Williams: 34 Dementieva: 50 Kusnetzova: 39 Und was die Konstanz betrifft: Erstrunden-Niederlagen: Safina eine (eigentlich 2. Runde, aber nach Freilos), S. Williams drei (davon ebenfalls einmal 2. Runde nach Freilos) - und jetzt �berleg� mal, wie oft Federer oder Nadal in den letzten Jahren in der 1. Runde eines Turniers rausgeflogen sind. Ein "bester Spieler der Welt" sollte sich sowas n�mlich eigentlich nicht leisten. Ein Federer und ein Nadal leisten sich das auch nicht ...
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Joined: Mar 2003
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*Mist*  Jetz� hab� ich es ihm wieder er�ffnet, mich auf "seine Spielwiese" zu ziehen: Statistik!![[Linked Image]](http://www.larian.com/forums/images/icons/default/whistle.gif) Das ist wie wenn ich Federer auf Rasen besiegen wollte...  *LOL*  Danke f�r die gewonnenen Erkenntnisse, Ralf!  Ragon
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Joined: Mar 2003
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*Mist*  Jetz� hab� ich es ihm wieder er�ffnet, mich auf "seine Spielwiese" zu ziehen: Statistik!![[Linked Image]](http://www.larian.com/forums/images/icons/default/whistle.gif) Das ist wie wenn ich Federer auf Rasen besiegen wollte...  *LOL*  Danke f�r die gewonnenen Erkenntnisse, Ralf!  Ragon Aber immer doch ... 
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Joined: Mar 2003
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Apropos Statistik: Es gibt ja nun gen�gend Lobreden �ber Federer, der als der beste Spieler aller Zeiten bezeichnet wird. Ich finde es zwar etwas m��ig, solche Vergleiche zu ziehen, weil ja niemand sagen kann, wie etwa Borg oder Leaver oder McEnroe oder eben Sampras z.B. in der heutigen Zeit spielen w�rden... Aber ein eher statistisches Detail w�rde mich interessieren: Wer - abgesehen von Nadal in letzter Zeit - kommt denn auch nur ann�hernd an Federer heran? Kann man die Konkurrenzsituation heute mit der Konkurrenzsituation zu Zeiten von Sampras (den ich pers�nlich f�r den besten halte) vergleichen? Ralle, bitte die Statistiken auff�hren. Mir fehlt gerade die Zeit. 
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Joined: Mar 2003
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Die reine Liste der Spieler mit den meisten Grand-Slam-Erfolgen ist ja im Rahmen von Federers Rekord-Sieg �fters publiziert worden:
Federer: 15 Sampras: 14 Emerson: 12 Borg: 11 Laver: 11 Tilden: 10 Agassi, Connors, Lendl und einige weiter folgen mit je 8 Erfolgen. Auf Platz 21 ist Boris Becker mit 6 Grand-Slam-Turnier-Siegen bester Deutscher.
Was die Vergleichbarkeit betrifft: Nunja, das ist nicht so einfach zu beurteilen. Wichtig ist dabei erstmal, da� nat�rlich nicht alle vier Grand-Slam-Turniere gleichzeitig eingef�hrt wurden. Wimbledon gibt es seit 1877, die US Open seit 1881, die French Open seit 1891 und die Australian Open erst seit 1905. Aufgrund der aufwendigen Reisen vor allem �ber die Ozeane hinweg waren die Turniere lange Zeit auch eher Kontinental- oder sogar bessere Landesmeisterschaften. Den ersten nicht-franz�sischen Sieg in Paris gab es beispielsweise erst 1933! Dazu kamen nat�rlich die beiden Weltkriege, w�hrend derer nur die US Open ausgetragen wurden. Ein Spieler wie der Ami Donald Budge, der alleine in den Jahren 1937 und 1938 sechs Grand Slams am St�ck (!) gewonnen hat, nach dem 2. Weltkrieg aber keines mehr, wurde dadurch beispielsweise extrem in seinem Erfolgsdrang beeintr�chtigt. Weiterhin ist zu beachten, da� der Tie-Break erst 1970 regelm��ig gespielt wurde, vorher spielte also die Kondition eine noch deutlich gr��ere Rolle in den theoretisch unendlichen Partien ...
