Originally Posted by Lurker
Früher haben vor allem die Leute "Dinge für die Ewigkeit" erworben, die es sich leisten konnten, und das war nicht unbedingt die Mehrheit.

Die Tin Lizzy hat sich deshalb 15 Millionen Mal verkauft, weil sie extrem robust und günstig war.


Originally Posted by Lurker
Arme Leute haben viel von dem selbst hergestellt, was sie brauchten - dabei wurde natürlich auf Langlebigkeit geachtet, aber Sachen waren oft auch deswegen viel länger in Gebrauch, weil man kein Geld für was Neues hatte, obwohl der alte Gegenstand abgenutzt oder löchrig war.

Geldmangel hält die Leute heute auch nicht davon ab, sich ein neues Auto zu kaufen, sobald die Aschenbecher vom alten voll sind. Wir sind auf Wegwerfmentalität getrimmt worden. Wir hauen Sachen in den Müll die tadellos sind, weil uns eingetrichtert wird immer das Neueste haben zu müssen, weil das natürlich besser und schicker wäre - stattdessen wird der ganze Mist immer defektanfälliger und geht immer schneller kaputt. Da steckt natürlich System dahinter, nämlich das System des Kapitalismus, mit immer weniger Aufwand immer mehr Geld zu scheffeln. Deshalb wird wegwerfen und neu kaufen auch vom Staat steuerlich belohnt, während pflegen und erhalten bestraft wird.


Originally Posted by Lurker
Wenn man heute neue "Dinge für die Ewigkeit" kaufen möchte, kann man die durchaus bekommen, aber sie haben eben ihren Preis.

Siehe oben. Früher hat man bei z.B. bei einem Tischler gar nichts anderes bekommen, als von Hand hergestellte und aus Echtholz solide gefertigte Möbel. Man hat etwas darauf gespart, aber anschliessend hatte man einen Schrank, der 100 Jahre hielt. Heute geht man zu Ikea und holt sich Billigplunder aus Sperrholz und Presspappe, der nach 5 Jahren auseinanderfällt. Man kann ja mal darüber nachdenken, womit man auf Dauer günstiger fährt.