Larian Banner: Baldur's Gate Patch 9
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Allerdings braucht man die ungewöhnlicherweise gleich in den ersten zehn Minuten. smile

Ralf #387732 04/10/09 01:03 PM
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Ist doch sehr geschickt von den Produzenten. Wer gleich am Anfang dicke Klüsen bekommt, der sieht den Film danach nicht mehr richtig und muss noch mal reingehen.


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PANDORUM:

In etwa 150 Jahren ist die Erde mit etwa 25 Milliarden Menschen völlig überbevölkert, während die natürlichen Ressourcen sich rasant dem Ende zuneigen. Umso wichtiger, daß eine Sonde endlich einen erdähnlichen, bewohnbaren Planeten entdeckt, der auf den Namen Tanis getauft wird und der Menschheit einen Neuanfang bieten könnte. Da die Reise der 60.000 Siedler in einem riesigen Raumschiff namens Elysium mal eben 123 Jahre dauert, werden alle bis auf alle zwei Jahre wechselnden drei Mann der Flugbesatzung in Hyperschlaf versetzt. Doch dann erwacht der Ingenieur Bower (Ben Foster aus "Todeszug nach Yuma" und "Six Feet Under") aus dem Hyperschlaf, wird aber NICHT von dem Trio, das er und zwei weitere turnusgemäß ablösen sollten, empfangen. Das ist besonders unangenehm, da der Hyperschlaf stets einen vorübergehenden Gedächtnisverlust mit sich bringt. Und dummerweise scheint es auf der Elysium auch noch größere Technik- und Energieversorgungsprobleme zu geben. Nachdem auch Bowers Vorgesetzter Lt. Payton (Dennis Quaid) aufgewacht ist, versuchen die beiden herauszufinden, was eigentlich los ist ...

Das Hollywood-Debüt des deutschen "Antikörper"-Regisseurs Christian Alvart präsentiert sich als Mischung aus "Event Horizon", "The Descent", "Doomsday" und der "Alien"-Reihe. Das ist zwar nicht allzu originell, aber insofern eine nette Abwechslung, als der letzte klassische SF-Horror-Kinofilm wohl tatsächlich "Event Horizon" im Jahr 1997 war. Leider plagen "Pandorum" (bei dem übrigens "Event Horizon"-Regisseur Paul W.S. Anderson als Produzent fungiert) ähnliche Probleme.
Das betrifft vor allem die Handlung. Die beginnt sehr hoffnungsvoll und hat auch eine nette Auflösung zu bieten, gerät zwischendurch aber angesichts der vielen Action zu stark in den Hintergrund. Ehrlich gesagt dachte ich direkt nach dem Filmende auch, daß es jede Menge Plot Holes geben würde, aber bei genauerem Nachdenken ist mir dann doch zu den meisten Punkten eine zumindest einigermaßen befriedigende Antwort eingefallen (und zum Rest bietet das IMDB-Forum welche). Und es ist ja durchaus mal erfrischend, wenn ein Film dem Publikum nicht ALLES haarklein erklärt. smile
Dennoch wäre mehr Handlung definitiv schön gewesen. Dabei merkt man halt doch die Probleme, die sich ergeben, wenn - wie hier geschehen - zwei verschiedene Drehbücher (darunter eines vom Regisseur selbst) zu einem Film vermengt werden sollen. Es fehlt die Homogenität.

Eines macht "Pandorum" jedoch deutlich besser als "Event Horizon": Er verzichtet darauf, allzu sehr mit den von mir so verhassten, weil einfach billgen rein akustischen Schockeffekten zu nerven. Zwar kommen durchaus ein paar vor (vor allem zu Beginn), aber nie in einer solchen Häufung, daß es seine Wirkung verlieren würde. Alvart setzt dafür lieber auf klassischen Grusel mit in der Entfernung vorbeihuschenden, mehr zu erahnenden als zu sehenden Kreaturen. Das gefällt mir, wird aber leider auch nicht konstant genug durchgehalten.

