Eigentlich ist diese generelle Kritik am Damen-Tennis unangebracht. Gerade durch das Fehlen einer alles dominierenden Spielerin ist es so spannend wie seit Ewigkeiten nicht mehr - und das auch noch auf recht hohem spielerischen Niveau. Dementieva und S. Williams haben es heute ja mal wieder eindrucksvoll demonstriert.

Es gibt nur zwei Probleme:
1. Es gibt nur wenige Spielerinnen, die gutes Rasentennis spielen. Und das ist für Wimbledon nunmal ziemlich blöd. wink
2. Leider befinden sich in diesem Jahr einige der besten Spielerinnen der letzten Jahre in einer zunehmenden Formkrise: Allen voran die beiden Serbinnen Jelena Jankovic und die mittlerweile sogar aus den Top10 geflogene Ana Ivanovic (beides spielerisch sehr starke und auch optisch ansprechende Athletinnen), aber auch Persönlichkeiten wie Amelie Mauresmo, Daniela Hantuchova, Nicole Vaidisova oder - allerdings als Folge einer langwierigen Verletzung - Maria Sharapowa. Und es gibt zu wenige Spielerinnen, die diese momentanen, spielerischen wie persönlichkeitstechnischen, Lücken im Spitzentennis füllen können. Eine Caroline Wozniacki vielleicht und hoffentlich eine Sabine Lisicki. Aber der Rest präsentiert sich leider in der Tat ziemlich blaß.
Und deshalb schafft es eben selbst eine denkbar mittelmäßig aufspielende Weltranglisten-Erste noch bis ins Halbfinale von Wimbledon ...

Bleibt zu hoffen, daß die Formschwäche der oben genannten Spielerinnen nur vorübergehend ist und/oder in Kürze neue Spieler-Persönlichkeiten sich oben etablieren können. Sonst könnte sich die bislang überzogene Kritik der Medien doch noch als richtig erweisen.