Ja, der Film ist nicht schlecht, wenn auch ein wenig langsam.

Themenwechsel: Gestern und heute hat Tele5 die vierteilige Western-Mini-Serie "Weg in die Wildnis" aus dem Jahr 1989 gezeigt, die ich mir angesichts eines phantastischen IMDB-Werts von 9.0 (!) natürlich angeschaut habe (leider aber vergessen, darauf hinzuweisen). Zwar war diese Nachmittagsausstrahlung ziemlich dilettantisch geschnitten - ich hoffe, es handelte sich wenigstens ausschließlich um Gewalt- und nicht um Handlungsschnitte -, dennoch hat mich der Film nicht zuletzt dank seiner phänomenalen Besetzung (Robert Duvall, Tommy Lee Jones, Anjelica Huston, Danny Glover, Chris Cooper, Diane Lane, Robert Urich, D.B. Sweeney, Steve Buscemi), vor allem aber aufgrund des außergewöhnlichen Drehbuchs sehr beeindruckt.
Hier ist nichts zu merken von einer Romantisierung des Wilden Westens, es gibt kaum klischeehafte Schwarz-Weiß-Malerei, dafür komplexe Charaktere und teils schmerzhaft realistische Wendungen.
Zwar kamen mir Anfang und Ende des Vierteilers etwas sehr langsam vor, davon abgesehen gibt es aber kaum etwas zu bemängeln. Mit Sicherheit einer der besten Western aller Zeiten, auf den ich bei der nächsten TV-Ausstrahlung garantiert hinweisen werde (DVD scheint es leider noch keine zu geben)! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Weshalb ich das aber eigentlich schreibe: Ein Blick in IMDB hat mir soeben gezeigt, daß der gleiche Regisseur (Simon Wincer) gerade einen neuen Western-Mehrteiler namens "Comanche Moon" gedreht hat, der ebenfalls auf einem Roman von Larry McMurtry basiert und tatsächlich sogar ein Prequel zu "Weg in die Wildnis" ist! Da Wincer sich mehrfach als hervorragender Western-Regisseur ausgezeichnet hat (zuletzt mit der Mini-Serie "Into the West", die hierzulande immerhin schon auf DVD erhältlich ist), darf man da sicherlich auf ein weiteres TV-Highlight hoffen, das irgendwann auch nach Deutschland kommen wird ...
Wermutstropfen: Die Besetzung ist im Vergleich zu "Weg in die Wildnis" leider deutlich weniger hochkarätig, vor allem im direkten Vergleich der Rollen, die in beiden Reihen vorkommen: Karl Urban statt Tommy Lee Jones, Steve Zahn (!) statt Robert Duvall, Keith Robinson statt Danny Glover, Linda Cardellini statt Anjelica Huston, Ryan Merriman statt Robert Urich, Adam Beach statt Frederic Forrest (das sehe ich allerdings sogar als leichte Verbesserung an!). Am berühmtesten ist da noch Val Kilmer, der eine komplett neue Rolle übernommen hat.

Dennoch, ich hoffe auf Simon Wincers Fertigkeiten, Larry McMurtrys Story und Drehbuch sowie darauf, daß der sicher nicht untalentierte neue Cast an der Aufgabe wächst. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />