Meine ersten beiden Fantasy Filmfest-Kritiken:

MOON:
Irgendwann in der wohl relativ nahen Zukunft hat die Erde das Problem der Energieversorgung gel�st - man hat n�mlich entdeckt, da� es auf dem Mond eine hocheffiziente Energieform gibt, die man abbauen und zur Erde transportieren kann (da ich den Film auf Englisch gesehen habe, habe ich von den Einzelheiten vermutlich noch weniger verstanden als ich es auf Deutsch h�tte, wenn das ganze also unlogisch klingt, liegt es vermutlich an mir wink - es hat aber jedenfalls irgendwas mit Helium-3 zu tun). Die Abbaumaschinerie wird von nur einem einzigen Astronauten namens Sam Bell (Sam Rockwell) �berwacht, der einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieben hat. Unterst�tzt wird er von Roboter GERTY (gesprochen von Kevin Spacey). Zwei Wochen vor seiner R�ckkehr zur Erde erleidet Sam jedoch einen Unfall und als er wieder zu Bewu�tsein kommt, geschehen seltsame Dinge, die ihn an seinem Verstand zweifeln lassen ...

Regisseur Duncan Jones (der Sohn von David Bowie!) wollte, da� endlich mal wieder einer jener klassischen 70er/80er Jahre-"Arbeiter"-Science-Fiction-Filme ins Kino kommt - also hat er einen gedreht, der sich hervorragend in die Reihe der von ihm konkret genannten Vorbilder "Outland", "Silent Running" und "Alien" (der Teil VOR dem Alien wink ) einf�gt. Auch an Kubricks "2001" erinnert vieles. Mehr m�chte inhaltlich auch gar nicht verraten, da das ohne Spoiler nicht m�glich w�re. Es ist jedenfalls ein intelligenter Sci-Fi-Film ohne viel Action, aber daf�r mit Tiefgang.
Und "Moon" ist eine One-Man-Show des stark aufspielenden Rockwell. Dazu kommt eine wieder mal hervorragende Musik von Clint Mansell ("The Fountain"). Optisch merkt man "Moon" allerdings doch ein wenig das geringe Budget an. Die Innenr�ume sind zwar �berzeugend gestaltet und erinnern wiederum an die genannten Vorbilder aus den 70er und 80er Jahren, die Au�enaufnahmen auf dem Mond sind aber doch recht deutlich als reine Modellaufnahmen zu erkennen. Wirklich st�ren tut das allerdings auch nicht.

Fazit: "Moon" ist ein sch�ner Retro-SF-Film, der zum Mitdenken und R�tseln verleitet - allerdings auch nicht ganz so spektakul�r oder komplex ist, wie es die vielen Super-Kritiken glauben machen. Ein guter Film ist er aber auf jeden Fall. 8 Punkte.

THIRST - DURST:

Sang-Hyeon ist ein katholischer Priester in S�dkorea. Durch die Teilnahme an einem medizinischen Experiment - bei dem er einziger �berlebender ist - wird er jedoch zum Vampir! Fortan bem�ht er sich verzweifelt, die Gef�hle und das Verlangen, das der Vampirismus in ihm weckt, mit seiner Berufung als Priester in Einklang zu bringen. Es gelingt ihm mit M�h� und Not, bis er zuf�llig auf eine ungl�cklich verheiratete Jugendfreundin trifft ...

Wenn "Oldboy"-Regisseur Park Chan-wook einen mehr als zweist�ndigen Vampirfilm dreht, dann erwartet man jede Menge Action und genial-verr�ckte Drehbuch-Einf�lle. Nun, letztere gibt es in der Tat einige, Action dagegen �berraschend wenig. Park nutzt die Vampir-Storyline �ber weite Teile der Geschichte hinweg vor allem als Metapher, weshalb "Thirst" lange Zeit eher wie ein - �berraschend humorvolles - Beziehungsdrama denn wie ein Vampirfilm wirkt (was vielleicht daran liegt, da� im Abspann �mile Zolas "Therese Raquin" als Inspirationsquelle genannt wird. Leider ist der Beziehungsteil in der Tat sehr lange und mitunter auch arg �bertrieben geraten, weshalb sich bei mir irgendwann ziemliche Langeweile eingestellt hat. Gelindert nur durch die wirklich tolle Hauptdarstellerin Kim Ok-vin.
Gl�cklicherweise schlie�t Park seinen Film jedoch mit einer sehr gelungenen letzten halben Stunde ab, in der das Tempo deutlich angezogen wird, das Vampir-Thema endlich stark zum Tragen kommt und schlie�lich auch poetisch zum Abschlu� gebracht wird - auch hier untermalt von einem sehr sch�nen Soundtrack.

Fazit: "Thirst" ist ein Film mit vielen H�hen und Tiefen. Dank der finalen 30 Minuten rettet er sich noch auf ein "gutes" Niveau. 7 Punkte.