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Der FC Zürich ist also tatsächlich in der Championsleague, und das erst noch mit dem Hammerlos Real Madrid, AC Milan und Olympique Marseille. Mal schauen, wieviele Tore die da sammeln... "Mein" FC Basel hat sich gestern immerhin noch souverän für die Eurloleague qualifiziert. Dies mit 5 : 1 (Hinspiel 3 : 1, gesamt also 8 : 2) gegen FC Baku. hierzu ist zu erwähnen, dass der FCB gegen einen mässigen Gegner 2 Tore hinnehmen musste, was die derzeitigen Schwächen in der Defensive einmal mehr aufgezeigt hat. Da ist momentan eine Baustelle. Aber solange Frei, Streller & Co. Tore am Fliessband produzieren, geht das...
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Mann, war das g...! Das war `ne Wucht heute - Robben kam, sah, und siegte in kongenialem Zusammenspiel mit dem langsam in Tritt kommenden Ribéry. Na, elgi, was sagst´? Der Robben war doch echt `ne Granate! Und tatsächlich so pfeilschnell wie immer kolportiert. Naja, das Abwehrproblem bleibt. Schade für Rensing - aber nach der bärenstarken Leistung von Butt heute, war´s das wohl für ihn bei den Bayern. Ragon, der Fröhliche
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Aus dem TV Thread: Außerdem, damit es Ragon nicht verpaßt: Um 19.00 Uhr im DSF: Deutschland gegen Frankreich bei der Basketball-EM. Zwar leider ohne Nowitzki, aber vielleicht schlagen sich die Jungen ja auch so ganz ordentlich. Und am Ende hätten sie´s überraschenderweise sogar tatsächlich fast geschafft! Die Deutschen, ohne ihren langjährigen "Kreuz-Buben", haben gar nicht mal so "überreizt" und gegen die stärker eingeschätzten Franzosen einen Auftaktsieg sogar eigentlich verspielt. Doch am Ende, als es drauf ankam, "stach" mal wieder deren NBA-Trümpfe, allen voran Tony Parker, aber auch Ronny Turiaf (Golden State Warriors). DBB-Team verspielt EM-Auftaktsieg gegen FrankreichDanzig (dpa) - Die deutschen Basketballer sind trotz einer starken Leistung mit der erwarteten Niederlage gegen Titelkandidat Frankreich in die EM gestartet. Dennoch weckte das Team nach der knappen 65:70-Pleite Hoffnungen auf das Erreichen der Zwischenrunde.
Am Ende fehlte dem ohne Superstar Dirk Nowitzki spielendem deutschen Team gegen die mit fünf NBA-Stars angetretenen Franzosen nur fünf Punkte, um die Sensation zu schaffen. Zur Pause hatte der Underdog noch mit vier Punkten (37:33) in Front gelegen. Vor rund 3500 Zuschauern in der Olivia-Halle von Danzig war Sven Schulzte (15) bester Werfer in der Auswahl des Deutschen Basketball-Bundes (DBB). Der in der Schlussphase überragende Tony Parker (19) kam bei Frankreich auf 15 Zähler.
«Wir haben die zurecht stark eingeschätzten Franzosen gut beherrscht, aber als es darauf ankam, haben wir den Sack leider nicht zugemacht. Das tut unheimlich weh in einer Vorrundengruppe in der jeder jeden schlagen kann», sagte Bauermann und beklagte «dumme Ballverluste. Dennoch darf man trotz der bitteren Niederlage mit der Leistung hoch zufrieden sein.» Ein geknickter Patrick Femerling wollte den Kopf ebenfalls nicht hängen lassen: «Wir sind eine gute Mannschaft, wir sind talentiert und die Europameisterschaft fängt jetzt erst an.»
Im zweiten Gruppenspiel trifft die DBB-Auswahl auf Russland. «Das wird wieder ein schweres Spiel, aber sicher leichter als gegen Frankreich», sagte Bauermann. Die Russen müssen wie Deutschland auf ihren NBA-Star Andrej Kirilenko und einige weitere Leistungsträger verzichten. «Sie haben ebenfalls eine junge Mannschaft, der noch etwas die Stabilität fehlt», meinte der Nationalcoach zuversichtlich und gab sich nach der vermeidbaren Auftakt-Pleite kämpferisch: «Jetzt müssen wir mit Wut auf uns selber wieder rauskommen und doppelt so hart spielen.» Die jungen Spieler scheinen mit Bauermann auf einer Wellenlänge zu liegen. «Die Pleite war dumm, aber jetzt müssen wir eben die Russen weghauen», sagte der Ulmer Robin Benzing, der als einziger Nachwuchsspieler in der Anfangs-Fünf stand.
Bis kurz vor Schluss durften die Deutschen auf eine Überraschung hoffen. Allen voran Routinier Schultze wuchs im Schlussviertel mit zwei verwandelten Dreiern über sich hinaus, so dass die DBB-Auswahl sechs Minuten vor dem Ende noch mit drei Zählern führte (58:55). Doch am Ende hatten die Franzosen die besseren Nerven.
Bauermann setzte im ersten Gruppenspiel zunächst auf Erfahrung. Mit Steffen Hamann, Demond Greene, Jan-Hendrik Jagla und Femerling standen vier Routiniers in der Anfangs-Fünf. Hinzu kam wie erwartet der erst 20 Jahre alte Benzing. Die Franzosen boten zu Beginn gleich vier NBA-Profis auf, allen voran Spielmacher Parker von den San Antonio Spurs und Center Ronny Turiaf (Golden State Warriors).
Doch die völlig neu formierte deutsche Mannschaft ließ sich von den US-Stars der Equipe tricolore nicht einschüchtern und legte ein ganz starkes erstes Viertel hin. Kampfstark und couragiert ließen die Bauermann-Schützlinge besonders Parker nicht wie gewohnt zur Entfaltung kommen und führten nach den ersten zehn Minuten völlig überraschend mit drei Punkten (17:14).
Auch im zweiten Abschnitt überzeugte die DBB-Equipe mit einer starken Defensive, die Superstar Parker zur Pause bei für ihn enttäuschenden fünf Punkten hielt. Auf deutscher Seite glänzten hingegen die «Alten» Greene (8) und Femerling (7). Zur Halbzeit lag Deutschland so mit 37:33 in Front. Hamann mit drei vergebenen Freiwürfen und einem verworfenen einfachen Korbleger vergab sogar noch eine deutlicheren Vorsprung.
