1) Früher haben vor allem die Leute "Dinge für die Ewigkeit" erworben, die es sich leisten konnten, und das war nicht unbedingt die Mehrheit. Arme Leute haben viel von dem selbst hergestellt, was sie brauchten - dabei wurde natürlich auf Langlebigkeit geachtet, aber Sachen waren oft auch deswegen viel länger in Gebrauch, weil man kein Geld für was Neues hatte, obwohl der alte Gegenstand abgenutzt oder löchrig war.

2) Die Entdeckung immer neuer Kunststoffe hat die Wegwerfgesellschaft erst richtig ermöglicht. 1912 waren nur wenige Kunststoffe bekannt, und in der Tin Lizzy dürfte keiner verwendet worden sein (wenn man mal von den Reifen absieht). Mit Kunststoffen sind viele Bauteile schnell und billig herzustellen, aber die meisten Kunststoffe werden mit der Zeit spröde, man muss sie also ersetzen.

3) Wenn man heute neue "Dinge für die Ewigkeit" kaufen möchte, kann man die durchaus bekommen, aber sie haben eben ihren Preis.

-> Dass früher mehr auf Langlebigkeit geachtet wurde, liegt zu einem guten Teil nur an den Umständen. Wenn früher schon breitere Bevölkerungsschichten etwas wohlhabender gewesen wären, hätte es sicher auch früher einen Markt für Wegwerfartikel gegeben. Müll wurde zu allen Zeiten ziemlich achtlos weggeworfen, wenn man ihn nicht wiederverwerten konnte. Und wenn Hersteller und Händler gute Chancen sahen, damit durchzukommen, wurde auch früher kurzlebiger Billigmist verkauft - so gab es etwa schon bei den Römern Touristennepp mit schlampig produzierten Andenken.