Das sind also jede Menge Faktoren, die eine Vergleichbarkeit erschweren - so richtig ist sie wohl wirklich erst ab etwa 1970 gegeben: - wegen der Einf�hrung des Tie-Breaks - weil 1968 die "Open Era" (im Gegensatz zu den vorher verbreiteten Einladungsturnieren) mit nennenswerten Preisgeldern begann und damit der entscheidende Schritt vom Amateur- zum f�r alle qualitativ geeigneten Spieler offenen Profi-Tennis in seiner heutigen Form gemacht wurde (vorher gab es auch schon Profi-Spieler, aber das lief eher so wie im heutigen Profi-Boxen: der Promoter, bei dem der Spieler unter Vertrag stand, hatte das Sagen und bestimmte, wo der Spieler antreten mu�te - auf der anderen Seite mu�ten die Amateur-Spieler den Anweisungen ihrer nationalen Verb�nde folgen, es gab also insgesamt kaum Turniere, bei denen wirklich s�mtliche Top-Spieler aufeinander trafen ...) - weil zu diesem Zeitpunkt die Reiseschwierigkeiten, speziell zu den Australian Open, nicht mehr so stark ins Gewicht fielen und somit alle Top-Spieler an allen vier Grand Slams im Jahr teilnehmen konnten.
Demnach w�rden also Tilden, Emerson und Laver (wobei die beiden letzteren ihre Erfolge in den 1960er Jahren feierten und somit nicht soweit von den oben genannten Kriterien entfernt sind) aus der Liste der "vergleichbaren" Grand-Slam-Gewinner rausfallen.
Somit k�nnte man schlie�en: Vergleichbar erfolgreich wie Federer waren in der Tat nur Pete Sampras und Bj�rn Borg. Die anderen waren zwar ebenfalls extrem erfolgreich und einige h�tten ohne Kriege sowie Turnier- und Reisebeschr�nkungen noch viel erfolgreicher sein k�nnen (allerdings bei deutlich geringerer Konkurrenz als nach 1968) - aber im Grunde genommen in einem anderen Sport, der nicht mehr wirklich viel mit dem heutigen Tennis zu tun hat ...
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Joined: Mar 2003
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WOW! ![[Linked Image]](http://www.larian.com/forums/images/icons/default/shocked.gif) Da bin ich jetzt aber wirklich schwer beeindruckt! ![[Linked Image]](http://www.larian.com/forums/images/icons/default/whistle.gif) Da� Du Dich so mit der Materie auseinandergesetzt hast.  Erneut massiver Erkenntnisgewinn meinerseits!  (das heiiii�t - Du hast hoffentlich nicht alles aus Wikipedia abgeschrieben?!  ) Ragon
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Joined: Mar 2003
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(das heiiii�t - Du hast hoffentlich nicht alles aus Wikipedia abgeschrieben?!  ) Bestimmt nicht abgeschrieben, aber ich wette Ralf schreibt es da noch rein. ;p
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Joined: Sep 2005
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Wie sagte Jimmy Connors so sch�n: "Im modernen Tennis bis du ein Sandplatz-Spezialist, oder ein Rasen-Spezialist, oder ein Hartcourt-Spezialist - oder du bist Roger Federer."
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Joined: Mar 2003
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WOW! ![[Linked Image]](http://www.larian.com/forums/images/icons/default/shocked.gif) Da bin ich jetzt aber wirklich schwer beeindruckt! ![[Linked Image]](http://www.larian.com/forums/images/icons/default/whistle.gif) Da� Du Dich so mit der Materie auseinandergesetzt hast.  Erneut massiver Erkenntnisgewinn meinerseits!  (das heiiii�t - Du hast hoffentlich nicht alles aus Wikipedia abgeschrieben?!  ) Ragon Die Grundlagen wu�te ich als Tennis-Fan, die Details, die man sich nicht wirklich merken kann (Jahreszahlen und so), stammen aus Wikipedia. 