Die Schauspieler sind insgesamt okay (darunter als weibliche Hauptdarstellerin die deutsche Newcomerin Antje Traue), werden aber nicht unbedingt zu Höchstleistungen getrieben. Die Spezialeffekte sind nicht spektakulär, aber passend, während die Musik meist unauffällig, manchmal aber auch störend ist.

Fazit: Wer auf "Horror im Raumschiff"-Filme steht, der bekommt bei "Pandorum" trotz vieler Genreanleihen passable Unterhaltung geboten, die allerdings das Potential der Grundstory (die vermutlich auf Alvarts Drehbuch beruht) nur ansatzweise auslotet. 7 Punkte.

Eigentlich hieß es, daß sowohl ein (sicherlich sehr interessantes) Prequel als auch ein (ebenfalls nicht uninteressantes) Sequel geplant seien, doch angesichts des kommerziellen Mißerfolgs von "Pandorum" (nur etwa $10 Mio. in den USA, sehr wahrscheinlich deutlich unter 100.000 Zuschauer in Deutschland) darf man deren Verwirklichung stark bezweifeln. Wobei zumindest in den USA auch eine ziemlich dämliche Programmierung dafür mitverantwortlich ist - denn wenn man einen SF-Film mittleren Budgets am gleichen Wochenende startet wie einen wesentlich teureren SF-Film, der auch noch Bruce Willis in der Hauptrolle zu bieten hat, dann KANN das einfach nicht gutgehen ... down

Ralf #389579 22/10/09 01:07 PM
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Der Film ist garantiert was für Elgi (vermutlich auch für Ragon und Pat - ach, was soll´s ... eigentlich für jeden mit ansatzweise Filmgeschmack grin ):

(500) Days of Summer:

Tom Hansen (Joseph Gordon-Levitt, "Brick", "G.I. Joe") hat Architektur studiert, ist aber irgendwie in einen Job als Grußkarten-Texter gerutscht. Die Arbeit langweilt ihn zu Tode, bis eines Tages sein Chef eine neue Assistentin einstellt: die bezaubernde Summer Finn (Zooey Deschanel, "Per Anhalter durch die Galaxis"). Für Tom ist es Liebe auf den ersten Blick und auch Summer scheint Gefallen an ihm zu finden - macht ihm aber schnell klar, daß sie nicht auf etwas Langfristiges aus sei. Somit erleben sie eine Beziehung mit Höhen und Tiefen ...

Wenn man diese grobe Inhaltsbeschreibung so liest, klingt sie, seien wir ehrlich, furchtbar banal. Trotzdem ist "(500) Days of Summer", absoluter Publikumsliebling bei diversen Filmfestivals und bereits in den Top250 der IMDB plaziert, ein richtig toller Film! Woran mag das liegen? Nun, ein Grund ist sicherlich die Tatsache, daß dieser Film - der bereits vor dem Vorspann vom Erzähler als "kein Liebesfilm" angekündigt wird, aber selbstverständlich nicht anderes als ein wunderbarer Liebesfilm ist - sich von den allermeisten Hollywood-Komödien und auch den allseits beliebten britischen Romantic Comedys abhebt durch seine bemerkenswerte Authentizität und Ehrlichkeit. Nein, hier weiß man als Zuschauer nicht von vornherein, daß sie sich am Ende sowieso kriegen werden und auf dem Weg dorthin jede Menge lustige, aber komplett unglaubwürdige Erlebnisse durchstehen müssen. Hier ahnt man, daß es einfach kein klassisches Hollywood-Happy-End geben kann. Vielleicht geht es gut aus, vielleicht geht es schlecht aus, vielleicht auch irgendwas dazwischen - aber spektakulär, weltbewegend wird der Film mit Sicherheit nicht enden.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Auch "(500) Days of Summer" - der die Story übrigens nicht chronologisch erzählt, sondern hin und her springt - hat zahlreiche brillant-witzige Momente und geistreiche Dialoge zu bieten, ja sogar einige der besten Gags, über die ich in diesem Kinojahr lachen durfte. Aber sie sind entweder vollkommen realistisch - oder, im Wortsinne, phantastisch. Und damit meine ich eben nicht die angesprochenen typischen Hollywood-Situationen. Nein, hier sind diese im Wortsinn phantastischen Szenen dem überbordenden Ideenreichtum des (Kino-)Regiedebütanten Marc Webb zuzuschreiben, der auf diverse wunderbar in die Handlung eingefügte Spielereien setzt, von denen eine Musical-Einlage im "Eli Stone"-Stil noch die konventionellste ist (was sie aber nicht weniger grandios macht). Am liebsten würde ich an dieser Stelle auch von den anderen wunderbaren Regieeinfällen schwärmen, aber die sollte man wirklich selbst erlebt haben, ohne irgendwie gespoilert worden zu sein. Nur so viel: Als Filmfreak wird man noch ein bißchen mehr Freude daran haben als "Normalzuschauer". wink