Nach dem Seitenwechsel verpasste es das Bauermann-Team weiter, sich abzusetzen. Greene vergab einen leichten Korbleger, auf der Gegenseite stopfte Kraftpaket Turiaf den Ball in den Korb und verkürzte auf 44:45 - vor dem Schlussabschnitt führten die Franzosen zum 50:48. Vor allem unter dem Korb waren die deutschen Riesen deutlich unterlegen, sicherten sich deutlich mehr Rebounds
Aber die deutsche Mannschaft steckte nicht auf und ging in den letzten zehn Minuten dank Schultze wieder in Front. Doch dann drehte der dreifache NBA-Meister Parker auf und führte die Franzosen mit elf Punkten am Stück zum Sieg. «Immer dann, wenn ein Spiel auf des Messers Schneide steht, dann sind sie da. Das hat man in den letzten Jahren ja auch bei Dirk gesehen», sagte Bauermann über den Superstar.
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... Meins, lieber Ralf, mußte aber die Übertragung des Halbfinales unserer Doppelweltmeisterinnen und seit 16 Jahren bei Europameisterschaften ungeschlagenen Fußballerinnen sein. Daß dies tatsächlich kein Garant für Langeweile war, liegt in der starken Entwicklung der letzten Jahre begründet, die der Frauenfußball hingelegt hat, so sehr daß man nun auch dort endlich über die Aufstockung auf 16 teilnehmende Teams ernsthaft nachdenken kann. Neben den traditionellen Turnierfavoriten wie Deutschland, Erzrivale Schweden oder die mehrfachen Titelträgerinnen aus Norwegen, sind mittlerweile auch die in den letzten Jahren steil aufsteigenden Engländerinnen, die Shooting Stars aus dieser EM, die Niederländerinnen, die spielstarken Französinnen und einige mehr für qualitativ hochstehenden Fußball gut. Zurück zu gestern: Wie unsere Mädels in der zweiten Halbzeit das Spiel noch gedreht haben, das mußte man gesehen haben. Nach einer desolaten ersten Hälfte gegen die im Vergleich zu ihrer 0:4-Niederlage aus der Auftaktpartie der Gruppenphase nicht wieder zu erkennenden Norwegerinnen, die ihnen mit immensenem Laufaufwand und konsequenterem Zweikampfverhalten nach der üblichen kurzen Anfangsoffensive der Deutschen schnell den Schneid abkauften, kamen Silvia Neids Frauen gottlob wie verwandelt aus der Kabine. 0:1 hatten sie nach zehn Minuten des Spiels und einem ungewohnten Torwartfehler von Nadine Angerer (immerhin gegentorlos Weltmeisterin in China 2007! ), die durch die ständige "Karree-Bildung" um sie herum durch die norwegischen Spielerinnen bei Ecken offenbar völlig aus dem Konzept gebracht wurde, zurückgelegen, als der Ball durchs dichte Gewühl der rührigen Tochter des ehemaligen Bundesligaprofis Herlovsen quasi auf den Fuß und von da ins lange Eck fiel. Zu allem Übel mußte der Rückhalt der Mannschaft, die eine der über´s ganze Turnier hinweg felsstabilen "Doppelsechs", Linda Bresonik nach der Pause in der Kabine bleiben, nachdem sie einen üblen Tritt gegen den Knöchel erhalten hatte. Doch nicht nur die für sie eingewechselte, eigentlich auch etatmäßig im defensiven Mittelfeld vorgesehene Simone Laudehr (meine erklärte Lieblingsspielerin, falls sich noch jemand von der China-WM erinnert ), sondern auch die anderen "Joker" Celia Okoyino da Mbabi und Lira Bajramaj trafen "mitten ins Herz" der tapferen Norwegerinnen, als sie ihren ab der 45. Minuten währenden Sturmlauf (endlich auch mehr über die Außen! ) mit dem Doppelschlag in der 59./61. Minuten krönten und das Spiel gedreht hatten. Erst eroberte sich Melanie Behringer vom FC Bayern - und den Vergleich als "weiblicher Bastian Schweinsteiger" möge sie mir verzeihen, aber der Verein, die rötlichen Haare, ihre Dribblings durch die Gegnerreihen, wie sie dann nach innen zieht und ihre Stärke bei Standards/Distanzschüsse... die Ähnlichkeiten sind einfach zu frappierend - eine abgewehrte Flanke aus ruhendem Ball zurück und zog die Kugel erneut quer vors Tor herein. Sie segelte über Freund und Feind... bis sie am langen Eck Simone Laudehr fand, die technisch souverän und eiskalt den Ball flach gegen den Boden hämmerte und so zu einem unhaltbaren Aufsetzer diagonal verwandelte - bevor sie ihrem Jubel über den lang angestrebten Ausgleich und die überwundene persönliche Verletzungsgeschichte freien Lauf ließ. Zwei Minuten später war sie es selbst, die ihrer Einwechslungskollegin da Mbabi mustergültig von der linken Seite auflegte und diese sich gegen ihre norwegische Verteidigerin in den Ball hereinschraubte und ihn perfekt mit dem Kopf ins Kurze Eck stieß - unhaltbar für die starke skandinavische Torfrau Hjelmeset, die den Deutschen auch im Vorrundenspiel schon größte Schwierigkeiten bereitet hatte, als sie ihren Kasten bis in die Nachspielzeit fast komplett sauber hielt. Hier war sie machtlos. Die deutschen Frauen hielten in der Folge auch weiterhin den Druck hoch, während die Norwegerinnen, nicht mehr den Ansatz fanden, der vor der Halbzeit noch die Sensation in der Luft hatte liegen lassen. Jetzt jedoch hielten die höchst engagierte Rekordnationalspielerin (kurz vor den 200er Marke) Birgit Prinz und ihre Sturmkollegin und Turnierführende in der Torschützenliste, Inka Grings, die robuste norwegische Viererkette in ständiger Aufregung und hätten gut und gerne bei einem ihrer unwiderstehlich vorgetragenen Sturmläufe das Spiel entscheiden können. Dazu kamen mit der technisch hochbegabten, aber manchmal zu verspielten Bajramaj und zielstrebigeren Laudehr über die Außenpositionen endlich die wichtigen offensiven Impulse, die auch Norwegens kompaktes 4-4-2 langsam bröckeln ließen. Zumal sich in der Schlußphase der Aufwand aus der 1. Hälfte dann doch so langsam zu rächen begann. Trotzdem blieben die Skandinavierinnen immer bei Kontern nicht ganz ungefährlich, vor allem über die Torshützin und im Zweikampf äußerst durchsetzungsstarke, technisch beschlagene Herlovsen und die lauernde, pfeilschnelle Pedersen. "Turm in der Schlacht" Annike Krahn hielt mit der die leider durch eine längerfristige Knieverletzung (Mensikus- und Knorpelschaden, und daß wo sie gerade erst von einer solchen Malaise ins EM-Team zurückgekehrt war! ) Ariane Hingst ersetzenden Saskia Bartusiak in der Innenverteidigung alles dicht und klärte wenn nötig kompromißlos. Und