Last edited by Ralf; 06/07/09 09:07 PM.
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Joined: Mar 2003
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Meine Frage zielte aber eher auf den Vergleich Sampras - Federer ab.
Ich habe es ja mehrfach zugeqgeben - ich war fr�her Tennis-Fan, heute betrachte ich das Ganze eher skeptisch. Deswegen w�rde ich ohne zu z�gern die Konkurrenz von Federer bis auf Nadal als deutlich schlechter einstufen als die Konkurrenz von Sampras in seinen besten Tagen.
Daher stellt sich die Frage: Wenn man sagt, da� Federer der beste Spieler aller Zeiten ist, geht man nach den Titeln, die er gesammelt hat? Wenn ja, dann ist doch die Frage, ob er es gegen bessere Konkurrenz nicht schwerer h�tte und damit weniger erfolgreicher w�re? Geht man nach der teilweise nahezu perfekten Spielweise? Wenn ja, m��te man sich die Frage stellen, inwieweit diese perfekte Spielweise auch von der Konkurrenz "zugelassen" wird?
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Joined: Sep 2005
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Deswegen w�rde ich ohne zu z�gern die Konkurrenz von Federer bis auf Nadal als deutlich schlechter einstufen als die Konkurrenz von Sampras in seinen besten Tagen. Nunja, ich denke, diese Gedanken werden sich auch andere Leute gemacht haben. Ich pers�nlich teile deine Einsch�tzung gar nicht mal so wirklich. Wer war denn bei Sampras so alles *wirklich* gro�? Es gab einen Becker, einen Edberg, einen Agassi, eventuell noch einen Ivanisevic. Klasse Namen, sicher. Aber solche Kaliber gibt es heute meines Erachtens auch allemal. Auch gibt es f�r jeden Belag eine Reihe von "Spezialisten", bedingt durch die Spielweise. Ich finde die Situationen eigentlich soweit vergleichbar. Leute wie Roddick, Murray oder Djokovic als "deutlich schlechter" einzusch�tzen, das w�rde ich nicht unbedingt unterschreiben. Nadal ist sowieso st�rker als Leute wie Becker oder so (das ist zumindest meine Meinung), eben weil er - vor allem mittlerweile - auch auf allen Bel�gen so stark ist. Ich w�rde auch nicht die blo�en Zahlen betrachten wollen. Im direkten Vergleich zwischen Federer und Sampras f�llt mir zum Beispiel auf, dass Federer einfach das viel komplettere, variablere Spiel hat. Er hat mehr Optionen in seinem Spiel als Sampras. Sampras war etwas monotoner. Das macht Federer auf jedem Belag erfolgreich. Sampras konnte auf Sand wenig bewegen. Bei den French Open war das HF das beste Ergebnis und er gewann nur ein "Masters" auf Sand, sowie zwei kleinere Turniere in seiner gesamten Karriere, sofern Wikipedia nicht l�gt. F�r einen Spieler seines Kalibers ist das nicht eben viel �ber den gesamten Zeitraum betrachtet. Auch, weil speeziell bei den kleineren Turnieren ja l�ngst nicht immer alle Top-Stars dabei sind, weil ja auch oft solche Turniere zeitgleich stattfinden und sich �berschneiden (wie heute ja auch). Ist ja auch nicht schlimm, sein Spiel passte eben nicht so zu Sand. Aber das ist bei Federer eben anders; er kann auf allen Bel�gen dominieren (�hnlich, wie das ja mittlerweile auch ein Nadal kann). Ich finde, das ist schon ein Merkmal, das man hinzuziehen kann, wenn man denn schon den Vergleich ziehen will. Ansonsten: Ich pers�nlich halte Federer schon lange f�r den besten aller Zeiten. Nicht erst, seitdem er in Roland Garros komplettierte und die 15 in Wimbledon schaffte. Mich beeindrucken neben seinem kompletten Spiel seine Leichtf��igkeit und Souver�nit�t. Diese Ansicht muss man nat�rlich nicht teilen, aber f�r mich macht das viel aus. Er