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veteran
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Joined: Apr 2003
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Nun ja, in den Museen argumentiert man, daß das Licht die Gemälde nicht richtig ausleuchtet ... Ich habe jetzt keinen Artikel dazu zur Hand, aber von Museen kommen tatsächlich ernsthafte und vielschichtige Klagen gegenüber den Energiesparlampen. Was? Das ist doch Stumpfsinn! Gerade normale Glühbirnen schädigen Gemälde doch umso mehr (nicht so sehr, wie das Blitzlicht von Fotoapparaten). Ausserdem kann man auch bei Sparlampen Licht in praktisch jedem Frequenzbereich haben.
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old hand
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Joined: Mar 2003
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Wobei Energiesparlampen auch Nachteile besitzen. Insbesondere bei der Herstellung und beim Entsorgen. Ja, meine Lavalampe funktioniert auch nicht mit den blöden Dingern. Von den Dimmern in den Kinderzimmern mal ganz zu schweigen. Und für den Flur im Keller, in dem man immer nur mal kurz durchläuft, ist dieses Startverzögerungsgefunzel auch extrem doof. In einem größeren Mehrparteienhaus, in dem Freunde ihre Wohnung haben, ist z.B. deshalb die Treppenbeleuchtung von Bewegungsmelder auf Dämmerungsschalter umgestellt worden und leuchtet jetzt halt die ganze Nacht durch. Sehr energiesparend.
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veteran
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Joined: Mar 2003
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Und für den Flur im Keller, in dem man immer nur mal kurz durchläuft, ist dieses Startverzögerungsgefunzel auch extrem doof. In einem größeren Mehrparteienhaus, in dem Freunde ihre Wohnung haben, ist z.B. deshalb die Treppenbeleuchtung von Bewegungsmelder auf Dämmerungsschalter umgestellt worden und leuchtet jetzt halt die ganze Nacht durch. Sehr energiesparend. Ja, da haben wir mal wieder das mangelnde Wissen. Es gibt verschiedene Sorten von Energiesparlampen, aber da der Durchschnittsdeutsche nur noch konsumiert was ihm vorgesetzt wird, statt sich mal zu informieren, wissen das anscheinend die wenigsten. Es gibt "normale" Energiesparlampen für den Einsatz in Räumen, wo länger das Licht brennen soll, die eine gewisse "Aufwärmphase" besitzen und etwas Zeit brauchen, bis sie die volle Leuchtstärke erreicht haben. Und es gibt Quickstart-Energiesparlampen, die ohne Verzögerung sofort in voller Leuchtstärke angehen. Für die, die nicht Lesen können, gibt es da zur Erkennung sogar ein nettes Sprinter-Symbol auf der Verpackung ...
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Joined: Mar 2003
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Wie schaut es eigentlich mit der Lebensdauer aus? Get sie eher kaputt, wenn man sie kurz ein und dann wieder ausschaltet oder wenn sie länger eingeschaltet ist?
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veteran
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Joined: Mar 2003
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Den "normalen" Energiesparlampen tut es nicht gut, wenn sie nur kurz eingeschaltet werden. Wo das der Fall ist (z.B. Keller, Bad, Flur) sollte man Quickstart verwenden, denen macht das nichts aus. Ansonsten sparen sie aus eigener Erfahrung nicht nur deutlich Strom, sondern halten auch erheblich länger. Wo ich früher schon 3 oder 4 mal 'ne Birne hätte auswechseln müssen, hab ich immer noch die erste Energiesparlampe drin.
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Joined: Mar 2003
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Und das ist alles noch nichts gegen das hundertjährige Licht. Okay, die leuchtet wohl auch nicht so hell ...
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Joined: Mar 2003
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Tja, so haben sich die Zeiten gewandelt. Früher hat man Dinge für die Ewigkeit gebaut - egal was es war. Heute steht das Haltbarkeitsdatum bei der Produktion schon fest (Üblicherweise ca. 3 Tage nach Ablauf der Garantiefrist).
PS: Dazu noch eine Geschichte, leider habe ich darüber im Web nix gefunden: Das Ford T-Modell, auch "Tin Lizzy" genannt, war ja das erste Serienauto der Welt. In den USA fährt eine Tin Lizzy Baujahr 1912 herum, die seit 97 Jahren ohne längere Unterbrechungen in Betrieb ist. Der Wagen ist in Familienbesitz und wurde durch Generationen weitergereicht.
Gelegentlich müssen mal ein paar Verschleissteile ausgewechselt werden, aber ansonsten läuft das Ding und läuft, ohne großen Reparaturaufwand.
