Originally Posted by Lurker
Deine Antwort geht irgendwie an meiner vorbei, denn ich habe nichts über die Quantität von Gewalt gesagt. Fakt ist, dass es auch früher exzessive Gewaltausbrüche unter Jugendlichen gegeben hat und dass auch früher schon Jugendliche Menschen umgebracht haben.

Dann geht nicht meine Antwort an Deiner vorbei, sondern eher geht Dein Beitrag am gesamten Thema hier vorbei. Hier ging es nicht darum, dass es so was immer "mal" gegeben hat, sondern darum, dass es das SO früher nicht gegeben hat - in der Vielzahl, der Brutalität und der immer jüngeren Täter. Nur davon rede ich die ganze Zeit.


Originally Posted by Lurker
Dass die Fälle von Gewalt sich häufen, will ich gar nicht bestreiten. Dass sie häufiger in der Polizeistatistik auftauchen als früher, liegt allerdings auch daran, dass heutzutage Fälle angezeigt werden, die früher nicht angezeigt wurden, aus den verschiedensten Gründen.

Woher nimmst Du diese Behauptung? Wer sagt das? Wo steht das? Die reine Logik sagt MIR, dass es eher umgekehrt der Fall sein müsste. Da die Gesellschaft immer mehr "verroht", die Gewöhnung an Gewalt auch und gerade durch die Medien immer größer geworden ist und diese auch immer brutaler dargestellt wird, sollte es eher weniger gemeldete Fälle geben - durch den "Gewöhnungseffekt". Weil es schon als normal empfunden wird, wenn sich irgendwo in der City ein paar Jugendliche kloppen.


Originally Posted by Lurker
Wenn du schreibst, dass andere "sich der Problematik hilflos gegenüber sehen", und die "Untätigkeit" beklagst, scheinst du ja übrigens zu glauben, dass du eine Lösung für dieses Problem hättest. Die würde mich interessieren. Oder erschöpft sie sich schon in deinem Vorschlag, härtere Strafen zu verhängen und das Alter für die Strafmündigkeit zu senken?

Und da haben wir (entschuldige nochmals den Ausdruck) dann das zweite schwachsinnige Argument, welches stets dem ersten folgt und da lautet: "Wenn Du kritisierst, dann halte gefälligst die ultimative Problemlösung bereit, ansonsten halt die Schnauze".

Nein, ich habe leider auch keine goldene Lösung dafür. Das ist aber auch überhaupt nicht mein Job. Das ist der Job von Politik, Jugendämtern, Elternausschüssen, Sozialhelfern, Pädagogen, etc. Dafür bezahlen wir sie nämlich. Und da gibt es eben leider genug Schönfärberei und Problemverweigerung. Ich sehe dort dieselbe Denkweise wie beim Klimawandel: "Gab's ja immer schon mal, alles halb so wild" ...

MEIN Job ist es, bei MEINEN Kindern (respektive Stiefkindern) dafür zu sorgen, dass ihnen moralische und ethische Werte vermittelt werden, Dinge wie Respekt, Mitgefühl, Zivilcourage, Hilfsbereitschaft und die Ablehnung von Gewalt. Und das ist mir, glaube ich, ganz gut gelungen.