Natürlich kann ein Film dieser Art nur funktionieren, wenn die Hauptdarsteller erstens gut sind und zweitens gut zueinander passen. Glücklicherweise trifft hier beides zu. Daß ich seit "Brick" und "The Lookout" ein großer Fan von Joseph Gordon-Levitt bin und ihn sogar für einen sicheren zukünftigen OSCAR-Gewinner halte, habe ich ja schon mehrfach geäußert. Auch hier zeigt er wieder eine tolle, facettenreiche Leistung. Und Zooey Deschanel, die mir in ihrer bisherigen Karriere nicht übermäßig positiv aufgefallen ist (im Gegensatz zu ihrer älteren Schwester Emily, die ich dank der Serie "Bones" sehr verehre smile ), ist das perfekte Gegenstück zu Gordon-Levitt. Die Leinwandchemie paßt einfach.

Einziger Wermutstropfen: Meinen heiß ersehnten ersten 10er des Jahres kann ich erneut nicht geben. Hauptgrund dafür ist schlicht und ergreifend, daß ich den stilistisch vergleichbaren "Lost in Translation" NOCH MEHR liebe! Gordon-Levitt und Deschanel sind toll - Bill Murray und Scarlett Johansson sind noch toller! Der Handlungsverlauf in "(500) Days of Summer" ist toll (vor allem, wenn man sich - wie ich - schon mal in einer ähnlichen Situation befunden hat, gerade was das Ende betrifft, das ich hier natürlich nicht spoilern werde wink ) - in "Lost in Translation" aber noch toller! Die Musikauswahl in "(500) Days of Summer" ist sehr gut - in "Lost in Translation" ist sie perfekt! Lediglich in Sachen filmischer Einfallsreichtum hat Webbs Film die Nase vorne. Allerdings kann ich mir durchaus vorstellen, daß ich bei einer Zweitsichtung "(500) Days of Summer" noch toller finde als bei dieser Erstsichtung (zumal ich momentan angesichts der in zwei bis drei Wochen bevorstehenden Abgabe meiner Dissertation ständig irgendwie daran denken muß und deshalb meine Konzentration auf andere Dinge nicht die allerbeste ist ...).
Solange gibt es sehr schöne 9 Punkte, in Verbindung mit einer klaren Empfehlung für jeden Freund anspruchsvollen Kinos! up

Übrigens gibt es bei diesem Film für Serien-Fans einen echten Insider-Gag in der deutschen Synchronisation: In einer Szene taucht nämlich ein Kerl auf, der optisch stark an einen jungen David Boreanaz ("Angel", "Bones") erinnert - und siehe da, er hat die deutsche Synchron-Stimme von Boreanaz verpaßt bekommen! grin

Ralf #389652 23/10/09 06:11 AM
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Originally Posted by Ralf
Der Film ist garantiert was für Elgi (vermutlich auch für Ragon und Pat - ach, was soll´s ... eigentlich für jeden mit ansatzweise Filmgeschmack grin ):

(500) Days of Summer:

...
Einziger Wermutstropfen: Meinen heiß ersehnten ersten 10er des Jahres kann ich erneut nicht geben. Hauptgrund dafür ist schlicht und ergreifend, daß ich den stilistisch vergleichbaren "Lost in Translation" NOCH MEHR liebe! ...


