Ja, okay - das war recht missverständlich ausgedrückt. Ich meinte damit nicht, dass die Japaner überwiegend Christen seien, sondern dass sie die christlichen Einflüsse grösstenteils in ihre Glaubenswelt integriert haben. Korrekter wäre gewesen zu schreiben: "Die Japaner haben die Vorstellung EINER göttlichen Macht, ähnlich der, die in unserer Vorstellung existiert, in ihre Glaubenswelt integriert".
Christliche Elemente finden sich dort inzwischen recht häufig wieder und das "kami-sama" wird sehr oft ohne konkrete Spezifizierung benutzt - als verallgemeinerte Bezeichnung für EINE göttliche Macht - in etwa so, wie bei uns mit "Lieber Gott" der "eine" Gott gemeint ist. Das heisst, es wird weniger gezielt eine bestimmte Gottheit angesprochen, sondern oft eine verallgemeinerte göttliche Vorstellung, ganz ähnlich wie bei uns.
Das "reine" Christentum in dem Sinne, wie es die Kirche (oder gar die Katholische Kirche) versteht, gibt es dort kaum. Stattdessen haben christliche Einflüße inzwischen begonnen, den Shintoismus ebenso zu "unterwandern", wie das einst der Buddhismus getan hat.
Der Buddhismus hat ja quasi auch nur seinen "einen" Glaubenslehrer, dennoch gehören die meisten Japaner heute wie selbstverständlich beiden Religionen gleichzeitig an.