Ja,

das war doch schon fast wieder ein erfrischend subtiler Hinweis, weil er in der Anspannung des Augenblicks ein wenig untergegangen sein dürfte.
Aber sehr `hübsch´ formuliert. up


Ralf,

keinesfalls hätte ich natürlich die Leistungen unserer beiden deutschen Damen unter den Tisch kehren wollen (und Julia Mächtig nicht zu vergessen - wenn der unglückliche Speerwurf nicht gewesen wäre... frown ).
Zum Zeitpunkt als ich den vorigen Post verfaßte, waren aber halt die 100m gerade erst gelaufen und der irre Eindruck zunächst noch der präsenteste. [Linked Image]


Tatsächlich aber waren es zuvor die beiden Lokalmatadorinnen gewesen, die die vielangepriesenen Protagonisten des vermeintlichen Höhepunkts des Abends - wenn nicht der ganzen Meisterschaften - sogar minutenlang in den Schatten stellten und für eine Verzögerung sorgten. up laugh
Da mußte sogar Faxenmacher Usain Bolt persönlich zunächst mal auf seinem Stuhl hinter dem Startblock ein wenig verdutzt kucken, was denn da vor dem Rennen plötzlich noch so einen Aufruhr verursachte - vor SEINER Show! wink
Lustiger Moment. delight

Sogar als die Ordner sie langsam herunterkomplimentierten, fiel das zunächst auf die Athleten des nachfolgenden Wettbewerbs zurück.

Das Berliner Publikum wollte seine "Silber-Mädels", die im 2-Minutenabstand den Medaillen-Ertrag ggü. der `Schmach von Peking´ am 2. Abend mal eben locker auf Faktor 3 gesteigert hatten, nämlich überhaupt gar nicht mehr gehen lassen und reagierte auf die Bemühungen der Organisation sogar erst mit einem wütenden Pfeifkonzert.

Insgesamt war das ein emotionales und spannendes Finale des Abends, das richtig Spaß und Staunen gemacht hat! up smile


Insbesondere die gute Jennifer Oeser, vor dem abschließenden 800 Meter-Lauf aussichtsreich auf Gesamtrang 3 liegend, hatte da dann ihren ganz persönlichen "Lance Armstrong"-Moment (auch wenn man den in dem Kontext eigentlich eher ungern als Referenz heranziehen möchte. rolleyes ).

Ihr erinnert Euch?
Auch Armstrong war ja 2002 beim engsten Tour-Duell gegen Jan Ullrich im türkisen Bianchi-Dreß auf dem Weg zu einer wichtigen Bergankunft (dank des Trägers einer Zuschauertasche) zu Fall gekommen - und dann, scheinbar unter dem dadurch ausgelösten Adrenalin-Schub, im Stakatto an allen Konkurrenten vorbei und zum vorentscheidenden Sieg pedaliert.

So ähnlich eben auch Jennifer Oeser gestern, Ralf, Du beschriebst es.

Dabei wäre ihre erwähnte Team-Kollegin fast noch zur tragischen Figur geworden:
Erst mit dem Speer die eigene, bessere Platzierung vergeben - und dann am Ende gar noch die eigene Kameradin 350 Meter vor dem Ziel gelegt und um ihre sichere Medaille gebracht. [Linked Image]
Das wär´ zuviel gewesen für die Arme, die schon vorher Tränchen vergossen hatte.
Entsprechend schüchtern trat sie dann hinterher auch beim Dreier-Interview mit den beiden dekorierten Kolleginnen auf [Linked Image] - und war sichtlich froh, daß sie mit nur einer kurzen Frage davon kam.
wink biggrin


Zu Nadine Kleinert braucht man eigentlich nicht viel zu sagen:
Lange Jahre im Schatten der werbeträchtigeren Modellathletin und einzigen Leichathletik Dreifach-Weltmeisterin Astrid Kumbernuß, "ewige Zweite" mit Silber u.a. nachträglich in Athen 2004 und nun auch schon 33 Jahre alt.
Sogar mit einem Ausflug zum Boxen hatte sie schon ernsthaft kokettiert.
Gottlob nicht durchgezogen wink - dafür gestern:
Zweimal Persönliche Bestweite geworfen im "Wettkampf ihres Lebens" zum Saisonhöhepunkt - so macht man das! up
Was will man mehr? wink
Die Silberne glänzte schon stark golden, angesichts des Comebacks von der schlechten Qualifikation und dem starken Beginn gleich mit dem ersten und 20,06 m.

Eine kleine Weile war sie mit 20,20 m sogar nicht weit weg von den 20,25 m der großen Favoritin und Olympiasiegerin Vili aus NZL gelegen.
Aber deren 20,44 m waren am Ende dann halt doch "too much" und Kleinert mit Kreislaufproblemen außer Puste.
Macht nix! up laugh


Ragon, der Athleten-Magier
cool2