Kalysto:

Mein Tag begann wie immer. Es gibt einfach nur eine Möglichkeit mich morgens aus dem Bett zu bringen. Einen Eimer voll kaltem Wasser oder das angenehme, immer lauter werdende Geräusch einer meiner Lieblings Metal Bands. Zum Glück war es letztere das mir an diesem Morgen das aufstehen versüßte. Genau genommen drang Emerald Sword von Rhapsody of Fire an meine Ohren. Was für ein Genuss schon so früh am Morgen. Die verschiedenen Instrumenten und Tonlagen entlockten mir wie immer ein katzenhaftes grinsen ehe ich langsam ein Auge aufschlug. Die erstem Sonnenstrahlen lugte schon durch das offene Fenster und der frische Morgenwind lies die Vorhänge verführerisch verspielt schwingen.
Und da war es wieder, das allmorgendliche Überlegen: Warmes Bett oder doch was erleben? Wie fast immer entschied ich mich für letzeres. Die Neugierde was der Tag so bringen würde, war immer schon meine größte Schwäche gewesen. Einmal wach, war es fast unmöglich mich wieder in meine warme Decke zu verkriechen.
Als ich dann etwa bei der hälfte des Liedes mein zweites Auge aufschlug entschlüpfte sich mir erstmal ein ausgiebiges Gähnen, welches auch meine Zähnchen sichtbar werden lies. Dann erst begann ich mit meinem Aufwachritual. Der doch recht schlabberig sitzenen Hello Kitty Pyjama in zartrosa war dafür wie gemacht. Genüsslich streckte ich ein Glied nach dem anderen, dehnte und reckte mich bis jeder Muskel einmal gestreckt worden war. Bis dahin war dann auch das erste Lied zu ende und der sanfte beginn des nächstes drang langsam an meine Ohren. Diese mal war es Kings of the Nordic Twilight von Luca Turilli.
Mit einem Satz sprang ich von meinem Bett, welches in etwa einen Meter höhe lag. Ich mochte es einfach etwas höher gebettet zu sein. Ein weiteres strecke und gähnen, dann verschwand ich begleitet von Turillis Stimme im Badezimmer, stellte das Wasser an und schaute in den Spiegel. Ich war mal wieder viel zu lange auf Achse gewesen, aber das würde sich nach einer kalten Dusche wieder legen. Allerdings gefiel mir trotzdem wie ich mich aus dem Spiegel ansah. Katzenhafte Züge, leicht aristokratisch, umrahmt von schwarzem Haar mit einem leichten blaustich. Selbstverliebtheit gehört zweifellos auch zu meinen Zügen, zumindest entlockte mir der Blick in den Spiegel immer ein lächeln welches meine katzenhaften Eckzähne betonte.
Ich sollte mich dann wohl endgültig vorstellen. Meine Name ist Kalysto, neunzehn Jahre alt und ich bin eine Werkatze. Nebenbei auch noch ausgebildete Kunoitchi, Tänzerin sowie Agentin. Mein Job ist es Wesen zu finden und auszuschalten, welche der normale Mensch für einen Mythos hält. Allerdings nur, wenn diese sich etwas zu schulden lassen kommen. So wie der Troll letzte Nacht, der unbedingt einem Türsteher die Nase einschlagen musste.


Rollenspiel hört nicht beim technisch möglichen auf, es hört auf wo deine Fantasie endet.

Lasst uns den hilflosen Drachen vor der bösen Prinzessin retten!
... Das klingt irgendwie falsch...