Huhu,
ursprünglich wollte ich ein eigenständiges Fazit schreiben, das wäre dann aber wohl zu vernichtend gewesen. Also benutze ich einfach mal Nasraels Wertungssystem

Die Motivation 2 von 5 Sternen
Ich betrachte mich als einen geübten Spieler, trotzdem komme ich mit Divinity II null zurecht. Mit brachialer Gewalt a la Diablo komme ich nicht voran und mit Taktik auch nicht. Egal wie weit ich komme, ich dümpel immer 1-2 Level hinter den vorhandenen NPCs und bin somit stets schwächer. Sobald eine Gruppe kommt, ist es vorbei. "Pullen" lässt sich nicht, man muss zwangsweise mit brachialer Gewalt ran, nur ist die Reichweite der feindlichen Bogenschützen und Magier viel höher als die eigene. Dazu kommt, in den letzten 2 Wochen bin ich in gut und gerne 10 bekannte Bugs gerannt, die ein Weiterspielen zwar nicht unmöglich gemacht haben, aber immerhin erschwert (gibt auch andere Spiele mit mehr Bugs, nur störten die dort weitaus weniger). Dazu kommt dann noch eine absolut grauenhafte Steuerung. Auf der Habenseite ist die durchwegs interessante Story und die ganzen NPCs und ihre Dialoge zu erwähnen, und wie schon in in den Vorgänger top Musikuntermaltung. Nichtsdestotrotz habe ich heute nach 2 Wochen Divinity II aus Frust deinstalliert, Motivation sieht bei mir anders aus.
Grafik 3 von 5 Sternen
Die Grafik von Divinity II lies mich eine lange Zeit grübeln. Wenn man alles auf Max stellt, so krebst das Spiel auf meinem System mit 10 FPS herum, was völlig unverständlich ist (Age of Conan läuft bei DX und inmitten von Old Tarantia bei 50 FPS, in regulären Zonen 80-100... für alle denen es was sagt, TES4, Fallout3, Sacred2 laufen alle ohne Probleme auf Max, für alle anderen: gtx260 amp, vista x64 hp 8gb, q9400 cpu 4x2.66). Wenn man es ohne RUcklen haben möchte, muss man die Details runterschrauben, was aber nicht für die Grafik spricht. Alles in einem, gute Modelle, eher schlechte Texturen, miserable Leistung der Engine. Die Welt selbst ist aber schön abwechslungs- und detailreich.
Steuerung 1 von 5 Sternen (beinhaltet auch Userinterface Wertung, da für mich beides zusammengehört)
Mit Verlaub, aber sowas vermurkstes habe ich in den letzten 10 Jahren nicht erlebt. Alles fängt mit den Dialogen an, die sich nicht über die Zahlen der Tastatur steuern lassen, immer brav die Maus betätigen. Weiter gehts mit diesen überflüssigen Dialogfenstern beim Handel, ob man einen Rabatt kriegt oder nicht, a) 1x hätte gereicht b) könnte man die Info auch einfach irgendwo einblenden, ohne eine Dialogfenster, das man wegklicken muss. Weitergehts mit jedem Kieselstein der im Weg ist, um den man herumlaufen muss, oder drüberspringen, natürlich mit Anlauf. Weiter gehts mit den Wegpunktschreinen, diese lassen sich zu 90% nur nach einem SPeichern und Laden aktivieren, nervt auf dauer (wohl ein Bug). Die Interaktion mit Objekten ist das Letzte. Man muss immer schön den Char und die Kamera so drehen, bis das Objekt genau im Blickfeld ist, um es benutzen zu können. Zu blöd wenn aber 3 Sachen hintereinanderstehen, z.B. vorne stehen 2 Fässer, dahinter noch einer. Wenn man an das hintere Fass ranwill, muss man entweder drumherumlaufen, oder die vorderen 2 zerstören. Wie toll. Habe letztens knapp eine Stunde den Schalter zur Wand im Verlassenen Turm (oder wie das DUngeon heisst) gesucht, und weitere 15 Minuten bis der Schalter so im Blickfeld war, dass ich ihn benutzen knnte. Benutzerfreundlich ist was anderes. Erinnert mich auch an den Drachenturm, den Raum mit dem ganzen Gold, es gibt keine Hinweise nichts "nicht alles ist Gold was glänzt" ist alles. "Ok" denkt man sich "mal etwas finden das nicht aus Gold ist", nach 2 Stunden vergeblicher Suche aufgegeben, da man eben jeden einzelnen Gegenstand mit dem Char anschauen muss, und man auch nicht weiss, ob man was übersehen hat, und man an die Sachen "hinten" nie rankommt, nicht sehr Motivationsfördernd. Und last und vermutlich nocht least, die HOtkeys ohne Anzeige mit welcher Ziffer sie belegt sind. Schön 1 und 2 sind meine Angriffe, 7 und 8 meine Tränke, aber 3-6 ändere ich je nach Bedarf und musste ständig abzählen bei jedem Kampf " öh das ist wohl 3 4 5 ah 6". Nur noch nervig. ... und bevor ich es vergesse, die Map Funktion ist wohl von vor 20 Jahren, nicht alles was von Interesse ist, ist eingezeichnet oder sichtbar, die grobe Karte ist zu unpräzise, und eigene Kartennotizen lassen sich zwar setzen, aber nicht beschriften. DIese sieht man auch nicht auf der Minimap.
Musik (Audio generell) 5 von 5 Sternen
kein Kommentar, war schon bei den Vorgängern top. Die Musik ist Top, besser gehts wohl nicht, die Sounds sind authentisch. Voiceovers sind auch das Beste, was ich bisher erlebt habe. Alles in einem (und auch die Texte an sich) kommt es mir vor, als wäre das Spiel in Deutsch produziert worden und zwar mit erheblichem Aufwand (wobei ich das nicht 100% sagen kann, habe nur gehört, dass Divinity II lokalisiesrt wurde).
Fazit 2/3 von 5 Sternen
Die Welt ist hübsch, der Sound ist nett, die Story wirkt interessant, dennoch kann ich in die Welt nicht eintauchen, wegen der Bugs, wegen der Steuerung, wegen des Gameplay. Ich bin es leid wegen ungenügender Questinformationen jedne Raum (wegen der Steuerung) 100 Jahre durchzusuchen bis mir evtl was auffällt, um am Ende doch nur nach einer Lösung zu googeln. Das alles knabberte bei mir von Anfang an an der Motivation. Nach der ersten Woche versuchte ich krampfhaft weiterzuspielen, in der HOffnugn es wird besser, in dem Glauben ich würde grundlegend alles falschmachen. Aber es besserte sich nichts, und ich habe bisher auch noch nicht den Dreh raus. Alles in einem könnte Divinity II ein Top Spiel sein, wenn die Grafikengine leistungsstärker wäre und das Gameplay/die Steuerung nicht an solchen Kinderkrankheiten leiden würde.
Also allen DivinityII Begeisterten wünsche ich noch viel Spaß und ich hoffe, dass in absehbaren Zukunft ein paar anständige Patches kommen, die für mich für mehr Komfort sorgen