Mein lieber Herr Gesangsverein!

Mir deucht wir laufen hier auf einen neuen Wertungsskandal ersten Ranges in der nach allen Seiten offenen "Ralf-Skala" zu! [Linked Image]

Ein (vorgeblich) besserer Film verhindert eine (ja nun nicht soooo unübliche badsmile ) 10er-Wertung für einen gleichermaßen grandiosen, jedoch mit der (Un)Gnade der späteren Rezeption geschlagenen Film. [Linked Image]

Das ist eine neue Dimension in den mysteriösen Maßstabsweiten unseres so beliebten Kinorezensenten.
[Linked Image]


Ragon, der 500 Tage Magier
silly

P.S.: Ich drück´ Dir alle verfügbare Daumen, Finger und Zehen für den Erfolg Deiner Dissertation! up wave

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Das liegt nur daran, Ragon, daß ich diese beiden Filme tatsächlich ("gefühlsmäßig", sozusagen) so ähnlich finde, daß sich der leichte qualitative Unterschied dann eben doch auf die Wertung auswirken muß - damit, daß ich einen früher gesehen habe, hat das nicht wirklich etwas zu tun. Denke ich zumindest. wink

P.S.: Thanks. Bin schon schwer genervt von dem Teil und jetzt auch noch im Zeitdruck, um nicht den nächsten Termin für die abschließende mündliche Prüfung zu verpassen. *seufz*

Ralf #393176 22/11/09 12:27 AM
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Disneys Eine Weihnachtsgeschichte (3D)

Charles Dickens' Geschichte vom Misanthropen und Geizhals Ebenezer Scrooge, der sich in der Weihnachtsnacht durch Geistererscheinungen zum großzügigen Menschenfreund wandelt, dürfte den meisten vertraut sein, nicht zuletzt deswegen, weil sie schon oft verfilmt wurde. Das Buch habe ich nicht gelesen, aber offenbar hält sich Regisseur Robert Zemeckis in der neuesten Verfilmung recht eng an die Vorlage und lässt sich sogar von den Illustrationen der Erstausgabe (auf Wikipedia zu sehen) inspirieren.

Ich bin mit recht niedrigen Erwartungen in den Film gegangen, weil der Name "Disney" in Zusammenhang mit "Weihnachten" eine Überdosis Kitsch befürchten ließ - obwohl der Film erst ab 12 Jahren freigegeben ist (und das mit Recht, denn für Sechsjährige ist er nicht geeignet). Mit einem Übermaß an Kitsch wartet er zum Glück nicht auf, aber begeistert war ich trotzdem nicht.

Disneys Eine Weihnachtsgeschichte wurde komplett in der Performance-Capture-Technik hergestellt, wie schon "Der Polarexpress" und "Die Legende von Beowulf" vom gleichen Regisseur (die ich aber beide nicht gesehen habe). Dabei werden nicht nur Bewegungen, sondern auch die Mimik der Schauspieler auf computeranimierte Figuren übertragen, ähnlich wie bei Gollum in "Der Herr der Ringe", hier aber eben bei allen Filmfiguren. Man erkennt Jim Carrey oder Gary Oldman noch, allerdings sind Gesichtszüge und Körperbau deutlich verändert worden und erinnern ein wenig an Karikaturen aus dem 19. Jahrhundert.

