Originally Posted by Goldmarie
Das Traurige daran ist: Die meisten Investoren interessiert dabei der Imageschaden (und im Nachgang auch der finanzielle), den ein Entwicklerstudio durch den Release von wiederholt unfertigen Produkten erleidet, kaum. Die investieren ja selten langfristig, sind zumeist schon durch den Boxverkauf zufriedengestellt und suchen sich alsbald die n�chste Firma, in die sie f�r eine bestimmte Zeit ihr Kapital pumpen (und mit Gewinn wieder herausziehen) k�nnen. Ich wei� nicht, ob man hier das Rad nochmal zur�ckdrehen kann; ich wage es zu bezweifeln.


Das sehe ich genauso. Ich nenne es provozierend einmal "Heuschreckendenken".

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Korrekterweise sollte ein Entwickler, dessen urspr�nglicher Zeitplan vom Publisher massiv zusammengstrichen wurde, keinen Vertrag eingehen.


Ich halte das f�r �u�erst blau�ugig und naiv, das so zu sehen. Denn derzeit sieht die Spieleindustrie ja so aus, da� sich ein reines Abh�ngigkeitsverh�ltnis ergibt :

Publischer = Geld
Entwickler = Idee, aber kein Geld

Das Problem liegt darin begr�ndet, da� Entwickler den Publishern auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind - je nach Vertrag, nat�rlich.

Und ganz ohne Geld kann keine Firma etwas machen, daran erkennt man ja schon die Macht der Banken, die theoretisch sich selbst �ber Banken-eigene Aufsichtsr�te das Gesch�ft einer Firma beeinflussen k�nnen.

Ein anderes Beispiel ist die Vorfinanzierung: Bis das Element abbezahlt ist, geh�rt es der Bank.
Ich k�nnte mir vorstellen, da� Publisher �hnlich agieren.

Worin die Macht von Geldgebern m�ndet, l��t sich ja oft genug sehen, zum Beispiel mit Divinity 1, sofern das Ger�cht stimmt, CDV habe schlichtweg den Geldhahn zugedreht, woraufhin Larian nichts anderes �brig blieb, als das Spiel zu ver�ffentlichen - oder schlichtweg aufzuh�ren, zu existieren.

Und je nachdem, wieviel "Herzblut" einer Mannschaft da mit drinh�ngt ... k�nnte man sie sch�n damit erpressen.

Daraus folgt:

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Korrekterweise sollte ein Entwickler, dessen urspr�nglicher Zeitplan vom Publisher massiv zusammengstrichen wurde, keinen Vertrag eingehen.


Nein, k�nnen sie nicht, denn es gilt: "Nimm unseren Vertrag an, oder verschwinde !" Und wenn dann *alle* Publisher auf mehr oder weniger standardisierte Vertragswerke pochen (mit einem "das ist so branchen�blich"), dann hat der Entwickler ganz eindeutig die Arschkarte gezogen, und kann sich nur noch zwischen Pest und Cholera entscheiden.

Bei CDV f�hrte die "Vertragsmacht" sogar so weit, da� sie den Titel ge�ndert haben - aus mir unklaren Gr�nden, aber offenbar nicht sehend, da� sich ein Spiel mit *solch* einem Titel *nicht* gut international verkaufen lassen w�rde ...



When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it.
--Dilbert cartoon

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