auch der Rest der Mannschaft versäumte es nicht gut gegen Ball und Gegnerinnen zu arbeiten. Vor allem Außenverteidigerin Babette Peters kurbelte die Angriffe über links hinten immer wieder an und lief die gegnerischen Konter zuverlässig ab, während Bresoniks zuvor kongeniale Partnerin, die junge aber schon etablierte Kim Kuhlig in der Mitte das "Schild" vor der Abwehr gab. So hielt man die spärlicher werdenden Entlastungsangriffe der Norwegerinnen auf einem erträglichem Maß und unterband sie meistenteils schon frühzeitig. Der finale Zug gelang dann schließlich noch zum Ende der Nachspielzeit, als in einem letzten Angriff erst noch Inka Grings an der starken Hjelmeset scheiterte, die nachstürmende, in diesem Turnier leider noch ein wenig glücklos agierende Birgit Prinz den zurück prallenden Ball im Lauf auch nicht hinreichend unter Kontrolle bringen konnte... bis schließlich aus dem Hintergrund Lira Bajramaj den zweiten Nachschuß, ähnlich wie Laudehr beim Ausgleich, als scharf geschossenen Aufsetzer ins Tor beförderte. Das wars dann. Der Abpfiff folgte fast unmittelbar. Deutschland stand im 6. Finale in Folge und hält die Chancen auf den 5. Titel nacheinander. Außerdem wissen Silvia Neids Frauen jetzt, daß sie und vor allem wie sie ein Spiel auch drehen können. Das hilft hoffentlich gegen die nicht zu unterschätzenden Engländerinnen, die sich gegen die Überraschungshalbfinalistinnen der "Elftal" schon zuvor, aber erst in der Verlängerung, hatten durchsetzen können, mit ihrer Starstürmerin Kelly Smith und Siegtorschützin Jill Scott. Na dann, ein für Donnerstag Daumen drückender Ragon
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Joined: Mar 2003
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... Meins, lieber Ralf, mußte aber die Übertragung des Halbfinales unserer Doppelweltmeisterinnen und seit 16 Jahren bei Europameisterschaften ungeschlagenen Fußballerinnen sein. Man kann zum Glück auch zappen.
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OP
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Joined: Mar 2003
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Tja, die deutschen Basketballer können offenbar nicht anders: Sie müssen immer einen Krimi inszenieren! Diesmal glücklicherweise mit Happy End. Und das gegen den Titelverteidiger!
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Joined: Mar 2003
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WOW! Jetzt bin ich aber echt schwer beeindruckt! Und das sowohl ohne die Ikone Nowitzki als auch die andere jüngste `NBA-Neuerwerbung´ Chris Kaman. Vor allem auch mit einigem an `Jugend forscht´ Potenzial! Okay, auch die Russen hatten ihren Andrej Kirilenko nicht dabei - trotzdem: A la bonheur! Hier der eindrucksvolle Spielbericht der Agenturen (teilweise 2-stellige Vorsprünge und der ewig jugendliche, aber doch schon 28-jährige Jan-Hendrik Jagla sogar mit einem berüchtigten "double-double" ): [b]DBB-Team schlägt EM-Titelverteidiger Russland[/b]Danzig (dpa) - Mit einer Gala-Vorstellung gegen Titelverteidiger Russland haben die deutschen Basketballer bei der Europameisterschaft in Polen für eine faustdicke Überraschung gesorgt und das Tor zur Zwischenrunde ganz weit aufgestoßen.
Auch ohne seinen Superstar Dirk Nowitzki zeigte das Team von Bundestrainer Dirk Bauermann in Danzig eine bärenstarke Vorstellung und siegte gegen den 15-fachen Europameister völlig verdient mit 76:73 (45:31). «Das war eine ganz tolle Leistung unserer jungen Mannschaft. Die Jungs machen ihrem Land alle Ehre. Sie haben gezeigt, dass sie da sind, wenn man ihnen das Vertrauen gibt», sagte Bauernmann.
Bester Werfer in der Auswahl des Deutschen Basketball-Bundes (DBB), die sich von der unglücklichen 65:70-Niederlage gegen Frankreich am Vortag gut erholt zeigte, war vor 2800 Zuschauern in Danzig Jan-Hendrik Jagla mit 19 Punkten. «Es macht einfach Spaß mit dieser jungen Mannschaft. Der Elan und die Spritzigkeit der Jungs sind unser Erfolgsgeheimnis», sagte der überragende Blondschopf. Mit einem weiteren Erfolg gegen Lettland kann die DBB-Auswahl den Einzug in die zweite Runde perfekt machen. Eventuell reicht dazu auch eine knappe Niederlage.
Jagla, gegen die Franzosen mit fünf Zählern noch weit unter seinen Möglichkeiten, trumpfte bis zu seinem fünften Foul 2:25 Minuten vor Schluss gegen die starken Russen ganz groß auf. Neben seinen 19 Punkten «pflückte» der 28-Jährige noch elf Rebounds und war mit diesem Double-Double (zweistellige Werte in zwei Kategorien) der Garant für den erst achten deutschen Sieg im 30. Duell mit der «Sbornaja» (Bilanz: 0:16 gegen Sowjetunion, 8:6 gegen Russland).
Das deutsche Team startete furios und ging schnell mit 6:0 in Führung. Zwar fanden die Russen, die bei der EM wie Deutschland auf ihren NBA-Star Andrej Kirilenko verzichten müssen, danach ins Spiel (14:12). Angetrieben vom starken Heiko Schaffartzik zogen die Bauermann-Schützlinge bis zum Ende des ersten Viertels aber auf 14 Punkte davon (26:12).
Russland schien sichtlich beeindruckt von der couragierten Vorstellung der völlig neu formierten deutschen Mannschaft. Nur sechs von zwölf Freiwürfen der «Sbornaja» fanden im ersten Viertel den Weg in den Korb. Den Deutschen bereiteten hingegen vor allem die extrem kleinlich pfeifenden Unparteiischen Probleme. Zur Pause waren sowohl Femerling, Sven Schultze, Elias Harris als auch Tim Ohlbrecht bereits mit drei Fouls belastet.
Aber auch diesen Widrigkeiten trotzten die deutschen Riesen. Zwischenzeitlich führten sie mit 19 Punkten (44:25) und zauberten mit Ohlbrecht und Steffen Hamann gar einen «Alley-Oop» aus dem Ärmel - zur Pause betrug der Vorsprung immer noch stolze 14 Zähler (45:31).
Den Start in den zweiten Durchgang verschliefen die DBB-Korbjäger dann aber. Die Russen verkürzten schell auf acht Punkte (37:45), ehe die große Stunde von Jagla schlug, der die nächsten sieben Zähler für das deutsche Team erzielte und wieder für einen beruhigenden Zehn-Punkte-Vorsprung sorgte. Doch die Russen kamen wieder heran. Neben Jagla mussten auch noch Schultze, Hamann und Ohlbrecht mit dem fünften Foul vom Feld.