Dieses Karikaturenhafte ist meiner Meinung nach nicht unpassend, erschwert es aber, mit den Figuren mitzufühlen. Sie wirken zum Teil einfach zu sehr wie bloße Masken. Dazu kommt, dass ein paar Actionsequenzen eingebaut wurden, etwa wenn Scrooge den Geist der vergangenen Weihnacht, eine Kerzengestalt mit Flammenkopf, zu löschen versucht und dann wie eine Silvesterrakete bis über die Wolken in den Himmel schießt oder wenn der Geist der zukünftigen Weihnacht ihn von einer schwarzen Kutsche verfolgen lässt, deren Pferde glühende Augen haben. Ob das auch so im Buch steht, weiß ich nicht, aber es lenkt meiner Meinung nach eher von der Geschichte ab, als sie aufzulockern.

Die 3D-Effekte sind nicht übertrieben eingesetzt - an manchen Stellen hat man zwar das Gefühl, dass die Kameraeinstellung so gewählt wurde, damit in 3D etwas in den Kinosaal ragt, doch im Großen und Ganzen ist der zusätzliche Tiefeneffekt eher interessant als störend. Disneys Eine Weihnachtsgeschichte ist eine technisch nicht perfekte, aber doch ziemlich gut gemachte Verfilmung, die leidlich unterhält, bei der allerdings der Funke nicht so recht überspringt. Kann man sich anschauen, muss man aber nicht - 5 Punkte. Besser als der Hauptfilm haben mir an diesem Abend die 3D-Trailer zu "Avatar – Aufbruch nach Pandora" und zu Tim Burtons "Alice im Wunderland" gefallen.

Lurker #393196 22/11/09 08:52 AM
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Sonst geht´s ja immer um Filmrezensionen.
Hier mal was zu einem Film der gar nie gemacht wurde (und deshalb nur in Buchform).
Aber nur weil´s um den unvergleichlichen Stanley Kubrick geht:

Stanley Kubrick, neues Material - Utopie in 88 Kisten


Ragon

Lurker #393225 22/11/09 11:57 AM
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Originally Posted by Lurker
Disneys Eine Weihnachtsgeschichte wurde komplett in der Performance-Capture-Technik hergestellt,


Wurde das Verfahren nicht auch für The Force unleashed (TFU) angewendet ?


When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it.
--Dilbert cartoon

"Interplay.some zombiefied unlife thing going on there" - skavenhorde at RPGWatch
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So, nachdem ich heute endlich meine Doktorabeit abgeschlossen habe (abgeben kann ich sie wahrscheinlich erst am Freitag, weil mir noch eine Zusage eines mündlichen Prüfers fehlt, den ich am Donnerstag treffe), komme ich auch noch dazu, meinen letzten, bereits zwei oder drei Wochen zurückliegenden - und mit dem Thema meiner Arbeit lose verknüpften - Kinobesuch mittels Rezension an dieser Stelle Revue passieren zu lassen. Mal kucken, an wie viel ich mich noch erinnere ... wink

DER INFORMANT!:

Mark Whitacre (Matt Damon) ist ein hochrangiger Manager bei einem amerikanischen Konzern. Irgendwann beschließt Whitacre, sich dem FBI als Informant zur Verfügung zu stellen, da es weltweite illegale Preisabsprachen in der Branche gibt. Was einer der ermittelnden FBI-Beamten (gespielt von "Enterprise"-Captain Scott Bakula) treffend zusammenfaßt: "Wenn das stimmt, dann wird jeder Amerikaner bereits beim Frühstück Opfer eines Wirtschaftsverbrechens!" Whitacre geht in seiner Informanten-Tätigkeit mit einem beinahe kindlichen Enthusiasmus vor, der seine Mittelsmänner beim FBI mitunter an den Rand der Verzweiflung bringt. Als sich jedoch herausstellt, daß Whitacre nicht so selbstlos und nobel handelt wie zunächst angenommen, wird das mit dem "an den Rand" zur Makulatur ... grin

