Und wie er sich erholt hat. Da habe ich den jungen Argentinier gehörig unterschätzt. In einem grandiosen fünften Satz ringt er Federer nieder und gewinnt völlig verdient die US Open. Für mich als Federer-Fan zwar ein harter Schlag, aber andererseits gönne ich es Del Potro auch von Herzen. Allemal mehr jedenfalls als so einem Lackaffen wie Murray. Insofern konnte ich wenigstens halbwegs entspannt dieser Niederlage von Federer zusehen, auch wenn mir der Schweizer als Sieger natürlich lieber gewesen wäre. Sei's drum. Federer hat's ja erstaunlich gelassen genommen. Aber naja, er hat im Grunde nahezu alles erreicht, was man erreichen kann, natürlich wird er enttäuscht sein, aber das dürfte sich schnell legen. Seitdem er den Karriere-Grand Slam perfekt gemacht und auch noch den fünfzehnten Titel geholt hat, das hat er ja selber gesagt, geht er ganz anders, viel gelassener, an die Sache heran.

Glückwunsch an Del Potro, ich ziehe alle Hüte vor ihm, die ich habe. Ich hätte ihm nie zugetraut, dass er das so eiskalt durchzockt. Stark! Knackpunkt des Spiels, das anfangs ja Federer klar in der Hand hatte, war denke ich das Aufschlagspiel im zweiten, das Federer nach 30:0 noch vergab und damit Del Potro wieder zurück in den Satz brachte. Vor allem die beiden Bälle zum 30:40 und zum Spielgewinn, diese beiden Bälle waren denke ich die komplette Wende des Matches. Da stimmte endlich die Körpersprache beim bis dahin etwas ratlosen Del Potro, er pushte sich und da war dann der Del Potro aus dem Halbfinale, den Federer bis dahin eingedämmt hätte, engültig ausgebrochen. Das war der Knackpunkt und nicht irgendwelche verlorenen Tie Breaks. Er war der aggressivere Spieler von da ab an und der Sieg ist vollkommen verdient.

Ich schenke mir dennoch erstmal einen Scotch zum Trost ein, bevor ich schlafen gehe...

Last edited by Pergor; 15/09/09 01:15 AM.