... Na, dann bin ich schon ganz gespannt auf Deine Rezension eines anderen "District"-Films, nämlich "District 9" des jungen südafrikanischen(?), und hier von unser aller Peter Jackson geförderten, Regisseurs Neill Blomkamp.
Dort ist auch Rassismus ein Thema - allerdings mehr im Fokus und doch eher ernsthaft.
Und da es sich um einen Science Fiction Film handelt, geben hier mal wieder Aliens die Außenseiter.
Ddraiggy wird sich erst noch davon überzeugen müssen, daß selbige, wenn auch unvermeidlich mit entfernt humanoidem Äußeren dargestellt, so doch offenbar derart "alienating" sind, daß sie "nicht vermittel- und nicht integrierbar" sind und "die südafrikanische und die internationale Gesellschaft will nichts mit ihnen zu tun haben. Sie torkeln unmotiviert durch trostlose, mülldurchsetzte Hinterhöfe und Nebenstraßen". cool2


Kritiker und Publikum in den USA sind sich ausnahmsweise mal einig und auch diese SZ-Vorschau feiert den Film in höchsten Tönen ab.
Am Startwochenende hat er sich an die Spitze gesetzt und gleich mal die gesamten Produktionskosten von 37 Millionen gedeckt.

Eine Stadt, die sich selbst auffrisst: "District 9" - ein kleiner Film aus
Südafrika ist der Hit des US-Kinosommers.


"Joburg, wir haben ein Problem ... Eine Begegnung der dritten Art, ein close
encounter of the third kind, nicht in einer der Metropolen der Welt, New York
oder London oder Moskau, die mit Events solcher Größenordnung Erfahrung
haben, sondern in Südafrika, in Johannesburg. Ein riesiges
Raumschiff taucht in den Achtzigern am Himmel über der Stadt auf, mit
einer gewaltigen Besatzung an Bord. Ein paar Jahrzehnte später hängt es
immer noch dort am Himmel, in seiner majestätischen Hilflosigkeit, und
rostet vor sich hin in der trüben Luft, und die Millionen Fremdlinge sind in
einem jämmerlichen Township untergebracht, District 9.
...

"District 9" (der Film wird gerade in verschiedenen Städten auf dem Fantasy
Filmfest gezeigt und läuft am 10. September in unseren Kinos an) hat das,
was man mit dem ziemlich abgenutzten Begriff Coolness bezeichnen muss.
Er bringt ein Gefühl von Freiheit und Spontaneität rüber, wie es heute wohl
nur das Genrekino fertigbringt. Die Spontaneität, eine Geschichte mit den
phantastischsten Volten zu erzählen und dabei ganz dicht an der
Wirklichkeit zu bleiben. Die Freiheit, mal wieder einen Film zu entdecken,
wirklich zu entdecken, ohne den Schraubstock der PR, der einen gnadenlos
konditioniert und dirigiert.

Es ist keine gewollte Kontaktaufnahme, die die Aliens über Joburg
durchführen, eher ein Betriebsunfall - das heißt, sie sind nicht gekommen in
pädagogischer Absicht - Keanu Reeves in "Der Tag, an dem die Erde
stillstand" - noch in zerstörerischer - die Monster-Ufos über den großen
Städten der Welt in "Independence Day". Ihr Raumschiff ist gestrandet, der
Steuermann ist dabei draufgegangen, und die Überlebenden haben keine
Ahnung, wie sie ihr Ding wieder manövrierfähig machen könnten.


Es sind jämmerliche, dumpfbackige Figuren, nur mit den allernötigsten
Computertricks animiert, ungelenke schwarze Klappergestelle, mit ledrigen,
schuppigen Gesichtern und schlitzigen Augen. Wo normale Lebewesen eine
Nase haben, ringeln sich bei ihnen diverse Wurmfortsätze, aus dem Mund
quillt dunkle aschige Flüssigkeit, sie röcheln konsonantisch knackige Sätze,
wie man sie aus verschiedenen Buschsprachen kennt. Prawns werden sie im
Volksmund genannt, weil sie an Krustazeen erinnern, an Krebsgetier. Der
legendäre Hollywood-Kiemenmensch, die Creature from the Black Lagoon, ist
eine elegante Schönheit im Vergleich zu ihnen.
..."


Wie gesagt, ich bin gespannt. smirk

Ragon