wirkt immer so grazi�s, ausbalanciert und elegant. Seine Beinarbeit ist nahezu beispiellos, die Physis un�bertroffen, und er fabriziert Dinge mit dem Schl�der, die ihm kaum ein anderer w�rde nachmachen k�nnen. DEN besten Spieler objektiv zu ermittlen, das wird schwierig. Da kann man nur nach Zahlen gehen. Und das tue auch ich nicht wirklich gerne. Aber ich w�sste nicht, was Sampras nun wirklich 'st�rker' als Federer macht. Federer hat ja auch noch einige Jahre vor sich, wer wei�, wieviele Titel da noch dazu kommen. Aber jedenfalls sch�tze ich die derzeitige ATP-Tour sogar sehr stark ein, so dass ich keinen Anlass sehe, dahingehend Federer im Vergleich zu Sampras abzuwerten. Aber naja... auch dar�ber kann man lang und breit lamentieren und streiten. Um es zweifelsfrei beurteilen zu k�nnen, m�sste man die beiden Konkurrenzen von Federer und Sampras gegeneinander antreten lassen. Was aber ja logischerweise auch nicht geht.
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Joined: Mar 2003
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Erstmal mu� man erw�hnen, da� ja Federer und Sampras Ende 2008 ein Freundschaftsspiel gegeneinander austrugen - das hat Federer nur mit 6:3, 6:7 und 7:6 gewonnen. Nat�rlich darf man davon ausgehen, da� Federer wohl nicht mit voller Kraft gespielt hat - aber angesichts der Tatsache, da� Sampras seit Jahren nicht mehr im Turnierbetrieb ist, soll es trotzdem ein erstaunlich offenes Match mit einem hervorragend aufspielenden Sampras gewesen sein (�brigens auf einem Hartplatz, auf dem Sampras nat�rlich auch besonders gut ist). Sie haben sogar einmal "offiziell" gegeneinander gespielt, n�mlich 2001 in Wimbledon. Ergebnis: 7-6(7), 5-7, 6-4, 6-7(2), 7-5 f�r Federer (der damals aber noch lange nicht seinen spielerischen Zenit erreicht hatte, w�hrend Sampras seinen wohl schon �berschritten hatte). Auch wenn man aus diesen beiden Ergebnissen nicht wirklich einen validen Vergleich ziehen darf: Die Enge der Spiele zeigt vielleicht doch vor allem eines: Beides waren und sind au�ergew�hnliche Tennisspieler.  Was nun die Konkurrenz betrifft, w�rde ich sogar so weit gehen zu behaupten, da� das Gegenteil von Elgis Einsch�tzung der Fall ist! Nat�rlich waren Sampras� Gegner schillernder. Aber das lag, neben den charakterlichen Merkmalen, vor allem daran, da� es damals ein deutlich st�rkeres Leistungsgef�lle gab. Im Grunde genommen so wie es noch vor drei, vier Jahren im Damentennis der Fall war: Die besten vier oder f�nf Spielerinnen befinden sich mindestens eine Klasse �ber dem gro�en Rest und k�nnen sich eigentlich nur gegenseitig schlagen. Das war in den 90er Jahren bei den M�nnern �hnlich - abgesehen vielleicht von den Sandplatzturnieren, die sich bei den M�nnern aufgrund des h�heren Spieltempos noch viel st�rker von den �brigen Bodenbel�gen abheben als das bei den Damen der Fall ist (nicht ohne Grund sieht man gerade bei den Williams-Schwestern mit ihrem Power-Tennis den mit Abstand gr��ten Abfall zwischen Hardcourt oder Rasen und Sand ...). Heute dagegen ist es so, wie ich es k�rzlich schon mal erw�hnt hatte: Die kompletten Top100 und sogar noch dar�ber hinaus haben das Potential, jederzeit und auf jedem Belag einen Top10-Spieler zu schlagen! Das liegt einfach an der immer noch zunehmenden Professionalisierung. Selbst Spieler der zweiten oder dritten Reihe spielen heute mit Material von allererster G�te und werden zudem professionell von eigenen Trainern, Physiotherapeuten u.