In der hektischen Schlussphase sorgte Schaffartzik mit einem Dreier für die 71:67-Führung. Bei einer 71:69-Führung 74 Sekunden vor Schluss nahm Bauermann eine Auszeit. Robin Benzing versenkte 50 Sekunden vor Schluss einen Dreier zum 74:69. «Ein geiles Gefühl, der Sieg wird uns beflügeln», sagte der Ulmer. Lucca Staiger verwandelte dann zwei Freiwürfe zum 76:71 - es war die Entscheidung.Ragon, der höchst Erfreute
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Joined: Mar 2003
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Hallo lynn!!! Ich freu´ mich sehr für Kim Clijsters, daß sie nach ihrer Rückkehr aus der Babypause gleich wieder in dem Finale steht, welches der ehemaligen Weltranglistenersten ihren bislang einzigen Grand Slam Titel zuvor beschert hatte: Dem der US Open! Daß ihre Kontrahentin, die zweite der Williams-Schwestern die sie damit aus dem Turnier warf, dabei das Match auf recht unwürdige Weise im Streit mit den Unparteiischen beendete mag denen zur zusätzlichen Genugtuung gereichen, die sowieso dem Power-Tennis der Amerikanerinnen eher kritisch gegenüberstehen. Für die anderen ist vielmehr die tolle Turnierleistung der Belgierin hervorzuheben. Die Kosenamen die ihr Auftritt auch beim Heimpublikum und -medien hervorgerufen hat - "Kim Possible" (nach einer Comicheldin), "KimBack", "Comeback Mami" - finde ich sehr liebenswert. Kim Clijsters ist halt wirklich eine sehr positive Persönlichkeit im weiblichen Tenniszirkus. Es ist sehr schön, daß sie sich von ihrer Handverletzung, die eine wichtige Rolle bei ihrer Rücktrittsentscheidung spielte, erholt zu haben scheint. Und die in der Zwischenzeit gesammelten Erfahrungen abseits der Tour im Privatleben, die Familiengründung und die Geburt ihrer Tochter, einfach mal den Verstand frei zu bekommen und aus dem engen Tunnel des harten, täglichen Wettbewerbs zu heben... das verleiht ihr jetzt offenbar eine ganz neue Lockerheit und Spielfreude. Great to have you back, Mrs. Clijsters! Spielbericht aus den AgenturenRagon, der Tennis-Magier P.S.: Jetz´ geht´s allerdings gegen die gewaltig aufstrebende Erzrivalin von Sabine Lisicki, die Sänin Caroline Wozniacki, welche Clijsters´ Landsfrau Yanina Wickmayer im anderen Halbfinale klar ausschaltete. Das wird schwer werden!
Last edited by Ragon_der_Magier; 13/09/09 10:54 AM.
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Joined: Mar 2003
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Daß ihre Kontrahentin, die zweite der Williams-Schwestern die sie damit aus dem Turnier warf, dabei das Match auf recht unwürdige Weise im Streit mit den Unparteiischen beendete mag denen zur zusätzlichen Genugtuung gereichen, die sowieso dem Power-Tennis der Amerikanerinnen eher kritisch gegenüberstehen.
Das war allgemein eine ziemlich unwürdige Situation, die grundsätzlich keinem Tennis-Fan wirklich gefallen kann. Eine gewisse Schadenfreude darüber, daß Miss Williams der mögliche Sprung an die Weltranglisten-Spitze ausgerechnet durch eine Spielerin versaut wurde, die nach über zweijähriger Karrierepause samt Geburt ihres ersten Kindes gerade mal ihr zweites Turnier spielt und meiner Meinung nach noch nicht einmal ganz ihr optimales Wettkampfgewicht erreicht hat (zumindest hatte ich sie deutlich schmaler in Erinnerung), läßt sich jedoch nicht verhehlen. P.S.: Im übrigen erwarte ich, daß Clijsters gegen Wozniacki gewinnen wird. Wird hoffentlich ein gutes, enges Spiel, aber Clijsters sehe ich nach diesem Turnierverlauf eindeutig im Vorteil. P.P.S.: Noch ein "im übrigen": Ich befürchte, die arme Linienrichterin wird in den nächsten Tagen bis Wochen leiden müssen ...
Last edited by Ralf; 13/09/09 11:19 AM.
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Joined: Mar 2003
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Das war gerade mal wieder einer der Tennis-Momente für die Ewigkeit, wahrscheinlich. Nicht nur, daß sich Roger Federer in einem packenden Match knapper gegen Novak Djokovic durchsetzte, als es die drei Sätze vermuten lassen würden. Nein, deren genauere Ergebnisse - 7:6, 7:5, 7:5 - zeigen schon, wie eng das Match war. Zumal wohl, weil auch Federers Erstaufschlagsquote mal wieder nicht so berühmt war (da braucht er für seinen Finalgegner wohl eine Steigerung, vor allem wenn man ans letzte Treffen der beiden denkt - aber dazu etwas später). Dazu kamen mal wieder die eingestreuten leichten Fehler mit der zu langen Vorhand, die ich eigentlich schon länger nicht mehr von ihm gesehen hab´. Umso bemerkenswerter dann der Schlag zum Matchball, von dem Roger Federer hinterher - im Interview mit der amerikanischen ehemaligen Weltklasse-Tennisdame Mary Joe Fernandez übrigens - selbst sagte, daß es womöglich der beste war, den er je gespielt hat: Djokovic hatte seinen Angriff gut vorbereitet... ... Federers Rückschlag kam ziemlich kurz cross auf die Rückhand, aber zu hoch... ... also wollte Djokovic den Ball mit einem harten Stop "killen", wie er es nur wenige Ballwechsel zuvor erfolgreich gegen den Schweizer praktiziert hatte... ... doch Federer erläuft den Ball und chipt ihn longline über´s Netz... ... Djokovic antwortet mit dem Anti-Schlag zu seinem vorigen - einem wunderschönen, butterweichen Lob... ... Federer im Galopp nach hinten, bremst seinen Speed fast ins Trudeln hinein... - was dann folgt, sieht man gerne als Showschlag, Ihr wißt schon, der berühmte durch die eigenen Beine : Doch Roger Federer, seit seinem Wimbledon-Erfolg bekanntlich wieder Nummer Eins der Welt, trifft den Ball optimal soweit unten, daß er die volle Beschleunigung erzielt und ihn dabei auch noch so knapp über´s Netz schlägt, daß das Ergebnis ist: ein knallharter, vollwertiger Cross-Passierschlag! Nicht der Hauch einer Chance für den tapferen Djokovic. Der, konsterniert, mit in die Hüften gestemmten Händen und gute Miene zu bösem Spiel machend, kann den Ort des Geschehens nur an- sowie seinem Kontrahenten halb ungläubig hinterherlächeln. Ein Fall von nicht "only in Amerika", sondern "only Roger Federer". Wer das nicht gesehen hat... Den darauffolgenden ersten, von eigentlich so erkämpften 3 Matchbällen gegen den Aufschlag des Serben, verwandelt der Rekord-Titelgewinner mit einem brachialen Return nach umlaufener Rückhand, zur Abwechslung mal wieder ein souveräner Vorhandschlag an dem Tag. Nun lauert auf ihn allerdings Juan-Martín del Potro, seine "Nemesis" aus dem French Open Halbfinale, dessen "Aufschlag-Maschine" er dort nur mit Mühe hatte aushalten können. Dafür wird er wohl auch diesmal wieder einen stabileren ersten Aufschlag benötigen, wie oben schon erwähnt. Denn mit seinem Sieg über den langsam wieder in Form kommenden Rafael Nadal, dem eigentlichen Erzrivalen und "Federer-Killer", scheint der Argentinier erneut in der Verfassung zu sein, um dem "Besten Tennisspieler aller Zeiten" zu einer echten Gefahr für den dritten Grand Slam Titel in diesem Jahr zu werden. Ragon, der begeisterte Zeitzeugen-Magier