Wohl kein anderer Hollywood-Regisseur wechselt so munter zwischen Mainstream-Filmen ("Ocean´s"-Trilogie), Filmkunst ("Che", "The Good German") und Experimentellem ("Bubble", "The Girlfriend Experience") wie Steven Soderbergh. "Der Informant!" ist irgendwo zwischen Filmkunst und Mainstream angesiedelt: Eine bissige Farce, die sich zum Subgenre der sogenannten "Whistleblower"-Filme ("Insider", "Erin Brockovich", "Das China-Syndrom") rechnen läßt und es zugleich persifliert. Dabei liefert Matt Damon in der Hauptrolle eine klasse Leistung ab: der Film - der unglaublicherweise auf wahren Ereignissen basiert - lebt von seinen enthusiastischen, schusseligen und mitunter dumm-dreisten Taten. Damon werden sogar Außenseiter-Chancen auf eine OSCAR-Nominierung als Bester Hauptdarsteller eingeräumt.

Der Anfang ist ein klein wenig zäh geraten, aber je länger der Film dauert und je mehr man als Zuschauer über diese unfaßbare Figur des Mark Whitacre erfährt, desto mehr Spaß hat man. Vor allem natürlich, wenn man die bissigen Genre-Anspielungen kennt und erkennt.
Fazit: "Der Informant!" ist ein kleiner, aber nach etwas Anlaufzeit ziemlich feiner Film. 7,5 Punkte. smile

Ralf #393403 24/11/09 10:41 AM
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Originally Posted by Ralf
... der Film - der unglaublicherweise auf wahren Ereignissen basiert - lebt von seinen enthusiastischen, schusseligen und mitunter dumm-dreisten Taten.


Tja, wie heißt auch üblicherweise nicht umsonst:
Die dollsten Geschichten schreibt immer das Leben selbst.
smirk wink

Originally Posted by Ralf
So, nachdem ich heute endlich meine Doktorabeit abgeschlossen habe (abgeben kann ich sie wahrscheinlich erst am Freitag, weil mir noch eine Zusage eines mündlichen Prüfers fehlt, den ich am Donnerstag treffe), ...



Herzlichen Glückwunsch! claphands birthdayjump party

Da hat die liebe Qual nun endlich ihre Ruh´. wink

Ähm, gibt´s auf sowas eigentlich Noten!? think
Oder wie wird sonst der Erfolg da gemessen? [Linked Image]
Ich weiß nämlich gar nicht, was ich für den Ausgang dazu sonst noch wünschen soll... [Linked Image]


Ragon, Magister an den Hallen der Metamorphosen zu Kuslik
cool2

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Originally Posted by Ragon_der_Magier

Ähm, gibt´s auf sowas eigentlich Noten!? think
Oder wie wird sonst der Erfolg da gemessen? [Linked Image]


Eigentlich gibt es wie immer in der Uni Noten zwischen 1,0 und 4,0 (Bestehen vorausgesetzt wink ), allerdings nur in 0,25er Schritten statt in 0,1er. Und dann gibt es natürlich noch einen Zusatz, der die Note in Worte faßt:
summa cum laude = Note 1
magna cum laude = Note 2
cum laude = Note 3
rite = Note 4

Interessanterweise ist die offizielle "Übersetzung" allerdings sogar etwas positiver:
summa cum laude = eine ganz hervorragende Leistung
magna cum laude = eine besonders anzuerkennende Leistung
cum laude = eine gute Leistung
rite = eine ausreichende Leistung

Außerdem fließt auch noch eine abschließende mündliche Prüfung in dieses Ergebnis ein, die aber für gewöhnlich kaum von der Note für die Doktorarbeit abweichen soll.

Ralf #393427 24/11/09 02:18 PM
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Gratuliere, Ralf, dass du es hinter dir hast und viel Glück (falls du sowas überhaupt brauchst wink )!

Ich glaube, ich habe dich schonmal gefragt aber was für eine Art Doktor ist der Dr. Ralf denn eigentlich?

