Hallo zusammen,
ich habe mich hier einmal angemeldet um meinen Ärger über den Geschichtsverlauf des Spieles raus zulassen. Ich weiß, dass ist nicht der beste Grund, aber trotzdem. ACHTUNG DER FOLGENDE TEXT ENTHÄLT SPOILER:
Ich habe mir das Spiel am Release gekauft, aufgrund der guten Wertung der Gamestar hinsichtlich der schönen Ideen und Charakteren die das Spiel haben soll, kombiniert mit verschiedenen Lösungswegen.
Hinsichtlich dieser Eigenschaften muss ich die Autoren riesig loben. Das Spiel bittet mir wirklich eine große Fülle an skurrilen und sympathischen Figuren: der schüchtere Nekromant, das Skelett im Drachenturm usw. und es gibt genügend Lösungsmöglichkeiten, sodass wohl fast jeder seines Charakter nach seinen Vorstellungen spielen kann. Auch die Quests an sich sind originell und abwechslungsreich.
Wo das Spiel aber meiner Meinung fast grundlegend versagt ist der Verlauf der Geschichte und ihr Ausgang.
Das ist besonders bedauerlich, da ich Computerspiele im allgemeinen als Medium den Film vorziehe, da sie den Entscheidenden Vorteil haben, dass man nicht nur passiv dasitzt sondern selbst die „Möglichkeit“ hat, oder zumindest das Gefühl bekommt, in die Handlung selbst eingreifen zu können und Geschehnisse zu verändern.
Da aber hinsichtlich Divinity II in nahezu allen Spieletest von einen unbefriedigenden Ende, geschrieben wird, das „den Spieler vor den Kopf stößt“, dachte ich mir, bevor du am Ende enttäuscht oder gar verärgert bist ( Ja, ich neige dazu mich beim Spielen mit der Spielfigur zu identifizieren und mit den NPCs zu Sympathisieren.) schaust du dir das Ende Unvernünftigerweise einmal an.
Schließlich waren die Programmieren ja so freundlich das Ende als einfache Filmdatei in dem Spiele-Verzeichnis zu lassen. Und weil ich dabei war, habe ich mir noch ein paar weiter Filmschnipsel angesehen.
„Selbst schuld!“ werden ihr jetzt denken.
Naja, ich bin froh das ich es getan habe, denn ich weiß, dass ich mich am Ende nur über meine „verschwendete“ Zeit beim Spielen geärgert hätte.
Es mag sein, dass viele Spieler ein Spiel nur des Spieles wegen spielen.
Aber ich gehöre zu den Spieler die ein Spiel spielen, um am Ende das Gefühl zu haben in dieser „fiktiven“ Welt etwas erreicht zu haben.
Wenn ich eine guten Helden spielen, dann will ich am Ende des Spieles die Gewissheit, dass dank seiner Hilfe die „fiktiven“ Menschen in dieser Welt jetzt ein bisschen ruhiger Schlafen können, weil die Welt dank des Helden zu einen sichereren Ort geworden bin.
Wenn ich einen bösen Helden spiele, damit seiner Herrschaft am Ende nichts mehr im Wege steht und er alle seine Ziele erreicht hat.
Kurz: Ich brauche ein virtuelles Schulterklopfen, das mich für die ganze „Arbeit“ am Ende des Spieles entlohnt.
Doch dieses Gefühl wird mir seit längerer Zeit immer wieder genommen, weil die Spieleautoren in letzter Zeit von einer Krankheit heimgesucht werden, die sich „Fortsetzungs-Wahn“ nennt: Eine Unsitte, die den Spieler am Ende nicht für das Durchspielen belohnt, sondern mit einen offenen Ende einer unfertigen Geschichte zurücklässt, damit der Kunde die Fortsetzung des Spieles kauft.
Das ist umso unverständlicher da ich jede Menge großer Spielerserien kenne, die in der Vergangenheit allesamt jeden Teil mit einer Heldenparade, der Errettung des Mädchen, der Vernichtung des Bösen, dem Sieg des Helden etc. aufhören ließen und doch trotzdem auf 7-10 Teile zurückblicken können.
Doch im Falle von DevintyII endet das Spiel nicht mit den Sieg des Helden über den Bösen, was die Geschichte beendet hätte, SONDERN damit, dass der Held in ein Kristallgefängnis gerät und der Bösewicht, mit seiner Lieblingsdirne im Arm, (welche durch die Taten des Helden wieder lebt) alles vernichtet, was die Spielfigur zu retten versuchte.