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Joined: Sep 2005
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Jo... "Roger the Magic" ... treffend gewählt! Ob es nun DER beste Schlag seiner Karriere war, will ich nicht sagen wollen, er hat ja schon so einiges fabriziert in all den Jahren, aber auf jeden Fall war das eines der Highlights überhaupt, keine Frage. Einer dieser Momente, in denen man mal wieder voll bestätigt bekommt, warum er oftmals der "beste Tennisspieler aller Zeiten" genannt wird. Im morgigen (bzw. ja eigentlich sogar schon heutigen) Finale zwischen den Herren rechne ich Del Potro aber ehrlich gesagt keine großen Chancen zu. Klar, Del Potro war stark heute. Aber Nadal bei weitem nicht so, wie er könnte. Und hinzu kommt auch einfach, dass Del Potro eine gute Statur für das Spiel gegen Nadal hat. Er ist groß, was bedeutet, dass er die Bälle hoch nehmen und dadurch Nadals Spin relativ gut entschärfen kann. Zudem spielt er insbesondere die Rückhand beidhändig und hat daher da immer viel Stabilität. Und zudem fehlte Nadal heute komplett die Länge in den Bällen, da hat er es Del Potro einfacher gemacht. Kurzum: Nadal fehlten heute einfach komplett die Mittel, weil seine Offensive eben noch sehr schwächelt. Zudem war sein Aufschlag sehr halbherzig, vielleicht gibt's da ja doch noch Probleme im Bauchmuskelbereich. Er wollte dazu ja nichts sagen. Und naja, Federer hat eine 6:0 Bilanz gegen Del Potro vorzuweisen. Und es wäre schon ein echter Knaller, wenn Del Potro ausgerechnet im ersten GS-Finale seiner Karriere diese weiße Weste von Federer durchbrechen würde. Das würde schon ein enormes Maß mentaler Stärke erfordern. Ich glaube nicht, dass er dazu in der Lage sein wird. Aber man wird sehen, er hat auf jeden Fall das Zeug dazu, Federer zu scheuchen und ein tolles Match zu liefern. Der Sieger wird aber hoffentlich Roger heißen, der sich mit dem 16. GS-Titel noch ein klein wenig mehr unsterblich machen könnte! Ansehen kann man sich den feinen Schlag beispielsweise hier: Federer - Djokovic US Open 2009
Last edited by Pergor; 14/09/09 12:56 AM.
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Joined: Mar 2003
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Ja, manchmal wird man wirklich dafür belohnt, daß man bis um 1:10 Uhr nachts Tennis schaut. P.S.: Mary Joe Fernandez ist immer noch so hübsch wie zu ihrer aktiven Zeit. P.P.S.: Todd Martin nicht unbedingt.
Last edited by Ralf; 14/09/09 08:15 AM.
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Joined: Mar 2003
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... P.P.S.: Todd Martin nicht unbedingt. Was willst Du uns - mit dieser reichlich unfairen Gegenüberstellung - sagen, lieber Ralf?! Wir werden sehen, lieber Pergor. Auf jeden fall erfrischend, sich mal wieder über erfreulich hohes Niveau im Tennis austauschen zu können. Auch wenn dazu leider nicht die Deutschen herhalten können, so wie ziemlich eindrücklich noch in meiner Jugendzeit. Deswegen laßt uns doch die "gute alte Zeit" noch einmal heranziehen und den Bogen zur Aktualität spannen... so wie es dieser Autor mit seinem recht launigen Artikel über den wunderbaren, ebenso magischen, ja historischen Sieg von Kim Clijsters und den Zustand des Frauentennis im Allgemeinen tut. Ich deutete doch schonmal Steffi Grafs Rolle im Comeback der Belgierin an? Herr Pavlovic nimmt sich das zum Anlaß für einen wunderschönen Aufhänger zu seinem Kommentar: "... Wird Steffi Graf Beschwerdebriefe bekommen? Sollten sich aktuelle Tennisspielerinnen über das sensationelle Comeback von Kim Clijsters beschweren wollen, wäre die deutsche Tennislegende jedenfalls die richtige Adresse. Als Clijsters eingeladen wurde, im Frühsommer das neue Stadion von Wimbledon in einem Mixed der Frührentner einzuweihen - an der Seite von Tim Henman, gegen das Ehepaar Steffi Graf/Andre Agassi -, da fühlte sich die Belgierin verpflichtet, sich für diesen Termin fit zu machen. 2007 war sie, nicht einmal 24 Jahre alt, zurückgetreten: frustriert über allzu viele Verletzungen, genervt vom wurzellosen Leben und den ewigen Reisen, erfüllt von der Sehnsucht nach einer eigenen Familie. Als sie diese nach den ersten Gehversuchen ihrer Tochter auf einem guten Weg wähnte, erinnerte sie der Auftritt in Wimbledon - wo sie übrigens kurioserweise nie auch nur das Finale erreichte - daran, was sie vermisste: den Adrenalin des Wettkampfs.Weitere Bildstrecken * Kim Clijsters;Reuters Clijsters gewinnt US Open "Da oben ist Mami" * US Open AFP Tennis: US Open Diagnose: Trümmerbruch Dass Clijsters nur 14 Spiele nach ihrem Comeback brauchte, um eine der vier großen Trophäen ihres Sports zu gewinnen, sagt eine Menge über die Qualitäten der nun 26-Jährigen. Sie hatte sich ja nicht ins Finale gemogelt, sondern auf dem Weg mit methodischem, gewaltigem und doch ruhigem Tennis fünf gesetzte Gegnerinnen ausgeschaltet, darunter beide Williams-Schwestern. Die Belgierin ist auch deshalb eine würdige Vertreterin einer raren Spezies: Die letzte Mutter, die vor ihr einen Grand-Slam-Titel gewonnen hatte, war die elegante Australierin Evonne Goolagong Cawley - 1980 in Wimbledon.