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Das habe ich unseren baldigen Dr. rer. pol. Ralle auch schon mal gefragt. cool2

PS: Gratulation auch von mir. Hat die Arbeit auch einen Namen? Das muss ja veröffentlich werden, oder?

Last edited by Pergor; 24/11/09 03:29 PM.
Pergor #393441 24/11/09 04:23 PM
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Ja, muß es. Aber dazu muß ich erst mal bestehen (deshalb solltet ihr auch erstmal vorsichtig mit den Gratulationen sein, für die ich natürlich trotzdem danke wink )...
Das Thema lautet schlicht "Die Darstellung von Unternehmen, Unternehmern und Managern im amerikanischen Spielfilm". Womit wir trotz dieses kurzen Exkurses letztlich ja doch wieder im richtigen Topic sind. grin

Und Pat: Wie Pergor sagte, Dr. rer. pol., also ein Doktor der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.

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Originally Posted by Patarival
Gratuliere, Ralf, dass du es hinter dir hast und viel Glück (falls du sowas überhaupt brauchst wink )!

Ich glaube, ich habe dich schonmal gefragt aber was für eine Art Doktor ist der Dr. Ralf denn eigentlich?


Du nennst ihn ja schon gleich selbst, Pat.
Denn unser "Dr. Ralf" ist natürlich schon eine Marke, ähem, will meinen ein Doktor für sich.
biggrin

Ragon
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Tja, liebe Mitforumisten, ich war im Kino.

Die Auswahl war ja gar nicht schlecht: 2012, eine (Vor?-)Premiere von Ninja Assassin oder auch Love Happens oder von mir aus auch All Inclusive.
Aber was musste ich sehen? Ihr ahnt es schon:


NEW MOON

Gleich vorweg: Erstens, scheine ich nicht ganz dem Zielpublikum zu entsprechen, das wird also ein Verriss.
Zweitens bin ich vielleicht der ganzen Vampir-Mythologie nicht ganz offen begenet, da ein Vampir für mich eben gewisse Richtlinien erfüllen sollte ... nein ... MUSS.

Soll heissen: Ein Vampir zerfällt in der Sonne zu Staub oder beginnt wenigstens unter Agonie zu brennen - ER BEGINNT NICHT ZU GLITZERN!!!

Nun gut, ich habe den ersten Teil nicht gesehen und vielleicht wurde das ja toll eingeführt oder so. Fest steht, diesen Film alleine zu schauen, bringt absolut nichts.

Schlimmer, die "Handlung" liesse sich in einem 20 Minuten Kurzfilm genau so gut erzählen. Plotdevices ploppen auf und werden wieder vergessen, Charakterentwicklung findet kaum statt, ausser dass einer der Jungs - ACHTUNG SPOILER! - zu einem Werwolf wird - wohlgemerkt, newmoonische Werwölfe haben das Ganze Mondproblem nicht. Die können, wann immer sie wollen, einfach mal in einen Werwolf rüberwechseln, die - soviel sei angemerkt - im 14 Jahre alten Gabriel Knight 2 überzeugender dargestellt waren.

Das schlimmste aber ist meiner Meinung nach, dass es keinen sympathischen Charakter im Film gibt. Selbst der Werwolf schafft es, gegen Ende doch noch den ganzen Sympathiebonus aus dem Fenster zu werfen.

Auch verstehe ich die überliegende Metapher echt nicht. Welche Prämisse verfolgt der Film?
Kein Sex vor der Ehe? Soll es eine Art neuzeitliches Romeo und Julia sein (wird ja genug darauf hingewiesen)? Wenn ja, dann ist das aber gründlich misslungen.

Am Schluss bleibt nur folgendes Fazit: Weibliche Teenager und notgeile Frauen scheinen dem Film so einiges abgewinnen zu können. Ich verstehe nicht was aber jede einzelne von ihnen war überzeugt, da einen guten Film gesehen zu haben.