Ein heute produziertes Auto ist spätestens nach 15 - 20 Jahren ein wirtschaftlicher Totalschaden und steht auf dem Schrott.
Last edited by Ddraigfyre; 28/07/09 01:06 PM.
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Joined: Mar 2003
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Joined: Mar 2003
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Topmanager outet sich Würde natürlich auch zu den "Aufregern" passen, aber da der konkrete Anlaß - das mutige Outing - ja positiv ist, paßt es bei den neutralen "Findlingen" wohl besser.
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Joined: Apr 2005
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1) Früher haben vor allem die Leute "Dinge für die Ewigkeit" erworben, die es sich leisten konnten, und das war nicht unbedingt die Mehrheit. Arme Leute haben viel von dem selbst hergestellt, was sie brauchten - dabei wurde natürlich auf Langlebigkeit geachtet, aber Sachen waren oft auch deswegen viel länger in Gebrauch, weil man kein Geld für was Neues hatte, obwohl der alte Gegenstand abgenutzt oder löchrig war.
2) Die Entdeckung immer neuer Kunststoffe hat die Wegwerfgesellschaft erst richtig ermöglicht. 1912 waren nur wenige Kunststoffe bekannt, und in der Tin Lizzy dürfte keiner verwendet worden sein (wenn man mal von den Reifen absieht). Mit Kunststoffen sind viele Bauteile schnell und billig herzustellen, aber die meisten Kunststoffe werden mit der Zeit spröde, man muss sie also ersetzen.
3) Wenn man heute neue "Dinge für die Ewigkeit" kaufen möchte, kann man die durchaus bekommen, aber sie haben eben ihren Preis.
-> Dass früher mehr auf Langlebigkeit geachtet wurde, liegt zu einem guten Teil nur an den Umständen. Wenn früher schon breitere Bevölkerungsschichten etwas wohlhabender gewesen wären, hätte es sicher auch früher einen Markt für Wegwerfartikel gegeben. Müll wurde zu allen Zeiten ziemlich achtlos weggeworfen, wenn man ihn nicht wiederverwerten konnte. Und wenn Hersteller und Händler gute Chancen sahen, damit durchzukommen, wurde auch früher kurzlebiger Billigmist verkauft - so gab es etwa schon bei den Römern Touristennepp mit schlampig produzierten Andenken.
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Joined: Mar 2003
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Früher haben vor allem die Leute "Dinge für die Ewigkeit" erworben, die es sich leisten konnten, und das war nicht unbedingt die Mehrheit. Die Tin Lizzy hat sich deshalb 15 Millionen Mal verkauft, weil sie extrem robust und günstig war. Arme Leute haben viel von dem selbst hergestellt, was sie brauchten - dabei wurde natürlich auf Langlebigkeit geachtet, aber Sachen waren oft auch deswegen viel länger in Gebrauch, weil man kein Geld für was Neues hatte, obwohl der alte Gegenstand abgenutzt oder löchrig war. Geldmangel hält die Leute heute auch nicht davon ab, sich ein neues Auto zu kaufen, sobald die Aschenbecher vom alten voll sind. Wir sind auf Wegwerfmentalität getrimmt worden. Wir hauen Sachen in den Müll die tadellos sind, weil uns eingetrichtert wird immer das Neueste haben zu müssen, weil das natürlich besser und schicker wäre - stattdessen wird der ganze Mist immer defektanfälliger und geht immer schneller kaputt. Da steckt natürlich System dahinter, nämlich das System des Kapitalismus, mit immer weniger Aufwand immer mehr Geld zu scheffeln. Deshalb wird wegwerfen und neu kaufen auch vom Staat steuerlich belohnt, während pflegen und erhalten bestraft wird. Wenn man heute neue "Dinge für die Ewigkeit" kaufen möchte, kann man die durchaus bekommen, aber sie haben eben ihren Preis. Siehe oben. Früher hat man bei z.B. bei einem Tischler gar nichts anderes bekommen, als von Hand hergestellte und aus Echtholz solide gefertigte Möbel. Man hat etwas darauf gespart, aber anschliessend hatte man einen Schrank, der 100 Jahre hielt. Heute geht man zu Ikea und holt sich Billigplunder aus Sperrholz und Presspappe, der nach 5 Jahren auseinanderfällt. Man kann ja mal darüber nachdenken, womit man auf Dauer günstiger fährt.
