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Bei Pro7 läuft M. Night Shyamalans "The Village", der von Kritikern und vielen normalsterblichen Zuschauern ziemlich verrissen wurde, mir, Elgi und etlichen Bekannten von mir aber gut bis sehr gut gefallen hat. Das Problem damals war wohl vor allem, daß der Trailer einen ganz anderen Film versprochen hat (mehr Action, mehr Horror), als er es tatsächlich war (Mystery, Charakterdrama). Außerdem haben die Leute inzwischen einfach ganz bestimmte Erwartungen an einen neuen Shymalan und wenn er die nicht erfüllt (wie zuletzt auch mit "Das Mädchen aus dem Wasser"), sorgt das schon für Unmut ...



Nun - ich weiss zwar nicht, wie schlecht die Kritiken waren, aber sie waren mit Sicherheit verdient.

Tatsächlich dämmert einem nach der ersten Stunde gähnender Langeweile, dass der Regisseur offenbar selbst überhaupt keinen Plan hat, was er da eigentlich präsentieren möchte. Ein fader Mischmasch aus Drama, Mystery, Lovestory - von allem eine Prise, aber gänzlich ohne erkennbare Handlung und mit konturlosen und oberflächlichen Protagonisten bestückt.

Es werden regelmäßig pseudophilosophische Binsenweisheiten eingestreut, untermalt von wehmutigem Geigengefidel, welche der Geschichte aber auch nicht wirklich weiterhelfen.

Miserabel gewählt auch der Drehort. Der geheimnisvolle finstere Wald um das angeblich abgeschiedene geheime Dorf entpuppt sich aus jeder Kameraeinstellung als dürres lichtes Nutzwäldchen, in dem durch intensive Forstwirtschaft kein Bäumchen dicker als ein Streichholz ist. Da drin könnte sich nicht mal ein Eichhörnchen verbergen, geschweige denn eine Horde jener besagten "Unaussprechlichen". Durch drei Reihen Bäume sieht man schon den freien Himmel über dem Acker dahinter....

Aber um eine passende Atmosphäre für den Film scheint sich der Regisseur generell nicht zu kümmern. Als Ivy im Wald von einem der vermeintlichen "Unaussprechlichen" verfolgt wird, herrscht in der einen Kameraeinstellung strahlender Sonnenschein, in der nächsten graues Winterwetter und darauf wieder ein freundliches Spazierwetter. Das würde jeder Hobbyfilmer besser hinkriegen.

Kurzum: Der Film ist wirklich mies, da kann auch das Ende nichts mehr dran retten - zumal man bei Shyamalans Filmen sowas in der Art erwartet. Da in Deiner Bewertungsskala keine Minus-Noten vorgesehen sind, lasse ich den Krampf mal unbewertet.

Von den Shyamalan-Filmen die ich kenne, war mit "The Sixt Sense" nur ein Guter dabei. Schon "Unbreakable" fiel stark ab und war deutlich als Trittbrettfahrer zu "The Sixt Sense" erkennbar. Und "Signs" war nur noch fade. Mittlerweile kennt man das Muster in Shyamalans Filmen. Aber sowas funktioniert halt nicht jedes Mal. Bei "The Sixt Sense" ging die Rechnung damit noch auf, danach ahnte man schon was kommt - mit dem Unterschied, dass die Handlungen immer nichtssagender und langweiliger wurden.

Mit "The Village" setzt Shyamalan seinen Abstieg offenbar weiter fort. Für mich ist der Mann ein "One-Hit-Wonder", mehr nicht. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/down.gif" alt="" />