Heute gibt´s einen Doppelpack, der die beiden größten Überraschungshits dieses Kinosommers umfaßt:

HANGOVER:

Der Mittdreißiger Doug, seine beiden besten Freunde Phil und Stu sowie sein künftiger Schwager Alan machen sich auf den Weg nach Las Vegas, um Dougs Junggesellenabschied zu feiern. Am nächsten Morgen wachen Phil, Stu und Alan in ihrer völlig verwüsteten Hotelsuite auf und sich reichlich verwirrt. Warum können sie sich an absolut nichts von der letzten Nacht erinnern? Warum hat Phil ein Krankenhausbändchen am Arm? Warum fehlt Stu ein Schneidezahn? Was macht das Huhn im Zimmer? Was zum Teufel hat ein ausgewachsener Tiger im Badezimmer zu suchen? Und vor allem: Wo ist Doug, der Bräutigam?
All diese Fragen versuchen die drei reichlich ramponierten Männer nun zu klären und somit aufzudröseln, was genau in der vergangenen Nacht passiert ist - in der Hoffnung, daß sie so auch Doug wiederfinden ...

"Hangover" ist quasi "American Pie" für Erwachsene. Wie schon bei seinem Comedy-Hit "Old School" vor sechs Jahren gelingt es Regisseur Todd Phillips, aus einer ausgelutschten Prämisse erstaunlich viele gute Gags rauszuholen. Dabei helfen diverse Cameos ebenso wie die großteils comedyerfahrenen Hauptdarsteller.

Nunja, sehr viel mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen. Der Anfang ist ein bißchen langatmig geraten, manche Gags sind etwas kindisch. Aber insgesamt: Ein gelungener Sommerhit, wenngleich der Hype darum doch ein wenig übertrieben ist. 8 Punkte.

SELBST IST DIE BRAUT:

Margaret Tate (Sandra Bullock) ist Führungspersönlichkeit bei einem großen Verleger in New York - und ein absolutes Biest á la Meryl Streep in "Der Teufel trägt Prada"! Andrew (schon wieder Ryan Reynolds) ist ihr leidgeprüfter Assisstent, der aus Idealismus Lektor werden will, damit die Welt hervorragende Manuskripte auch tatsächlich in Buchform genießen kann. Sein Arbeitseifer geht gar soweit, daß er mitspielt, als Margaret ihn kurzerhand zu ihrem Verlobten erklärt, da ihr die Abschiebung in ihr Heimatland Kanada droht. Nun gilt es erstmal, eine gründliche Überprüfung ihrer Beziehung durch das Einwanderungsbehörde zu überstehen - und den Antrittsbesuch bei Andrews Familie in Alaska ...

Yep, auch diese romantische Komödie folgt nicht gerade neuen Wegen und ist von Anfang bis Ende vorhersehbar. Darüber trösten vor allem die beiden Hauptdarsteller hinweg: Während Sandra Bullock auch mit 45 Jahren noch mit Charme, gutem Aussehen und ihren komödiantischen Fähigkeiten bezaubert, gelingt es Reynolds trotz der über 10 Jahre Altersunterschied, die (zunächst) Schein-Beziehung glaubwürdig wirken zu lassen. Die vielzitierte Chemie ist zwischen Bullock und Reynolds definitiv vorhanden!
Das tröstet zwar über die mittelmäßige Story hinweg (ebenso wie die genretypischen liebenswert-skurrilen Nebenfiguren, u.a. verkörpert von Ex-"Golden Girl" Betty White), läßt sie aber keineswegs vergessen. Unter den romantischen Komödien erreicht "The Proposal" (so der wesentlich bessere Originaltitel) nur einen guten Mittelfeldplatz - gerade von Sandra Bullock hat man da schon lustigeres gesehen (dennoch ist "The Proposal" inzwischen gar ihr kommerziell erfolgreichster Film überhaupt!). 7 Punkte.

Das witzigste gibt es übrigens während des Abspanns zu sehen: Da wird das Publikum nämlich Zeuge der Befragungen von Margaret, Andrew und ihren Bekannten/Verwandten durch die Einbürgerungsbehörde. Und diese Befragungen sind herrlich albern. grin

So, nachdem ich jetzt etwa ein Dutzend Filme in den letzten zwei Wochen gesehen habe, ist jetzt erstmal wieder Pause - bis zum Fantasy Filmfest Ende August. smile