Clijsters' Triumph verrät freilich noch mehr über den Zustand des Frauentennis, das zuletzt von Spielerinnen geprägt wurde, die sich wie Diven gerierten, ohne sich diesen Status je verdient zu haben. Schillernde Talente (wie Ana Ivanovic oder Alizé Cornet) verschwanden fast so schnell wie sie aufgetaucht waren, und so wurde der Sport zunehmend dominiert von einer Meute austauschbar wirkender Frauen, deren Namen mit großer Wahlscheinlichkeit auf -owa oder -ewa enden.
Auch deshalb kam diese Ausgabe der US Open gerade recht: Clijsters führte eine Gruppe grundverschiedener junger Spielerinnen an (von Caroline Wozniacki über Yanina Wickmayer bis zu Melanie Oudin), die Anlass zur Hoffnung gaben, dass das Frauentennis wieder so spannend werden könnte wie Ende der 90er Jahre, als es kurzzeitig sogar die Männerwelt in den Schatten stellte.Bevor die -owas und -ewas jetzt aber Steffi Graf aufschrecken, sollten sie eines bedenken: Die Deutsche, im Juni 40 Jahre alt geworden, war bei dem besagten Mixed in Wimbledon mindestens so gut wie Kim Clijsters. " Ragon, der den erwähnten samt Familien nur das Allerbeste wünscht
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OP
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Joined: Mar 2003
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... P.P.S.: Todd Martin nicht unbedingt. Was willst Du uns - mit dieser reichlich unfairen Gegenüberstellung - sagen, lieber Ralf?! Nur, daß der gute Todd Martin seit seinem Karriereende offensichtlich einige Kilos zugelegt hat - Mary Joe Fernandez dagegen nicht.
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Joined: Mar 2003
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Wie wird´s ausgehen? Bei ersterem Event brachte del Potro im Ganzen nur drei Spiele (!!!) zustande gegen den Branchenprimus, der es zu dem Zeitpunkt nicht mehr zu sein schien. Bei dem zweiten, dem für Federer am Ende so historischen Turnier, verlangte der Argentinier dem Rekord- Grand-Slam-Gewinner das Äußerste ab und zwang ihn, stark aufspielend über die volle Distanz von fünf Sätzen. Eine der Strategien für den Schweizer könnte ja heute mal sein, möglichst viel Kapital aus der theoretischen Anfangsnervosität seines Kontrahenten zu schlagen, bevor der wieder so "ins Rollen" kommt, da dies dessen erstes Grand Slam Finale ist - Federer dagegen in 17 der letzten 18 Finals bei diesen größten Turnieren der Tour stand. Und tatsächlich, nach 40:0 und einem letztlich souverän zu 15 gewonnenen eigenen Aufschlag, beginnt er sofort den 8.-jüngsten US Open-Finalisten aller Zeiten heftig bei dessen Service zu bearbeiten. Aber was er schließlich beim 5. Breakball schon wieder für ein Zaubertennis auspackt, das ist unglaublich. Del Potro scheucht ihn von links nach rechts und umgekehrt, bis er vorn am Netz die Möglichkeit zu einem Rückhandschmetterschlag bekommt... ... aber Federer spielt erst einen unglaublichen Cross, den del Potro aber immerhin hart longline dreschen kann... ... nur der Schweizer erläuft den wieder mal in unnachahmlicher Manier - und spielt wieder so extrem cross, daß sein argentinischer Gegenüber nur noch staunend hinterher schauen kann! Mann, ist der SCHNELL, der Federer! Dabei macht er manchmal einen so phlegmatischen Eindruck bei seinen Bewegungen. In diesem Ballwechsel aber nicht. Und schon steht´s 3:0 für den haushohen Favoriten. Mittlerweile hat auch del Potro sein erstes Spiel nach Hause gebracht, Federer dann wieder seins mit ein klein wenig Mühe - 4:1, für den immer vorlegenden Schweizer. Ragon, der Begeisterte
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Joined: Mar 2003
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Nach einer von del Potro bravourös abgewehrten weiteren Breakchance bringt sich Federer bei eigenem Aufschlag mit mal wieder grauenhafter Erstaufschlagsquote und scheinbar leichtfertig verzogenen Schlägen selbst in die Bredouille. Doch dann macht er aus einem daraus resultierenden 0:30 plötzlich flugs wieder mit Maßarbeitsschlägen ( Del Potro schaut zweifelnd hinterdrein, erlaubt sich einmal sogar den Spaß an den Auftreffpunkt hinzugehen und kräftig mit dem Schuh dran zu schrubben , kann aber letztlich nichts machen.) einen glatten Spielgewinn. Jetzt ist del Potro beim Stande von 2:5 plötzlich wieder in höchster Gefahr, sieht sich drei brilliant heraus gespielten - einmal mit einem lässigen Stop aus dem Lauf und ansatzlos - Breakbällen gegenüber. Doch del Potro kann alle 3 abwehren. Den letzten vergibt Federer mit einem diesmal zu schlampig hohen Stop. Nach einem viel zu niedrigen und kurzen Lob und einem weiteren zu hoch angesetzten und von del Potro diesmal besser antizipierten Stop, hat der Argentinier dann plötzlich selber Spielball. Und diesen verwertet er mit einem krachenden Ass! Da hat er ihn unnötig leicht ausgelassen. Nichts kaputt gegangen, aber. Seinerseits mit einem schön weit auf die Vorhand mit Seitschnitt serviertem unholbaren Aufschlag macht der 5-malige Titelverteidiger den Satz zum 6:3 zu.
