Originally Posted by Ddraigfyre
Und gerade darin zeigt sich der Mangel an Kreativität, verbunden mit der Angst vor Herausforderungen. Wie großartig wäre es, mal eine völlig fremdartige Kreatur zu zeigen (die gar nicht mal "hässlich", sondern eben nur komplett "andersartig" sein muss) und dann den Versuch zu wagen, diese für den Zuschauer zunächst völlige Anti-Identifikationsfigur als absolut "menschlich" oder sogar darüber hinaus weise darzustellen? Als "besseren Menschen" quasi? Nein, was gut und gerecht sein soll, MUSS zwangsläufig humanoid sein. Alle Bösen sind mißgestalte Kreaturen mit Tentakeln.

Genau das ist es, was mir das SciFi-Genre inzwischen so verleidet hat. Diese billigen Stereotypen des selbstgerechten menschlichen Größenwahns. Und aus dem Grund kann ich auch diese Billig-SciFi-Seifenopern wie "Star Trek" nicht ausstehen, wo einem permanent die popeligsten Gummimasken entgegenspringen. Alle zu 99% humanoid, alle sprechen perfekt und akzentfrei englisch (bzw. deutsch in der Syncro) und alle handeln weitgehend nach identischen Moralvorstellungen, atmen dieselbe Luft und essen dasselbe Zeug. Billig. Einfach nur entsetzlich billig, phantasielos und unkreativ. Wie ich schon mal anmerkte: Das ist GZSZ im Weltraum und könnte genau so auch in jeder x-beliebigen anderen Kulisse spielen.



Gerade Star Trek zeigt immer wieder, dass Aussehen nicht den Charakter macht. Dass sich die (Haupt-)Rassen alle so ähneln erklärt Star Trek, dass sie alle im Grunde verwandt sind - auch als Analogie zu unseren Rassenproblemen.

Selbstverständlich hat es auch Budgetgründe aber, mal ganz ehrlich, ich sehe gerne über etwas gummigere Masken hinweg, wenn die Charakterisierung und die Handlungsstränge stimmen.

Und, nebenbei, ist es ja auch bei Anime üblich, Ausserirdische nach diesem Schema zu modellieren - und da hat das dann nun wirklich keine Budgetgründe.