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Nun dann kannst du mir doch sicherlich die Aussage näherbringen. *liebguck*


Nun, Du hattest doch geschrieben:

[color:"orange"] ... mit der kaum vorhandenen Story, die ich persönlich viel zu langatmig und langweilig fand, und das wegen jedem Mist entweder gekämpft wurde oder man sich doch lieber gleich selbst tötete. Und dabei gab es meistens ja nichtmal ein Alibigrund dazu ... [/color]


Der Film ist eine Art Fabel über Lüge, Wahrheit, Vertrauen und Vorurteil - mit der Kernaussage, dass ein wahrer "Hero" seine persönlichen Emotionen und Ziele zum Wohle höherer Ziele zurückstellt. Langatmiges konnte ich da ebensowenig entdecken, wie Langweiliges. Auch wurde nicht "wegen jedem Mist" gekämpft und selbst getötet hat sich dort auch niemand. Schon garnicht grundlos.

Deine Aussage erweckte also in mir die Vermutung, dass Du den Film nur "nebenher" geschaut oder aber eben überhaupt nicht verstanden hast.

Die Story ist klar: Ein scheinbar tyrannischer Herrscher und Eroberer soll von Attentätern getötet werden, die dafür alle ihre eigenen Gründe haben. Ein vermeintlicher Held, der sich später als eigentlich aussichtsreichster Attentäter entpuppt, nutzt die von diesem Herrscher ausgeschriebene Belohnung zur Tötung der drei als am gefährlichsten eingestuften Personen, um die Chance zu erhalten, sich ihm ausreichend nähern zu können, um ihn zu töten.

Zunächst ist die Beziehung dieser drei Personen und des vermeintlichen Helden zueinander völlig unklar, ebenso wie die Tatsache, ob er diese gesuchten Attentäter nun tatsächlich getötet hat, oder nicht. Dies wird erst nach und nach durch die verschiedenen Erzählweisen aufgedeckt.

Die gegenwärtige Handlung spielt ausschliesslich im Palast des Herrschers und während des Gespräches und der Erzählung der verschiedenen Geschichten fällt der Held/Attentäter eigentlich erst die Entscheidung, ob er diesen Mann nun töten soll oder nicht.

Er erkennt während der Rückbesinnung auf das Geschehene und durch das Gespräch mit dem Herrscher, dass die persönlichen Opfer, die gebracht worden sind, sekundär sind im Vergleich zum höheren Ziel - nämlich der Vereinigung der kleineren Reiche zu einem Großreich und dem damit verbundenen Frieden für alle. Er erkennt zudem, dass dieser Herrscher die Stärke besitzt, diese höheren Ziele auch tatsächlich zu erreichen.

Der Herrscher seinerseits muss erkennen, dass einer seiner vermeintlich gefährlichsten Feinde (der Attentäter "Zerbrochenes Schwert") eigentlich sein einziger Seelenverwandter ist, der weit genug denken kann, um die höheren Ziele dieses Herrschers zu erkennen.

Aus diesen Erkenntnissen heraus entschliesst sich der Held dann, den Herrscher nicht zu töten. Paradoxerweise unterschreibt er damit sein eigenes Todesurteil, denn er hat verstanden, dass der Herrscher ihn selbst wiederum töten lassen muss. Täte er es nicht, würde er nicht die Stärke und Kompromisslosigkeit besitzen, die Reiche im Frieden zu vereinen - und wäre es dann wiederum nicht wert gewesen, vom Helden am Leben gelassen worden zu sein.

Da dieser Herrscher später tatsächlich die Reiche vereinte und der erste chinesische Kaiser wurde, der ein Grossreich im Frieden regierte, zeigt die Weisheit dieser Entscheidung und des damit verbundenen Opfers.

Kaum vorhandene Story ? Langatmig ? Langweilig ? Grundloses Kämpfen oder Töten ? Nein - sehe ich da nirgends. Aus Deinem Blickwinkel betrachtet, wäre z.B. "Der Herr der Ringe" ebenso ohne Story und überaus langatmig - weil es da 11 Stunden lang nur darum geht, dass ein Knirps einen Ring in einen Vulkan schmeissen soll, um einen Bösewicht zu vernichten....