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Joined: Mar 2003
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Auweia! Zur Zeit scheint alles in Richtung Australien Open hinzudeuten. Mit einem Doppelfehler macht del Potro den katastrophalen Fehlstart auch in den 2. Satz `perfekt´. Einen solchen streut jetzt auch mal Federer ein (heftiger Wind, gerade!). Aber am Netz macht der Schweizer das Spiel unwiderstehlich zu und bestätigt das Break gerade zuvor. ... Jaja, und plötzlich aber eröffnet Federer selbst dem jungen Argentinier seine ersten 2 Breakbälle. Zum einen, weil er´s ein wenig übertreibt mit der Ans-Netz-Stürmerei. Da hatte del Potro zuvor schon einige gute Passiergelegenheiten, die er aber wegen Ungenauigkeiten im eigenen Spiel nicht nutzen konnte. Schließlich spielt der Schweizer mal wieder eine seiner berüchtigten, unmotivierten Vorhände ins Aus. Aber nichts, was er nicht reparieren könnte. Mit zwei extrem platzierten und flach abspringenden Schlägen auf del Potros Rückhand, einmal mit der Vorhand, einmal selbst mit der Rückhand, gleicht er wieder aus. Dann kommt´s aber zu einer komischen Irritation: Federer schlägt ein Ass... doch del Potro bricht die Returnbewegung ab und hebt zeitgleich die Hand. Er hatte eine Bewegung eines Balljungen im Rücken des Schweizers gesehen. Eine kleinere Diskussion mit dem Stuhlschiedsrichter später wird der Aufschlag wiederholt. Federer muß in der Folge sogar noch zwei Breakbälle abwehren. Aber am Ende bringt er das Aufschlagspiel doch noch so durch wie geplant: Mit einem unholbaren Service. Jetzt wieder zwei Breakbälle für Federer, die er aber ungenutzt verstreichen läßt. Kann es sein, daß beiden der Wind doch ein wenig mehr zu schaffen macht, als es dem Betrachter von außen auffallen mag!? ... Rechtzeitig vor dem Satzfinale scheinen sich die beiden Kontrahenten eine kleine Pause gönnen zu wollen - denn sie bringen ihre Aufschläge ausnahmsweise mal relativ reibungslos über die Bühne. (auch wenn del Potro nach 40:0 mit einem leichten Fehler und einem Doppelfehler nochmal leise Zweifel aufkommen läßt ... bevor dann doch mit einem Ass abschließt ) ... Eieiei! Und wieder schleichen sich Flüchtigkeitsfehler beim Champion ein. Wieder mal zwei eingestreute leicht verschlagene Vorhände, eine davon gleich zu Anfang, lassen del Potro nach 40:15 wieder zum Einstand heran. Dann kann Federer mehrmals den Spielball nicht verwerten. Zuletzt leistet er sich dabei sogar einen Doppelfehler. Überhaupt: Die Aufschlagbewegung beim ersten stimmt da vorn und hinten nicht mehr. Immerhin tut ihm del Potro dann mit seinem letzten Vorhandfehler ins Netz den Gefallen das Spiel zuzumachen. Der darauffolgende Service geht mal prinzipiell kampflos an den Argentinier. Federer, immer noch das anfängliche Break vorn, bereitet sich auf den Service zum Gewinn auch des 2. Satzes vor... ... UNGLAUBLICH! Nach 30:0 gleicht del Potro (mit Hilfe der äußerst unpassenden Bildstörungen?! ) zum 30 beide aus! Dann spielt Federer einen Todesball auf die Rückhand - aber del Potro zieht ihn noch rein!... oder doch nicht? - Der Ball wird aus gegeben! Del Potro muß challengen... - und bekommt recht! Breakball! Und dann zieht er noch mal so einen Passierschlag mit Effet auf die selbe Linie rein! 5:5 Ausgleich! Und plötzlich ist das eine ganz andere Partie! Im folgenden, so eminent wichtigen eigenen Aufschlagspiel setzt der Weltranglisten-Sechste den Ersten permanent unter Druck, und es gewinnen ihm wahre Superschläge! Schnell ist er 40:0 vorne. Und nach einem kleinen Intermezzo geht er auch erstmalig im gesamten Match in Führung - 5:6 aus Sicht des so lange führenden und sicher gewetteten Topfavoriten aus der schweiz. Del Potro scheint jetzt voll da im Match! ... Federer jetzt plötzlich unter Druck mit eigenem Service, welches zuletzt überhaupt nicht mehr beisammen war , dne Tie Break erreichen zu müssen. Und er beginnt gleich mit einem Doppelfehler! - Mann, und die bekommen einfach kein stabiles Bild her! ... Schließlich schüttelt Federer den Schock des späten Rebreaks ab und rettet sich in den Tie Break - aber auch nur weil del Potro wieder einen seiner Monster-Passierschläge diesmal ganz knapp auf Federers Vorhandseite neben die Linie setzt. ... Unglaublich! Nach tollem Defensivpunkt des Argentiniers, der über Federer hinweg segelt, sichert der sich den Ausgleich nur mit einem erfolgreichen Challenge - was für ein Auftakt gleich! ... Tja, und da gelingt es nach 1:2, 2:2 del Potro tatsächlich das aus dem Rebreak vor Toreschluß gewonnene Momentum in den Tie Break zu tragen. Eigentlich eine Stärke von Federer, geht´s für den aber dahin: - erst mit einem ins Netz gesetzten Rückhand-Slice ; 2:3 - del Potro setzt nochmal einen bei Aufschlag Federer nach tollem Druck doch ins Netz ; 3:3 - aber dann, eigentlich toller Aufschlag, aber auf den eigentlich normalen Return, setzt Federer mal wieder einen Vorhandspin ins Netz - dann ein viel zu schwacher Return in die Mitte, bei dem sich der Argentinier die Ecke aussauchen kann (er wählt die linke, von unten gesehen ) - ein Brachialaufschlag den Federer nur noch kurz hinters Netz auf die Vorhandseite retournieren kann eröffnet del Potro den "Elfmeter", den jener jetzt mit wiedererstarktem Selbstbewußtsein klar erläuft und verwandelt. 2 Satzbälle del Potro! Die ersten beiden kann Federer noch bei eigenem Aufschlag abwehren. - Aber der letzte sitzt! Auf einen Slice-Return des Schweizers hin umläuft er die Rückhand und spielt einen unmöglichen Winkel weit cross, der Federer keinerlei Chance mehr läßt. Jetzt könnte das Ganze doch noch zu einem völlig offenen Spiel werden. Federer schien das Match über lange Zeit völlig im Griff zu haben. Del Potro fand erst gar nicht rein. Dann hatte er Chancen, konnte diese aber nicht Nutzen. Doch die grausame Erstaufschlagsquote von 43% (del Potro steigerte sich derweilen auf 60% !)und zu viele Flüchtigkeitsfehler am Ende waren zu wenig. Wie wenn eine Fußballmannschaft ein 1:0 `verwaltet´. - Jetzt muß der "beste Tennisspieler aller Zeiten" lieber wieder ein, zwei Schippen drauflegen, gegen den auferstandenen Argentinier. Sonst könnte es am Ende noch eine böse Überraschung geben...
Last edited by Ragon_der_Magier; 14/09/09 10:20 PM.