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OP
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Joined: Mar 2003
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Tja, so haben sich die Zeiten gewandelt. Früher hat man Dinge für die Ewigkeit gebaut - egal was es war. Heute steht das Haltbarkeitsdatum bei der Produktion schon fest (Üblicherweise ca. 3 Tage nach Ablauf der Garantiefrist). Das Gleiche habe ich gedacht, als man bei Remscheid versuchte, eine alte Backsteinbrücke für eine Autobahnerweiterung zu sprengen. Es ging nicht. Erst im zweiten Anlauf. Die Verantwortlichen waren von der Stabilität überrascht. Haben sie nicht nachgedacht, denn diese Brücke ist recht alt, und wurde noch zu einer Zeit erbaut, als alles mindestens 50 Jahre halten *mußte* ... Wenn sie das bedacht hätten, wären sie nicht überrascht gewesen. Aber das kommt halt davon, wenn man *älteres* mit *heutigen* Maßstäben mißt - im Guten wie im Schlechten ... Nebenbei : Für Trasza : http://en.wikipedia.org/wiki/Olmec_were-jaguar
When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it. --Dilbert cartoon
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Joined: Mar 2003
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Zudem wird uns das Neukaufen ja auch regelmäßig systematisch aufgezwungen, ob wir wollen oder nicht. Siehe Hardware/Software, der gesamte Medienbereich mit neuen Geräten, die mit alten Datenträgern oder Sendeverfahren nicht mehr kompatibel sind, etc.
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Joined: Apr 2005
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Früher haben vor allem die Leute "Dinge für die Ewigkeit" erworben, die es sich leisten konnten, und das war nicht unbedingt die Mehrheit. Die Tin Lizzy hat sich deshalb 15 Millionen Mal verkauft, weil sie extrem robust und günstig war. Günstig im Vergleich zu anderen Autos der damaligen Zeit ja, aber für einen großen Teil der Bevölkerung trotzdem noch unerschwinglich. Und bei guter Pflege können heutige Autos ja durchaus auch sehr lange durchhalten. Dadurch, dass die Autos inzwischen schneller sind, werden eben in kürzerer Zeit große Fahrleistungen erreicht. Es gibt sicher mehrere Autos aus neuerer Zeit, die mehr als 1 Million Kilometer zurückgelegt haben und immer noch fahren. Dass noch einige Tin Lizzys übrig sind, liegt nicht nur an der robusten Verarbeitung, sondern auch daran, dass sie geringere Fahrleistungen hatten als heutige Autos und dass durch die geringere Höchstgeschwindigkeit und das geringere Verkehrsaufkommen vermutlich weniger Autos bei Unfällen Totalschäden erlitten. Früher hat man bei z.B. bei einem Tischler gar nichts anderes bekommen, als von Hand hergestellte und aus Echtholz solide gefertigte Möbel. Man hat etwas darauf gespart, aber anschliessend hatte man einen Schrank, der 100 Jahre hielt. Heute geht man zu Ikea und holt sich Billigplunder aus Sperrholz und Presspappe, der nach 5 Jahren auseinanderfällt. Man kann ja mal darüber nachdenken, womit man auf Dauer günstiger fährt. Eben weil es früher nichts anderes gab als Qualität, die ihren Preis hatte, konnte auch schlecht das Bedürfnis entstehen, sich alle paar Jahre mal neu einzurichten. Inzwischen gibt es genug Leute, die sich nach einer Weile an diesem oder jenem Einrichtungsstück "satt gesehen" haben und sich dann etwas holen, das gar nicht ein Jahrhundert halten muss. Dann ist es auch weniger tragisch, dass die Kinder sich mal mit Stift oder Schere dran verewigen. Und wer bei seinen Eltern auszieht, hat meist gar nicht das Geld, sich teurere Echtholzmöbel zu kaufen. Klar, die Wegwerfmentalität ist in vielen Fällen idiotisch, sie schadet der Umwelt und ermöglicht einigen hohe Profite, während die Allgemeinheit irgendwann (zum Teil schon jetzt) die Folgen zu tragen hat. Aber ich glaube nicht, dass sie ein Zeichen irgendeines moralischen Niedergangs der heutigen Zeit ist - wenn den Menschen die Mittel früher zur Verfügung gestanden hätten, dann hätte sich schon viel früher eine Wegwerfmentalität heutigen Ausmaßes entwickelt.
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veteran
Joined: Mar 2003
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Tja, es kann sie halt niemand leiden, die Ulla ... Und die Werbung ist genial.
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addict
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addict
Joined: Mar 2003
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OP
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Joined: Mar 2003
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Ja, danke, ein paar davon kannte ich bereits.
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