�. begleitet. Zudem hat durch die zahlreichen, jedem gegen Geld zug�nglichen Trainingscamps das Ausbildungsniveau deutlich zugelegt - von Bolletieris ber�hmter Schule in Florida �ber die Sandplatz-Camps in Spanien bis hin zu den in den letzten Jahren wie Pilzen aus dem Boden geschossenen Anlagen in Ru�land, deren Auswirkungen man jederzeit in den Top100 der M�nner und vor allem der Frauen verfolgen kann. Das f�hrt eben zu dem Ph�nomen, da� es heute zwei alles �berragende Spieler gibt - Federer und Nadal -, im Vergleich zu denen der Rest weitgehend verbla�t, selbst (bei den ersten beiden: noch?) Murray, Djokovic oder Roddick. Aber daf�r m�ssen diese beiden �berragenden Spielern selbst in ihren Erstrunden-Partien oft h�rter arbeiten als Sampras, Becker, Edberg, Lendl und Co. in ihren Viertelfinal-Matches ... Letztlich bleibt das nat�rlich alles Theoretisieren, aber unterm Strich bin ich ganz einfach der Meinung: Wer ein Grand-Slam-Turnier gewinnt, der ist ein richtig, richtig guter Spieler. Und je mehr, desto besser. Mehr mu� ich eigentlich nicht wissen und Quervergleiche sind und bleiben Spekulation und somit nur eine nette Spielerei. 
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Joined: Mar 2003
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Vielen Dank f�r Deine (wieder mal  ) elaboraten Anmerkungen (auch Euch, Pergor, elgi). Und wie durch Zufall kommt ver�ffentlicht die SZ auch gleich den passenden Kommentar, der so einige Deiner Thesen unterst�tzt. [Oder gar nicht so zuf�llig? Gib�s zu: Du bist heimlicher freier Mitarbeiter in deren Sportredaktion - "Herr Hofmann"?!  ] Einige markante Passagen daraus: Tennis: Wimbledon - Nummer eins[/b][b]Nach seinem Wimbledon-Sieg gegen Andy Roddick ist klar: Roger Federer ist der beste Tennisspieler der Geschichte. Seine Statistik hat einen einzigen Makel. Ein Kommentar von Ren� HofmannEs wird Zeit f�r ein Machtwort. Hier kommt es: Ja, Roger Federer ist der beste Tennisspieler der Geschichte. Seit Sonntag besteht daran kein Zweifel mehr. Alle Diskussionen �ber das Thema k�nnen deshalb beendet werden. Von nun an sollte es nicht mehr darum gehen, was der Schweizer schon alles erreicht hat, sondern nur noch um das, was er auf dem Platz anstellt: Tennis zum Genie�en eben.
Federer hat mehr erreicht als Pete Sampras. In sechs Jahren sammelte er 15 Grand-Slam-Titel, Sampras ben�tigte f�r seine 14 dagegen zw�lf Jahre. Federer hat mehr erreicht als Ivan Lendl. Der Stoiker aus Ostrava stand in 19 Grand-Slam-Endspielen. Federer kommt auf 20. Und: Lendl hat nie in Wimbledon gewonnen. Bj�rn Borg fehlen Siege bei den US Open und den Australian Open in seiner Sammlung. Der Schwede trat die weite Reise nach Melbourne nur einmal an: 1974. Er schied in der dritten Runde aus. Der einzige ernsthafte Konkurrent von Federer um den Status als Nummer eins im historischen Ranking ist Rod Laver. Dem Australier gl�ckte zweimal, was Federer bislang noch nicht gl�ckte: 1962 gewann Laver alle vier Grand-Slam- Turniere innerhalb eines Jahres als Amateur, sieben Jahre sp�ter wiederholte er das Kunstst�ck als Profi. Aber damals wurden drei der vier Turniere auf Rasen ausgetragen.Die Schl�ger waren aus Holz, und es dauerte zwei Jahre, bis einer damit eine ansehnliche Vorhand hinbekam. Laver musste nach seinen Matches nicht stundenlang Interviews geben, er hatte nebenbei keine Stiftung zu unterhalten, und seine Gegner kamen auch nicht mit einer ganzen Armada von Fitness-, Konditions-, Taktik- und Mental-Coaches. Nein, was Roger Federer erreicht hat, ist wirklich einmalig. Und die Art, wie er es erreicht hat, ist bemerkenswert.