Gegen dieses Argument komme ich mit Objektivität nicht an. wink

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Originally Posted by Patarival

Auch verstehe ich die überliegende Metapher echt nicht. Welche Prämisse verfolgt der Film?
Kein Sex vor der Ehe? Soll es eine Art neuzeitliches Romeo und Julia sein (wird ja genug darauf hingewiesen)? Wenn ja, dann ist das aber gründlich misslungen.


Ich kenne mich mit dem Franchise auch nicht aus - schon die Promo-Bilder der "Vampire" im trashigen Emo-Look haben mich extrem abgeschreckt ... -, aber ich weiß, daß etliche Kritiker (wie der ARD-Bücherexperte Dennis Scheck) die Buchvorlagen in der Tat als ausgesprochen penetrante Werbung für eine erzkonservative Lebenseinstellung inklusive "kein Sex vor der Ehe"-Aufruf bezeichnen.
Allerdings wage ich zu bezweifeln, daß allzu viele der zahllosen Millionen von Lesern die Bücher aus diesem Grund so toll finden. Ist wohl doch eher der "Romeo und Julia"-Aspekt. wink

Ralf #394047 30/11/09 12:25 PM
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*hüstel* Aufklärungbedarf...

Punkt 1: Die "Werwölfe" sind gar keine Werwölfe sonder Gestaltwandler.

Punkt 2: Das mit dem kein Sex vor der Ehe liegt darin begründet, dass Edward der Geruch von Bella wahnsinnig macht und er sie mit seiner enormen Kraft womöglich dabei töten könne, was er einfach nicht will.

Punkt 3: Der Film sollte man sich auf keinem Fall ansehen wenn man mit den Vorerwartungen des klassischen Vampirs vorbelastet ist. Ich für meinen Teil habe die Bücher gelesen und kann daher in erster Linie nur sagen, dass es eben mal etwas anderes ist. Wobei die Bücher natürlich um Längen besser sind als der Film.

Punkt 4: Romeo und Julia Aspekt gibt es in dem Sinne nicht. Keine verfeindeten Familien, kein Merkurio und kein Tybalt. Nichtmal was das dem auch nur nahe käme. Das einzige Problem in der Beziehung ist, das Edward Bella nicht zu einem Vamp machen will / ihr nicht weh tun will.

Für Fragen bezüglich der eigentlich Story hinter den Filmen stehe ich gerne zu Verfügung smile


Rollenspiel hört nicht beim technisch möglichen auf, es hört auf wo deine Fantasie endet.

Lasst uns den hilflosen Drachen vor der bösen Prinzessin retten!
... Das klingt irgendwie falsch...
Trasza #394118 01/12/09 01:25 AM
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Ich hab unlaengst Let the Right One In gesehen, ein Vampirfilm der etwas anderen Art. Ist als Low-Budget Produktion nicht gerade Popcorn-Kino, aber trotzdem sehr eindrucksvoll. Ralf kann sicher mehr dazu sagen -- oder hat er schon? Hab in der Suche nichts dazu gefunden. Der Film kam etwa zur gleichen Zeit raus wie Twilight letztes Jahr, soll aber ein um einiges besserer Vampirfilm sein wenn man der IMdB-Wertung glauben schenken mag.

Was die Twilight-Filme angeht ... ich kenne viele Leute, die die Buecher verschlungen haben, ich selbst war bisher allerdings auch eher abgeschreckt und hab mich dem ganzen Hype vorerst entzogen. Ging mir bei Harry Potter genauso: nie gelesen, irgendwann mal zumindest die Filme angeschaut und als ganz ok empfunden. Es heisst zwar "don't judge a book by its cover". Aber mal ehrlich, die von Harry Potter sind grottenschlecht. Moderne Kunst verbinde ich nicht mit Fantasie und Magie.

Aber Twilight ... Ich kenne genau eine maennliche Person, die das Buch gelesen hatte. War erstaunt, dass es nicht ganz so schlimm war wie befuerchtet, eher im Gegenteil. Aber ob mir das ausreicht? Ich weiss nicht ... wink

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