Insofern würde ich die berühmte Kirche im Dorf lassen und nix Schlimmes vermuten.
Genau das ist das, was ich die ganze Zeit mit all meinen Postings schon sagen will.
Hier fehlt die Verhältnismässigkeit! Nach dem Motto: "Ohh, das Spiel läuft gut... Jetzt wo ich Spielen kann ohne irgendwelche größeren Probleme... Jetzt muss ich unbedingt aus einer kleinen Mücke einen Elefanten machen und mich über leicht ruckelndes Wasser aufregen"
Natürlich fehlt auch mir die Option des direkten Vergleichs zweier Ausrüstungsgegenstände, vor allem im Belohnung-Wählen-Menü bei erfolgreich abgeschlossenen Quests.
Nur: Das sind KLEINE Dinge! Im Großen und Ganzen läuft doch Divinity 2 sehr, sehr, sehr rund. Und darauf kommt es an. Software dieser Größenordnung wird immer irgendwelche Fehler haben... (wobei ja fehlende Komfortfunktionen kein Fehler sind, sondern einfach ein Versäumnis der Entwickler sowas einzubauen... ein fehlendes Feature so zu sagen.)
Vielleicht liegts aber auch einfach dadran, dass ich schon lange Jahre Spiele? Früher hatten Spiele nie solche "Komfortfunktionen" und - Oh Wunder - man konnte sie auch spielen und sie haben einen Heiden Spaß gemacht! Das fehlen von Komfort mindert doch nicht das Spielerlebnis (Zumindest nicht in meinen Augen... Und, falls überhaupt, nur in geringem Maße), und es macht das Spiel schon gar nicht unspielbar! Hier im Forum wird aber gelästert was das Zeug hält und so getan, als wäre Divinity2 ein Gothic3 bei dem man alle 5 Minuten abspeichern musste, und selbst beim Abspeichern Angst um seine Spielstände haben musste.
Ich kann elgi nur zustimmen... Man sollte die Kirche beim Dorf lassen

Wenn man sich mal die Releases der letzten paar Jahre auf dem Rollenspielsektor anschaut, dann sag mir mal einer, welches Spiel von Anfang an ohne Probleme lief.
- Witcher? Ne unendliche Ladezeiten und auch keine Sortierung des Inventars. Wurde erst mit der Extended Version behoben.
- Two Worlds? Die Fehlerliste ist Legion
- Oblivion? Die fürchterlichste Deutsche Portierung die man sich nur vorstellen kann und Komfortfunktionen-Fehlanzeige!! Erst die Community hat es innerhalb kürzester Zeit spielbar gemacht.
- Sacred 2? Wenn ihr soviele Abstürze gehabt hättet wie bei diesem Spiel, dann hättet ich Divinity an die Wand geklatscht.
- Last but not least: Gothic 3 - Hier erübrigen sich wohl alle Worte. Ohne die Community würde es heute keiner mehr spielen.
Larian hat mit Divinity 2 eher ein Beispiel abgeliefert, wie man es richtig macht.
Also grade Oblivion lief eigentlich hervorragend. Zugegeben, die Übersetzung war Anfangs fürchterlich, aber das war es auch schon. Es lief Absturz- und Bug-Frei. Die Bedienung ging auch nach kurzer Zeit in Fleisch und Blut über. Ich hab auch nach Monaten des Spielens kein Add-On installiert, dass die GUI verändert. Nicht, dass es nicht bessere GUIs gibt, aber so schlecht wie immer behauptet wird, war es nicht.
Und Sacred 2 war ja nicht nur verbuggt sondern auch so lieblos gemacht, allem voran die Hauptgeschichte... bei der ich heute noch nicht weiss, worum es eigentlich ging, so belanglos war das.
Dem letzten Satz kann ich allerdings nur zustimmen

@elgi:
Wenn das mit dem Buch zumachen wirklich eine GameDesign entscheidung war, dann muss man sagen das der Designer doch bitte nochmal in die Lehre gehen sollte bevor er sich an das nächste Spiel setz, sowas ist einfach in bezug auf Usability ein Fehler den man sich heute nichtmehr leisten darf.
Es ist und bleibt nunmal erwiesene Tatsache das der "Bedarf" an Patches und Updates in den 90'er Jahren wesentlich geringer war. Zu dieser zeit wurden wesentlich ausführlichere und längere Betatest durchgeführt (das können dir all diejenigen bestätigen die schon damals in der Branche tätig waren) weil, das Internet wesentlich weniger verbreitet war und die verbreitung von Patches (siehe BlueByte im falle von "Incubation" und "Schleichfahrt") eine Firma wegen Postversandkosten (Disk bzw CD mit Patch) an den Rand des ruins treiben konnte.
Heute ist dank des internets ein für die Firmen kostengünstiger und einfacher weg entstanden Patchs und Updates zu verbreiten. Daher wird augenscheinlich (und auch offensichtlich, jenachdem wie Rosa die Brille ist) immer öfter auf ausführliche QS und Test's verzichtet.
Zum Punkt Design-Entscheidung kann man nur sagen: Was machst Du den Spielern gegenüber, die genau WOLLEN, dass man nach dem Schließen eines Buchs wieder im Spiel ist!? Die liegen dann falsch, und Du richtig!?
Ich glaub kaum, dass man das so Schwarz/Weiss sehen kann...
Und bei der Überlegung zu den Patches und Beta Tests solltest Du aber auch bedenken wie viel aufwendiger heutige Spiele sind. Wie viel mehr Mitarbeiter notwendig sind um ein Spiel in akzeptabler Zeit heraus zu bringen.
Es gibt auch genügend Firmen die sorgfältig arbeiten, auch in heutiger Zeit. Aber, bei komplexer Software lassen sich Fehler nunmal nie vermeiden. Der Umfang an potentiellen Fehlerquellen steigt überproportional zum Umfang des Projekts. Und dabei sind noch nicht mal äussere Faktoren wie der Einfluss von verschiedenen PC Konfigurationen mit eingerechnet.
Larian hat die Arbeit gut verrichtet. Es gibt genug Gegen-Beispiele, vor allem im deutschen Raum, die zeigen, wie man nicht arbeiten sollte. Ascaron zum Beispiel. Die haben schon vor 20 Jahren Bug-Verseuchte Spiele auf die Spielewelt los gelassen und ich hab sie gespielt. Und jetzt haben sie die Quittung, sie sind entgültig Pleite. Sie haben nicht draus gelernt.
Der nächste Kandidat wird Piranha Bytes sein... Meines Erachtens haben die genauso wenig gelernt, siehe die Gothic Reihe. Ein Spiel verbuggter als das Andere... Risen wird nur ein neuer Höhepunkt, befürchte ich.
Andere deutsche Spieleschmieden haben dagegen gelernt, sorgfältig zu arbeiten. Hab selten so hervorragend laufende Spiele wie etwa Anno 1404 oder Anno 1701 gespielt.
Und Divinity 2 ist definitiv ein Spiel der besseren Hälfte dieser Aufzählung!