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Joined: Mar 2003
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Na schau - und schon fängt er plötzlich an Asse fast am Fließband zu schlagen, in seinem ersten Aufschlagspiel. Oder klügere Ballverteilung anzuwenden! 1:0... Tja - mit zwei Rahmen- und einem Netztreffer läßt er dafür bei del Potros Spiel gar nicht erst den Hauch einer Breakchance aufkommen. 1:1... Das gibt´s doch nicht! Dann übertreibt er´s mal wieder, der Roger, mit seinem Cross-Stop gegen einen Cross-Ball von del Potro. Fast parallel zum Netz spielt er den - und prompt fällt er auch auf der falschen Seite runter! Postwendend verschafft sich der Gaucho auch noch mit einem tollen Passierschlag im anschließenden Ballwechsel die erste Breakchance im 3. Satz. Aber Federer kommt nochmal mit einem blauen Auge davon, vollendet schließlich mit einem Überkopfball zum Spielgewinn. 2:1... ... Mei-ne Gü-te! Dann beginnt Federer sein Aufschlagspiel bei 3:3 so stark im Service... nur um del Potro dann wieder zum Ausgleich ran zu lassen... und schließlich wieder mit einer dieser Vorhände den Breakball zu ermöglichen, die cross knapp über die Linie geht! Del Potro läßt sich nicht zweimal bitten - und geht so erstmals mit einem Break in Führung. 2:3... Kurioser Weise re-breakt Federer ihn mit sehr gutem Returnspiel und gut platzierten Bällen dann fast gleich wieder zu 0. Den dritten dieser 3 Breakbälle verwandelt er dann immerhin zum 4:4 -Ausgleich ... Fast hätt´s den Titelverteidiger im Gegenzug dann aber gleich wieder erwischt, als del Potro sich mit zwei Superschlägen von 15:30 den nächsten Breakball erkämpft. Er kann dann aber nicht zu machen und Federer bringt´s nach Haus´. - Allerdings äußert er bei der Pause ziemlichen Unmut, weil del Potro quasi schon auf dem Weg zum Stuhl noch anstalten macht, den Ball zu "callen". Da meint Federer, nach 10 Sekunden oder so, daß muß ja nicht noch sein. Ob´s denn dafür keine Regel gäbe? Und will sich vom Umpire nicht den Mund verbieten lassen, schiebt noch nach, er würde sich immer nahezu sofort entscheiden, ob er den Ball offiziell anzweifeln will. Also jetzt muß es mal genug sein. Auweia, wenn das mal nicht seiner Konzentration abträglich ist... 5:4... Vielleicht hat er aber auch genau diesen "Kick" noch gebraucht, zum rechten Augenblick in dieser entscheidenden Satzphase. Denn stark beginnt er dann zum 0:30 aus Sicht des argentinischen Herausforderers, trotz eigentlich ziemlich bedrängten Returns. Dann del Potro wieder mit starken Aufschlägen zum Ausgleich - bis der Satz dann äußerst tragisch und unvermittelt zu Ende ist. ZWEI Doppelfehler gleich hintereinander bringen den Südamerikaner um den Lohn für seine immer stärker werdende Leistung. 2:1 Satzführung für den Favoriten Federer. Bleibt zu hoffen, daß del Potro sich von diesem Schlag nochmal erholt!
Last edited by Ragon_der_Magier; 14/09/09 11:15 PM.
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Joined: Sep 2005
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Und wie er sich erholt hat. Da habe ich den jungen Argentinier gehörig unterschätzt. In einem grandiosen fünften Satz ringt er Federer nieder und gewinnt völlig verdient die US Open. Für mich als Federer-Fan zwar ein harter Schlag, aber andererseits gönne ich es Del Potro auch von Herzen. Allemal mehr jedenfalls als so einem Lackaffen wie Murray. Insofern konnte ich wenigstens halbwegs entspannt dieser Niederlage von Federer zusehen, auch wenn mir der Schweizer als Sieger natürlich lieber gewesen wäre. Sei's drum. Federer hat's ja erstaunlich gelassen genommen. Aber naja, er hat im Grunde nahezu alles erreicht, was man erreichen kann, natürlich wird er enttäuscht sein, aber das dürfte sich schnell legen. Seitdem er den Karriere-Grand Slam perfekt gemacht und auch noch den fünfzehnten Titel geholt hat, das hat er ja selber gesagt, geht er ganz anders, viel gelassener, an die Sache heran.
Glückwunsch an Del Potro, ich ziehe alle Hüte vor ihm, die ich habe. Ich hätte ihm nie zugetraut, dass er das so eiskalt durchzockt. Stark! Knackpunkt des Spiels, das anfangs ja Federer klar in der Hand hatte, war denke ich das Aufschlagspiel im zweiten, das Federer nach 30:0 noch vergab und damit Del Potro wieder zurück in den Satz brachte. Vor allem die beiden Bälle zum 30:40 und zum Spielgewinn, diese beiden Bälle waren denke ich die komplette Wende des Matches. Da stimmte endlich die Körpersprache beim bis dahin etwas ratlosen Del Potro, er pushte sich und da war dann der Del Potro aus dem Halbfinale, den Federer bis dahin eingedämmt hätte, engültig ausgebrochen. Das war der Knackpunkt und nicht irgendwelche verlorenen Tie Breaks. Er war der aggressivere Spieler von da ab an und der Sieg ist vollkommen verdient.
Ich schenke mir dennoch erstmal einen Scotch zum Trost ein, bevor ich schlafen gehe...
Last edited by Pergor; 15/09/09 01:15 AM.
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Joined: Mar 2003
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Wobei ich schon gerade die Tie-Breaks einigermaßen enttäuschend fand. Denn das ist sonst auch eigentlich Federers Domäne, diese Nervenspielchen. Klar, der Punkt den Du erwähnst, war in der Nachbetrachtung sowas wie DER Wendepunkt. Aber der Champion hatte ja auch später noch Chancen mehr als genug, trotz des danach immer mehr wie entfesselt aufspielenden del Potro. Daß er sie nicht genutzt hat, das muß er sich zum Vorwurf machen. Da ist er einfach zu fahrlässig mit umgegangen, auch wenn der Argentinier natürlich einige davon allein mit der Klasse seiner harten und Passierschläge zunichte gemacht hat. Dennoch: Die vielen Rahmentreffer, das war einfach unsauber gespielt (oder vielleicht übertriebenes Risiko? ). Ich will gar nicht mal so sehr auf der schlechten Erstaufschlagsquote rumhacken. Das hatten wir auch bei den beiden vorigen, so erfolgreichen Turnieren. Federer kompensiert das ja weitgehend durch ungemeine Variabilität dessen was dann auch gut und gerne als zweiter Aufschlag für Punkte langt. Die vielen "Unforced Errors", wo man sich nur an den Kopf faßt, mit der Vorhand und später auch noch mit der Rückhand, GERADE angesichts der sonstigen Klasse dieses einzigartigen Spielers. Das müßte einfach nicht sein, denkt man. Da nützen dann auch die ganzen Zauberschläge, die er auch immer wieder eingestreut hat. Klaro will ich nicht den Verdienst von del Potro und seinen Sieg mindern. Aber im Pariser Halbfinale hab´ ich ihn eigentlich noch besser gesehen. Müden und erschöpften Gruß, Ragon
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