..."Ragon, magische Nummer eins 
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Joined: Mar 2003
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Also jetzt mal die leidige Anzug-Diskussion beiseite gelassen und dem, nat�rlich, heutzutage immer unterschwellig mitschwingenden Thema Doping zum Trotz: Aber es ist schon ph�nomenal, was der deutsche Jung-Shootingstar des vergangenen Jahres, Paul Biedermann, da zur Zeit in der "ewigen Stadt" abliefert. Seinerzeit hielt er mit dem 5. Platz im selben Finale wie Michael Phelps als einziger die Fahne des DSV bei Olympia hoch. Jetzt hat er im Rennen auf seiner "Vorbereitungs-/Nebenstrecke" �ber die l�ngeren 400 Meter Freistil mal eben historisches geleistet und den Fabelweltrekord des "menschlichen Fisches" Ian Thorpe unterboten und sich den unverhofften ersten Titel f�r den Verband geholt. Und nun schickt er sich sogar an den oben erw�hnten amerikanischen Ausnahmeschwimmer �ber seine Hausstrecke auf den 200 Metern herauszufordern. Der scheint derweilen durchaus beeindruckt, wenn nicht sogar verunsichert zu sein. Immerhin knallte ihm der Deutsche in den Halbfinals eine um anderthalb Sekunden schnellere Zeit vor den Latz (selbstredend Europarekord  ). Das ist dann der Punkt an dem vielleicht doch wieder die Anz�ge in den Blickpunkt r�cken - Phelps vertraut noch auf sein bew�hrtes Vorg�ngermodell seiner olympischen Triumphe vom letzten Jahr. Schwimm-WM in Rom - Biedermann schneller als Phelps[/b]"...[b]"Ich bin absolut sauber"Biedermann wich auch Doping-Fragen nicht aus, nachdem er sich am Sonntag bei seinem Weltrekord �ber 400 Meter um 6,6 Sekunden auf 3:40,07 Minuten im Finale verbessert hatte. Der Anzug reichte vielen als Erkl�rung nicht. "Nat�rlich muss ich mir solche Vorw�rfe gefallen lassen, das ist klar�, sagte Biedermann, "aber ich bin absolut sauber. Ich hatte X-Kontrollen, bestimmt 20 in diesem Jahr.� Im Kampf um die Vorherrschaft �ber 200 Meter Freistil meldete Biedermann mit Europarekord in 1:43,65 Minuten deutlich seine Anspr�che an. Schon mit seiner sensationellen Zeit �ber die doppele Distanz hatte der Deutsche den sieggewohnten Phelps irritiert. "Ich kann immer noch nicht glauben, dass dieser 400-Meter-Rekord gebrochen wurde, er war der beste Rekord�, sagte der 24 Jahre alte Titelverteidiger. "Man sieht nicht alle Tage, dass sich jemand um sechs Sekunden verbessert.� Phelps, der bei Olympia in Peking 2008 mit sieben Weltrekorden zu acht Goldmedaillen schwamm, steckt wom�glich im falschen Anzug. In 1:45,23 Minuten war er deutlich langsamer als Biedermann. Einziger deutscher Weltmeister �ber 200 Freistil war bisher Michael Gro� 1982 und 1986. " Mal sehen, was das heut� abend gibt...  , Ragon
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