Als ich endlich meine Augen wieder aufschlug, war es natürlich nicht halb neun, nein es war bereits neun Uhr Abends. Typisch für mich, schlafen war wie eine heimliche Leidenschaft. Allerdings gab es keinen Club der Anonymen Schlafoholiker. Schnell kämmte ich mir noch die Haare und durch und dann war ich auch schon draußen. Die hitze des Tages machte den frühen Abend sehr angenehm und Gewitterfront war auch keine zu sehen. Sozusagen ein purrfekter Abend. Elegant schwang ich mich in meine Corvette und ließ den Motor an. Die Pferdchen heulten kurz auf als ich im Rückwärtsgang aus der Einfahrt schoss und dann auch schon Richtung München davon brauste. Zumindest am Anfang ging es sehr zügig voran, biss dann vor mir so ein Mercedes auftauchte. Ein Wackeldackel auf der Hutablage und vorne schien ein alter Mann mit Trachtenhut zu sitzen. Ab diesem Moment ging es einmal mehr nur noch Stockend vorwärts. Keine Chance zu überholen. "Bei Bastet...", maulte ich genervt. In mir stieg das seltsame Verlangen auf, dem Menschen in dem Merceds den Kopf abzureißen und damit Bowling zu spielen. Aber ich beherrschte mich.
Genau bis zur ersten Möglichkeit zu Überholen. ich trat das Gaspedal bis zum Boden durch und schoss als Mitternachtsblauer Blitz an dem Trachtenhutträger vorbei. Kurz konnte ich noch in meinem Rückspiegel dessen verdutztes Gesicht sehen. Er hatte wohl nicht gewusst, dass Autos auch schnell fahren konnte. Der restliche Weg in die Stadt ging mit normalem Tempo dann auch recht zügig voran. Nachdem ich mein Auto in einer Tiefgarage abgestellt hatte und versperrt, macht ich mich zu Fuß auf den weiteren Weg. Großstädte hatten für gewöhnlich die Angewohnheit, dass Fußgänger schneller vorankamen als motorisierte Vehikel. Ich schnappte mir noch eben mein kleines Handtäschen welches farblich zu den Jeans - Hot Pants und dem schwarzen Tanktop passte. Sie war einfach schwarz. Darin hatte ich Geld, Pfefferspray, Kaugummi, ein Schweizer Armeetaschenmesser, Kugelschreiber, eine kleine Rolle Schnur und ein kleines Döschen mit Katzenminze. Achja... und Mundspray. Also eigentlich alles was ich brauchen könnte. So bewaffnet verließ ich die Garage und ging auf die Straßen von München.