Alle Bemühungen seitens des Spielers diese „fiktive“ Welt zu retten, waren vergebens. Warum also hat er dieses Spiel gespielt, wenn er storytechnisch sowieso nichts erreicht hat?
Der Spieleautor von Divinity II weiß die Antwort bereits: „Damit er die Fortsetzung kauft!“
Sicher, dieses scheint wieder in Ordnung zu gehen, für die vielen Spieler, die nur des Spieles wegen spielt. Aber für Menschen wie mich, die ein befriedigendes Schulterklopfen, der Marke: „Gutgemacht!“ wollen, ist das, was am Ende bleibt ein ernorm bitterer Nachgeschmack, von einen ansonsten guten Spiel.
Das ganze wäre ja nicht so schlimm, wenn sich dieses: „Alles war umsonst!“ nicht durch das gesamte Spiel ziehen würde wie ein roter Faden.
Ich bin zwar noch im Trümmertal, und habe noch Nichteinmahl den Drachenturm vollständig erforscht, aber ich weiß ja jetzt bereits, dass alle meine Entscheidungen bei welchen der Bürger ich Partei ergreife, wen ich helfe und wen ich sabotiere, sinnlos sind, weil die Einwohner des Tals innerhalb des Spiels sowieso alle „ermordet“ werden.
Hase oder Geld? Helfe ich den gehörnten Ehegatten ( und Mörder) oder doch der untreuen Ehefrau und ihren Liebhaber? Unterstütze ich die Wachen oder die Banditen? Wozu überhaupt? Was bringen mir die ganzen originellen, sympathischen und skurillen Figuren, wenn die ehe alle „sterben“?
Kurz alle Bemühungen von Seiten des Spielers im Trümertals waren schon einmal umsonst.
Ich weiß, dass das Abschlachten friedlicher Bauerndörfer Tradition ist, damit der Zuschauer betroffen ist, erkennt wie böse der Oberschurke ist, und zusammen mit den Helden nach Vergeltung schreit. Nur dass es in diesen Fall in der Geschichte zu keiner Vergeltung kommt, da der Bösewicht am Ende als Sieger dasteht.
Es geht weiter in der Hauptstadt, wo Dämonenhorden aus den Portal einfallen. Auch hier tut der Spieler wohl sein Möglichstes um den Treiben ein Ende zu machen Nur um im Outro zu sehen, wie die Stadt von Oberschurken doch noch zerstört wird. Alles war wieder umsonst? Korrigiert mich bitte falsch ich mich hier irre.
Und als der Hauptcharakter sich dann aufmacht um den ganzen ein Ende zu bereiten, unterliegt er und der Bösewicht und seine Lieblingsdirne überrenne den Rest der Welt.
Warum zum Teufel habe ich dann dieses Spiel gespielt?
Ich male ja auch nicht stundenlang an einen Bild um dann mit anzusehen, wie der Oberschurke vorbeikommt und es wieder zerreist. Geschweige dann, dass ich ein Bild anfange, in den Wissen, dass es am Ende doch zerrissen wird.
Ich weiß, dass klingt ein wenig wie ein Kind den man die Sandburg kaputt gemacht hat, aber ich hoffe ihr wisst, wie ich das Ganze meine.
Das Spiel abseits meiner Kritikpunkte ist ein sehr gutes Spiel.
Ich persönlich bin es einfach leid am Ende mit einen: „der Bösewicht triumphiert und alle Bemühungen des Helden waren sinnlos, damit es eine Fortsetzung geben kann in den der (neue) Held ihn vielleicht doch noch besiegen kann.“ -Abspann abgespeist zu werden.
Dieses Prinzip funktioniert zwar einwandfrei bei Fernserien, wo jede Woche ein neuer Teil gezeigt wird.
Aber bei einen Spiel, bei den ich Wochen meiner Freizeit und 50,-- Euro investiert habe, möchte ich am Ende eine „Belohnung“ und kein Versprechen darauf, dass in ein- oder zwei Teilen und weiteren verkaufen Euros der Spieler endlich triumphiert und der Bösewicht seine gerechte Straffe bekommt.
Last edited by Maekk; 27/07/09 01:34 PM.